Lenovos ThinkCentre M90q Gen 6 richtet sich vorrangig an Büroumfelder, doch der Mini-PC liefert im Test auch Argumente für den Heimeinsatz. Vor allem die Aufrüstbarkeit und Erweiterung, die hier sogar die CPU mit einbezieht, gefällt. Mit Blick auf den Preis erweist sich am Ende nur eine Eigenschaft als nervig.
Lenovos ThinkCentre M90q Gen 6 im Detail
Mini-PCs sind derzeit so beliebt wie nie zuvor, sehen sich in der Regel alle sehr ähnlich und setzen auf verlötete CPUs für Notebooks. Eine Ausnahme von dieser Regel ist Lenovos ThinkCentre M90q Gen 6, das im flacheren Gehäuse mit größerer Grundfläche gesockelte Prozessoren nutzt. ComputerBase hat die Alternative zum Quasi-Standard getestet.
Sehr hohe Leistung
Geringer Verbrauch im Alltag
Zwei in Windows änderbare Powerprofile
Kompaktes Chassis
Umfassende Anschlüsse
Vielfältige und umfangreiche Erweiterungsmöglichkeiten
Faire Preisgestaltung bei Erweiterungsmöglichkeiten
Software- und BIOS-Updates direkt in Windows
3 Jahre Garantie mit Vor-Ort-Service
Lüfter unter Last zu laut
Basisausstattung sehr rudimentär (z.B. kein WLAN)
Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Test
Im Falle des Testmusters wurde die Tiny-Variante der aktuellen Serie genutzt, die Abmessungen von 17,9 cm × 3,7 cm × 18,3 cm bietet. Es gibt auch noch den größeren SFF-Aufbau mit Abmessungen von 33,95 cm × 9,25 cm × 29,77 cm sowie einen echten klassischen Mini-Tower, dazu zwei AiOs mit 24-Zoll- oder 27-Zoll-Display.
Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 in fünf Varianten (Bild: Lenovo)
Viele Optionen mit kleinen Aufpreisen
Wofür Lenovo im Notebook-Bereich seit Jahren bekannt ist, das gibt es auch bei diesen Mini-PCs: Viel Auswahl bei der Konfiguration zu fairen Aufpreisen. Bei kaum einem anderen großen OEM/ODM kostet der Aufpreis von 256 GByte auf 512 GByte SSD-Kapazität so wenig wie hier: 10 Euro. Auch beim Arbeitsspeicherupgrade oder einer schnelleren CPU entspricht der Aufpreis quasi dem, was der Kunde auch im freien Handel zahlen würde.
Die Konfigurationsmöglichkeiten sind vielfältig
Die vielen weiteren Optionen, die ein Kunde ziehen kann, lassen Spielraum für Entfaltung. Das Basisprodukt ist wirklich nur der Rohling, der dann ausgestattet werden kann (und muss), was WLAN-Modul, Massenspeicher, auch gern eine diskrete Arc-GPU von Intel via integriertem PCIe-Slot oder aber klassische alte COM-Anschlüsse oder moderne Thunderbolt-Ports einschließen kann. Und natürlich gehört auch ein Standfuß oder die VESA-Halterung dazu. Betriebssystem gefällig? Der Kunde hat die Wahl.
Im Testmuster gesellte sich zu dem 16-GByte-Modul von Samsung darüber hinaus ein zweiter 16-GB-Riegel von Micron. Im Alltag mit JEDEC-nahen Spezifikationen ist dies aber nicht relevant, der Dual-Channel-Modus lief normal und völlig stabil. In Consumer-Endgeräten kommt sowas in der Regel aber nicht vor.
Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Einsatz
Ein Intel Core Ultra mit maximal 80 Watt
Im Testmuster des ThinkCentre ist ein Intel Core Ultra 5 245, der sechs aktuelle Performance-Kerne mit acht E-Cores kombiniert, verbaut. Das ist die reguläre S-Version des bekannten Intel-Desktop-Prozessors im gleichen Sockel LGA 1851. Sie bietet eine TDP von 65 Watt und siedelt sich leistungstechnisch etwas unterhalb des Intel Core Ultra 5 245K, aber oberhalb des Core Ultra 235 (Test) an.
65 Watt klingen beim ersten Hören nach ziemlich viel für einen Mini-PC, sind es aber gar nicht. Die meisten Systeme arbeiten heutzutage auch mit den mobilen CPUs im Performance-Modus in einem ganz ähnlichen Bereich.
