Künstliche Intelligenz
Leiser Premium Mini-PC mit Intel Ultra 9 überzeugt: Minisforum M1 Pro im Test
Der Minisforum M1 Pro ist ein starker Mini-PC mit Intel-CPU. Zudem bietet er Oculink, zweimal USB4, davon einer mit PD-in, und einen integrierten Lautsprecher.
Minisforum hat es wieder getan: Der M1 Pro ist ein hervorragend ausgestatteter Mini-PC mit Intel Core Ultra 9 285H – und im Test dennoch schweigsam. Das hatten wir in der Vergangenheit etwa bereits mit dem Minisforum UM890 Pro (Testbericht), der trotz brachialer Leistung absolut leise blieb. Minisforum zählt neben Geekom zu den bekanntesten Mini-PC-Herstellern und konnte oft durch starke Preise und viele Zusatzfeatures, wie der Eingangsstromversorgung über USB-C, überzeugen. Bei unserem System handelt es sich gewissermaßen um die neue Variante des M1 Pro-125H, also um die Premium-Ausstattung mit Spitzenleistung. Das System runden 32 GB Arbeitsspeicher (RAM) und eine SSD mit 1 TB ab. Ob der Mini-PC mit einem Startpreis von 750 Euro im Spitzensegment mitmischen kann, zeigt unser Test.
Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Ausstattung: Welche Hardware bietet der Minisforum M1 Pro?
Der Minisforum M1 Pro-285H ist, wie man bereits erahnen kann, mit dem Intel Core Ultra 9 285H ausgestattet. Dieser 16-Kerner setzt neben Intels big.Little-Architektur nun auch auf ein Chiplet-Design. Das SoC verfügt über 6 Performance-Kerne (Lion Cove), die mit bis zu 5,4 GHz die maximale Leistung aus der Architektur bereitstellen. Die 8 kleineren Effizienzkerne takten mit 4,5 GHz und setzen auf die ältere Skylake-Architektur. Zudem gibt es noch zwei Low-Power-Effizienzkerne mit bis zu 2,5 GHz, die ebenfalls auf Skylake basieren. Die 16 Kerne unterstützen kein Hyperthreading und haben Zugriff auf 24 MB Cache. Der Chip ist mit einer TDP (Thermal Design Power) von 45 W spezifiziert.
Die integrierte Grafikeinheit hört auf den Namen Arc 140T und soll das bisherige Leistungsdefizit zur AMD-Konkurrenz deutlich reduzieren. Dazu hat die iGPU acht Kerne, die mit bis zu 2,35 GHz takten können.
Die integrierte NPU ist mit 13 TOPS eher schwach. Wegen bisher größtenteils fehlender Unterstützung der Programme ist das zum aktuellen Zeitpunkt jedoch auch kein allzu großer Verlust. Insgesamt bietet das System bis 99 TOPS an KI-Leistung.
Zur weiteren Ausstattung gehören 32 GB RAM in Form von zwei SO-DIMM-Modulen im DDR5-Standard. Die Übertragungsrate der Riegel von Adata liegt bei den üblichen 5600 MT/s. Nach Herstellerangaben kann der RAM auf eine Gesamtkapazität von 128 GB mit 6400 MT/s aufgerüstet werden. Der Speichercontroller der CPU unterstützt offiziell sogar bis zu 192 GB mit 6400 MT/s für SO-DIMM-Module. Wir konnten unser 96-GB-Kit von Corsair mit 5600 MT/s problemlos nutzen, mehr Kapazität stand uns zum Testzeitpunkt nicht zur Verfügung.
Beim Speicher gibt es eine M.2-SSD im Formfaktor 2280 mit 1 TB Kapazität. Diese ist von Kingston über PCIe 4.0 angebunden und damit hervorragend schnell. Mit Crystaldiskmark messen wir 6120 MB/s im Lesen und 5265 MB/s im Schreiben. Zudem steht ein weiterer, noch freier M.2-Anschluss im Formfaktor 2280 zur Verfügung. Zur maximal unterstützten Kapazität macht der Hersteller keine Angaben, üblich sind 4 TB pro Steckplatz.
