Connect with us

Digital Business & Startups

So macht ihr es besser 


So macht ihr es besser 

Arnas Bräutigam ist Co-Founder der Business-Angel-Plattform AddedVal.io und selbst Mikro-Angel-Investor. Er unterstützt Frühphasen-Startups beim Fundraising durch Pitchdeck-Optimierung, Investoren-Daten und viele Best Practices.
Deagreez / Gettyimages; Collage: Gründerszene

Als ich neulich mit einem Gründer sprach, erzählte er mir frustriert, dass er seit sechs Monaten versucht, Geld für sein Startup zu raisen. Immer nebenbei zwischen Produktentwicklung und Vertrieb. Ein paar Intros hier, ein paar Gespräche da. Doch am Ende: kein Ergebnis. „Ich geb’s auf“, sagte er. „Wir versuchen erstmal weiter zu bootstrappen.“ Seine Situation ist kein Einzelfall. 

Viele Founder bleiben in genau dieser Mittelspur stecken – halb motiviert, halb frustriert. Sie raisen ohne klare Strategie. Dabei sollte Fundraising eigentlich weder Dauerzustand noch Zufallsprodukt sein, sondern eine strategische Entscheidung, die klare Konsequenz und bewusstes Timing erfordert. 

In Wahrheit gibt es zwei Wege, die gut funktionieren, wenn man sie konsequent geht. Entweder man wählt den Dauerlauf: Always Be Raising. Oder man entscheidet sich für den Sprint: den FOMO-Fundraise. Der (vermeintliche) Mittelweg dagegen ist oft die schlechteste Option und führt zu Zeitverlust und Frust.

Always Be Raising: der Dauerlauf zum Kapital

Die Always-Be-Raising-Strategie bedeutet, dass Fundraising ein kontinuierlicher Teil deines Gründeralltags ist. Jede Woche ein bisschen, und zwar ohne absehbares Ende. Du sprichst wöchentlich neue Investoren an, führst regelmäßig Gespräche und sammelst kontinuierlich weitere Zusagen ein. 

Lest auch

  • BI plus
  • Fundraising Playbook

Bitte niemals unterschätzen: So baut ihr eine überzeugende Team-Slide im Pitchdeck

Dieser Ansatz eignet sich besonders in der Frühphase, wenn du vor allem nach Business Angels suchst. Dabei arbeitest du am besten mit Wandeldarlehen oder Fundraising-Lösungen wie Tokenize.it, denn so lassen sich Investoren unabhängig voneinander closen – ganz ohne Druck, alle gleichzeitig an Bord holen zu müssen.

Der Anfang ist wie immer schwer, aber wenn du erstmal €100-200k eingesammelt und auf dem Konto hast, kannst du mit einer anderen Haltung auftreten: „Ich brauche dein Investment nicht dringend, denn ich kann schon mit dem vorhandenen Geld arbeiten. Aber wenn du früh dabei sein willst, ist jetzt der richtige Moment.“ 

Diese Gelassenheit dreht das übliche Machtverhältnis zwischen Investor und Founder einfach um. Zudem verbessert sich mit jedem Monat auch deine Traction: Zahlen, Produkt und Marktposition werden stärker, während parallel Investorenbeziehungen wachsen. Du kannst also problemlos bei späteren Closings auch die Bewertung erhöhen – das ist dein (zugegebenermaßen eher) kleiner FOMO-Hebel bei dieser Strategie, damit Investoren doch lieber jetzt unterschreiben als später.

Natürlich hat der Dauerlauf auch seine Schattenseiten. Investoren verspüren weniger Druck, wenn keine Deadline drängt und andere Investoren ihnen das Ticket wegschnappen könnten. Und du als Founder hast natürlich das Thema Fundraising ständig im Kopf… und möglicherweise nie wirklich genug Kapital, um dich „frei“ zu fühlen und einfach am Business zu arbeiten. 

