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Künstliche Intelligenz

Constanze Kurz vom CCC: Mehrheit weiß nichts von Weitergabe von Gesundheitsdaten


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die Informatikerin und Sprecherin des Chaos Computer Clubs, Constanze Kurz, warnte zum Auftakt der Anosidat-Konferenz am Dienstag in Berlin vor einem schleichenden Abbau des Gesundheitsdatenschutzes zugunsten wirtschaftlicher Interessen. Auf der Konferenz diskutieren Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft über den verantwortungsvollen Umgang mit Daten. Kurz verwies unter anderem auf eine Klage der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) gegen die Weitergabe und Speicherung von pseudonymisierten Gesundheitsdaten an das Forschungsdatenzentrum Gesundheit (FDZ Gesundheit) des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), an das Forscher seit kurzem Anträge auf Datenzugang stellen können.

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Die meisten Menschen wüssten nicht, dass seit 2022 die Abrechnungsdaten an das Forschungsdatenzentrum Gesundheit übermittelt werden und künftig auch in einem sich ebenfalls im Aufbau befindenden Europäischen Gesundheitsdatenraum zugänglich sind, betonte Kurz. Sie wünsche sich ein tieferes technisches Verständnis und Klarheit darüber, wie viele Daten tatsächlich erforderlich sind, um Forschung und Innovation zu ermöglichen – ohne Privatsphäre und Grundrechte zu gefährden.

Während die Daten aller gesetzlich Versicherten bereitstehen sollen, seien andere Gruppen, etwa Privatversicherte und die Bundeswehr, von der Datenausleitung ausgenommen, kritisierte Kurz. Die CCC-Sprecherin wunderte sich, dass bisher nur ein geringer Teil der gesetzlich Versicherten der Einrichtung einer elektronischen Patientenakte widersprochen hat.

Besonders bei der Nutzung von Gesundheitsdaten seien die Risiken durch unzureichende Anonymisierung gravierend, warnte Kurz. Datenschutz sei kein Hindernis für Forschung, sondern eine Voraussetzung für Vertrauen. Prof. Mohammadi, Leiter der Arbeitsgruppe Privacy and Security von der Universität Lübeck, betonte ebenfalls, dass IT-Sicherheit und Datenschutz keine Gegensätze seien: „IT-Sicherheit bedeutet, dass Systeme sich so verhalten, wie es erwartet wird und nicht anderes tun, selbst wenn bösartige Akteure involviert sind. Sichere Datennutzung heißt, dass Daten nur für den Zweck verwendet werden, für den sie gedacht sind – auch wenn jemand versucht, das zu unterlaufen.“ Er plädierte für dezentrale Lösungen und internationale Kooperationen statt zentraler Datenspeicher. Große Datensätze seien nötig, um Analysequalität und Schutz gleichermaßen gewährleisten zu können.

Selbst wenn man den Datenschutz völlig aufgäbe, würde Deutschland nicht automatisch zu einem führenden Standort für künstliche Intelligenz, gab Thomas Köllmer vom Fraunhofer-Institut für digitale Medientechnologie (IDMT) zu bedenken. Kurz betonte, dass Grundrechte wie das Recht auf informationelle Selbstbestimmung europaweit stärker geschützt werden müssten und Teil der europäischen Werte seien. Für Köllmer sind Datenschutz und Innovation keine Gegensätze. Vielmehr müsse Datenschutz von Beginn an in Projekte integriert und ausreichend finanziert werden. Gleichzeitig verwies er auf die praktischen Hürden im Forschungsalltag, etwa den langwierigen Zugang zu Daten.

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Viele Vorschriften würden übervorsichtig ausgelegt, obwohl die Datenschutzgrundverordnung explizit Abwägungen erlaubt, sagte Mohammadi. Behrendt stellte klar, dass Datenzugriff und wirtschaftliche Nutzung nicht allein nach ökonomischen Maßstäben erfolgen dürften. Priorität habe eine wertorientierte Datenökonomie, in der Datennutzung durch technische und organisatorische Kontrolle flankiert werde.

