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Top 5: Der beste Schlafkopfhörer – besser schlafen trotz Tinnitus und Schnarchen
Schlafkopfhörer helfen mit guter Isolierung, ANC und gezielten Sounds bei Tinnitus, lauten Nachbarn und schnarchenden Partnern. Wir zeigen die fünf besten.
Straßenlärm, schnarchende Partner, hellhörige Wände – unzählige Menschen finden nachts keine Ruhe. Klassische Ohrstöpsel blockieren zwar Geräusche, lassen aber keine gezielten Sounds zu, die nachweislich beim Einschlafen helfen: weißes Rauschen, Naturklänge oder Meditation. Normale Kopfhörer drücken beim Liegen auf der Seite und fallen aus dem Ohr. Seitenschläfer trifft es besonders hart – jeder Millimeter, der über das Ohr hinausragt, wird zum Problem. Das Ergebnis: unruhiger Schlaf, ständiges Aufwachen, Erschöpfung am nächsten Tag.
Schlafkopfhörer lösen dieses Dilemma. Sie kombinieren effektive Geräuschisolierung mit gezielter Beschallung und bleiben dabei so flach, dass sie auch beim seitlichen Liegen nicht stören. Speziell entwickelte Bauformen ragen kaum aus dem Ohr heraus. Wir haben fünf aktuelle Modelle getestet und zeigen, welcher Schlafkopfhörer zu welchem Nutzertyp passt.
Welcher Schlafkopfhörer ist der beste?
Unser Testsieger ist der Ozlo Sleepbuds für 349 Euro. Er kombiniert extrem flaches Design und hohen Tragekomfort mit zuverlässiger Geräuschmaskierung. Selbst für empfindliche Seitenschläfer ist er kaum spürbar.
Der Technologiesieger heißt Soundcore Sleep A30 für 199 Euro. Er ist der einzige Schlafkopfhörer mit aktivem Noise Cancelling und adaptiver Schnarchmaskierung. Dazu kommt eine umfangreiche App mit Schlaftracking und Soundscapes.
Als Preis-Leistungs-Sieger überzeugt der Vekj Sleep L8 Pro schon für 22 Euro. Trotz winzigem Preis bietet er ein flaches Design, ein Case mit Touch-Display und brauchbaren Klang – ideal für Einsteiger oder Gelegenheitsnutzer.
Auf Platz 4 landet das LC‑Dolida Schlafband für 15 Euro, Platz 5 belegt der Urbanista Porto für 35 Euro.
Wie funktionieren Schlafkopfhörer?
Schlafkopfhörer verfolgen ein primäres Ziel: Sie dämmen die Umgebung akustisch ab und überlagern störende Restgeräusche durch Klänge, die das Einschlafen fördern oder den Schlaf ungestört halten. Dafür nutzen sie hauptsächlich zwei Methoden, die sich ergänzen. Die erste ist die passive Dämmung. Durch einen passgenauen Sitz im Ohr, meist mit weichen Silikon- oder Schaumstoffaufsätzen, blockieren sie physikalisch einen Teil des Schalls. Das funktioniert besonders gut bei hohen Frequenzen wie Stimmen oder dem Klappern aus der Nachbarwohnung. Der Soundcore Sleep A30 ergänzt die passive Dämmung noch mit einer aktiven Geräuschunterdrückung (ANC).
Die zweite, entscheidende Methode ist die aktive Geräuschmaskierung. Dabei spielen die Kopfhörer gleichmäßige, monotone Klänge ab, zum Beispiel weißes Rauschen, Regengeräusche oder das Rauschen von Wellen. Unser Gehirn gewöhnt sich an diesen konstanten Klangteppich und filtert ihn nach kurzer Zeit aus der bewussten Wahrnehmung heraus. Plötzlich auftretende Störgeräusche wie ein Schnarcher oder eine zufallende Autotür werden dadurch nicht mehr als alarmierender Reiz wahrgenommen, sondern gehen im Hintergrundrauschen unter. So bleibt der Schlaf ungestört.
Was bringen Schlafkopfhörer wirklich?
Der größte Vorteil von Schlafkopfhörern liegt darin, eine persönliche und kontrollierbare Klangumgebung zu schaffen. So soll der Körper leichter in die Tiefschlafphasen finden und länger dort verbleiben.