Lest auch

Im Gründerszene-Podcast

Chief of What? – Das sind die (ungewöhnlichen) Startup-Jobs im C-Level

Always Be Raising erfordert Disziplin und Systematik. Ohne klare Routinen bleibt es schnell bei guten Vorsätzen. Wer es aber richtig macht, kann Fundraising zu einem festen Bestandteil seines Wachstumsprozesses machen. Reservier dir beispielsweise jede Woche zwei Stunden, um gezielt 20 neue Business Angels aus Datenbanken wie von AddedVal.io neu anzuschreiben. Das dauert kaum länger als zwei Stunden und führt im Schnitt zu ein bis drei neuen Investoren-Meetings pro Woche. Rechne das mal auf ein Jahr hoch…

Der FOMO-Fundraise: der Sprint mit Enddatum

Der zweite Weg ist das Gegenteil: maximale Konzentration in kurzer Zeit. Beim FOMO-Fundraise geht es darum, eine Runde gezielt zu öffnen, stark zu kommunizieren und zügig zu schließen. Statt über Monate immer wieder halbherzig mit Investoren zu sprechen, wird alles minutiös vorbereitet: Pitch Deck, Financial Model, FAQ, Datenraum – alles ist vor dem Startschuss parat. Auch das eigene Netzwerk ist seit Monaten mit positiven Updates per E-Mail vorgewärmt.

Dann wird mit klarer Botschaft gelauncht: „Wir führen in den nächsten drei Wochen alle Investorengespräche und schließen die Runde am [Datum].“ Dieses klare Ende ist der entscheidende psychologische Trigger.

FOMO entsteht, wenn Investoren das Gefühl haben, dass sie schnell entscheiden müssen, sonst ist der Zug abgefahren. Wer das strategisch nutzt, erzeugt Tempo und Aufmerksamkeit. Ideal ist es, die Runde mit einem ersten halbwegs relevante Commitment zu starten, etwa von einem Angel aus dem engsten Netzwerk. Dann kann man gleich zu Beginn sagen: „Wir haben bereits die ersten €150k committed.“ Das signalisiert Momentum und zieht andere mit.

Lest auch

  • BI plus
  • Fundraising-Playbook

Vor dem ersten Investoren-Treffen: Richtige Recherche, Gesprächstraining, Antworten, die sitzen müssen

Auch das Timing spielt eine Rolle. Viele erfolgreiche Gründer wählen gezielt das Quartal, in dem sie gerade besonders starke Zahlen vorweisen können, weil das etwas saisonbedingt in ihrer Branche so ist. So kann man glaubwürdig zeigen, dass das Unternehmen in einer entscheidenden Wachstumsphase ist. Das erzeugt zusätzlichen Druck: Wer jetzt nicht investiert, zahlt später vielleicht das Doppelte bei höherer Bewertung.

Der Nachteil: Diese Strategie ist nichts für schwache Nerven. Wenn man seine Attraktivität überschätzt und kein Investor zusagt, steht man schnell unter Rechtfertigungsdruck. „Wir wollten eigentlich im Mai closen, aber…“ klingt nach Misserfolg, selbst wenn es dafür gute Gründe gibt. 

Ein FOMO-Fundraise funktioniert nur, wenn Vorbereitung, Story und Timing perfekt ineinandergreifen. Dafür ist der Effekt, wenn alles stimmt, umso stärker. Viele Runden, die so gespielt werden, sind nach wenigen Wochen voll – und die Gründer können sich wieder voll aufs Geschäft konzentrieren.

Die gefährliche Mitte

Die meisten Founder allerdings machen weder das eine noch das andere (richtig). Sie starten ohne Plan, verschicken hier und da ein Pitch Deck, haben zwei warme Leads und verlieren sich in „meldet euch, wenn ihr einen Lead gefunden habt“-Antworten. Dabei erwarten sie unterbewusst aber immer noch, dass sie eine große Runde zeitnah closen könnten. 

Das Problem ist die falsche Erwartungshaltung und natürlich, dass es weder einen echten Prozess, noch ein klares Ziel oder eine Deadline gibt. In dieser Mittelspur wird Fundraising zum Dauerstress, der nie endet, aber auch nie richtig etwas bringt. 

