Künstliche Intelligenz
Bundesnetzagentur verschärft Sicherheitsanforderungen für TK-Anbieter
 
Auf die Betreiber von Telekommunikations- und Datenverarbeitungssystemen kommen erhöhte Sicherheitsvorschriften zu. Die Bundesnetzagentur hat dazu am Montag den Entwurf eines neuen Anforderungskatalogs veröffentlicht und zur Konsultation gestellt. Basis für die umfassende Novelle ist Paragraf 167 Telekommunikationsgesetz (TKG). Mit dem Schritt will die Regulierungsbehörde den Katalog an die TKG-Novelle 2021 und den aktuellen Stand der Technik anpassen. Ziel ist, die Schutzmaßnahmen der Anbieter von TK-Diensten gegen aktuelle Bedrohungen und neue, technologiegetriebene Gefährdungspotenziale auch im Lichte der jahrelangen Huawei-Debatte zu verschärfen.
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Eine wesentliche Neuerung ist die Erweiterung des Adressatenkreises aufgrund der überarbeiteten Definition von Telekommunikationsdiensten nach Paragraf 3 TKG. Einbezogen werden Anbieter nummernunabhängiger interpersoneller Kommunikationsdienste – dazu gehören Messenger-Dienste wie WhatsApp, Signal oder Threema. Diese müssen demnach künftig angemessene Vorkehrungen zum Schutz des Fernmeldegeheimnisses und personenbezogener Daten treffen.
Um die Maßnahmen verhältnismäßig zu halten, unterteilt die Behörde die Verpflichteten in drei Stufen von Gefährdungspotenzialen, die wiederum mit einem spezifischen Anforderungsprofil einhergehen. Ein erhöhtes Gefährdungsrisiko liegt vor, wenn eine „herausragende Bedeutung für das Gemeinwohl“ besteht. Entsprechende Betreiber müssen die vorgesehenen vollumfänglichen Schutzmaßnahmen einhalten. Ein „normales“ oder „gehobenes“ Gefährdungspotenzial soll vorliegen, wenn Anbieter weniger als zehn Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von unter zwei Millionen Euro haben beziehungsweise eine überschaubare „Bedeutung für das Gemeinwohl“ haben.
Regierung kann kritische Komponenten verbieten
Den Kern der Verschärfung bildet die Behandlung von 5G-Netzen, die ein zentrales neues Gefährdungspotenzial darstellen und pauschal dem erhöhten Gefährdungspotenzial zugeordnet werden. Der Regulierer begründet das damit, dass 5G-Netze das künftige Rückgrat digitalisierter Volkswirtschaften darstellten, Milliarden von Systemen verbänden und sensible Informationen in Kritischen Infrastrukturen (Kritis) verarbeiteten.
Betreiber eines öffentlichen 5G-Mobilfunknetzes sollen daher zusätzlich spezifische Sicherheitsanforderungen erfüllen müssen. So trifft sie dem Entwurf nach etwa die Pflicht, kritische Funktionen und zugehörige Komponenten im Sinne des Gesetzes für das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) festzulegen sowie diese Bestandteile zertifizieren zu lassen.
Laut der gesetzlich verankerten „Huawei-Klausel“ kann die Bundesregierung den Einsatz „kritischer Komponenten“ bei „voraussichtlichen Beeinträchtigungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ untersagen. Hersteller müssen eine Garantieerklärung abgeben.
Huawei-Klausel wird umgesetzt
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Die vorgesehenen 5G-Sonderregelungen umfassen zudem Anforderungen zur Diversität in der Lieferkette und im Netzaufbau zum Reduzieren systemischer Risiken. Hinzu kommen sollen spezifische Maßnahmen zum Schutz der Identität und Privatheit der Teilnehmer sowie zum Sicherstellen der Vertraulichkeit und Integrität von Nutz- und Signalisierungsdaten. Enthalten sind ferner besondere Schutzvorkehrungen gegen Angriffe auf eine virtuelle Netzarchitektur sowie beim Einsatz von Cloud-Diensten.
Mit Anhang C konkretisiert die Bundesnetzagentur die technischen Anforderungen für paketvermittelte Netze, deren Anbindung an das Internet ein erhebliches Gefahrenpotenzial birgt. Die Maßnahmen decken aktuelle Cyber-Bedrohungen wie DDoS-Angriffe sowie Vorgaben zum Implementieren von DNSSEC (DNS Security Extensions) und Schutzmechanismen gegen Cache-Poisoning ab. Auch die Inter-Domain-Routing-Sicherheit soll erhöht werden durch Vorkehrungen zum Absichern des BGP-Routings (Border Gateway Protocol). Die Weitergabe falscher Routing-Informationen will die Behörde verhindern, Datenverkehr mit gefälschten Quell-IP-Adressen unterbinden. Enthalten sind zudem weitere Vorschriften zum Schutz vor Malware sowie zur Abwehr von Spam und Phishing.
Der Entwurf stellt im Kern die technische und regulatorische Umsetzung der politischen Entscheidung dar, die Sicherheit deutscher 5G-Netze signifikant zu erhöhen. Zugleich sollen die Risiken, die von Komponenten aus nicht-vertrauenswürdigen Staaten wie China ausgehen könnten, gemindert werden.
Stabile Datenverbindung „überlebenswichtig“
„Aufgrund der sich verändernden Gefährdungslage ist nachvollziehbar, dass der Sicherheitskatalog auf den Prüfstand gestellt wird“, erklärte Sven Knapp, Leiter des Hauptstadtbüros des Bundesverbands Breitbandkommunikation (Breko), heise online. „Telekommunikationsanbieter tragen eine große Sicherheitsverantwortung, da stabile Datenverbindungen in vielen Bereichen überlebenswichtig sind.“ Auch mit Blick auf die aktuelle geopolitische Lage investierten die Betreiber schon von sich aus immer stärker in die IT- und Netzsicherheit.
Im Einklang mit den Gesetzesvorgaben hat der Regulierer das Papier gemeinsam mit dem BSI und der Bundesdatenschutzbeauftragten Louisa Specht-Riemenschneider erstellt. Hersteller und Verbände können bis zum 19. Dezember Stellung dazu nehmen, bevor die Vorschriften finalisiert werden.
(wpl)
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Github Universe 2025: Wie Github sich erneut beweisen will
 