Auch unterstützen sie eine feste Schlafroutine. Das abendliche Einsetzen der Kopfhörer und das Starten einer vertrauten Klangkulisse können für das Gehirn zu einem Signal werden, das den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf einleitet. Viele Nutzer hören zum Einschlafen auch gezielt Podcasts, Hörbücher oder geführte Meditationen, ohne dabei den Partner zu stören. Für Menschen, die unter Tinnitus leiden, bieten sie zudem eine wirksame Methode, um die störenden Ohrgeräusche in den Hintergrund zu rücken.
Drückt ein Schlafkopfhörer als Seitenschläfer?
Dies ist die entscheidende Komfortfrage und der Hauptgrund, warum normale In-Ear-Kopfhörer für viele ungeeignet sind. Denn gute Schlafkopfhörer zeichnen sich durch ein extrem flaches und ergonomisches Design aus. Ihre Gehäuse sind so konstruiert, dass sie kaum oder gar nicht aus der Ohrmuschel herausragen. Stattdessen schmiegen sie sich an die natürliche Form des Ohres an. Modelle wie die Ozlo Sleepbuds oder die Soundcore Sleep A30 sind hier beispielhaft.
Die Materialien spielen ebenfalls eine große Rolle. Weiche Silikonummantelungen und flexible, flügelartige Fortsätze (sogenannte Wingtips) sorgen für einen sicheren Halt, ohne Druckpunkte zu erzeugen. Wichtig ist, die passenden Aufsätze aus dem Lieferumfang zu wählen, damit der Kopfhörer fest, aber trotzdem bequem sitzt. Nicht zuletzt beeinflusst auch die Härte des Kopfkissens den Komfort: Auf einem weichen Kissen verteilt sich der Druck gleichmäßiger, sodass selbst bei direktem Liegen auf dem Ohr kaum etwas zu spüren ist.
Welche alternativen Bauarten gibt es bei Schlafkopfhörern?
Eine beliebte Alternative stellen Schlafkopfhörer in Stirnband-Form dar, wie das Modell von LC-Dolida. Hier sind flache Lautsprecher eingearbeitet. Da nichts direkt im Ohr steckt, empfinden manche Nutzer diese Lösung als angenehmer. Das Band kann zusätzlich als Schlafmaske dienen. Allerdings ist die Geräuschisolierung deutlich geringer, die Lautsprecher können im Schlaf verrutschen und das Band kann sich warm anfühlen.
Zu den weiteren Lösungen zählen Nischenprodukte wie extrem flache Lautsprecher, die in das Kopfkissen eingearbeitet werden, sogenannte Pillow-Speaker.
Braucht ein Schlafkopfhörer aktives Noise Cancelling (ANC)?
Aktives Noise Cancelling ist ein nützliches, aber nicht zwingend notwendiges Feature. Während die passive Dämmung vor allem hohe Töne blockiert, zielt ANC auf tiefe, monotone Frequenzen ab. Mikrofone am Kopfhörer nehmen diese Geräusche auf, und ein Chip erzeugt in Echtzeit einen neutralisierenden Gegenschall. Das funktioniert besonders gut bei konstantem Brummen wie von einer Klimaanlage, einem Kühlschrank oder entferntem Autobahnlärm.
Für unregelmäßigen Lärm wie Schnarchen oder laute Gespräche ist die Maskierung durch Geräusche oft wirksamer. ANC senkt zwar den allgemeinen Geräuschpegel und schafft eine ruhigere Basis, die Maskierung sorgt aber dafür, dass die verbleibenden Spitzen nicht mehr durchdringen. Ein Kopfhörer mit ANC wie der Soundcore Sleep A30 bietet also das Beste aus beiden Welten, verbraucht aber auch mehr Akku. Für die meisten Nutzer genügt eine gute passive Dämmung in Kombination mit Geräuschmaskierung.
Wie wichtig ist die Klangqualität?
Bei Schlafkopfhörern gelten andere Maßstäbe als bei Hi-Fi-Kopfhörern. Ein wummernder Bass oder kristallklare, scharfe Höhen sind hier nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv, da sie den Schlaf stören können. Die Klangqualität muss vor allem einem Zweck dienen: der entspannten und ermüdungsfreien Wiedergabe.
Wichtig ist ein ausgewogenes und warmes Klangbild. Stimmen in Podcasts oder Meditationen sollten klar und verständlich sein, ohne zu zischen. Soundscapes wie Regen oder Wellenrauschen müssen natürlich klingen. Ein überbetonter Bass würde hier nur als unangenehmes Dröhnen wahrgenommen. Modelle, die auch für den Alltag gedacht sind, bieten oft einen besseren Allround-Klang, während hochspezialisierte Geräte wie die Ozlo Sleepbuds ihren Klang gezielt auf Schlafgeräusche optimieren.
