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Künstliche Intelligenz

Erste RISC-V-Grafikkarte kommt in Fahrt


Eine große Stärke der offenen Befehlssatzarchitektur RISC-V ist ihre Flexibilität. Die nutzt das kalifornische Unternehmen Bolt Graphics für ihre Graphics Processing Unit (GPU) Zeus. Allerdings zielt Zeus nicht auf Gaming-PCs oder KI-Rechenzentren, sondern zunächst auf Einsatzbereiche wie 3D-Rendering mit Programmen wie Blender, Autodesk Maya oder der Unreal Engine.

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Für solche Anwendungszwecke eignet sich Zeus laut Bolt Graphics besser als gewöhnliche PC- und Workstation-Grafikkarten, etwa von Nvidia. Denn erstens steuert Zeus viel lokalen Speicher an und nutzt zweitens die Berechnungstechnik Pathtracing. Die soll Vorteile im Vergleich zum etablierten Raytracing bieten.

Als weiteren Einsatzbereich für Zeus sieht Bolt Graphics auch wissenschaftliche und technische Simulationsprogramme. Denn die Gleitkommarechenwerke der in Zeus eingebauten RISC-V-Prozessorkerne nach RVA23-Spezifikation liefern hohe Leistung auch bei doppelt genauen Werten, also Double Precision (DP) alias FP64.

Zeus hat nicht nur RISC-V-Kerne, sondern auch sonst ungewöhnliche Eigenschaften für eine GPU. Ein Zeus-Chip hat 128 MByte eingebauten Cache und steuert 32 GByte LPDDR5X-RAM an – also nicht etwa schnelleres, aber auch teureres und stromdurstigeres GDDR7-RAM oder HBM. Außerdem stecken in Zeus auch DDR5-Speichercontroller für bis zu 128 GByte (2 × 64 GByte) Erweiterungsspeicher in Form von (SO-)DIMMs.


Blockschaltbild Bolt Graphics Zeus mit RISC-V-Technik

Blockschaltbild Bolt Graphics Zeus mit RISC-V-Technik

Zeus besteht aus Chiplets mit RISC-V-Kernen, die sich zu größeren Verbünden koppeln lassen.

(Bild: Bolt Graphics)

Eine Chiplet-zu-Chiplet-Schnittstelle mit bis zu 768 GByte/s verbindet zwei oder vier Zeus-Chiplets. Zudem bindet Zeus ein I/O-Chiplet mit 256 GByte/s an, das wiederum zwei PCIe-5.0-x16-Ports bereitstellen kann sowie auch Ethernet mit 400 Gbit/s und einen Netzwerkport für die Fernverwaltung (BMC).

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Über die schnellen Ethernetports – Produktvarianten sollen 800GbE bringen – lassen sich mehrere Zeus-Systeme zu Clustern koppeln. Ein zusätzlicher Allzweckprozessor (CPU) zum Booten eines Betriebssystems ist überflüssig, weil die RVA23-Kerne auch selbst Linux ausführen können. Zeus gehört also wie Nvidia Grace Hopper/Grace Blackwell und der AMD Instinct MI300A zur Klasse der Server-APUs.

Die einfachste Zeus-GPU heißt 1c26-032. Sie hat ein einziges Zeus-Chiplet und soll als PCIe-x16-Karte mit 120 Watt TDP auskommen.

Bolt Graphics verspricht für Zeus 1c26-032 eine maximale FP64-Rechenleistung von 5 TFlops sowie 614 Tops für Integer-Matrixberechnungen (Int8). Bestimmte Rechenaufgaben und vor allem Path Tracing soll eine Zeus 1c26-032 mit 120 Watt deutlich schneller erledigen als eine Nvidia GeForce RTX 5080 mit 360 Watt, die auch nur 16 GByte (schnelleres) RAM besitzt.

Bolt Graphics führte Zeus-Prototypen kürzlich auf dem OCP Global Summit des Open Compute Project vor. Die Serienproduktion soll erst 2027 laufen, aber Entwickler sollen bereits im ersten Halbjahr 2026 auf Demosysteme zugreifen können.


(ciw)



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Full-HD-Beamer Etoe Whale Pro im Test: Android TV, solides Bild, guter Klang


Der Etoe Whale Pro kostet 349 Euro. Er bringt Android TV 11, guten Klang und ein ordentliches Bild. Bei der Helligkeit schummelt der Hersteller allerdings.