Lest auch

Weniger Bauchgefühl, mehr Daten: Wie dieser VC erfolgreiche Startup-Teams identifiziert

Fazit: Entscheide dich und bleib konsequent

Beide Wege führen zum Ziel. Always Be Raising funktioniert, wenn du Geduld, Struktur und die Fähigkeit mitbringst, lean zu arbeiten. Der FOMO-Fundraise funktioniert, wenn du vorbereitet bist, Momentum aufbauen kann und keine Angst hast, Druck zu erzeugen. 

Wichtig ist, dass du dich bewusst für eine Strategie entscheidest und sie dann durchziehst. Wenn du die Mittelspur verlässt und eine klare Richtung wählst, wirst du am Ende schneller und erfolgreicher ans Ziel kommen.



Source link

Digital Business & Startups

Nervosität, Vollgas, Crash: Warum der Bobsla-Pitch bei DHDL anders lief als geplant


Das österreichische Startup Bobsla erlebt bei „Die Höhle der Löwen“ einen Schreck: Gründer Sergey Ignatyev erklärt, was schiefging.

Investor Frank Thelen machte mit dem Elektro-Schneemobil Bobsla eine Probefahrt, mit einem plötzlichen Ende.

Investor Frank Thelen machte mit dem Elektro-Schneemobil Bobsla eine Probefahrt, mit einem plötzlichen Ende.
RTL / Bernd-Michael Maurer

Mit einem Schreckmoment endete in der DHDL-Weihnachtsfolge ein Pitch für zwei Gründer aus Österreich – denn Löwe Frank Thelen machte eine rasante Probefahrt mit einem Elektro-Schneemobil und beendete diese mit einem Crash.

Ziemlich aufgeregt waren zuvor die Gründer Sergey Ignatyev (53) und Werner Kirchner-Höffer (52) aus Wattens – sie präsentierten in der VOX-TV-Show „Die Höhle der Löwen“ ihr elektrisch betriebenes Schneemobil „Bobsla“: Ein emissionsfreies Sportgerät, das durch zwei 48-Volt-Motoren betrieben wird und mit seiner tiefen Sitzposition besonders wendig im Schnee sein soll. Sie boten den Löwen 25 Prozent der Firmenanteile für 500.000 Euro.

Sergey Ignatyev (rechts) und Werner Kirchner-Höffer (links) präsentierten das Elektro-Schneemobil Bobsla. Sie hofften auf ein Investment der Löwen.

Sergey Ignatyev (rechts) und Werner Kirchner-Höffer (links) präsentierten das Elektro-Schneemobil Bobsla. Sie hofften auf ein Investment der Löwen.
RTL / Bernd-Michael Maurer

„Wir wollten ein Fahrzeug entwickeln, das Spaß macht, nachhaltig ist – und das klassische Schneemobil neu denkt“, erklärt Werner Kirchner-Höffer.

Zu einer Testfahrt vor dem TV-Studio luden die beiden Männer schließlich Investor Frank Thelen ein. Er kletterte in das Gefährt, bekam eine kurze Einweisung und düste los. Das Fahrzeug kann bis zu 30 km/h schnell werden, so die Gründer. Aber: Auf dem glatten Boden verhält sich das Gefährt anders als auf Schnee. „Das sieht schon gefährlich aus“, sagte Löwin Judith Williams zu ihren Löwen-Kollegen im Studio, die Thelens Testfahrt über einen Bildschirm verfolgen.

Rasante Testfahrt endet mit Unfall

Plötzlich gab dann Frank Thelen auf kurzer Strecke Gas und rauschte ungebremst in ein geschlossenes Tor des TV-Studios und stoppte so abrupt. Sofort erkundigten sich die Gründer nach dem Wohlergehen des Investors – er winkte ab, ihm gehe es gut. „Bei Frank Thelen gibt es nur ein Gas und das ist Vollgas“, kommentierte Judith Williams den Crash.