Wie gut muss der Akku sein?
Die Akkulaufzeit ist ein kritischer Punkt. Ein Schlafkopfhörer, der mitten in der Nacht den Dienst quittiert, ist nutzlos. Die Ohrhörer selbst sollten mit einer einzigen Ladung mindestens sieben bis acht Stunden durchhalten, um eine durchschnittliche Nacht abzudecken. Wer länger schläft oder die Wiedergabe schon vor dem Zubettgehen startet, sollte auf Modelle mit zehn oder mehr Stunden Laufzeit setzen. Fast ebenso wichtig ist das Ladecase. Ein gutes Case sollte Energie für mindestens zwei bis drei weitere Nächte bieten.
Helfen Schlafkopfhörer bei Tinnitus?
Für viele Tinnitus-Betroffene sind Schlafkopfhörer eine echte Erleichterung. Das Prinzip dahinter ähnelt der Tinnitus-Retraining-Therapie: Ein externes, neutrales Geräusch (wie weißes Rauschen) wird abgespielt, um das Gehirn vom internen Störgeräusch abzulenken. Der Tinnitus wird dadurch nicht beseitigt, aber er tritt in den Hintergrund und wird als weniger dominant und störend wahrgenommen.
Die Lautstärke des Maskierungsgeräuschs sollte dabei so eingestellt werden, dass es den Tinnitus gerade so überdeckt, ihn aber nicht komplett übertönt. Ziel ist es, dem Gehirn beizubringen, beide Geräusche zu ignorieren.
Fazit
Die Auswahl an Schlafkopfhörern wächst, ihr Nutzen ist real. Ob Geräuschmaskierung, Schnarch‑Blockade oder Tinnitus‑Linderung – je präziser das Design abgestimmt ist, desto besser klappt das Einschlafen.
Anmerkung: Preise sind Momentaufnahmen und können sich nach Veröffentlichung ändern.
Künstliche Intelligenz
Pat Gelsinger will mit neuen Lasern Moore’s Law retten
Seit Pat Gelsinger vor einem Jahr bei Intel unfreiwillig in den Ruhestand geschickt wurde, arbeitet er bei dem Investmentunternehmen Playground Global. Eines der Anlageobjekte: Das US-Startup xLight. Der Name deutet schon an, worum es dabei geht: Externes Licht für Chipfabriken. Die grundlegende Idee ist, die Lichtquelle für Belichtungsmaschinen in der Halbleiterherstellung nicht mehr in jedes der Geräte einzubauen, wie das der Lithografie-Marktführer ASML macht.
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Wie Gelsinger jetzt auf einer Veranstaltung von TechCrunch sagte, sollen die riesigen xLight-Maschinen außerhalb der Reinraum-Gebäude von üblichen Chipfabriken stehen. Die Lichtquellen sollen rund 100 mal 50 Meter groß sein, in etwa so viel wie ein kleineres Fußballfeld. Wie bereits berichtet, sollen Freie-Elektronen-Laser (FEL) Licht mit extrem kurzen Wellenlängen erzeugen. Deren Strahlen sind stärker gebündelt und streuen weniger – das könnte wohl für eine Übertragung über größere Strecken taugen. Um Wellenlängen im heute schon gebräuchlichen EUV-Spektrum (extreme ultra violet) handelt es sich immer noch.
Laserlicht mit 2 Nanometern
Nur um viel kleinere als bei bisherigen EUV-Quellen: ASML kommt laut dem Bericht auf 13,5 Nanometer, xLight will 2 Nanometer erreichen. Die vor allem marketinggetriebenen Nanometer-Angaben zu den Strukturbreiten der modernsten Chiphersteller wie TSMC liegen deutlich unter den Wellenlängen der Belichtungsmaschinen, weil unter anderem Brechung und Maskenstruktur dabei eine Rolle spielen.
„Wir glauben, dass diese Technologie Mooreֹ’s Law wieder aufwecken wird“, sagte Pat Gelsinger laut TechCrunch. Die in der Chipbranche jahrzehntelang gültige, eigentlich rein statistische, Beobachtung des Intel-Mitbegründers Gordon Moore besagt, dass sich rund alle zwei Jahre die Zahl der integrierten Elemente auf einem Halbleiter verdoppeln lässt. In den letzten zehn Jahren kam das Moore’sche Gesetz aber immer mehr ins Stocken, unter anderem, weil Basistechnologien wie EUV-Belichtung sich nur langsam etablierten.