Der Mini-PC verfügt gleich über zwei USB4-Anschlüsse im Typ C, wobei nur der auf der Rückseite die Eingangsstromversorgung bis 100 W unterstützt. So stehen via Displayport-alt-mode (DP 1.4a) für Bildschirme eine Übertragungsrate bis 32 GBit/s bereit. Die gesamte USB-Schnittstelle überträgt mit maximal 40 GB/s. Zudem gibt es einen modernen HDMI-2.1- und einen älteren Displayport-1.4-Anschluss. Für die Kommunikation mit externen Grafikkarten, womit man den Mini-PC zum Gaming- oder Workstation-PC aufrüsten kann, gibt es zudem einmal Oculink. Die klassischen USB-A-Anschlüsse sind jedoch rar, hier gibt es insgesamt nur noch drei Stück. Der einzelne RJ45-Ethernet-Port kommuniziert über den Intel-Chipsatz I226-V mit maximal 2,5 Gigabit. Drahtlos funkt der Mini-PC mit den sehr aktuellen Standards Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4. Die Kommunikation erfolgt über den Chipsatz BE200, ebenfalls von Intel.
Der Mini-PC kommt zudem noch mit einem seltenen Feature: einem integrierten Lautsprecher. Die Qualität erinnert uns an einen im Monitor integrierten Speaker, der eher leise ist. Die Wiedergabequalität würden wir als okay bezeichnen, der Lautsprecher genügt zur Ausgabe von Benachrichtigungssounds. Ein Ersatz für Kopfhörer oder richtige Soundsysteme ist er aber definitiv nicht.
Performance: Wie schnell ist der Minisforum M1 Pro?
In den vergangenen Jahren konnte Intel im Mobilsektor sowohl preislich als auch leistungstechnisch nicht mit AMD mithalten. Mit der Ultra-200-Serie konnte Intel zumindest in den Benchmarks die Konkurrenz von AMD überholen, wie unser Test des Geekom Mini IT15 (Testbericht) zeigt. Allerdings: Bei der Vorgängergeneration Intel-Ultra-100 ist aufgefallen, dass ein gutes Benchmarkergebnis nicht unbedingt ein gutes Spieleergebnis zu bedeuten hat.
Im PCmark 10 erzielt das System durchschnittlich 8097 Punkte – ein ausgezeichnetes Ergebnis, jedoch über 200 Punkte hinter dem Geekom IT 15. Die 4100 Punkte im 3Dmark Time Spy, zusammengesetzt aus 11.114 CPU- und 3690 Grafik-Punkten, sind ebenfalls auf Top-Niveau. Der IT15 holt 100 Punkte mehr, allerdings nur durch eine stärkere Grafik. Der CPU-Score ist sogar leicht schwächer (10.056 Punkte). Cinebench R24 attestiert dem System 128 Punkte im Single- und 981 Punkte im Multicore (IT15: 126 und 860 Punkte). Damit bestätigt sich die erste Beobachtung einer leicht stärkeren CPU-Leistung im M1 Pro. Zuletzt erreicht das System im Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 2980 Punkte im Single- und 15.115 Punkte im Multicore. Der integrierte OpenCL-Grafikbenchmark vergibt 41.087 Punkte.
Minisforum M1 Pro – Bilderstrecke
Nun aber zur tatsächlichen Leistung mit unseren Spieltests. Wir spielen Anno 1800 in Full-HD bei hohen Einstellungen und zunächst deaktiviertem FSR (Fidelity FX Super Resolution). In unserem fortgeschrittenen Endlosspiel erhalten wir beim Blick auf die 50.000-Einwohner-Metropole durchschnittlich 22 FPS. Damit fühlt sich alles sehr ruckelig an und unsere Aktionen werden nur mit deutlicher Verzögerung ausgeführt. Aktivieren wir FSR im Modus „Leistung“ erhalten wir im Schnitt 47 FPS bei hohen Einstellungen. Das Ruckeln wird dadurch allerdings kaum besser.
Ebenfalls in Full-HD spielen wir Cities Skylines. Das Spiel ist ein wenig leistungshungriger, weshalb wir mittlere Einstellungen mit dynamischer Auflösungsskalierung wählen. Bei unserem Spielstand mit 11.000 Einwohnern erhalten wir durchschnittlich 14 FPS. Schrauben wir die Einstellungen auf das niedrige Preset herunter, sind es 22 FPS, bei „sehr niedrig“ schließlich 30 FPS. Damit ist es nur schlecht spielbar und die Grafik ungenießbar. So zeigt dieses System, dass Intel auf einem guten Weg ist, wieder konkurrenzfähig zu sein. Wirklich spiele-tauglich ist der Mini-PC allerdings nur bei „leichten“ Titeln wie eben Anno 1800.