Nervosität, Vollgas, Crash: Warum der Bobsla-Pitch bei DHDL anders lief als geplant

Das Rolltor beendete abrupt die Testfahrt Thelens.
RTL / Bernd-Michael Maurer

Erschrocken haben sich neben den Löwen vor dem Bildschirm auch die Gründer selbst, sorgten sich um Thelen – Sergey Ignatyev eilte sofort zu ihm. „Ich habe gebremst, aber das Ding hat nicht gebremst“, sagte Thelen. Rückblickend gesteht sich Ignatyev Fehler ein: „In dieser ganzen Aufregung habe ich dann sogar vergessen zu zeigen, wie man richtig bremst oder rückwärts fährt.“ Er weist darauf hin, dass sich das Bremsverhalten auf dem glatten Boden völlig anders verhalte und die Fahrt vor der Aufzeichnung nicht getestet wurde.

Lest auch

DHDL Staffel 18 Rückblick: Diese Deals sind im Nachgang geplatzt

40.000 Euro Schaden

Frank Thelen blieb bei dem Crash unverletzt, kletterte schließlich unversehens aus dem Fahrzeug. „Es tut mir wirklich leid. Ich hoffe, das Gerät hat keinen Schaden genommen“, entschuldigte sich der Löwe bei den Gründern.

Das Fahrzeug blieb trotz Kollision mit dem Rolltor intakt, bestätigt Ignatyev auf Anfrage. Allerdings blieb im Garagentor des Studios eine große Delle zurück. Laut Informationen der „Bild“ soll der Schaden bei rund 40.000 Euro liegen.

Zu viel Aufregung

So hatten sich Sergey Ignatyev und Werner Kirchner-Höffer den Ausgang ihres Pitches nicht vorgestellt. „Ich war sehr nervös – das ganze Setting, die Einmaligkeit der Aufnahme – all das hat dazu geführt, dass ich vieles weggelassen habe und auf einige Fragen nicht optimal antworten konnte“, sagt Gründer Ignatyev Gründerszene.

Lest auch

DHDL: Gründer vergisst seinen kompletten Pitch – 6 Tipps, das zu vermeiden

Von ihrem alpinen Fun-Sportgerät, dass seit 2020 auf dem Markt ist, konnten die Gründer schlussendlich die Löwen nicht überzeugen. „Auch wenn wir bei DHDL kein Investment bekommen haben, gehen wir sehr entschlossen weiter“, sagt Sergey Ignatyev zu Gründerszene. 2025 schließt das Startup aus Österreich demnach mit „einem kleinen, aber klaren Gewinn ab“. Das Team entwickele nun die Produktpalette weiter; darunter ein neuer Schnee-Scooter, angepasst an die Bedürfnisse ihrer bestehenden Kunden, so Ignatyev, sowie Schnee-Scooter für Kinder.



Source link

Weiterlesen

Digital Business & Startups

Emotionale Achterbahnfahrt: Das wurde aus dem DHDL-Deal zwischen Janna Ensthaler und dem Gutschein-Startup Joy_ DHDL-Deal? Joy_-Gründer lösen Bieterduell unter Löwen aus


Universal-Gutschein statt 0815: Das Berliner Startup Joy_ sorgt bei dem Weihnachtsspecial von DHDL für ein Bieterduell der Löwen, hitzige Diskussionen und eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Gründerszene hat nachgefragt, wie es nach der Show weiterging.

Emotionale Achterbahnfahrt: Das wurde aus dem DHDL-Deal zwischen Janna Ensthaler und dem Gutschein-Startup Joy_ DHDL-Deal? Joy_-Gründer lösen Bieterduell unter Löwen aus

Franz Koller (l.) und Titus Hüsken präsentierten Joy_ Geschenkgutscheine.
RTL / Bernd-Michael Maurer

Das Berliner Gründer-Duo Titus Hüsken (32) und Franz Koller (29) betraten die Bühne beim Weihnachtsspecial der „Höhle der Löwen“ mit einer klaren Mission: Mit ihrem Startup Joy_ wollten die beiden Schluss machen mit unpersönlichen und unflexiblen Geschenkgutscheinen, die nie eingelöst werden und in Schubladen verstauben.