Denn die Idee von FEL-Lichtquellen für Lithografie ist nicht ganz neu, nun hält sie xLight-Chef Nicholas Kelez dem Bericht nach aber für reif für die Serienproduktion. Die Branche hat sich ihm zufolge auf EUV-Quellen in den Belichtern geeinigt, weil bis zur Einführung der Technik bereits Dutzende Milliarden in die Entwicklung geflossen seien. „Wir behandeln Licht genauso wie Strom oder Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Wir produzieren (Licht) außerhalb der Fabrik im Maßstab eines Kraftwerks und verteilen es dann zu den Anlagen innerhalb des Werks“ sagte Kelez.
Der Zeitplan dafür ist ambitioniert. Die ersten mit xLight belichteten Wafer sollen bereits 2028 hergestellt werden, fit für die Serienfertigung soll das System 2029 sein. Für die Entwicklung bis zur Marktreife hat xLight in der vergangenen Woche eine Zusage des US-Handelsministeriums über Förderung in Höhe von 150 Millionen US-Dollar im Rahmen des „Chips and Science Act“ erhalten.
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(nie)
Künstliche Intelligenz
Meta Quest 4: Internes Memo verspricht „großes Upgrade“
Am Wochenende gelangten zwei interne Memos an die Öffentlichkeit, die Metas Hardware-Fahrplan betreffen. Seit letztem Jahr kursieren Gerüchte, dass Meta an einer neuen Art von Mixed-Reality-Brille arbeitet, die Prozessor und Batterie in einen kabelgebundenen Taschencomputer auslagert und so einen besonders kompakten und leichten Formfaktor ermöglicht. Das Techmagazin The Information berichtete 2024 über einen Prototyp, der etwa 100 Gramm wiegen soll. Laut einem Bericht des Wall Street Journal vom vergangenen Sommer war ein entsprechendes Produkt für 2026 geplant, mit einem Zielpreis von unter 1000 US-Dollar.
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Dieser Zeitplan hat sich inzwischen geändert: Laut einem internen Memo, das Business Insider vorliegt, wurde das Gerät auf die erste Hälfte des Jahres 2027 verschoben. In einem zweiten Memo wird auch der Grund genannt: Die zusätzliche Zeit soll dem Team mehr Luft verschaffen, um Details auszuarbeiten.
„Wir stehen vor einem straffen Zeitplan und weitreichenden Änderungen an der Nutzererfahrung, und wir werden keine Kompromisse eingehen, wenn es darum geht, ein geschliffenes und zuverlässiges Benutzererlebnis abzuliefern“, schreiben die Metaverse-Führungskräfte Gabriel Aul and Ryan Cairns in dem zweiten Memo. Die Nutzeroberfläche gilt als eine der größten Schwächen des VR-Betriebssystems Horizon OS und könnte mit ein Grund sein, warum Meta Apples Interface-Design-Chef abgeworben hat.
In dem Bericht beruft sich Business Insider auf zwei Meta-Angestellte, die den aktuellen Prototyp mit Codenamen „Phoenix“ gesehen haben und bestätigen, dass das Gerät einen brillenähnlichen Formfaktor hat und über einen Taschencomputer betrieben wird. Laut früheren Berichten legt Meta den Schwerpunkt auf Medienkonsum und andere Nutzungsszenarien, die auf sitzende Verwendung ausgelegt sind.
Reality Labs auf Sparkurs: Meta Quest 4 könnte teurer werden
Auch in Bezug auf eine potenzielle Quest 4 gibt es Neuigkeiten. Nachdem Meta die Entwicklung im Sommer auf Eis gelegt und zwei Quest-4-Prototypen gestrichen hatte, um sich auf die neue, ultraleichte MR-Brille zu konzentrieren, wurde die Arbeit an einem Nachfolger der Quest 3 wiederaufgenommen.
Die Meta-Führungskräfte schreiben in ihrem Memo, dass Meta mit der Entwicklung eines Quest-Geräts der nächsten Generation begonnen habe, das sich auf Gaming konzentrieren und gegenüber den aktuellen Produkten ein „großes Upgrade“ darstellen werde. Aus dem Memo geht nicht hervor, für welches Jahr das Gerät geplant ist. Nach allem, was bisher bekannt ist, dürfte Quest 4 erst nach der ultraleichten MR-Brille auf den Markt kommen, nach aktuellen Plänen also frühestens 2027.
