Datenschutz & Sicherheit
Sicherheitsleck in Dolby Digital Plus Decoder in Android, iOS, macOS und Windows
Eine Sicherheitslücke im Dolby Digital Plus Unified Decoder machte Android, iOS, macOS und Windows anfällig für Angriffe. Sie ermöglichte etwa Zero-Click-Attacken auf Android-Geräte. Aktualisierungen zum Stopfen des Sicherheitslecks stehen bereits zur Verfügung.
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Darüber berichtet Googles Project Zero in einem Bug-Eintrag. Aufgrund eines Integer-Überlaufs bei der Verarbeitung von Daten durch den DDPlus Unified Decoder können Schreibzugriffe in einen Heap-artigen Puffer über die vorgesehenen Speichergrenzen hinaus erfolgen. Dadurch lassen sich Strukturen wie Zeiger überschreiben. „Unter Android führt dies zu einer Zero-Click-Schwachstelle, da Android lokal alle Audio-Nachrichten und -Anhänge zur Transkription dekodiert, mit diesem Decoder, und das ohne, dass Nutzer mit dem Gerät interagieren“, erklären die Programmierer dort.
Zero-Click-Code-Ausführung auf Android-Handy
Sie haben Beispieldateien erstellt, die die Lücke demonstrieren und einen Absturz anfälliger Geräte auslösen. Getestet haben die IT-Forscher Googles Pixel 9 sowie Samsungs S24, die mit einem SIGSEGV (Segmentation Fault) abstürzten. MacBook Air M1 mit macOS 26.0.1 und iOS 26.0.1 auf einem iPhone 17 Pro stürzten hingegen mit einer „-bounds-safety trap“ ab, also Sicherheitsmechanismen in der verwendeten Programmierumgebung. Die IT-Sicherheitsspezialisten haben eingeschleusten Code durch diese Schwachstelle auf Googles Pixel 9 mit Android 16 und Firmware BP2A.250605.031.A2 ausführen können.
Die Schwachstelle gilt dem Bug-Eintrag zufolge als gefixt. Microsoft hat sie vergangene Woche mit den Oktober-Sicherheitsupdates für diverse Windows-Versionen ausgebessert(CVE-2025-54957, CVSS 7.0, Risiko „hoch„). Für ChromeOS hat Google dafür Mitte September eine Betriebssystemaktualisierung verteilt.
Dolby hat eine eigene Sicherheitsmitteilung veröffentlicht, in der das Unternehmen das Sicherheitsrisiko mit einem CVSS-Wert von 6.7 lediglich als „mittel“ einstuft. Betroffen sind demnach die Softwareversionen UDC v4.5 bis v4.13. Der Hersteller fordert Anbieter auf, deren Geräte Dolby Digital Plus einsetzen, ihren Dolby-Repräsentanten zu kontaktieren, um die jüngsten Dolby-Digital-Plus-Dateien zu erhalten. Endkunden sollten sicherstellen, dass ihre Geräte auf dem aktuellen Stand sind.
Zuletzt gab es etwa Ende August in WhatsApp eine Zero-Click-Lücke, die iOS- und macOS-Geräte ohne Nutzerbestätigung verwundbar machte.
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(dmk)
Datenschutz & Sicherheit
Besseres Google-„Mein Gerät finden“-Netz mit optimierter Einstellung
Googles Tracking-Netzwerk „Mein Gerät finden“ soll besser werden. Dazu ergänzt Google beim Pixel 10 die Einstellungen bereits im Android-Setup-Assistenten. Bei vielen Android-Geräten läuft der Assistent aber nicht nachträglich – hier müssen Nutzerinnen und Nutzer selbst aktiv werden und die Teilnahme anschalten. Mit optimierter Einstellung könnte es gelingen, in kürzester Zeit die Nützlichkeit auf das Niveau von Apples „Wo ist“-Netz zu heben oder es gar zu überflügeln.