KI: Wie gut laufen lokale LLMs?
Wie üblich bei modernen, leistungsstarken Mini-PCs wirbt auch dieser mit KI. So besitzt das System eine NPU, welche von nahezu keinen Programmen wirklich verwendet wird. Um den KI-Features gerecht zu werden, haben wir lokale LLMs (Large Language Models) mit LM Studio auf dem System laufen lassen. Das Programm kann aktuell ebenfalls nicht die Rechenleistung der NPUs nutzen. Stattdessen erfolgt die Berechnung primär auf der Grafikeinheit und im Zweifel auch auf der CPU. Wir nutzen das MoE-Modell (Mixture of Experts) gpt-oss-20b von OpenAI. Dieses kann vollständig in den Grafikspeicher geladen und von der GPU verarbeitet werden. Auf unseren Prompt „Schreibe mir eine spannende Geschichte mit mindestens 1000 Wörtern“ antwortet das System mit 15,47 Tokens/s. Die Geschichte ist am Ende knapp 1200 Wörter lang, die Qualität lassen wir in diesem Fall unbeachtet.
Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Minisforum M1 Pro?
Im Idle verbraucht der Mini-PC durchschnittlich 15 Watt. Unter Volllast steigt der Verbrauch dann zunächst auf bis zu 78 Watt an. Dabei liegt die durchschnittliche Taktraten über alle Kerne der CPU bei 3,2 GHz. Erst nach knapp 2 Minuten sinkt der durchschnittliche Takt auf 2,8 GHz. Der Verbrauch beträgt dann im Mittel 70 Watt. Im weiteren Verlauf bleiben sowohl Takt als auch Verbrauch annähernd konstant. Den Stresstest in Aida64 besteht das System ohne weitere Auffälligkeiten.
Lüfter: Wie laut ist der Minisforum M1 Pro?
Unter Last bleibt der Lüfter erstaunlich leise, ohne dass die CPU überhitzt. Im Stresstest messen wir eine maximale CPU-Temperatur von 82 Grad und eine GPU-Temperatur von 70 Grad. Das sind beides gute Werte, gerade für mobile Prozessoren, die generell zu höheren Temperaturen neigen. Das Erstaunliche dabei: Wir messen mit dem Smartphone nur 26 dB(A) am Gehäuse und 20 dB(A) in einem Meter Entfernung. Die Umgebungslautstärke beträgt dabei 17 dB(A). Damit ist das System enorm leise, ähnlich starke Mini-PC überschreiten gut und gerne die 30-dB-Marke. Das BIOS bietet, wie üblich für Minisforum, enorm viele Einstellungen, darunter auch Lüfter- und sehr detaillierte Leistungsmodi.
Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Minisforum M1 Pro installiert?
Auf dem Minisforum M1 Pro ist Windows 11 Pro vorinstalliert. Ein vollständiger Virenscan mit dem Windows Defender bleibt ohne Befund.
Das System verzichtet zudem auf jegliche Bloatware mit Ausnahme der Microsoft-Apps und -Dienste. Auch Linux, bei uns am Beispiel von Ubuntu 24.04.3 LTS getestet, funktioniert problemlos auf dem M1 Pro. Beim Booten wird direkt die richtige Displayauflösung gefunden, WLAN und Bluetooth sind ebenfalls bereit. Auch der integrierte Lautsprecher wird korrekt erkannt und angesteuert, und sogar das Aufwecken aus dem Ruhemodus ist kein Problem – besser geht es nicht.
Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Minisforum M1 Pro?