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Die Entwicklung der beiden neuen Geräte fällt in eine Phase, in der Metas VR-Abteilung zu einschneidenden Kostensenkungen angehalten ist. In einem der beiden Memo heißt es, dass die Führungskräfte der Reality Labs, Metas Sparte für VR- und AR-Produkte, von Mark Zuckerberg aufgefordert wurden, „das Geschäft nachhaltig aufzustellen“. In die Reality Labs flossen Schätzungen zufolge mehr als 100 Milliarden US-Dollar, ohne dass sich diese Investition bislang für Meta ausgezahlt hätte.
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Eines der Ziele, die Meta laut Memo mit der Quest 4 verfolgt, ist, die „Wirtschaftlichkeit pro Gerät deutlich zu verbessern“. Eine mögliche Maßnahme dafür wäre, die Margen zu erhöhen und die Hardware weniger aggressiv zu subventionieren als bisher. Für Konsumenten könnte das bedeuten, dass die nächste Quest-Generation spürbar teurer ausfällt.
Auch wenn nächstes Jahr wohl wieder keine neue VR-Brille von Meta erscheinen wird, ist laut einem der Memos ein neues Wearable in limitierter Auflage geplant, das auf den Codenamen „Malibu 2“ hört. Höchstwahrscheinlich handelt es sich dabei um ein weiteres Produkt aus Metas stetig wachsendem KI-Brillen-Portfolio.
(tobe)
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Laser-Graviermaschine Xtool F2 im Test: Edelstahl farbig gravieren
Der Xtool F2 wirkt wie der Bambu-Lab-Drucker unter den Laser Engravern: Das Gerät punktet mit einfacher Bedienung, Top-Software und vielen Möglichkeiten. Aber er ist Laser-Klasse 4.
Der Bambu-Lab-Drucker unter den Laser Engravern: Der Xtool F2 bietet einfache Bedienung, Top-Software und viele Möglichkeiten.
Holz gravieren und schneiden? Fast schon ein alter Hut. Chinesische Online-Shops verkaufen seit Jahren billige Laser-Gravierer mit kruder Bedienung und selbstmörderischem Aufbau, bei dem sich die eigenen Kabel bei der Bewegung der Achsen verheddern. Wer nicht permanent daneben steht, lasert sich in den Schreibtisch – oder deutlich schlimmeres. Der Xtool F2 wirkt dagegen wie ein 3D-Drucker von Bambu Lab in der Welt der Bastelkisten: Alles ist durchdacht, die Software ist hervorragend, die Dokumentation vorbildlich. Dennoch muss man sich in die Materie einarbeiten. Und nicht nur das.
Vorsicht: Laser-Klasse 4
Der Xtool F2 ist offiziell ein Gerät der Laser-Klasse 4. Das bedeutet, dass gefährliche Laserstrahlung austreten kann, die Haut verbrennen und Augenlicht zerstören kann. Damit ist das kein Laser für den Bastelkeller und er ist nicht für den Verkauf an Privatpersonen, sondern für Unternehmen gedacht – die dafür wiederum einen Laser-Beauftragten mit entsprechendem Kenntnisnachweis für die Laser-Klasse 4 benötigen.
Wenn das Schutzgehäuse jedoch vollständig mit dem im Arbeitsbereich platzierten Material geschlossen werden kann, bleibt das Abgasrohr stabil und unentnahmsfähig, und die Funktion „Stoppt beim Öffnen des Gehäuses“ ist aktiviert xTool-Software , „Klasse-1-Bedingungen“ werden für Ihr F2 erstellt, was bedeutet, dass die Klasse-4-Laser während des normalen Betriebs vollständig eingeschlossen sind, um den menschlichen Zugang über Klasse-1-Laserstrahlung hinaus zu verhindern. Unter Klasse-1-Bedingungen sind keine weiteren Laser-Sicherheitsvorkehrungen wie Schutzbrillen und Schilder erforderlich, außer der Einhaltung des Benutzerhandbuchs und der xTool-Software.
Es gibt aber die Option in der Software, den Xtool F2 auch mit offenem Gehäuse zu betreiben – etwa um auch größere Werkstücke bearbeiten zu können, die nicht auf der Arbeitsfläche innerhalb des orangen Schutzglases Platz finden. Auf dem Gerät steht, dass das Gerät beim Betrieb mit deaktivierten Sicherheitsmechanismen und offenem Gehäuse der Klasse 4 entspricht – und weil das geht, entspricht das gesamte Graviergerät eben der Klasse 4.
