Digital Business & Startups
Neues ETA-Programm: So könnt ihr jetzt Mittelstands-Unternehmen übernehmen
Chefsein lernen? In ein Unternehmen einsteigen – ganz, ganz oben? In München bringen sie Leuten bei, wie das geht. Im neu geschaffenen ETA Hub der UnternehmerTUM.
ETA steht für Entrepreneurship through Acquisition, ein Ansatz, bei dem Einzelpersonen (oder auch Teams) ein bestehendes Unternehmen suchen, erwerben und anschließend selbst leiten.
Und wie man das macht, wie man sich eine bestehende Firma kauft, um sie dann als Chef in eine – so die Hoffnung – bessere Zukunft zu führen, das lernen die Möchtegern-Bosse mittelständischer Unternehmen, die das Gründen überspringen wollen, im ETA Hub, durch unterschiedliche Lernformate und Netzwerke. Und mehr als das: UnternehmerTUM vernetzt auch Leute, denen sie eine Unternehmensführung zutraut mit Unternehmen mit offener Nachfolge und Investoren für die Übernahme der Firmen.
Was macht UnternehmerTUM
Das Münchner Gründungszentrum UnternehmerTUM ist weit über die Grenzen der bayerischen Landeshauptstadt berühmt und bewundert. Mit mehr als 100 Gründungen im Jahr ist es das größter europäische Startupcenter. 2002 stieß die Unternehmerin Susanne Klatten den Hub an. In enger Verbundenheit mit der TU München wuchsen aus UnternehmerTUM heraus Firmen wie Isar Aerospace, Flix, Quantum Diamonds, Fernride oder Pro Glove.
Seit Gründung hat UnternehmerTUM rund 1.000 Startups unterstützt. Inzwischen gehört zu dem Hub auch ein Maker Space und ein VC Fonds, UnternehmerTUM Venture Capital Partners.
Wie brandaktuell das Thema ist, sei ihm bei der Bits and Pretzels mal wieder klar geworden. Etliche Male wurde er angesprochen, von Leuten, die Lust hätten, eine Firma zu übernehmen, erzählt Christian Mohr, Chief Customer Officer von UnternehmerTUM und Mitinitiator des neuen ETA Hubs, im Gespräch mit Gründerszene. Zwei Masterclasses zum Thema Unternehmensnachfolge hatten sie organisiert – beide bis auf den letzten Platz belegt. Und zum ETA Dinner kamen rund 100 Leute.
Wir wollten von Mohr wissen, was angehende Chefs im ETA Programm lernen können.
Gründerszene: Eigentlich unterstützt ihr mit UnternehmerTUM doch „echte“ Gründer, also solche, die ihre eigenen Startups gründen und großmachen. Warum habt ihr mit dem ETA-Hub jetzt ein Programm für sogenannte Searcher gestartet?
Christian Mohr: Der Schritt ist strategisch: Seit unserer Gründung ist es unser Anspruch, die nächste Generation Unternehmerinnen und Unternehmer auf die Straße zu bringen. Es stimmt, dass wir dabei stark sind im Startup-Bereich. Aber wir arbeiten schon seit über zehn Jahren auch mit etablierten Unternehmen und dem Mittelstand zusammen. Und da stößt man zwangsläufig auf die Nachfolgefrage. Bisher haben wir Programme für interne Nachfolgerinnen aufgebaut – jetzt gehen wir auch das Thema externe Nachfolge an. Denn durch den demografischen Wandel gibt es schlicht zu wenige interne Nachfolger, um die Lücke zu füllen.
Was muss man denn für das ETA-Programm können und mitbringen? Braucht man dafür schon Berufserfahrung?
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Warum Gründer im Silicon Valley jetzt lernen, Kaviar richtig zu essen
Ein VC will die Tech-Elite kultivieren – mit Stilberatung, Champagner und Gesprächstraining. Silicon Valley wird plötzlich charmant.
Das Image der Tech-Gründer aus dem Silicon Valley verändert sich. Das sagt Sam Lessin, Gründer von Slow Ventures, einem Venture-Capital-Unternehmen, der eine „Etikette- und Benimmschule“ für junge Gründer von Y Combinator und Tech-Unternehmer veranstaltete – mit Lektionen über Stil, Smalltalk und der Überwindung der Angst vor Kaviar.
„Das Bild des Silicon Valley wandelt sich – weg von dem, das ‚The Social Network‘ zeigte“, sagte Lessin in seiner Eröffnungsrede am Mittwoch und bezog sich auf den Film über Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der darin als unbeholfener Student im grauen Hoodie erscheint.