Optisch erinnert das hellgraue Gehäuse des M1 Pro stark an die Mini-PCs A9 Max und GT1 Mega von Geekom. Allerdings unterscheidet sich der M1 Pro mit Außenmaßen von 128 × 126 × 59 mm. Sein Gewicht beläuft sich dabei auf 657 g. Seitlich hat das Gehäuse jeweils eine große Mesh-Front für den Luftaustausch. Die Oberseite ziert nur der Schriftzug des Herstellers. Auf der Rückseite gibt es ein wenig Kunststoff, in dem die zahlreichen Anschlüsse ihren Platz finden. Auch die Bodenplatte ist aus Kunststoff gefertigt. Die Verarbeitung ist rundum tadellos, wie man es auch für einen Mini-PC dieser Preisklasse erwartet.
Auf der Unterseite befinden sich vier lange Kreuzschlitzschrauben. Nach dem Lösen dieser muss die Abdeckung vorsichtig aufgehebelt werden – es gibt gleich zwei Kabel, die Mainboard und Bodenplatte verbinden. Nachdem die Platte entfernt ist, erhält man Zugriff auf RAM, beide M.2-Steckplätze, das Wi-Fi-Modul und die CMOS-Batterie. Leider kann das gesamte Mainboard nur herausgenommen werden, wenn man vorher beide Antennenkabel vom Wi-Fi-Modul löst – blöd nur, dass gerade diese Stecker sehr nervig zu lösen und gleichzeitig empfindlich sind.
Preis: Was kostet der Minisforum M1 Pro?
Zum Zeitpunkt des Tests suchen wir den Minisforum M1 Pro-285H auf der Herstellerseite vergeblich. Auf Amazon gibt es die Barbone-Variante, also ohne Arbeitsspeicher und SSD, für 750 Euro. Die von uns getestete Variante mit 32 GB RAM und 1 TB SSD kostet 994 Euro bei Proshop.
Fazit
Der M1 Pro ist ein enorm leistungsstarker Premium-Mini-PC. Er bietet zudem moderne und vielfältige Anschlüsse mit USB4 Typ C, Oculink und Wi-Fi 7. Auch RAM und SSD stehen der Konkurrenz in nichts nach. Der M1 Pro ist mit seinem Preis von 994 Euro definitiv nicht billig. Wer auf ein wenig Leistung verzichten kann, ist Preis-Leistungs-technisch im Bereich von 500 bis 700 Euro meist besser aufgehoben. Dafür bietet der M1 Pro mit die beste Leistung und eine der besten Ausstattungen, die man derzeit kaufen kann.
Künstliche Intelligenz
Heizkörperthermostat Aqara W600 im Test: leise und kompatibel mit Home Assistant
Das Heizkörperthermostat Aqara W600 kommuniziert mit Zigbee oder Thread, ist extrem leise und lässt sich direkt in Home Assistant einbinden.
Mit dem W600 bringt Aqara nach dem E1 (Testbericht) sein zweites Heizkörperthermostat (Bestenliste). Es verbindet sich wahlweise per Thread oder Zigbee mit einem kompatiblen Hub – etwa Apple Home, Aqara M3 oder Home Assistant. Während eine Thread- oder Matter-Einbindung möglich ist, erreicht man den vollen Funktionsumfang jedoch erst über Zigbee. Denn nur über diesen Funkstandard stehen alle Features wie Zeitpläne oder automatische Fenster-offen-Erkennung direkt zur Verfügung. Bei einer Verbindung via Thread/Matter müssen diese Funktionen stattdessen manuell über externe Automatisierungen nachgebildet werden.
Als praktisches Zubehör bietet Aqara den Klimasensor W100 an, der mit einem LC-Display Temperatur und Luftfeuchte anzeigt und zugleich als Funk-Fernbedienung für das W600 dient. Darüber hinaus lassen sich seine programmierbaren Tasten als Schalter oder zur Auslösung von Szenen nutzen.
Wie sich das Aqara W600 im täglichen Einsatz schlägt, zeigen die ausführlichen Ergebnisse des Praxistests.
Bilder: Aqara W600
Das Aqara W600 bietet in der App eine Grundintegration für Tür-/Fenstersensoren, unterbricht die Heizung bei geöffnetem Fenster jedoch standardmäßig nur für 30 Minuten. Diese Zeitspanne lässt sich über Automatisierungen flexibel anpassen. Auch die manuelle Ventilkalibrierung – ein wichtiges Mittel gegen Verkalkung in der Sommerpause – kann mithilfe von Automatisierungen vollständig zeitgesteuert und regelmäßig (z. B. monatlich) erfolgen.