Unabhängig davon sollte man nicht ohne Vorwissen mit so einem Laser hantieren. Es geht nicht nur um den Schutz der Augen, sondern beispielsweise auch um das Verhüten von Bränden und um giftige Gase, die beispielsweise beim Bearbeiten von bestimmten Kunstleder-Sorten entstehen. Kurz und knapp: Ein Laser der Klasse 4 ist kein Spielzeug für den Bastelkeller, sondern gehört in geschulte Hände.
Design & Aufbau
Der F2 wird in einem kompakten Karton geliefert und ist vollständig montiert. Zur Inbetriebnahme muss man letztlich nur die Transportsicherungen entfernen, die Sicherheitshinweise akzeptieren und die Software installieren und einrichten. Optional bietet der Hersteller einen Luftfilter an, den man mit einem Schlauch – für die Abluft – und einem USB-Kabel mit dem Graviergerät verbindet sowie am Strom anschließt. Auch mit Luftfilter sollte man den F2 nur in gut belüfteten Räumen und mit Abluftschlauch aus dem Fenster betreiben.
Der Xtool F2 ist kompakt und hochwertig verarbeitet. Das Gehäuse besteht aus rose-goldenem Aluminium. Die Rückseite und der Fuß bilden eine Einheit, das Oberteil mit Tragegriff und der Laser-Technik eine weitere. Das Ganze wird umschlossen von einem Gehäuse aus orangefarbenem Plexiglas, das die Laserstrahlung abblockt.
Die obere Hälfte des F2 ist beweglich gelagert und kann sich an der Z-Achse hoch und runter bewegen. Auf diese Weise wird der Fokus des Lasers zum Werkstück geregelt. Die Bewegung erfolgt per Elektromotor – entweder manuell über einen Dreh-Drück-Regler oben rechts am Gehäuse oder automatisch über die Autofokus-Funktion der Software. Auf Anhieb wirkt es etwas merkwürdig, dass der Tragegriff am beweglichen Teil des Gerätes angebracht ist. Beim ersten Transport haben wir uns nicht getraut, den Laser am Griff zu heben und ihn von unten mit der zweiten Hand gestützt – das ist in der Praxis aber nicht nötig, der Aufbau ist stabil und der Griff tatsächlich zum Tragen gedacht.
Zur Aufnahme der Werkstücke gibt es unten eine herausnehmbare Platte mit Gewindelöchern. Im Lieferumfang befindet sich ein L-förmiger Halter mit zwei Schrauben. Damit kann man arbeiten, wir haben aber mit einem 3D-Drucker verschiedene Werkstück-Aufnahmen gedruckt – für Hundemarken, Visitenkarten, Münzen, Stifte und mehrere Universalaufnahmen. Entsprechende Vorlagen finden sich unter dem Suchbegriff Xtool Jig gratis im Netz; wer einen 3D-Drucker zur Verfügung hat, kann sich das Laser-Leben damit einfacher machen.
Viele Bedienelemente gibt es nicht. Das Gerät hat einen mechanischen Ausschalter auf der Rückseite, den erwähnten Dreh-Drück-Steller auf der rechten und einen Not-Aus-Knopf auf der linken Seite. Es gibt kein Display und keine Prozent-Anzeige, den Stand der Dinge kann man sich über die Software ansehen.
Der F2 hat zwei Laser-Dioden, eine mit 15 Watt und eine IR-Diode mit 5 Watt. Das Licht wird über ein Galvanometer-System über Spiegel aus einer zentralen Linse umgeleitet; der F2 hat also keinen Kopf, der an einer X- und Y-Achse hin- und herfährt. Der große Vorteil ist die hohe Geschwindigkeit, die das System erreicht: Mit bis zu 6000 mm/s folgt der Laserpunkt seinem Pfad. Der Nachteil: Je weiter sich das Werkstück vom Zentrum der Laser-Optik entfernt, um so flacher wird der Winkel. In den meisten Fällen spielt das keine große Rolle, aber man sollte es wissen.
Inbetriebnahme & erste Schritte
Die nötige Software nennt sich Xtool Studio. Sie lässt sich kostenlos beim Hersteller herunterladen und läuft unter MacOS und Windows. Beim Start führt ein vorbildlicher Assistent durch das Programm, es gibt Sicherheitshinweise und Schulungsvideos. Man benötigt einen Benutzeraccount, den man ebenfalls kostenlos anlegen kann, aber ohne Registrierung geht es nicht.