Die Besonderheit ist am Ende eher, wie Lenovo die CPU ansteuert und bei Bedarf einbremst. Laut Intel-Spezifikation darf der Prozessor in einem passenden System auf bis zu 121 Watt boosten – aber das gilt eben nur, wenn der OEM das auch erlaubt. Lenovo erlaubt es nicht, der Maximalverbrauch der CPU ist auf 80 Watt gedeckelt. Das passt einfach besser zum kleinen Kühler und Lüfter.
Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Test
Dies hindert den Prozessor aber nicht daran, seinen Maximaltakt von 5,1 GHz auszuspielen. Dieser liegt bekanntlich ohnehin nur im Single-Core-Turbo an, dabei ist der Verbrauch deutlich geringer als das, was möglich wäre. Erst unter voller Last auf allen Kernen ist die Marke von 80 Watt ein kleines Hindernis, wie später bei den Testergebnissen deutlich wird.
Neben dem Desktop-Prozessor sind 32 GByte RAM als DDR5-5600 im SO-DIMM-Format sowie eine 512-GB-SSD (M.2) im Testsystem verbaut. Ein externes Netzteil versorgt den Mini-PC über den Lenovo-typischen, rechteckigen proprietären Stecker, maximal 135 Watt stellt es an Leistung zur Verfügung. Wird ein stärkerer Prozessor oder beispielsweise eine diskrete Grafiklösung verbaut, wächst auch das Netzteil mit: 230 Watt bietet es dann. Kostet aber auch 40 Euro Aufpreis, die automatisch mit abgezogen werden.
Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Test
Testergebnisse
Im Test blieb der neue Mini-PC von Lenovo abseits der Geräuschkulisse unauffällig, erledigte alle an ihn gestellten Aufgaben problemlos. Auch alle Anschlüsse inklusive HDMI an verschiedenen Kabeln und Displays funktionieren aus dem Stand heraus, hier sind keine Probleme aufgetaucht.
Installiert ist auf dem System ab Werk die Lenovo Vantage App. Diese bietet ein Dashboard für den groben Überblick über das System, aber auch noch mehr. Auch Auto-Updates werden geboten – inklusive BIOS und beispielsweise aller Intel-Treiber. Auch ein Funktionstest einzelner Komponenten kann durchgeführt werden.
Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Einsatz
BIOS und Leistungsprofile
Lenovo hat keine echten Leistungsprofile, kombiniert unter Windows stattdessen die klassischen Energiesparpläne mit den eigenen in der App. Dabei gibt es letztlich zwei Profile: den Ausgeglichen- sowie einen Leistungsmodus. Beide unterschieden sich primär in der Lüfteransteuerung, letztlich aber nicht groß in der Leistung. Der Leistungsmodus wird eigentlich nur viel schneller laut, vor allem im Leerlauf ist der Lüfter unnötig aktiv. Der ausgeglichene Modus ist der voreingestellte und sollte es auch bleiben.
Powerprofil für einen Leistungsmodus
Leistungsaufnahme
Sind alle Treiber installiert und Windows auf aktuellem Stand, kann der Blick auf den Verbrauch schweifen. Dieser liegt höher als bei den besten klassischen Mini-PCs, weil „echte“ Desktop-Hardware verbaut ist: Ein Mainboard mit Q870-Chip, in dem zudem eine gesockelte CPU sitzt, flankiert von klassisch wechselbarem DDR5-Speicher als SO-DIMM.
Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Test
Im Leerlauf verbraucht das System unter Windows 11 im ausbalancierten Modus an der Steckdose nichtsdestoweniger nur knapp 6 Watt, bei voller Last sind es im Performance-Profil 123 Watt – knapp unter der Spezifikation des Netzteils mit 135 Watt.
Der Rechner rangiert damit vor allem im Leerlauf unterhalb eines ASRock DeskMini X600 mit APU und zeigt, dass auch ein gesockelter Arrow-Lake-Prozessor sehr effizient ist.
Lüftersteuerung und Lautstärke
Auch wenn unter Dauerlast dann nur 65 Watt an der CPU anliegen, bleibt die Lüftersteuerung ziemlich schlecht. Die CPU hat nur 72, 73 Grad, dennoch dreht der Lüfter deutlich nach oben, schwankt zudem mit einem nervigen Geräusch. Wie bei vielen anderen kleinen PC-Lösungen anderer Hersteller legt auch Lenovo darauf keinen Fokus. Dass die CPU noch 30 Grad mehr Spielraum hat und viel mehr abkann, wird jedoch nicht berücksichtigt und daraufhin eventuell die Lüftersteuerung optimiert.
Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Einsatz
Audio-Impressionen des Kühlsystems
Um die Geräuschkulisse besser zu dokumentieren, finden sich nachfolgend zwei Tonaufnahmen, die den Ausbalanciert- sowie den Leistungs-Modus abbilden. Die Aufnahme erfolgte mit 40 Zentimetern Abstand zur Gehäusefront aus dem Leerlauf in einen CPU-Volllast-Benchmark.
Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Ausbalancierten Modus Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Leistungsprofil
Benchmarks
Im Alltag unter Windows 11 schlägt sich der Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 dank starkem Prozessor sehr gut. Im Verlaufsdiagramm wird im Detail deutlich, was zuvor bereits beschrieben wurde: Lenovo deckelt den Intel Core Ultra 5 bei kurzfristig maximal 80 Watt, so bleibt auch die Temperatur immer unkritisch – selbst wenn bis zu 80 Watt im „Performance“-Profil dauerhaft ausgenutzt werden dürfen.
Das Profil „Ausbalanciert“ mit kurzfristig 80 und danach 65 Watt arbeitet kaum langsamer, ist zudem etwas leiser – es ist unterm Strich vorzuziehen.
Die elektrische Leistung, die der Prozessor im Mini-PC aufnimmt, wird auch in Leistung für Anwendungen umgesetzt. Schon der Intel Core Ultra 5 245 ist schneller als die klassischen Notebook-Chips, die in stärkster Form in den Mini-PCs verbaut werden. Für das Office-Umfeld liefert Intel Arrow Lake-S in jeder Form so eine sehr hohe Leistung ab.
Anders sieht es dann beim Thema 3D-Leistung der integrierten Grafik aus. Da die Desktop-Chips nur auf die kleinste Ausbaustufe der iGPU setzen (die echten Notebook-Chips bieten eine deutlich größere GPU), kommt in diesem Punkt letztlich auch nicht viel bei herum. Immerhin entspricht die Leistung aber noch der eines AMD Ryzen 7 8745HS. Für Office-Aufgaben und Multimedia reicht das alles locker aus, da die iGPUs von Intel auch alle Multimediafeatures bieten, aber wer auch mal Spielen möchte, hat mit dem Desktop-Prozessor den schwächsten Partner zur Hand.
Fazit
Lenovos neuer Mini-PC ThinkCentre M90q Gen 6 zeigt, dass Intels aktueller Desktop-Prozessor „Arrow Lake-S“ alias Core Ultra 200 auch im Mini-PC-Umfeld eine gute Figur abgeben kann. Dass das System mit sockelbarem Desktop-Prozessor mit zwei wechselbaren DDR5-RAM-Riegeln und einer SSD im Leerlauf nur um die 6 Watt verbraucht, macht das mehr als deutlich.
Dabei kann der Prozessor unter Last weiterhin mit seiner Leistung auftrumpfen. Schon der im Testsystem verbaute Core Ultra 5 245 kann quasi jedem klassischen Notebook-Prozessor Paroli bieten oder gar die Rückleuchten zeigen – in Sachen CPU-Leistung, bei der GPU-Leistung hat der Desktop-Prozessor wiederum das Nachsehen.
Dass spielend leicht andere CPUs verbaut werden könnte, oder direkt im Konfigurator beim Kauf bei Lenovo bereitstehen, hat das System den Notebook-CPU-Mini-PCs ebenfalls voraus.
Das gilt auch für die umfangreichen weiteren Ausstattungsmöglichkeiten, die Lenovo Kunden bietet. Dafür ist das Gehäuse zwar etwas voluminöser als bei den kleinsten Konkurrenten, lässt sich aber weiterhin gut hinter dem Bildschirm oder auch hochkant verstecken – wenn da der Lüfter nicht wär.
Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Test
Der viel zu forsch, dabei übervorsichtig und ungleichmäßig arbeitende Lüfter ist der große Minuspunkt des ThinkCentre M90q Gen 6. Bei nur knapp über 70 Grad Celsius CPU-Temperatur laut zu röhren, ist einfach unnötig, wenn die CPUs doch noch so viel Temperaturspielraum nach oben hat. Und das dabei entstehende Geräusch lässt sich auch nicht mal eben per VESA-Halterung hinter dem Bildschirm verstecken. In der Redaktion war das System stets zu hören, wenn es mal kurz gefordert wurde. Das lässt sich auch in größeren Büros nicht abstellen. So lautet das Fazit: Im Leerlauf leise, unter Last schnell nervig.