Die Integration des Aqara W600 in Home Assistant via Zigbee2MQTT bietet einen erweiterten Funktionsumfang gegenüber der Aqara-App. Ein deutlicher Mehrwert ist die Möglichkeit, die aktuelle Ventilposition abzurufen.
Die Integration des Aqara W600 in Home Assistant via Zigbee2MQTT bietet einen erweiterten Funktionsumfang gegenüber der Aqara-App. Ein deutlicher Mehrwert ist die Möglichkeit, die aktuelle Ventilposition abzurufen.
Die Integration des Aqara W600 in Home Assistant via Zigbee2MQTT bietet einen erweiterten Funktionsumfang gegenüber der Aqara-App. Ein deutlicher Mehrwert ist die Möglichkeit, die aktuelle Ventilposition abzurufen.
Die Integration des Aqara W600 in Home Assistant via Zigbee2MQTT bietet einen erweiterten Funktionsumfang gegenüber der Aqara-App. Ein deutlicher Mehrwert ist die Möglichkeit, die aktuelle Ventilposition abzurufen.
Die Integration des Aqara W600 in Home Assistant via Zigbee2MQTT bietet einen erweiterten Funktionsumfang gegenüber der Aqara-App. Ein deutlicher Mehrwert ist die Möglichkeit, die aktuelle Ventilposition abzurufen.
Die Integration des Aqara W600 in Home Assistant via Zigbee2MQTT bietet einen erweiterten Funktionsumfang gegenüber der Aqara-App. Ein deutlicher Mehrwert ist die Möglichkeit, die aktuelle Ventilposition abzurufen.
Design & Verarbeitung
Das Aqara-Heizkörperthermostat W600 präsentiert sich im klassischen Zylinderdesign und überzeugt mit kompakten Maßen von ⌀57 x 90 mm. Zur manuellen Bedienung dient ein präziser Drehregler, dessen Einstellungen von einem leisen Klickgeräusch begleitet werden. Die wichtigsten Betriebsparameter sind auf einem seitlich ins Gehäuse integrierten LED-Display gut ablesbar. Insgesamt ist die Verarbeitung makellos.
Inbetriebnahme
Die Installation gestaltet sich unkompliziert. Aqara legt für den Fall, dass der Standardanschluss M28 x 1,5 inkompatibel ist, eine Vielzahl von Adaptern bei. Für die Inbetriebnahme wird das bestehende Thermostat ab- und das W600 angeschraubt, die Gehäuseabdeckung entfernt und die mitgelieferten Batterien eingelegt. Das weitere Setup erfolgt mit der Aqara-App.
Für die Nutzung der App ist eine Registrierung erforderlich. Nach dem Einlegen der Batterien startet das W600 automatisch im Kopplungsmodus und wird von der App via Bluetooth sofort erkannt. Im ersten Einrichtungsschritt muss die gewünschte Funktechnologie ausgewählt werden: Thread oder Zigbee.
Nutzer mit einem Zigbee-Hub wie Aqara M3 oder Home Assistant wählen Zigbee aus. Anschließend wird für einige Minuten die Zigbee-Firmware auf dem Gerät installiert, bevor die finale Verbindung mit dem entsprechenden Zigbee-Router hergestellt werden kann.
Wer keinen Zigbee-Hub besitzt, dafür aber eine Matter-kompatible Smart-Home-Zentrale mit Thread-Funktion, kann das Thermostat über diese Technologie einbinden. Dabei entfallen jedoch, wie bereits erwähnt, einige Funktionen, respektive müssen – wie im Fall von Heizplänen – durch eigene Automatisierungen nachgebildet werden.
Die einfachste Steuerung und Einrichtung bietet die Nutzung mit einem Aqara-Hub wie dem M3. Bei der Integration über Zigbee in Home Assistant werden zwar alle Gerätefunktionen bereitgestellt, Heizpläne müssen hier – ähnlich wie bei Matter/Thread – jedoch eigenständig erstellt werden.
Steuerung mit der Aqara-App
Für den Test wird das W600 zunächst über den Aqara Hub M3 per Zigbee eingerichtet. Diese Kombination ermöglicht nicht nur das Erstellen von Heizplänen, sondern eine umfassende Steuerung.