Der Etoe Whale Pro für 349 Euro (Gutscheincode HeiseEtoe; gültig bis 22.01.26) ist das Nachfolgemodell des Etoe Seal Pro (Testbericht). Die Helligkeit soll von 1000 auf 1500 Ansi-Lumen gestiegen sein. Dazu kommt Android TV 11 mit nativer Netflix-Unterstützung. Wir haben uns den Etoe Whale Pro im Test genau angeschaut.

Design: Wie ist die Verarbeitung?

Der Etoe Whale Pro zeigt sich als kubischer Block in Anthrazit-Schwarz. Eine dezente rote Linie verläuft am unteren Gehäuserand. Der Look ist modern und passt ins Wohnzimmer.

An der Front dominiert die große Linse. Viele Lüftungsschlitze drumherum verraten: Hier wird ordentlich gekühlt. Die Abmessungen von 28 × 20 × 15 Zentimetern und das Gewicht von 3,7 Kilogramm machen den Beamer zum Stubenhocker. Zwei Hände zum Tragen sind Pflicht.

Das Plastikgehäuse fühlt sich robust und hochwertig an. Die Oberfläche ist wenig empfänglich für Fingerabdrücke. Abgerundete Kanten, keine scharfen Stellen, keine Verarbeitungsmängel. Die optische Einheit ist versiegelt und damit staubgeschützt.

Im Karton liegen neben dem Beamer eine Bluetooth-Fernbedienung, ein 180-Watt-Netzteil und eine mehrsprachige Anleitung.

Ausstattung: Was kann die Hardware?

Der Etoe Whale Pro löst nativ mit 1920 × 1080 Pixeln auf. Er dekodiert 4K-Inhalte und unterstützt HDR10. Das Kontrastverhältnis liegt bei etwa 3000:1. Die Projektionsgröße reicht bis 200 Zoll, wir empfehlen allerdings maximal 120 Zoll. Bei 2,7 Metern Abstand ergibt sich ein Bild mit etwa 100 Zoll Diagonale. Das Projektionsverhältnis liegt bei 1,22:1, der Mindestabstand zur Wand beträgt 1,2 Meter.

Als Anschlüsse gibt es einen HDMI-2.1-Port, USB und einen AUX-Ausgang. Drahtlos verbindet sich der Beamer über Dual-Band-WLAN mit 2,4 und 5 GHz sowie Bluetooth. Chromecast und Airplay sind integriert.

Als Prozessor arbeitet ein Amlogic S905. Im Betrieb zieht der Beamer etwa 130 Watt aus der Steckdose. MEMC-Technologie glättet Bewegungen bei Sport und Action. Einen integrierten Akku gibt es nicht.

Etoe Whale Pro

Bildqualität: Wie gut und hell ist die Darstellung?

Etoe gibt die Helligkeit mit 1500 Ansi-Lumen an. Im Test erreicht der Whale Pro diesen Wert nicht. Der Beamer ist deutlich dunkler. Die übertriebene Angabe wirkt wenig vertrauenswürdig.

In abgedunkelten Räumen liefert der Etoe Whale Pro dennoch ein gutes Bild. Die Full-HD-Auflösung sorgt für ausreichende Schärfe. Die Farben wirken natürlich und intensiv. Der Kontrast überzeugt für einen LCD-Beamer in dieser Preisklasse. Die Schwarztöne sind besser als bei vielen LCD-Konkurrenten.

Der Autofokus arbeitet zuverlässig. Auch die automatische Trapezkorrektur justiert das Bild aus verschiedenen Winkeln korrekt. Die Bildmitte ist scharf, zu den Rändern zeigt sich eine leichte Weichheit. Typisch für LCD-Projektoren.

HDR10 bringt mehr Details in hellen und dunklen Bildbereichen. Bei Umgebungslicht fällt die Bildqualität jedoch stark ab. Der Whale Pro ist ein Beamer für das abgedunkelte Heimkino. Wer auch bei Tageslicht projizieren will, benötigt mehr Lumen.

Etoe Whale Pro

Bedienung: Wie gut ist die Software?

Auf dem Etoe Whale Pro läuft Android TV 11. Netflix, Prime Video, Disney+ und Youtube sind nativ verfügbar. Das ist ein großer Vorteil.