Aufgepasst werden muss auch bei der Konfiguration des Mini-PCs, denn im Basisprodukt sind selbst Dinge wie WLAN gar nicht enthalten. Die Aufpreise für „Sonderausstattung“ sind jedoch wie bei allen anderen Optionen fair gestaltet, selbst im freien Handel wäre an diese Upgrades kaum günstiger zu kommen – schon gar nicht von der Garantie abgedeckt.
Die Positionierung des Lenovo ThinkCentre M90q Gen 6 im Büroumfeld hat Vorteile bei der Verwaltung und Einrichtung des Systems. Über das Lenovo-Dashboard sind automatische Aktualisierungen inbegriffen, was selbst BIOS-Updates einschließt – so Anfang November vom System selbst kurz vor Testende noch einmal überraschend durchgeführt.
Unterm Strich ist das Lenovo ThinkCentre in aktueller Generation damit eine interessante und sehr gute Option für einen äußerst starken kleinen PC im NUC-Pro-Umfeld, der sich per se nicht nur im Büro gut macht. Besser macht es der zuletzt mit einer Empfehlung prämierte Asus NUC 15 Pro auch nicht, nur anders.
Sehr hohe Leistung
Geringer Verbrauch im Alltag
Zwei in Windows änderbare Powerprofile
Kompaktes Chassis
Umfassende Anschlüsse
Vielfältige und umfangreiche Erweiterungsmöglichkeiten
Faire Preisgestaltung bei Erweiterungsmöglichkeiten
Software- und BIOS-Updates direkt in Windows
3 Jahre Garantie mit Vor-Ort-Service
Lüfter unter Last zu laut
Basisausstattung sehr rudimentär (z.B. kein WLAN)
ComputerBase wurde das ThinkCentre M90q Gen 6 leihweise von Lenovo zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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Gute Nachrichten für alle unter Euch, die mit dem E-Auto unterwegs sind: EnBW mobility+ senkt die Preise fürs Laden – und zwar ordentlich! Ab dem 1. Dezember 2025 wird das Laden an EnBW-Säulen deutlich günstiger.
Heißt für Euch konkret: Der größte Autostrom-Anbieter Deutschlands passt ab Anfang Dezember gleich alle drei Ladetarife (S, M und L) an. Und das Beste: Sowohl die Kosten pro Kilowattstunde (kWh) als auch die Grundgebühr im Vielfahrertarif (L) sinken.
EnBW mobility+: Das ändert sich bei den Tarifen
Wenn Ihr regelmäßig mit E-Auto unterwegs seid, lohnt sich der Ladetarif L jetzt noch schneller. Die monatliche Grundgebühr sinkt nämlich von 17,99 Euro auf nur 11,99 Euro – das sind satte 33 Prozent weniger. In diesem Tarif zahlt Ihr beim Laden an EnBW-Säulen nur 39 Cent pro kWh.
Auch der Ladetarif M wird günstiger: Die Grundgebühr bleibt zwar bei 5,99 Euro, aber der kWh-Preis an EnBW-Säulen sinkt von 49 auf 46 Cent. Und wer es ganz flexibel mag, bleibt beim Tarif S ohne Grundgebühr – hier reduziert sich der Preis an EnBW-eigenen Ladesäulen von 59 auf 56 Cent pro kWh.
Auch Fremdsäulen werden teilweise günstiger
Ihr nutzt mit der mobility+ App oder Ladekarte auch Ladesäulen anderer Betreiber? Gute Nachrichten: Auch dort senkt EnBW zum Teil die Preise. Ab Dezember könnt Ihr örtlich ab 56 statt 59 Cent pro kWh laden – je nach Anbieter kann der Preis variieren, maximal sind 89 Cent pro kWh zu bezahlen.
Zu beachten ist bei EnBW aber auch: Wenn Ihr Euer Auto länger als 4 Stunden an einem Ladepunkt stehen lasst, fällt wie bisher ab der 241. Minute eine Blockiergebühr von 10 Cent pro Minute an.
EnbW Mobility+: Neue Preise ab Dezember 2025 offiziell. Image source: EnBW
Auch Business-Kunden profitieren
Nicht nur Privatkundinnen und -kunden, auch Business-Kunden dürfen sich freuen: Die Preise in den mobility+ Business-Tarifen sinken im gleichen Umfang. Laut EnBW verbessert das Unternehmen damit sein Preis-Leistungs-Verhältnis und will ein noch verlässlicherer Partner für Elektromobilität werden.