So lässt sich etwa die unzuverlässige, integrierte Fenster-offen-Erkennung – die auf einem starken Temperaturabfall basiert – durch einen präzisen Tür-/Fenster-Sensor von Aqara ersetzen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Heizung bei geöffnetem Fenster tatsächlich pausiert. Die Standard-Funktion zur Fenstererkennung reagiert erst nach drei Minuten Öffnungszeit und schaltet das Thermostat nach 30 Minuten automatisch wieder ein. Soll das W600 bei geöffnetem Fenster dauerhaft ausgeschaltet bleiben, muss dies über eine separate Automatisierung realisiert werden.
Das Thermostat unterstützt auch eine manuelle Ventilkalibrierung. Eine automatisierte, zeitgesteuerte Kalibrierung ist in der App jedoch nicht vorgesehen. Ein praktischer Workaround besteht darin, das Thermostat etwa monatlich manuell einzuschalten, die Temperatur zunächst auf die maximalen 30 °C und anschließend auf 5 °C zu stellen und es danach wieder auszuschalten. Dieser Vorgang schützt das Ventil in den Sommermonaten zuverlässig vor Verkalkung.
Ein bekanntes Problem bei Heizkörperthermostaten ist, dass der interne Temperatursensor aufgrund der Heizungsnähe oft zu hohe Werte anzeigt. Hierfür gibt es zwei Lösungen: Entweder wird die Regelung auf die Werte eines externen Sensors umgestellt, oder der interne Sensor wird manuell kalibriert. Beide Methoden unterstützt das W600.
Nützliches Zubehör: Aqara Climate Sensor W100
Der optionale Klimasensor W100 wird mit zwei CR2450-Batterien betrieben und kann wie das Thermostat wahlweise per Thread oder Zigbee gekoppelt werden. Neben der Erfassung von Temperatur und Luftfeuchte kann er die Werte eines zweiten, beispielsweise im Außenbereich platzierten Hygrometers anzeigen.
Über seine drei Tasten lässt sich nicht nur das Thermostat steuern, sondern auch Szenen aktivieren oder eine Schaltfunktion für Licht steuern. Voraussetzung für Letzteres sind entsprechend ansteuerbare Leuchtmittel aus dem Aqara-Kosmos. Während diese Funktion mit einem Aqara-Hub einwandfrei funktioniert, ist die direkte Schaltfunktion unter Home Assistant derzeit nicht verfügbar.
Wie gut ist die Smart-Home-Anbindung?
Wie eingangs erwähnt, ist das Aqara-Thermostat durch die Unterstützung von Zigbee und Thread hervorragend für die Einbindung in ein Smart-Home-System geeignet. Ein Hub ist in jedem Fall erforderlich, sollte bei Enthusiasten aber bereits vorhanden sein.
Die umfangreichsten Funktionen von W600 und Climate Sensor W100 erschließen sich jedoch über Zigbee. Besitzer eines Aqara-Hubs wie des M3 sollten dieses Protokoll wählen. Das Gleiche gilt für Home-Assistant-Nutzer, die beide Geräte direkt über Zigbee2MQTT einbinden können – mit dem Vorteil, dass dabei zusätzliche Daten wie die aktuelle Ventilposition verfügbar werden.
Praxis: Regelung der Temperatur, Betriebsgeräusch
Die Temperaturregelung des W600 arbeitet nahezu perfekt. Die eingestellte Solltemperatur wird allenfalls um etwa 0,5 °C über- oder unterschritten. Besonders beeindruckend ist das außergewöhnlich leise Betriebsgeräusch. Der von Aqara angegebene Wert von 30 dB(A) konnte im Test bestätigt werden; das Gerät ist so leise, dass zunächst ein Defekt vermutet wurde. Selbst eine Ventilkalibrierung verläuft nahezu geräuschlos.
Preis
Regulär kostet das Aqara W600 60 Euro. Aktuell ist 29 Prozent günstiger für 42,50 Euro erhältlich. Der zur Fernbedienung geeignete Climate Sensor W100 ist derzeit für 34 Euro im Angebot. Wer keine kompatible Smart-Home-Zentrale im Einsatz hat, benötigt für die Inbetriebnahme des W600 einen Hub. Den günstigsten Aqara-Hub gibt es aktuell für 20 Euro.