Zunächst verbindet man den Gravierer per USB-Kabel mit dem Computer. Nach der Ersteinrichtung kann man ihn auch mit einem WLAN verbinden und danach kabellos auf das Gerät zugreifen. Ein Assistent gibt grundlegende Sicherheitshinweise und führt den Nutzer durch die ersten Schritte der Software. Dieser Assistent sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Laser der Klasse 4 gefährlich ist – man muss sich unbedingt auch über die integrierten Schulungsvideos hinaus mit dem Thema beschäftigen. Trotzdem sind die Videos hilfreich, auch weil sie zeigen, wie schnell bei falscher Bedienung ein Brand ausbrechen kann oder dass sich bei spiegelnden Werkstücken und geöffnetem Gehäuse kaum vorhersehen lässt, wo die Laserstrahlen hinkommen.
Genial: Die im Laser-Gravierer integrierte 50-Megapixel-Kamera samt Beleuchtung schießt ein hochauflösendes Bild vom Inneren der Maschine. Man sieht genau, wo das Werkstück liegt und kann seine Gravuren auf den zehntel Millimeter genau per Drag & Drop auf Holz, Leder, Anhänger oder Schmuck platzieren.
Software
Xtool Studio ist eine vorbildliche Gravier-Software, an der man merkt, dass der Hersteller weiß, was er tut. Die Live-Ansicht holt ein hochauflösendes Foto des zu gravierenden Objekts im Inneren des F2 auf den Bildschirm und macht das Leben einfacher. Integriert sind diverse Rahmen und Formen sowie eine Online-Datenbank mit allen möglichen Vorlagen, von Piratenmünzen über Tassenuntersetzer im Bienen-Design, Geburtstagskarten, Torten-Schildern, Visitenkarten und so weiter. Die meisten der Designs sind gratis, eine wenige aus der Community kosten Geld. Man kann aber auch eigene Grafiken, etwa Bilder im JPG- oder PNG-Format oder Vektorgrafiken als SVG-Datei zum Schneiden oder Gravieren in die Software ziehen. Es gibt rudimentäre Bearbeitungsfunktionen, mit denen man Vektorgrafiken glätten, Farben und Lichter invertieren oder Masken setzen. Als geniales Helferlein hat sich der KI-Assistent entpuppt, der zwar bei jeder Nutzung ein paar Cent kostet, aber mit einfachen Prompts aus Fotos den Hintergrund entfernt, Bilder erweitert oder ganze Grafiken entwirft.
Es gibt diverse Vorlagen für unterschiedliche Materialien. Wer nicht gleich farbig in Edelstahl gravieren will – dazu später mehr – kommt mit den Voreinstellungen schon ganz schön weit. Der Fairness halber sagen wir aber dazu: Es gibt eine steile Lernkurve. Wer mehr machen möchte als ein paar Buchstaben in Holz zu hinterlassen, muss sich ins Thema einarbeiten. Welches Holz wird beim Gravieren dunkel, welches bleibt hell – und warum? Ist es besser, wenn man Holz mit einem stärkeren Laserstrahl in einem Durchgang schneidet oder wird das Ergebnis besser, wenn man mit einer schwächeren Einstellung mehrmals drübergeht? Sollte man Metall mit dem blauen Laser oder mit dem Infrarot-Laser bearbeiten? Der Hersteller pflegt eine sehr umfangreiche Dokumentation samt Übersicht über die richtigen Einstellungen für verschiedene Materialien, die in vielen Fällen weiterhilft – und bietet im Rahmen der Xtool-Studio-Software auch viele Möglichkeiten, die richtigen Einstellungen in konkreten Praxistests zu ermitteln. Für wirklich gute Ergebnisse muss man aber eben auch genau das tun, und das kostet Zeit und Geld in Form von Material.
Materialien: Holz, Leder, Metall & mehr
Letztlich definieren die Laser-Quellen im F2, wofür er gut geeignet ist und wofür nicht. Mit den zwei Dioden kommt man schon ganz schön weit. Holz lässt sich perfekt gravieren, dünnes Holz auch schneiden. Der Infrarotlaser ist perfekt, um Metall zu gravieren – was sogar farbig möglich ist. Leder, Kunstleder, Schiefer und so weiter, alles kein Problem. Beachten sollte man hier die verschiedenen Eigenschaften der Materialien: Manche produzieren giftige Dämpfe, andere reflektieren stark, wiederum andere können schnell anfangen zu brennen. In den meisten Fällen gibt die Xtool-software entsprechende Sicherheitshinweise – man muss aber das richtige Material auswählen.