Github bleibt auf Wachstumskurs. 180 Millionen Nutzer sind es im Oktober 2025, jede Sekunde kommt ein neuer dazu. Auf seiner hauseigenen Konferenz Github Universe in San Francisco präsentierte die selbst ernannte „Heimat der Entwickler“ Zahlen, die nur eine Richtung kennen: nach oben.
Unerwähnt ließen die Keynotes und Präsentationen, was in den vorangegangenen Wochen hinter den Kulissen passierte. Nur zwei Monate vor der Github Universe kündigte CEO Thomas Dohmke an, das Unternehmen nach vier Jahren an der Spitze zu verlassen. Sein Posten wird nicht nachbesetzt, Githubs verbliebene Führung berichtet nun direkt an Microsofts CoreAI-Team. Wird Github damit zum Copiloten seiner eigenen Zukunft reduziert?
- Nach dem Abschied von Thomas Dohmke wird der Posten von Githubs CEO nicht nachbesetzt – und die Zusammenarbeit mit Microsofts CoreAI-Team enger.
 - Githubs Führungsriege zeigt sich in Gesprächen auf der hauseigenen Konferenz nicht um die Unabhängigkeit besorgt und will das Vertrauen der Entwickler mit guten Produkten halten.
 - KI-unterstützte Programmierung steht dabei weiter im Vordergrund, auch wenn die Vibe-Coding-App Spark bei den neuen Ankündigungen auffäligerweise fehlte.
 
Dieser Frage sind wir vor Ort in San Francisco nachgegangen. Dafür haben wir mit Githubs Präsidenten für Entwicklerbeziehungen Martin Woodward sowie Produktchef Mario Rodriguez darüber gesprochen, was sich für das Unternehmen und vor allem seine Nutzer ändert – und wann sie ein Ende des KI-Booms erwarten, der Githubs Wachstum gerade noch befeuert.
          
            Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Github Universe 2025: Wie Github sich erneut beweisen will“.
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Übernahme durch Konsortium: EA will kreative Kontrolle behalten
 