Fazit
Das Aqara W600 überzeugt im Test durch einen zuverlässigen und besonders leisen Betrieb. Für geräuschempfindliche Nutzer ist es damit eine ideale Wahl. Auch die Kombination mit dem optionalen Climate Sensor W100 bietet Mehrwert: Dieser ermöglicht die bequeme Fernbedienung des Thermostats und zeigt Temperatur und Luftfeuchte direkt an – ohne Umweg über das Smartphone.
Allerdings entfaltet das W600 sein volles Potenzial nur mit Zigbee. Bei einer Einbindung per Thread in ein Matter-System (wie Apple Home) müssen zentrale Funktionen wie Heizpläne oder die Fenster-offen-Erkennung manuell über Automatisierungen nachgebildet werden. Besonders attraktiv ist das Thermostat für Nutzer von Home Assistant, da es sich direkt über Zigbee2MQTT (Ratgeber) einbinden lässt und dafür keinen Aqara-Hub benötigt.
Ein Nachteil ist, dass das W600 – wie die meisten Heizkörperthermostate – keinen automatischen hydraulischen Abgleich unterstützt. Im Gegensatz zu Lösungen von Homematic IP (Bestenliste) ist es dadurch nicht förderfähig. Neben den Thermostaten von Homematic IP bietet inzwischen auch das Tado X (Testbericht) diese nützliche Funktion.
Künstliche Intelligenz
Urteil gegen Ex-Audi-Chef wegen des Abgasbetrugs ist rechtskräftig
Das Urteil gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler im Diesel-Skandal ist rechtskräftig. Dies teilte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit. Ende Juni 2023 hatte das Landgericht München Stadler und zwei Mitangeklagte wegen Betrugs zu hohen Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt. Es war das erste strafrechtliche Urteil in Deutschland im Abgasbetrugs-Skandal, der die Branche erschüttert und Milliardenschäden verursacht hat.
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VW hat hat Millionen Motoren mit einer Software ausgestattet, um die Messung des Schadstoffausstoßes zu manipulieren. Auslöser des Skandals waren Ermittlungen der US-Umweltbehörde.
Gegen das Urteil hatten die Angeklagten Revision eingelegt, diese wurde aber vom 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofs verworfen, wie nun mitgeteilt wurde. Die Nachprüfung des Urteils habe keinen Rechtsfehler zum Nachteil der Angeklagten ergeben.
Betrug in 17.177 Fällen
Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts hatte Stadler wegen „Betrugs in 17.177 tateinheitlichen Fällen“ zu einem Jahr und neun Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung und der Zahlung von 1,1 Millionen Euro verurteilt. Er habe die Manipulation der Abgasreinigung großer Audi-Dieselmotoren zwar nicht veranlasst, aber den Verkauf der Autos viel zu spät gestoppt, hieß es damals zur Begründung.
Neben Stadler hatte auch der Porsche-Vorstand sowie der Ingenieur P. in dem Verfahren vor Gericht gestanden. Alle drei Angeklagten hatten Geständnisse abgelegt. Hatz wurde zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und zur Zahlung von 400.000 Euro verurteilt, P. zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung und 50.000 Euro Bewährungsauflage.
Die Kammer legte ihnen einen Schaden von 2,3 Milliarden Euro zur Last, denn ein Großteil der Fahrzeuge war in den USA verkauft worden und hatte dort nach Aufdeckung der Tricksereien nach US-Gesetz nur noch Schrottwert. Für in Deutschland verkaufte Autos setzte das Gericht nur 5 Prozent Wertverlust an.

(Bild: EPA
)
Verbotene Abschalteinrichtung
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Der frühere Chef der Motorentwicklung und spätere Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz sowie der Ingenieur P. hatten laut Urteil ab 2008 dafür gesorgt, dass Abschalteinrichtungen in die Abgassteuerungen eingebaut wurden. Damit hielten die Autos Grenzwerte auf dem Prüfstand ein, auf der Straße aber nicht.
Ziel war es, sich den nachträglichen Einbau größerer Harnstofftanks für die Abgasreinigung zu sparen, nachdem sich die Techniker des Konzerns verrechnet hatten. Der Volkswagen-Konzern wollte damals mit dem „Clean Diesel“ den US-Markt erobern. Die Entwickler standen unter Zeit- und Erfolgsdruck, und Abteilungsleiter P. forderte von seinen Mitarbeitern „intelligente Lösungen“, um den kaum erfüllbaren Erwartungen nachzukommen.