Sideloading von Apps funktioniert problemlos. Allerdings ist das Betriebssystem veraltet: Das letzte Sicherheits-Update datiert vom 5. Februar 2024 und kann ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellen. Im Alltag läuft Android TV dennoch rund, damit gehört der Beamer insgesamt zum Besten, was in dieser Preisklasse zu haben ist.

Google Assistant ermöglicht Sprachsteuerung über die Bluetooth-Fernbedienung. Die Menüführung ist selbsterklärend. Die Navigation läuft nicht immer flüssig, dafür ist der Prozessor zu schwach.

Am Gerät befinden sich die wichtigsten physischen Tasten für Ein/Aus und Menüzugriff. Die Fernbedienung ist für den Alltag trotzdem unverzichtbar.

Etoe Whale Pro

Sound: Wie gut ist der Klang und wie laut ist der Lüfter?

Der Etoe Whale Pro hat zwei Lautsprecher mit je 10 Watt. Dolby Audio ist an Bord. Vier Klangmodi stehen zur Auswahl: Film, Musik, Standard und ein anpassbarer Modus. Der Klang mit präsentem Bass ist für integrierte Lautsprecher überdurchschnittlich kräftig. Damit ist er besser als viele Konkurrenten in der Preisklasse. Für echtes Heimkino-Gefühl empfehlen wir dennoch externe Lautsprecher über Bluetooth oder AUX.

Der Lüfter des Beamers ist vergleichsweise leise für diese Preisklasse und stört nur selten.

Preis: Wie teuer ist der Beamer?

Der Etoe Whale Pro kostet 349 Euro (mit Gutscheincode HeiseEtoe in Höhe von 20 Euro, gültig bis 22.01.26) statt 369 Euro. Die UVP liegt bei 439 Euro.

Fazit

Der Etoe Whale Pro bietet ein solides Gesamtpaket. Sein größter Trumpf: Android TV 11 mit nativer Netflix-Unterstützung. Die Verarbeitung ist für den Preis gut. Das kubische Design mit roten Akzenten wirkt elegant.

In abgedunkelten Räumen liefert der Beamer ein scharfes und farbintensives Full-HD-Bild. Autofokus und automatische Trapezkorrektur funktionieren zuverlässig. Die versiegelte optische Engine schützt vor Staub. Die 20-Watt-Lautsprecher mit Dolby Audio klingen besser als bei vielen Konkurrenten, dabei bleibt die Lautstärke des Lüfters im Rahmen.

Ärgerlich ist die übertriebene Helligkeitsangabe. Die angegebenen 1500 Ansi-Lumen erreicht der Whale Pro nicht. Für helle Räume ist der Beamer damit ungeeignet. Auch das letzte Sicherheits-Update vom Februar 2024 ist viel zu alt.

Trotzdem: Wer einen günstigen Heimkino-Beamer für abgedunkelte Räume sucht und Wert auf einfaches Streaming legt, findet im Etoe Whale Pro eine gute Option.



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Konfrontation mit der Realität: Neuer KI-Benchmark OfficeQA


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Mit OfficeQA stellt Databricks einen neuen Open-Source-Benchmark vor, der eine Lücke in der bisherigen Bewertung großer Sprachmodelle und KI-Agenten schließen soll. Anders als populäre Tests wie ARC-AGI-2, Humanity’s Last Exam oder GDPval zielt OfficeQA nicht auf abstrakte Denkaufgaben, sondern auf realitätsnahe Szenarien aus dem Unternehmensalltag – dort, wo Fehler teuer werden.

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Im Fokus steht sogenanntes Grounded Reasoning: KI-Systeme müssen Fragen auf Basis großer, heterogener und teils unstrukturierter Dokumentbestände beantworten. Databricks greift dafür auf die U.S. Treasury Bulletins zurück – fast 89.000 Seiten mit Tabellen, Revisionen und historischen Daten von über acht Jahrzehnten. Der Benchmark umfasst 246 Fragen mit eindeutig prüfbaren Antworten, unterteilt in „leicht“ und „schwer“, je nachdem, wie gut aktuelle Frontier-Modelle abschneiden.


Diagramm OfficeQA

Diagramm OfficeQA

Anthropics Claude Opus 4.5 Agent löste 37,4 Prozent, während OpenAI’s GPT-5.1 Agent auf dem gesamten Datensatz 43,1 Prozent erreichte. Auf OfficeQA-Hard, einem Teilset mit 113 besonders schwierigen Beispielen, erzielte Claude Opus 4.5 Agent 21,1 Prozent und GPT-5.1 Agent 24,8 Prozent.