Die Investment-Firma von Trump-Schwiegersohn Jared Kushner und der saudi-arabische Staatsfonds: Der geplante EA-Kauf durch ein Konsortium weckt bei Angestellten und Gamern Sorgen vor Einflussnahme. In einer FAQ, die EA an Mitarbeiter verteilt, spielt der US-amerikanische Spielepublisher diese Bedenken herunter: Man werde auch nach dem Deal die kreative Kontrolle behalten.
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„Das Konsortium glaubt an unsere Vision, unsere Führung und die Stärke unserer Teams. Es investiert in EA, weil es davon überzeugt ist, dass wir einzigartig positioniert sind, um die Zukunft der Unterhaltung anzuführen“, schreibt EA in dem Dokument, das der Journalist Stephen Totilo veröffentlicht hat. „EA wird die kreative Kontrolle behalten, und unsere bewährte kreative Freiheit sowie unsere Player-First-Werte bleiben uneingeschränkt bestehen.“
Das Dokument gibt weitere Lippenbekenntnisse: So werde es unmittelbar keine Entlassungen durch die Übernahme geben. Eine absolute Job-Garantie sieht anders aus – zumal EA in den vergangenen Monaten bereits zahlreiche Mitarbeiter entlassen oder für andere Projekte abgezogen hat.
20 Milliarden US-Dollar Schulden
Das Konsortium will Electronic Arts für 55 Milliarden US-Dollar kaufen und privatisieren. Bei den Käufern handelt es sich um den saudi-arabischen Staatsfonds (Public Investment Fund, PIF) sowie Silver Lake und die Investmentfirma Affinity Partners, die von Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gegründet wurde. Die Transaktion soll in den kommenden sechs bis neun Monaten abgeschlossen werden. Die Summe von 55 Milliarden US-Dollar teilt sich auf in ein Eigenkapital-Investment von 36 Milliarden US-Dollar und einen Schuldenanteil von 20 Milliarden US-Dollar.
Dieser Schuldenanteil bedeute nicht, dass EA nicht wachsen kann, schreibt die Firma in den FAQ. Man werde auch als Privatfirma Wachstumsgelegenheiten annehmen und möglicherweise Firmen dazukaufen. Zudem werde man als private Firma mehr wirtschaftliche Freiheit genießen, um langfristige Projekte zu verfolgen. „Als privates Unternehmen kann EA einen längerfristigen Investitionshorizont verfolgen und hat mehr Spielraum, mutige Strategien umzusetzen, ohne auf vierteljährliche Reaktionen des Marktes Rücksicht nehmen zu müssen“, schreibt EA in der FAQ.
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(dahe)
Künstliche Intelligenz
Waymo erhöht Tempo im Wettlauf mit Tesla
 
Im Wettlauf mit dem Branchenkonkurrenten Tesla beschleunigt die Robotaxi-Firma Waymo den Ausbau ihres Geschäfts in den USA. Für kommendes Jahr wird der Start in drei neuen Städten angepeilt: San Diego, Las Vegas und Detroit. Die Schwesterfirma von Google gilt als führend beim autonomen Fahren ohne Mensch am Steuer und kommt nach jüngsten verfügbaren Angaben auf mehr als 250.000 Fahrten mit Passagieren pro Woche.
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Tesla-Chef Elon Musk hat jedoch große Ambitionen, den Elektroauto-Vorreiter zur Nummer eins bei Robotaxis zu machen. Musk behauptet, dass neuere Serienfahrzeuge von Tesla alles Nötige an Bord hätten, um autonom unterwegs zu sein – und dabei nur mit Kameras auskämen. Waymo und andere Robotaxi-Entwickler wie die Amazon-Tochter Zoox setzen dagegen für mehr Sicherheit zusätzlich auch auf teurere Laser-Radare, die die Umgebung der Fahrzeuge abtasten.
Tesla fährt günstiger, aber mit Aufpassern
Musks Ansatz hätte einen offensichtlichen Kostenvorteil, allerdings stellt sich die Frage nach dem Kundenvertrauen in die günstigere Technik. Bisher brachte Tesla nur eine kleine Anzahl Robotaxis im texanischen Austin auf die Straße, wo der Konzern seinen Sitz hat. Zur Sicherheit fährt dabei ein Aufpasser von Tesla im Beifahrersitz mit.
Im Silicon Valley dürfen die Wagen autonom nur mit einem Sicherheitsfahrer am Steuer unterwegs sein. Musk sagte jüngst, Tesla werde bis Jahresende in Austin teilweise auf die Begleitperson auf dem Beifahrersitz verzichten können. Auch wolle der Konzern seinen Robotaxi-Dienst bis dahin in acht bis zehn US-Städten an den Start bringen.
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Waymos fahrerlose Wagen befördern unterdessen Passagiere in San Francisco, Los Angeles, Phoenix, Atlanta und Austin. Für die nächste Zeit ist der Start in Miami und der Hauptstadt Washington angekündigt. International hat Waymo bereits London und Tokio im Blick.
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(afl)
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