Auf die Frage, ob man sich nicht besser erst einmal um die Forschungsfrage kümmern sollte, antworte Köllmer, dass das Sammeln der vielen Daten zu dem LLM-Datenhunger passe. Man werfe erst einmal alles rein und finde dann später die passenden Fragen. Mit Blick auf starke Investitionen in LLMs und den derzeitigen KI-Hype verwies Mohammadi auf eine MIT-Studie (PDF), laut der 95 Prozent der Unternehmen noch keinen Vorteil vom Einsatz von KI-Systemen hatten. Er warnte zudem vor uninformierten Debatten über KI-Systeme, die auch erhebliche Risiken bergen, und forderte eine breitere gesellschaftliche Diskussion über die Risiken von LLMs.

Dem Digital Markets Act und anderen EU-Regeln konnte CCC-Sprecherin Kurz durchaus Positives abgewinnen. Durch diese Regularien würden sich die Anbieter auf dem europäischen Markt anders verhalten. „Sogar die Zivilgesellschaft wurde involviert“, sagte Kurz. Datenschutz sei Grundvoraussetzung für das europäische Wertekonzept. Sie sieht in strengen Regeln einen potenziellen Standortvorteil, da Unternehmen dann sichere und vertrauenswürdige Systeme entwickeln. Viele Möglichkeiten für einen besseren Datenschutz seien bereits da, doch oft würden sich die Verantwortlichen laut Forschern nicht dafür interessieren. Auf die Frage, welches Wunder alle Probleme lösen würde, waren die Diskussionsteilnehmer etwas überfragt. Behrendt meinte, es wäre schon ein Wunder, wenn er morgens hinausginge und niemand mehr Interesse an Datenmissbrauch hätte.


(mack)



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Meta Platforms zeigen mehr Werbung zu höheren Preisen


„Wir erwarten eine signifikante Reduktion unserer US-Steuerzahlungen für den Rest des Jahres 2025 und zukünftige Jahre, aufgrund der Verabschiedung des One Big Beautiful Gesetzes“, freut sich Meta Platforms seinen Aktionären mitzuteilen. Der Datenkonzern hat im dritten Quartal des Jahres seinen Umsatz um 26 Prozent auf 51,2 Milliarden US-Dollar gesteigert, wobei der Betriebsgewinn um 18 Prozent auf 20,4 Milliarden Dollar und der Vorsteuergewinn um 22 Prozent auf 21,7 Milliarden Dollar angewachsen ist.

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Der operative Cash-Flow ist im Vergleich zu Meta Platforms drittem Quartal 2024 um über zwölf Prozent auf 30 Milliarden Dollar geklettert. Dennoch ist der Reingewinn gefallen, und das deutlich: Um gleich 83 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar, was sich allerdings mit null Dollar auf den Kassastand auswirkt. Metas Aktienkurs ist im nachbörslichen Handel nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um mehr als sieben Prozent gefallen.

Grund für den geringeren Nettogewinn ist die erwähnte Steuersenkung. Denn sie reduziert den Wert zukünftiger Steuervorteile. Beispielsweise haben bestimmte Konzernteile Metas Verluste geschrieben, die gegen zukünftige Gewinne gegengerechnet werden, was dann Steuern spart. Meta hat auch sonst Ausgaben getätigt, die kaufmännisch schon angefallen sind, steuerlich aber erst zu einem späteren Zeitpunkt relevant werden. Wird die Steuerquote gesenkt, reduziert das den Wert solcher Verlustvorträge und Ausgaben. Bei Meta summiert sich das auf 16 Milliarden Dollar – ansonsten wäre der Nettogewinn um 19 Prozent gestiegen, anstatt um 83 Prozent gefallen.

Ein relevanter Betrag von 100 Dollar brächte bei einer Steuerquote von 15 Prozent 15 Dollar Steuerersparnis. Sinkt die Steuerquote nun auf zehn Prozent, sind es nur noch zehn Dollar, womit das Unternehmen die Differenz von fünf Dollar abschreiben muss. Damit belastet eine Steuersenkung den Nettogewinn aller Unternehmen, die zukünftige Steuervorteile in ihren Büchern haben, ohne dass sie einen Dollar ausgeben (außer für die Mehrarbeit jener Buchhalter, die das alles ausrechnen müssen).