Das Event fand in einem privaten Raum eines Restaurants im Four Seasons Hotel San Francisco statt, nur wenige Straßen von vielen neuen KI-Startups entfernt. Lessin erklärte, Technologie setze sich nicht von selbst durch – man müsse sie „in die Welt hinausschieben“. Und wenn man ein neues, disruptives Produkt habe, das nicht jeder begrüße, sei Charisma die geheime Zutat, die Türen öffne.
An vier runden Tischen mit Rote-Bete-Törtchen, Wassermelonen-Poke und Trüffelkäsebällchen erhielten rund drei Dutzend Teilnehmer eine Goodie-Bag mit Mundwasser, Bürste, Fusselroller und einer 100-Dollar-Geschenkkarte für Wilkes Bashford, eine Luxus-Boutique in San Francisco.
Stil-Tipps für Gründer
Der Workshop begann mit einer Modenschau. Chris Deehan, Stilberater beim Fashion-Unternehmen Wilkes Bashford, trug Grün von Kopf bis Fuß und erklärte: In lockeren Settings wie dem Büro oder beim Brunch könne man sich vieles erlauben – außer knalligen Farben und aufdringlichen Logos.
Bei formellen Anlässen – etwa einer Präsentation vor Investoren – empfahl er Kaschmiranzüge, im Winter auch Rollkragenpullover statt Hemd, aber nur zwischen November und Februar. Wichtig: Krawatte oder Einstecktuch seien laut ihm Pflicht.
„Jeder Anzug hat seine eigenen Knopfregeln“, sagte Deehan zu einigen verwirrten Gesichtern. „Wenn ihr unsicher seid, schickt mir ein Foto.“
Wie man gute Gespräche führt
Sunil Rajaraman, Gründer des KI-Unternehmens Hamlet, erinnerte die jungen Gründer daran, dass sie „nicht überall beliebt“ seien – das Silicon Valley sei „nicht das Zentrum des Universums“.
„Ihr müsst euch auch außerhalb von Arbeit, Tech und KI engagieren“, sagte Rajaraman. „Lest mehr Belletristik – das erweitert eure Vorstellungskraft und macht euch zu spannenderen Gesprächspartnern. Viele von euch entwickeln Technologien, die andere Menschen ersetzen.“
Lessin ergänzte: Etikette bedeute, zu wissen, wie man sich in verschiedenen Räumen bewegt – ohne überall im Mittelpunkt stehen zu wollen. „Seid interessant – nicht nur durch euer Unternehmen“, sagte er. „Kommt mit einem niedrigen Puls in Gespräche und überlegt, was ihr geben könnt statt zu nehmen. Aufrichtiges Auftreten öffnet mehr Türen als Arroganz.“
Das Kaviar-Tasting
Als der letzte Gang serviert wurde, bekamen die Teilnehmer kleine Dosen Kaviar auf silbernen Platten mit Perlmuttlöffeln. „Wie viel soll man davon eigentlich kauen?“ fragte jemand.
Geoffrey Chen von der Caviar House & Prunier Group erklärte, Kaviar sei „fast so teuer wie Kokain“ – und eher Symbol als Genussmittel. „Kaviar ist ein Essen für festliche Anlässe“, sagte Chen. „Am besten kombiniert man ihn mit Champagner; zu Austern passen Sake oder Chardonnay.“ Sein letzter Tipp: Wenn du die Weinkarte nicht verstehst – bestell alles, nur keinen Rosé.
Zum Abschluss erhielten die Teilnehmenden Zertifikate. Ein Designer am Tisch sagte beim Hinausgehen lachend: „Das war lustig – aber wer ein richtig laufendes Startup hat, hat keine Zeit für Etikettekurse an einem Mittwoch im Four Seasons.“
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Das sind die jüngsten Selfmade-Milliardäre aller Zeiten
Die drei Gründer lernten sich in der High School kennen – nun führen sie ein 10-Milliarden-Dollar-Startup. Wer sie sind, was sie machen und wie es dazu kam.
Mit gerade einmal 22 Jahren haben Adarsh Hiremath, Brendan Foody und Surya Midha Geschichte geschrieben. Wie „Forbes“ berichtet, sind die drei Gründer von Mercor, einem KI-basierten Recruiting-Startup aus San Francisco, nach einer Finanzierungsrunde mit einer Bewertung von zehn Milliarden Dollar nun die jüngsten Selfmade-Tech-Milliardäre aller Zeiten – jünger als Mark Zuckerberg bei seinem Debut mit 23 Jahren.