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Die Einstellungen für „Mein Gerät finden“ sind etwas versteckt in Android.
(Bild: heise medien)
Googles Ansatz ist derzeit ein besonderer Privatsphärenschutz. Die Funktion hatte Google im Mai 2024 mit einem Hinweis auf Android-Smartphones angekündigt und auch aktiviert, sofern Betroffene an den Voreinstellungen nichts geändert haben. Allerdings nutzt die Standardkonfiguration die Option „Mit Netzwerk nur an stark frequentierten Orten“. Es müssen also mehrere Android-Geräte etwa einen Bluetooth-Tracker erkannt und gemeldet haben, damit der auch im inzwischen zu „Find Hub“ umbenannten Tracking-Netz auftaucht.
Einstellungsänderung für Tracking auch in einsamen Gegenden
Leider hat Google die Konfiguration dazu ziemlich gut versteckt. Sie liegt unter „Einstellungen“ – „Google“, dort muss zunächst die Schaltfläche „Alle Dienste“ ausgewählt werden. Dort unter „Persönliche Sicherheit & Gerätesicherheit“ finden sich die Optionen „Benachrichtigungen über unbekannte Bluetooth-Tracker“ sowie „Mein Gerät finden“ – die Umbenennung in „Find Hub“ ist in der deutschen Oberfläche noch nicht angekommen. Dort schließlich können Interessierte unter „Geräte finden, die offline sind“ die Konfiguration auf „Mit Netzwerk überall“ stellen, damit Geräte auch an wenig frequentierten Orten gefunden werden können.
Wenn mehr Android-Nutzer diese Option aktivieren, lassen sich Tracker auch dann aufspüren, wenn lediglich ein einzelnes Android-Smartphone ihn gesehen hat. Der bessere Privatsphärenschutz durch aggregierte Daten (also die Option, nur an stark frequentierten Orten Tracker zu zeigen) bezieht sich auf Standortinformationen, die unter Umständen bei einem einzelnen meldenden Android-Gerät Rückschlüsse auf eine Person zulassen könnten. Für die allermeisten Nutzerinnen und Nutzer dürfte das jedoch kein ernst zu nehmendes Problem darstellen. Als Voraussetzung für die Nutzung von „Mein Gerät finden“ nennt Google Android Version 6.
Die Tracker-Netzwerke lassen sich auch von Kriminellen missbrauchen. Ende 2023 etwa gelang das Ausschleusen von Daten wie Passwörtern mittels manipulierter Keylogger-Tastatur über Apples „Wo ist“-Netz. Google hat Android inzwischen einen verbesserten Schutz vor heimlichem Bluetooth-Tracking verpasst, mit dem bösartige Akteure etwa Taten vorbereiten oder Menschen stalken könnten.
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(dmk)
Datenschutz & Sicherheit
Ransomware-Bande Qilin stiehlt Daten von Scientology
Die kriminelle Online-Vereinigung Qilin meldet einen IT-Einbruch mit Datendiebstahl bei Scientology. Genauere Informationen fehlen noch, jedoch sollen einige Screenshots von Dokumenten mit persönlichen und sensiblen Informationen das belegen.
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IAuf der Darknet-Leaksite von Qilin ist Scientology neu als Opfer gelistet.
(Bild: heise medien)
Die Ransomware-as-a-Service-Gruppe Qilin (Übersicht von Check Point) nutzt üblicherweise die „doppelte Erpressung“ (Double Extortion). Einerseits verschlüsselt die Ransomware die Daten der Opfer. Andererseits kopiert die Bande die Daten und bietet sie im Darknet zum Verkauf an – wer zuerst zahlt, „gewinnt“, Opfer oder etwa Konkurrenten.