Sie haben den sechs Löwen 350.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile angeboten.

Das macht Joy_

Joy_ ist ein flexibler, personalisierbarer Universal-Gutschein, der für jedes online erhältliche Produkt von A bis Z einlösbar ist, erklärten die beiden Männer den Löwen. Die Beschenkten wählen dann einfach ihr Wunschprodukt und fügen die URL ein. Möglich wird das durch eine Kombination aus Agentic AI und einem Netzwerk aus APIs zu großen Online-Shops und Zwischenhändlern, die Ware auf Lager haben und an andere Händler weiterverkaufen. Mit persönlichen Nachrichten, Fotos oder Videobotschaften können die Gutscheine außerdem versehen werden.

Neben Privatkunden setze Joy_ vor allem auf Firmenkunden, die hunderte Gutscheine gleichzeitig vergeben. Ein klarer Wachstumshebel, wie die Gründer betonten.

Der Pitch kam gut an: „Super Pitch“, sagte Janna Ensthaler. Auch Frank Thelen betonte, dass es ein cleveres Konzept in einem riesigen Markt sei.

„Das ist ein bisschen ne Abzocke“

Doch als es um das Geschäftsmodell ging, wie Margen, UVPs und die hohe Gewinnspanne durch Einkaufsvorteile, startete eine intensive Debatte zwischen den Löwen.

Insbesondere Frank Thelen kritisierte das Geschäftsmodell: „Das ist ein bisschen ne Abzocke.“ An anderer Stelle könnten Kunden durch Preisvergleich das Produkt schließlich günstiger bekommen. „Das wird das Publikum scheiße finden, wie ihr Geld verdient“, sagt auch Carsten Maschmeyer.

Trotzdem waren von den Gründern und der Idee hinter Joy_ fasziniert: „Das ist eine der brillantesten Gelddruck-Maschinen“, so Thelen. Den Kunden könnte und müsste aber einen Rabatt geben werden, eine „gute experience und more value“, schlug Thelen vor. „Es muss fair für den Kunden sein.“

Harte Verhandlungsrunde zwischen Löwen und Gründern

Schließlich kam es zu einer harten Verhandlungsrunde: „Ich muss sagen, ich bin im Deal-Mode“, sagte Thelen – denn das Startup könne hochprofitabel sein. Er machte den Gründern ein Gegen-Angebot. „Ich machs für 20 Prozent.“

Investor Frank Thelen nimmt die Idee der Geschenkgutscheine für alle Onlineshops von Joy_ genau unter die Lupe.

Investor Frank Thelen nimmt die Idee der Geschenkgutscheine für alle Onlineshops von Joy_ genau unter die Lupe.
RTL / Bernd-Michael Maurer

Aber auch Janna Ensthaler und Carsten Maschmeyer waren an einem Deal mit Titus Hüsken und Franz Koller interessiert. Sie boten ebenfalls 20 Prozent für doppelte Löwenpower. Zwei konkurrierende Angebote und ein intensiver Schlagabtausch über Bewertung, Fairness und internationale Expansion folgten.

„Die Bewertung stimmt für uns nicht“, sagten die Gründer nach kurzer Beratung. Carsten Maschmeyer stieg daraufhin aus: „Mein negatives Gefühl ist wieder da.“

Janna Ensthaler und Carsten Maschmeyer waren zunächst gemeinsam an dem Berliner Startup interessiert - als Löwen-Duo.

Janna Ensthaler und Carsten Maschmeyer waren zunächst gemeinsam an dem Berliner Startup interessiert – als Löwen-Duo.
RTL / Bernd-Michael Maurer

Investorin Janna Ensthaler macht ein weiteres Angebot: 15 Prozent für 350.000 Euro. Thelen hingegen blieb bei seinen 20 Prozent. Nach erneuter Beratung schlugen die Berliner ein: „Wir entscheiden uns für Janna.“

Das wurde aus dem DHDL-Deal

Aber ist der DHDL-Deal tatsächlich zustande gekommen? Gründerszene hat mit den Berliner Gründern gesprochen und auch bei der Investorin nachgehakt.