An seine Grenzen kommt der F2 bei Glas (geht nicht) und Plexiglas (geht nur, wenn es nicht durchsichtig, sondern eingefärbt ist). Wer schneiden will, fährt mit einem anderen Modell ohnehin besser; dafür bieten sich CO2-Laser an – und Galvanometer-Spiegelsysteme eben nicht, damit die Schnittkanten unabhängig von der Lage des Werkstücks im Arbeitsraum immer gerade werden. Theoretisch kann man mit dem F2 auch Münzen tief gravieren; in der Software nennt sich das „emboss“. In der Praxis kommt man hier dann aber an die Leistungsgrenzen des Infrarot-Lasers. Ja, es geht, aber es dauert extrem lang und das Ergebnis ist nicht so tief wie erhofft. Wer Metall wirklich abtragen möchte, muss in den größeren Bruder aus der Ultra-Serie investieren, der einen Faser-Laser statt des IR-Diodenlasers mitbringt.
Letztlich muss man sich in jedes Material, das man bearbeiten möchte, einarbeiten. Über die Software kann man Test-Muster generieren, die das Material mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und mit unterschiedlicher Laser-Stärke gravieren oder schneiden, und aus diesen Mustern dann die optimalen Einstellungen für den jeweiligen Laser-Gravierer und das konkrete Material heraussuchen.
Farbig lasern in Edelstahl
Beim Edelstahl haben wir das bis zum Äußersten getrieben. Farbig in Metall lasern – und bunte Ergebnisse erzielen? „Welche schwarze Magie ist das denn?“, hören wir, oder „da muss man aber schon Farbpartikel auftragen, oder?“
Nein, muss man nicht. Die richtige Kombination aus Laser-Stärke und -Geschwindigkeit lässt die Oberfläche des Materials auf eine Art oxidieren, dass verschiedene Farben erscheinen. Welche Farben das sind, muss man tatsächlich ausprobieren. Wir haben dutzende Test-Muster auf Flaschenöffner, Münzen und Klingelschilder graviert, bis wir schöne und reproduzierbare Ergebnisse erzielen konnten.
Preis & Zubehör
Xtool bietet passende Zusatzprodukte an, die das Einsatzfeld des F2 noch vergrößern. Der Luftfilter für etwa 400 Euro ist eine sinnvolle Investition. Er wird mit einem Schlauch mit dem F2 verbunden und hat zusätzlich ein USB-Kabel zur Steuerung: Der Luftfilter schaltet sich ein, sobald der Laser des F2 aktiviert wird und läuft noch eine einstellbare Zeit nach, um möglichst viel Rauch und Feinstaub einzufangen.
Für manche Nutzer dürfte der Dreh-Einsatz für runde Gegenstände eine praktische Ergänzung sein – so kann man Christbaumkugeln, Thermoskannen, Stifte oder Rundhölzer perfekt gravieren. Ebenso gibt es auch ein kleines Fließband, das die Arbeitsfläche des Xtool F2 um Faktor 4 vergrößert. Die beiden letztgenannten Erweiterungen passen allerdings nicht unter das orange Schutzglas des Graviergeräts. Um sie nutzen zu können, muss man die Sicherheitsmechanismen des F2 deaktivieren, womit Laserstrahlen aus dem Gerät austreten können und Reflektionen ihren Weg durch den ganzen Raum finden können. Das ist Profi-Zubehör für Menschen, die wissen, was sie tun – und das auch nachweisen können.
Fazit
Der Xtool F2 ist ein erstklassiger Lasergravierer für den professionellen Einsatz. Die Software ist vorbildlich, die Möglichkeiten sind vielseitig. Er graviert präzise und schnell, mit seinen zwei Laserdioden bearbeitet er eine große Materialvielfalt. Man muss sich in das Thema einarbeiten, um gute Ergebnisse zu erzielen – aber dann sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt.
Eigentlich schade, dass der Xtool F2 ein Klasse-4-Laser ist: So viele seiner Funktionen sind durchdacht und einfach zu bedienen. Doch eine uneingeschränkte Empfehlung können wir nicht geben, da der Kreis der Benutzer beschränkt ist. Der F2 gehört in geschulte Hände, die damit hervorragende Produkte herstellen können.
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