Die auf der Darknet-Leaksite von Qilin präsentierten Screenshots einiger der erbeuteten Dokumente deuten darauf hin, dass die Cybergang in die IT-Systeme im Vereinigten Königreich der vom Verfassungsschutz mehrerer Bundesländer beobachteten Scientology-Organisation eingedrungen ist. Bewilligungen von Kosten für UK-Visa finden sich dort, aber auch Listen von Mitgliedern mitsamt von Kontoständen und Level innerhalb der Organisation – die allerdings nicht auf England beschränkt sind, sondern etwa Personen aus Südamerika enthalten.
Auswirkungen unklar
Etwa die Höhe einer etwaigen Lösegeldforderung findet sich nicht auf der Darknet-Seite von Qilin. Es ist unklar, wie Scientology reagieren wird. Die Veröffentlichung der Informationen zu Mitgliedern respektive Opfern der Organisation könnten ihr Schaden zufügen. Ermittler und Beobachter interessieren sich wahrscheinlich ebenfalls für die Daten.
Qilin ist eine der umtriebigsten Cybergangs, der viele Einbrüche auch in renommierte Unternehmen gelingen. Sie steckt etwa hinter dem Angriff auf die japanische Asahi-Brauerei, der zu Lieferengpässen beim Bier führte. Die Ransomware-as-a-Service-Bande geht jedoch sogar über Leichen: Infolge eines Cyberangriffs auf den NHS England gab es einen Todesfall, da Ergebnisse von Bluttests nicht rechtzeitig übermittelt werden konnten.
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(dmk)
Datenschutz & Sicherheit
Porsche in Russland: Autos lassen sich nicht starten
In Russland starten zahlreiche Porsche-PKW nicht mehr. Das Problem geht offenbar von der satellitengestützten Alarmanlage aus. Porsche gibt an, damit nichts zu tun zu haben.
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Seit Ende November häufen sich Anfragen von russischen Porsche-Besitzern an Werkstätten, da die Vehikel sich nicht mehr starten lassen. Das meldet die russische Mediengruppe RBK. Die Händlerkette Rolf, die auch Porsches vertreibt, erklärte dazu, dass die Möglichkeit bestehe, dass das absichtlich geschehen sei. Es gebe ähnliche Situationen bei Mercedes-Benz-Besitzern, jedoch deutlich seltener, und die Fahrzeuge lassen sich weiterhin nutzen.
Hunderte Porsche-Fahrzeuge in ganz Russland seien demnach aufgrund von Kommunikationsproblemen oder Störungen der Alarmanlage (VTS) nicht mehr fahrbereit. Durch das Abklemmen der Batterie hätten sich einige Betroffene helfen können. Die Händlerkette Rolf hilft ihren Kunden, indem sie die Alarmanlage betroffener Fahrzeuge zurücksetzt und demontiert. Dem Händler zufolge lassen sich keine Eingrenzungen bezüglich betroffener Modelle vornehmen, jedes Fahrzeug könne gesperrt werden.
Porsche war es nicht
Die konkrete Ursache ist weiterhin unbekannt, Untersuchungen laufen. Gegenüber dem Magazin Auto Motor und Sport hat Porsche geäußert, dass das nicht in der Verantwortung der Porsche AG liege, da es sich um eine länderspezifische Ausführung handele. Andere Märkte seien nicht betroffen. Das Unternehmen halte sich an alle geltenden Wirtschaftssanktionen gegen Russland.
Dieser Vorfall zeigt einmal mehr die potenziellen Auswirkungen von weitreichender Elektronik im PKW auf die Fahrzeugsicherheit. Diese lässt sich offenbar als Einfallstor für Angriffe nutzen. Bereits vor einem Jahrzehnt zeigten IT-Sicherheitsforscher, wie sie Kontrolle über einen Jeep übernommen hatten – über das Internet.
Betroffen können lediglich etwas ältere Porsche-Modelle sein. Seit März 2022 hat das Unternehmen die Auslieferung von Fahrzeugen nach Russland im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eingestellt.
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(dmk)
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