„Der Deal zwischen Janna Ensthaler und Joy_ hat stattgefunden“, bestätigt ein Sprecher der Investorin auf Anfrage von Gründerszene. „Seit August ist Janna aktiv unterstützend an Bord und das Unternehmen und die Zusammenarbeit hat sich seitdem positiv entwickelt.“

„Der Pitch lief sehr gut und glatt“, sagt Titus Hüsken im Gespräch mit Gründerszene. Die beiden Gründer hatten sich ursprünglich aus einer „Schnaps-Idee“ bei DHDL beworben: „Dann haben wir unseren Enkeln etwas zu erzählen.“

Überarbeitetes Geschäftsmodell

„Es war für uns sehr spannend, die Sendung zu erleben“, sagen die beiden Männer heute. Für sie ein Sprungbrett. „Wir haben dadurch einen Meilenstein erreicht, aber die Arbeit beginnt erst jetzt“, sagt Franz Koller. Die Gründer haben die Idee aus der Show umgesetzt und das Modell optimiert: Bei einigen Shops erhält Joy_ eine Provision, bei anderen bessere Einkaufskonditionen durch große Abnahmemengen und direkte Anbindungen. Die Vorteile werden geteilt – 50 Prozent für die beschenkte Person, 50 Prozent für Joy_, heißt es seitens des Startups.

„Es geht uns darum, dass wir ein gutes Produkt für den Endkunden haben.“ Das bedeutet, es wird die Marge geteilt, erklären die Gründer. „Janna ist für uns da und das ist sehr sehr cool.“

Insgesamt 1,25 Millionen Seed-Runde

Aber es bleibt nicht nur bei dem DHDL-Deal. Parallel schließt das Startup eine Finanzierungsrunde ab: Der Berliner Frühphasen Investors IBB Ventures steigt in das Startup ein. In Summe erhält Joy_ eine Finanzierung von 1,25 Millionen Euro. Außerdem weitere Angel-VCs dabei, wie der Swiss Founders Fund sowie die Unternehmer Carsten Puschmann und Oliver Stoll.

„Wir merken schon jetzt einen Anstieg an Traffic und Verkäufen“, sagt Hüsken zum DHDL-Effekt. Ab dem 8. Dezember sind die Joy_-Gutscheine im stationären Handel zu finden: bei Media-Markt, Saturn, ausgewählten Edeka-Märkte sowie in Shell-Tankstellen.



Source link

Weiterlesen

Digital Business & Startups

LEuLI, Bobsla, TannTastisch, Joy, Streuselade treten beim Weihnachts-Special vor die Löwen


#DHDL

Es geht wieder in die Löwen-Höhle! An diesem Montag flimmert bei Vox das Weihnachts-Special der erfolgreichen Gründer-Show “Die Höhle der Löwen” über den Bildschirm. In der Festtags-Folge pitchen LEuLI, Bobsla, TannTastisch Joy und Streuselade.

LEuLI, Bobsla, TannTastisch, Joy, Streuselade treten beim Weihnachts-Special vor die Löwen

Auch in der mittlerweile achtzehnten Staffel der erfolgreichen Vox-Gründershow „Die Höhle der Löwen„ (DHDL) gibt es wieder ein Weihnachts-Special. Die Löwen-Jury bestehend aus dem Regal-Löwen Ralf Dümmel, der Venture-Capital-Löwin Janna Ensthaler, dem Sales-Löwen Carsten Maschmeyer, der Beauty-Löwin Judith Williams, der Familien-Löwin Dagmar Wöhrl und dem Startup-Löwen Frank Thelen ist in Festtagslaune! Denn Lichterglanz trifft auf Gründergeist und Plätzchenduft auf Pitch-Fieber. Und zwischen Tannenduft und Deal-Glocken warten noch viele weitere Überraschungen.