KI-Matching-Plattform für Bewerber
Laut „Forbes“ lernten sich die drei Freunde im High School Debattierteam in der Bay Area kennen, bevor sie 2023 Mercor gründeten. Das Startup war ursprünglich mit der Mission angetreten, indische Ingenieure mit US-Unternehmen zu vernetzen. Inzwischen wurde das Angebot aber weiterentwickelt – zu einer KI-gestützten Recruiting-Plattform, auf der Bewerber Vorstellungsgespräche mit KI-Avataren führen können. Im Anschluss werden sie dann automatisch mit passenden Unternehmen gematcht.
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Zuletzt starkes Wachstum
Seitdem wächst das Startup rasant: Wie „Forbes“ berichtet, lag der annualisierte Umsatz im März 2025 noch bei 100 Millionen Dollar. Heute erwirtschafte das Unternehmen aber bereits 500 Millionen Dollar im Jahr. Die jüngste Finanzierungsrunde brachte demnach 350 Millionen Dollar ein, angeführt von Felicis Ventures, Benchmark und General Catalyst. Jeder Gründer halte etwa 22 Prozent am Unternehmen – das macht rund 2,2 Milliarden Dollar pro Kopf.
Harvard-Studium abgebrochen
Alle drei Gründer waren Teil des Peter Thiel Fellowship-Programms. Hiremath brach für das Startup zudem sein Studium ab – er verließ Harvard nach zwei Jahren. „Das Verrückte für mich ist, dass ich, wenn ich nicht an Mercor arbeiten würde, vor ein paar Monaten einfach mein College abgeschlossen hätte“, sagte er „Forbes“.
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Die Geschichte von Mercor zeigt, wie schnell im KI-Zeitalter Milliarden-Dollar-Unternehmen entstehen können. Gleichzeitig wirft sie Fragen zur Nachhaltigkeit solcher Bewertungen auf. Mercor wird definitiv eine der spannendsten Firmen sein, die man 2025 beobachten sollte.
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So solltet ihr für euer Unternehmen einen Co-Gründer aussuchen
Seit dem KI-Hype ist das sogenannte Solo Founder-Modell wieder en vogue. Mit KI kann man heute – angeblich – alles allein machen: Texte schreiben, Produktideen testen, Designs bauen, sogar coden. Und ja, die Produktivität ist dadurch massiv gestiegen. Man kann mit weniger Menschen deutlich mehr schaffen.
Aber heißt das auch, dass man besser allein gründet? Ich glaube nicht.
Ein starkes Gründerteam schlägt jeden Solo Founder
Ich erinnere mich an eine Diskussion bei Bits and Pretzels. Ich saß mit großartigen Gründern und Gründerinnen wie Alex Emshev, Duco van Lanschot und Arthur Waller zusammen. Auf die Frage, ob sie heute allein gründen würden, kam eine erstaunlich klare Antwort:
Nein. Ein starkes Gründerteam schlägt jeden Solo Founder.
Warum? Weil es bei der Wahl des Gründerteams um viel mehr geht als um Arbeitsteilung.
Ein gutes Team bedeutet: mehrere stark motivierte Menschen, die dasselbe Ziel verfolgen, bereit sind, alles zu geben, und sich gegenseitig fordern, wenn es schwierig wird. Diese Energie kann man allein kaum ersetzen.
Trotzdem wissen wir alle: Der richtige Co-Founder fällt nicht vom Himmel.
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Bei 0TO9 (sprich: „Zero to Nine“, ein Fintech-Company-Builder, den der schwedische Seriengründer Oliver Hildebrandt mit Henrik Landgren, Ex-Partner bei EQT gegründet, und der in den kommenden zwei Jahrzehnten europaweit 1.000 skalierbare Finanzunternehmen beim Start helfen will. Holzbach ist Deutschland-Chefin der Firma; Anm. der Red.) kommen neben Early Stage Firmen, die ins Ökosystem eintreten wollen, auch immer wieder Einzelgründer und -gründerinnen mit spannenden Ideen zu uns. Menschen, die gründen möchten, aber noch auf der Suche nach dem passenden Partner oder der passenden Partnerin sind.
Unsere Aufgabe ist dann, nicht nur Infrastruktur und Kapital bereitzustellen, sondern auch: Menschen miteinander zu matchen, die zusammen mehr erreichen können als allein.
Partnerwahl kann über ALLES entscheiden
Mir ist dabei immer bewusst: Die richtige Partnerin oder der richtige Partner kann dein Unternehmen tragen. Der falsche kann es zerstören.
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Nicht umsonst zeigen Studien: Streit im Gründerteam gehört zu den häufigsten Gründen, warum Startups scheitern, noch vor Kapitalmangel oder falschem Timing.
Also, wie geht man das Ganze richtig an?
Phase 1: Wo finde ich den oder die Richtige?
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