(Bild: Databricks)

Die Ergebnisse fallen niedrig aus. Ohne Zugriff auf den Dokumentenkorpus beantworten getestete Agenten – darunter ein GPT-5.1-Agent sowie ein Claude-Opus-4.5-Agent – nur rund zwei Prozent der Fragen korrekt. Selbst mit bereitgestellten PDFs liegt die Trefferquote unter 45 Prozent, bei besonders schwierigen Fragen sogar unter 25 Prozent. Die Ergebnisse legen nahe, dass starke Leistungen bei akademischen Benchmarks wenig über die Einsatzreife im Unternehmen aussagen.

Die Analyse der Fehler offenbart bekannte, aber ungelöste Probleme: Parsing-Fehler bei komplexen Tabellen, unzureichender Umgang mit mehrfach überarbeiteten Finanzdaten und Defizite beim visuellen Verständnis von Diagrammen. Kritisch ist dabei weniger die Existenz dieser Schwächen als ihre Tragweite: In Unternehmenskontexten reicht „fast richtig“ nicht aus – falsche Kennzahlen oder veraltete Werte können gravierende Folgen haben.


Statistik U.S. Gross Saving Ratio, 1898-1990

Statistik U.S. Gross Saving Ratio, 1898-1990

Testfrage zur visuellen Interpretation: KI-Agenten scheitern daran, die Anzahl lokaler Maxima in den Liniendiagrammen auf Seite 5 des US Treasury Monthly Bulletin (September 1990) korrekt zu bestimmen.

(Bild: Databricks)

OfficeQA versteht sich damit weniger als Leistungsschau, sondern vielmehr als Diagnoseinstrument. Auffällig ist die konsequente Ausrichtung auf realitätsnahe Dokumente und eindeutig, automatisiert überprüfbare Antworten. Zugleich bleibt die Frage offen, wie repräsentativ ein einzelner – wenn auch umfangreicher – Datenkorpus für die Vielfalt unternehmensinterner Informationsquellen ist. Hier muss sich der neue Benchmark in weiteren Szenarien erst bewähren. Genau dafür ruft Databricks den Grounded Reasoning Cup 2026 ins Leben: Forscher und Industriepartner sollen OfficeQA über das Treasury-Beispiel hinaus erproben und so zu einer breiteren Akzeptanz und Weiterentwicklung des Ansatzes beitragen.

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Der von Databricks entwickelte OfficeQA-Benchmark wird als Open-Source-Projekt frei für die Forschungsgemeinschaft bereitgestellt und ist über das öffentliche GitHub-Repository abrufbar.


(fo)



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Photoshop 2026: Update bringt neue KI-Modelle und Bearbeitungsoptionen


In Photoshop hat ein Großteil der Neuerungen erwartungsgemäß mit KI zu tun. Das allüberstrahlende Highlight: Es wurden KI-Modelle von Drittanbietern für Bildberechnung, Retusche und Filterung integriert.

Adobe windet sich damit geschickt aus der Situation bisher recht unbefriedigender Ergebnisse des eigenen KI-Modells Firefly. Es leistet zwar für Auswahl, Freistellung und Retusche bisher richtig gute Arbeit, wollen Sie jedoch neue Bildinhalte generieren, hinken Fireflys Fähigkeiten denen anderer Modelle deutlich hinterher.


Maike Jarsetz

Maike Jarsetz

Maike Jarsetz ist eine Expertin und Trainerin für Photoshop und Lightroom. In ihren Kursen, Büchern und Artikeln verknüpft sie fundiertes Software-Know-how mit ihren beruflichen Wurzeln. Ihr aktuelles Seminarangebot finden Sie unter www.jarsetz.com

Das liegt unter anderem an der Struktur, die Firefly nutzt, um Bilder zu generieren. Denn diese wurde mit dem Bildarchiv der Adobe-Stock-Bibliothek und den darin verfügbaren Bildbeschreibungen entwickelt und trainiert. Im Umkehrschluss nutzt Firefly in erster Linie beschreibende Prompts, um neue Inhalte zu erstellen, und tut sich mit Anweisungen wie „ändere“, „lösche“ oder „füge hinzu“ ebenso schwer wie mit solchen für eine exakte Position.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Photoshop 2026: Update bringt neue KI-Modelle und Bearbeitungsoptionen“.
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