Die DHDL-Startups des Weihnachts-Specials

LEuLI aus Ingolstadt
Maria Mittermüller (34) aus Ingolstadt stellt ihr Herzensprojekt vor: LEuLI, ein multifunktionales, nachhaltiges und mitwachsendes Holzspielzeug für Kinder vom Babyalter bis zur Grundschule. Entwickelt aus eigener Eltern-Erfahrung, verbindet LEuLI pädagogischen Anspruch mit moderner Langlebigkeit – und soll eine Alternative zur schnelllebigen Wegwerf-Spielzeugwelt sein. Als zweifache Mutter weiß Maria genau, was Eltern suchen: ein Spielzeug, das fördert, kreativ macht, lange genutzt werden kann und nicht viel Platz braucht. Das Ergebnis ist ein wandelbarer Holzrahmen, der vom Spielbogen für die Kleinsten über Motorik-Elemente bis hin zum Puppentheater, zur Kreidetafel oder sogar zur Staffelei alles sein kann. Wie gut LEuLI ankommt, zeigen die knapp vierjährige Nayara und der einjährige Emil – beide sind während des Pitchs völlig vertieft in ihrem Spiel. Da lassen es sich Carsten Maschmeyer und Janna Ensthaler nicht nehmen, mit den Kleinen gemeinsam LEuLI zu testen. Die Investorinnen und Investoren sind beeindruckt von dem Konzept. „Rein vom Produkt her sieht das wirklich gut durchdacht aus“, lobt ein Löwe. Auch die Vielseitigkeit begeistert: ein Spielzeug für Geschwister, Kitas, Therapieeinrichtungen, Praxen, Familienhotels und natürlich für Familien zu Hause. Doch zugleich kommen kritische Fragen auf – vor allem zu Preis, Skalierung und Vertrieb. Erst seit sechs Monaten am Markt, hat die Gründerin zwar bereits positive Presse und Messefeedback gesammelt, doch die Verkaufszahlen bleiben bislang überschaubar. Ob es für Maria Mittermüller ein Weihnachtswunder gibt?

Bobsla aus Wattens (Österreich)
Es weihnachtet wieder in der „Höhle der Löwen“! Das Feuer knistert, alles erstrahlt im warmen Lichterglanz und die Löwen genießen die gemütliche Wohnzimmer-Atmosphäre. Doch die festliche Ruhe ist nur von kurzer Dauer – denn dieser Pitch endet in einem spektakulären Schreckmoment und einem Crash von Frank Thelen. Die Gründer Sergey Ignatyev (53) und Werner Kirchner-Höffer (52) präsentieren ihr elektrisch betriebenes Schneemobil „Bobsla“. Ein emissionsfreies Fun-Sportgerät, das dank zweier 48-Volt-Motoren und einer tiefen Sitzposition besonders wendig und nahezu „unkippbar“ sein soll. „Wir wollten ein Fahrzeug entwickeln, das Spaß macht, nachhaltig ist – und das klassische Schneemobil neu denkt“, erklärt Werner Kirchner-Höffer. Investor Frank Thelen lässt es sich nicht nehmen, den Bobsla außerhalb des Studios zu testen – auch wenn er sich auf dem glatten Studioboden natürlich anders verhält als auf Schnee. Doch plötzlich rauscht er ungebremst in ein Tor. „Es tut mir wirklich leid. Ich hoffe, das Gerät hat keinen Schaden genommen“, entschuldigt sich der Löwe bei den Gründern. So haben sich Sergey Ignatyev und Werner Kirchner-Höffer ihren Pitch des Elektro-Schneemobils Bobsla sicher nicht vorgestellt. Ist die weihnachtliche Stimmung jetzt dahin oder kann sie mit einem Deal gerettet werden?