Ein Grund für die Preissenkung: Ab 2026 sinken die Netznutzungsentgelte, also die Gebühren für die Stromnetznutzung. Außerdem spielen bei der Berechnung der Ladetarife aber Strombeschaffungskosten und Investitionen in Ladeinfrastruktur eine Rolle.
Mit über 7.000 eigenen Schnellladepunkten im sogenannten HyperNetz und Zugriff auf mehr als 900.000 Ladepunkte in ganz Europa bleibt EnBW einer der wichtigsten Player auf dem E-Auto-Markt. Also: App updaten, Tarif checken – und Euch schon mal auf günstigeren Ladestrom freuen!
Nvidia-CEO Jensen Huang: China wird das AI-Rennen am Ende gewinnen
Nvidia-CEO Jensen Huang sieht die USA im AI-Rennen nur knapp vor China, langfristig dürfte der große Konkurrent aus Asien gewinnen – wenn sich nichts ändert. Das liege an unterschiedlichen Faktoren, allen voran Restriktionen und der Verfügbarkeit an Energie – letztere baut China im großen Stil aus, die USA wiederum nicht.
China subventioniert Energie für Nicht-Nvidia-Rechenzentren
Am Ende sind es vermutlich gar nicht die Restriktionen, sondern die Energieversorgung. Hier griff China zu Beginn der Woche einmal mehr wohlwollend für die heimische Industrie ein: Heimische AI-Firmen, die nur auf eigene Technologien und nichts beispielsweise von Nvidia einsetzen, sollen 50 Prozent weniger für Strom zahlen. Der Punkt ist beachtlich: Ist ein Nvidia-Produkt auf dem Papier vielleicht doppelt so effizient, gleicht ein halbierter Strompreis diese Rechnung aus. Nvidias Chef formuliert es überspitzt: „Power is free [in China, Anm.d.Redaktion]“, erklärte Huang gegenüber der Financial Times.
Am Ende ist es also die Mischung aus Restriktionen und Förderungen auf der einen Seite, gepaart mit der Energieversorgung. Denn da hieß es zuletzt schon mehrfach, das geplante AI-Wachstum in den USA sei durch „zu wenig Strom“ nur begrenzt umsetzbar. In dem Bereich zieht China seit Jahren davon. Huangs Aussage ist als Weckruf an die Administration in den USA zu verstehen.
Chinas Ausbau der Energieversorgung
China setzt medial zwar gern auf grüne Energie mit viel Solar und Wind, es sind jedoch Großprojekte im nuklearen Bereich, aber auch die klassischen Kohlekraftwerke, die weiterhin die wichtige Grundlast tragen und auch in naher Zukunft tragen müssen. Hinzu kommen Mega-Projekte wie neue Staudämme, allen voran der größte seiner Art, die Medog Hydropower Station, deren Spatenstich im Sommer erfolgte und bis 2033 fertiggestellt werden soll.
Eines haben alle energieerzeugenden Bereiche jedoch gemein: Alle werden ausgebaut. Zum Teil massiv. Kein anderes Land der Welt baut so viele neue Kernkraftwerke wie China. Laut aktuellen öffentlich einsehbaren Statistiken der International Atomic Energy Agency (IAEA) hat China 29 neue Kernkraftwerke im Bau. In den USA reden viele Firmen zwar über eine Rückkehr zur Atomenergie durch kleine Reaktoren, doch wirklich umgesetzt ist bisher keiner dieser Pläne:
Auch bei der Solarenergie pflastert China nicht nur sprichwörtlich Wüsten und Berge zu. Kein Land der Welt errichtet so schnell so viel neue Kapazität wie China in dem Bereich, steht dabei aber auch vor Herausforderungen: Das Netz wächst nicht schnell genug mit und Energie kann nicht eingespeist werden. Und an langen dunklen Wintertagen kommt auch in China kaum Strom aus den Solaranlagen. Windenergie wird deshalb laut letzten Studien in den kommenden Jahren vermehrt ausgebaut.
Nvidia ließ nach der Veröffentlichung des Artikels via X Huangs Aussagen alias Weckruf mit einer positiveren Botschaft verbreiten. Dort ist nur von „China ist nur eine Nanosekunde zurück, die USA müssen das Rennen gewinnen“ die Rede, nicht davon, dass China gewinnen wird, wenn es bei den aktuellen Rahmenbedingungen bleibt.