Der Anstieg des Umsatzes ist leicht erklärt: Meta hat 14 Prozent mehr Reklame gezeigt und gleichzeitig den durchschnittlichen Werbetarif um zehn Prozent anheben können. Andere Einnahmen spielen kaum eine Rolle. Einen Prozentpunkt des Umsatzzuwachses verdankt Meta zudem dem Dollarkurs, der im Vergleich zu vielen anderen Währungen, die Meta einnimmt, gefallen ist. Beim Vorsteuergewinn profitiert der Konzern von gestiegenen Zinseinnahmen und realisierten Wertpapiergewinnen.

Die Zahl jener Personen, die täglich Facebook, Instagram, WhatsApp und/oder Threads nutzen, lag laut Konzernangaben im September 2025 bei 3,54 Milliarden Dollar. Das sind acht Prozent mehr als im selben Monat 2024. Die zusätzlichen Nutzer und Metas Anstrengungen im Bereich Künstliche Intelligenz lassen die Kosten schneller steigen als den Umsatz: Die Aufwendungen im dritten Quartal sind um 32 Prozent auf 30,7 Milliarden Dollar gestiegen, die Ausgaben für Sachanlagen sogar um 128 Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar, zuzüglich mehr als einer halben Milliarde für Leasing (-42%).

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(ds)



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Schlösser öffnen ohne Schlüssel: Lockpicking-Guide für Einsteiger


Eine präzise Drehbewegung, ein leises Klick-Geräusch – und das Schloss springt auf. Was klingt wie eine Szene aus einem Agentenfilm ist in Wirklichkeit ein spannendes Präzisionshobby, das Geduld, Fingerspitzengefühl und ein wenig mechanisches Verständnis erfordert: Lockpicking.

Für die meisten von uns ist ein Schloss ein Objekt, das für Sicherheit steht. Eine Barriere, die Unbefugte fernhält. Für Lockpicker ist es ein Rätsel. Ein dreidimensionales Puzzle, das es zu lösen gilt. Doch bei dieser legalen Sportart geht es nicht um das Überwinden fremder Türen, sondern um die sportliche Herausforderung. Lockpicker wollen komplexe Mechanismen mit Tastsinn und Gehör entschlüsseln und durch gezielte Manipulation überlisten.

Aber wie funktioniert das genau? Wie ist es möglich, Schlösser ohne den passenden Schlüssel zu öffnen? Und kann das wirklich jeder lernen? Unser Videobeitrag zeigt Ihnen die Welt des Lockpicking. Wir erläutern Schritt für Schritt, wie das Knacken eines Schlosses funktioniert. Dabei erhalten Sie einen detaillierten Einblick in die Anatomie eines Schlosses. Außerdem verraten wir, worauf Sie achten müssen, wenn Sie sich Ihr erstes eigenes Werkzeugset zulegen wollen – und welche Fehler Anfänger unbedingt vermeiden sollten.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Schlösser öffnen ohne Schlüssel: Lockpicking-Guide für Einsteiger“.
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Safari-Fotografie: Mit der Leica SL3-S in Sambia


Auf den ersten Blick ist es ein sehr gemischtes Doppel: die Leica SL3-S und das Sigma 150-600 mm F5-6,3 DG DN OS Sports – die aktuelle Spiegellose aus Wetzlar und ein beliebtes Safari-Zoom, das viel Reichweite zum kleinen Preis bietet.

Zehn Tage lang bin ich mit der Kombination in Sambias Nationalparks South Luangwa und Lower Zambezi unterwegs, um Eindrücke zu sammeln. Sowohl mit dem Safarifahrzeug als auch zu Fuß und per Boot gehen wir auf Fotopirsch, nutzen das morgendliche Zauberlicht in den Galeriewäldern und testen in der Dämmerung und nachts die High-ISO-Fähigkeiten der Kamera.


​Sandra Petrowitz

​Sandra Petrowitz

​Sandra Petrowitz hat ihre Leidenschaften zum Beruf gemacht: Schreiben, Fotografieren und Reisen. Die Journalistin leitet Fotoworkshops und -reisen, ist als Guide auf Expeditionsschiffen in den Polarregionen im Einsatz und arbeitet für Magazine sowie Buchverlage.​

Wie viel Spaß macht das Fotografieren mit einer Combo, bei der die Kamera fast das Vierfache des Objektivs kostet?


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