TannTastisch aus Werder (Havel)
Dr. Christian Mai (38) bringt echten Weihnachtszauber in die „Höhle der Löwen“. Der frisch gebackene Vater stammt aus einem traditionsreichen Weihnachtsbaum-Betrieb – und hat dort eine überraschende Entdeckung gemacht: Junge Tannentriebe schmecken zitronig-frisch und sind reich an Vitamin C. Für den 38-Jährigen der Startschuss zu einer ungewöhnlichen Idee: TannTastisch. Mit seiner Marke präsentiert der Gründer den Löwinnen und Löwen eine außergewöhnliche Produktwelt aus der Nordmanntanne. Insgesamt 41 Food- und Beauty-Produkte hat er bereits entwickelt – von Tannen-Orangenmarmelade über Senf und Pesto bis hin zu Eierlikör, Gin und Wellnessartikeln. „In unseren Tannen steckt viel mehr als man denkt“, erklärt Christian Mai. „Ich möchte zeigen, wie vielseitig dieses Naturprodukt sein kann.“ Im Studio dürfen die Investorinnen und Investoren probieren und reagieren überrascht: Einige Produkte überzeugen geschmacklich sofort, andere sorgen für Diskussionen. Besonders die Frage, ob Tanne auch außerhalb der Weihnachtszeit funktioniert und wie ein so breites Sortiment skalierbar ist. Ob die mutige Idee von Christian Mai bei den Löwen Wurzeln schlägt?

Joy aus Berlin
Titus Hüsken (32) und Franz Koller (29) betreten die Bühne in der „Höhle der Löwen“ mit einer klaren Mission: Schluss mit unpersönlichen oder unflexiblen Gutscheinen, die in Schubladen verstauben. Joy ist ein flexibler, personalisierbarer Universal-Gutschein, der für jedes online erhältliche Produkt, von A wie AirPods bis Z wie Zitronenpresse, einlösbar ist. Die Beschenkten wählen einfach ihr Wunschprodukt, fügen die URL ein – fertig. Die Gutscheine können mit persönlichen Nachrichten, Fotos oder Videobotschaften versehen werden – sogar als Weinflaschen-Label für die festliche Geschenkübergabe. Neben Privatkunden setzt Joy vor allem auf Firmenkunden, die hunderte Gutscheine gleichzeitig vergeben. Ein klarer Wachstumshebel, wie die Gründer betonen. Der Pitch kommt gut an: Die Löwen bescheinigen Joy ein cleveres Konzept in einem riesigen Markt. Doch als es um das Geschäftsmodell geht – konkret um Margen, UVPs und die hohe Gewinnspanne durch Einkaufsvorteile – beginnt eine intensive Debatte. Schließlich kommt es zu einer ungewöhnlich emotionalen Verhandlungsrunde: zwei konkurrierende Angebote und ein intensiver Schlagabtausch über Bewertung, Fairness und internationale Expansion. Die Löwen ringen miteinander, widersprechen sich gegenseitig, springen ab und wieder ein. Selten war die Entscheidung so dynamisch. Doch wem schenken die Gründer am Ende ihr Vertrauen?

Streuselade aus Wiesbaden
Was darf in der großen DHDL-Weihnachtsfolge nicht fehlen? Natürlich: Plätzchen backen – und dekorieren! Gründerin Jennifer Kraus (37) verwandelt die Höhle kurzerhand in eine fröhliche Weihnachtsbäckerei. Die Gründerin, die mit ihrem Startup „Meine Backbox“ seit mehreren Jahren kreative Rezepte samt Backzutaten in deutsche Haushalte bringt, stellt in der „Höhle der Löwen“ ihre neuste Entwicklung vor: Streuselade – bunte Schokostreusel, die aussehen wie Zuckerstreusel, aber zart schmelzen wie Schokolade. „Wisst ihr, was es noch nicht gibt? Schokoladenstreusel in allen Farben des Regenbogens – bis jetzt“, erklärt Jennifer Kraus. Mit ihren farbenfrohen Streuselmischungen und Maskottchen Streuselina begeistert sie die Löwen zunächst am Backtisch und anschließend bei der Verkostung. Doch die Firmenbewertung sorgt für Diskussionen unter den Investoren. Gibt es vielleicht am Ende doch noch ein Weihnachtswunder für die Gründerin?

Tipp: Alles über die Vox-Gründershow gibt es in unserer großen DHDL-Rubrik.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): RTL / Bernd-Michael Maurer



Source link

Weiterlesen

Beliebt