Apple: Neue Siri soll von Google trainiertes Gemini-KI-Modell nutzen
Bild: Apple
Für die vollständig neue Siri wird Apple einem Bericht von Bloomberg zufolge auf einen externen Dienstleister setzen. Demnach wird Google ein für Apple angepasstes Gemini-Modell mit 1,2 Billionen Parametern zur Verfügung stellen, das aber in Apples Cloud laufen soll. Der Deal soll Google 1 Milliarde US-Dollar pro Jahr bescheren.
Apple hatte die neue Siri im Rahmen der WWDC im Juni letzten Jahres vorgestellt und für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Dass sich die Neuauflage des Assistenten verzögern könnte, hatte sich bereits im Februar abgezeichnet. Im März folgte dann Apples Bestätigung, dass die neue Siri auf irgendwann im „nächstes Jahr“ verschoben wird.
Wahl ist auf Google Gemini gefallen
Dass Apple dabei auch auf die Hilfe eines externen Unternehmens angewiesen sein könnte, schwirrt ebenfalls schon seit längerer Zeit durch die Gerüchte. Nachdem Apple Gemini, ChatGPT und Claude evaluiert haben soll, sei die Wahl auf Google gefallen, die für Apple jetzt ein angepasstes KI-Modell auf Basis von Gemini mit 1,2 Billionen Parametern trainieren. Im Vergleich zu dem derzeit für Apple Intelligence genutzten KI-Modell von Apple mit lediglich 150 Milliarden Parametern sei eine erhebliche Erweiterung von Verständnis und Fähigkeiten des Modells zu erwarten. Für die Leistung soll Google pro Jahr rund 1 Milliarde US-Dollar erhalten.
Neue Siri soll mit iOS 26.4 kommen
Das Projekt, Siri mit einem KI-Modell eines externen Partners aufzuwerten, laufe intern unter der Bezeichnung „Glenwood“ und werde von Vision-Pro-Erschaffer Mike Rockwell und Software-Chef Craig Federighi vorangetrieben. Die vollständig neue Siri habe intern den Codenamen „Linwood“ und soll mit dem Update auf iOS 26.4 Einzug in das Betriebssystem halten. Noch gibt es für diese Aktualisierung allerdings keinen Termin.
KI-Modell läuft in Apples Cloud
Unter der Vereinbarung soll Googles Gemini-Modell für fast alle Siri-Anfragen zuständig sein und entscheiden, wie diese ausgeführt werden. Für manche Anfragen werde Apple laut Bloomberg jedoch auch weiterhin auf eigens trainierte KI-Modelle setzen. Das Custom-Gemini-Modell werde in diesem Zusammenhang wie Apples eigene Modelle auf Private Cloud Compute laufen, also in der eigenen Cloud von Apple mit eigenen KI-Servern. Kundendaten sollen dadurch vollständig getrennt von Googles externer Infrastruktur verarbeiten werden. Apple habe der neuen Siri bereits Hardware-Kapazitäten zugewiesen.
Die Nachrichtenagentur geht nicht davon aus, dass Apple und Google den Deal an die große Glocke hängen werden. Apple werde Google stattdessen diskret als Technologielieferant hinter den Kulissen behandeln. Es handele sich demnach um eine andere Art von Abmachung als beim seit vielen Jahren laufenden Such-Deal, für den Google Schätzungen zufolge jedes Jahr 18 bis 20 Milliarden US-Dollar an Apple zahlt, um die Standard-Suchmaschine in Apples verschiedenen Betriebssystemen zu bleiben.
Apple plant weiterhin eine eigene Lösung
Apple setze zudem weiterhin darauf eine eigens entwickelte Lösung zu finden. Das Unternehmen arbeite an einem KI-Modell mit 1 Billion Parametern, das potenziell schon nächstes Jahr einsatzbereit sein könnte. Führungskräfte sind dem Berichte zufolge der Meinung, dass es eine ähnliche Qualität wie das Gemini-Modell erreichen könnte.
Unterdessen ist auch die Einführung von Apple Intelligence in China weiterhin eine Baustelle. In China sollen nur von Apple selbst entwickelte KI-Modelle zum Einsatz kommen, allerdings mit einem Filter von Alibaba. Dieser zusätzliche „Layer“ soll die Inhalte an die restriktiven Vorgaben der chinesischen Regierung anpassen.