Mehr über den Abgasbetrug
(fpi)
Künstliche Intelligenz
Waterfox positioniert sich als KI-freie Firefox-Alternative
Der Firefox-Ableger Waterfox positioniert sich als bewusste Gegenbewegung zu Mozillas KI-Strategie. Wie Waterfox-Entwickler Alex Kontos in einem Blogpost mitteilte, werde der Browser keine Large Language Models enthalten – „Punkt“, wie er unmissverständlich formulierte. Die Ankündigung erfolgte als direkte Reaktion auf Mozillas Pläne, Firefox mit KI-Funktionen auszustatten.
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Mozilla hatte Mitte Dezember unter seinem neuen CEO Anthony Enzor-DeMeo angekündigt, Firefox zu einem „modernen KI-Browser“ weiterzuentwickeln. Die Strategie umfasst Funktionen wie ein AI Window, in dem Nutzer zwischen verschiedenen Sprachmodellen wählen können, sowie Features wie „Shake to Summarize“ für iOS (Schütteln für Zusammenfassung). Nach massiver Kritik aus der Community versprach Mozilla-Entwickler Jake Archibald einen KI-Schalter, der alle entsprechenden Funktionen vollständig entfernen soll.
Kontos unterscheidet in seinem Blogpost zwischen spezialisierten, transparenten Machine-Learning-Tools wie Mozillas Übersetzungstool Bergamot und generischen LLMs. Während zweckgebundene ML-Werkzeuge auditierbar und nachvollziehbar seien, kritisiert er LLMs als intransparente Black Boxes. Besonders problematisch sieht er den potenziellen Zugriff auf Browserdaten: LLMs mit Zugang zu Tabs, Verlauf und Nutzerinteraktionen könnten Inhalte manipulieren, Darstellungen verändern oder sensible Daten herausfiltern.
Technische Unterschiede zu Firefox
Waterfox basiert auf Firefox ESR und folgt damit einem längeren Update-Rhythmus als Mozillas monatliche Releases. Der im Jahr 2011 ursprünglich als 64-Bit-Rebuild von Firefox gestartete Browser deaktiviert standardmäßig die Erfassung von Telemetriedaten, die Firefox nach eigenen Angaben zur Verbesserung der Stabilität erhebt, und bietet Funktionen wie eine vertikale Tab-Leiste. Eine Classic-Variante erhält Kompatibilität für ältere Erweiterungen aufrecht, die in modernen Firefox-Versionen nicht mehr funktionieren.
Die technische Umsetzung eines KI-Kill-Switches bleibt unterdessen ungeklärt. Mozilla hat bisher nicht offengelegt, ob der angekündigte Schalter lediglich UI-Elemente versteckt oder auch Netzwerkaufrufe und Telemetrie zu KI-Endpunkten blockiert. Auch die Frage, ob Firefox standardmäßig auf lokale oder Cloud-basierte Modelle setzen wird, ließ Mozilla offen. Für Datenschutz-kritische Anwendungen wäre eine vollständige Deaktivierung aller KI-Prozesse und Netzwerkverbindungen erforderlich.
DSGVO-Relevanz bei KI-Integration
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Sollte Firefox Daten an Cloud-LLM-Anbieter außerhalb der EU übermitteln, unterliegt dies der DSGVO. Mozilla müsste eine Rechtsgrundlage wie die nötige Einwilligung sicherstellen und Datenübermittlungen durch Standardvertragsklauseln absichern. Deutsche Datenschutzbehörden könnten bei großflächigen KI-Funktionen mit personenbezogenen Daten Prüfungen einleiten. Besonders bei Datenexporten in die USA drohen zusätzliche Auflagen.
Für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, die auf datenschutzkonforme Browser setzen müssen, wird Mozillas finale technische Umsetzung entscheidend sein. Waterfox dürfte von der Debatte profitieren und könnte neben anderen Forks wie LibreWolf zu einer Alternative für Nutzer werden, die KI-Funktionen grundsätzlich ablehnen.
(mki)
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