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Schweizer Webhoster „Webland“ seit zwei Wochen fast vollständig offline


Bei Webland, einem der größeren Webhosting- und Mail-Anbieter in der Schweiz, kommt es seit gut zwei Wochen zu verschiedenen Problemen. Kunden klagen über Ausfälle bei Webdiensten und E-Mail. Einige der Probleme hat das Unternehmen nach wie vor nicht unter Kontrolle.

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Am Abend des 19. Novembers kam es bei Webland zu einem größeren Systemausfall. Mehrere Dienste und Server seien nicht erreichbar, informierte die Firma und nannte einen Ausfall eines Speichersystems (Storage Cluster) als Ursache. Noch in der Nacht teilte der Anbieter mit, die „fehlerhafte Komponente“ lokalisiert und einen Austausch einleitet zu haben. Doch die Probleme blieben, vervielfältigten sich sogar, und sämtliche Bemühungen brachten bis Freitag keine stabile Lösung.

In den vergangenen Wochen machten Amazon Web Services und andere Anbieter mit weitreichenden Ausfällen Schlagzeilen. Die Probleme beim Hostinganbieter Webland im Kanton Baselland dauern nun schon deutlich länger.

Webland betreibt kein eigenes Rechenzentrum, sondern nutzt das externe Datacenter der IWB (Industrielle Werke Basel). IWB versorgt vor allem die Bevölkerung und Firmen mit Strom, Wasser und Fernwärme bis hin zu Telekomdiensten wie Internet und Festnetz, bietet aber auch Colocation und Server Housing an.

Auch über ein Backup-Datacenter verfügt Webland nach eigenen Angaben, das der Schweizer Energieversorger Primeo Energie betreibt. Dieses Rechenzentrum in Münchenstein sei „über mehrfache redundante 10-Gigabit-Glasfaseranschlüsse mit dem produktiven Datacenter verbunden“, so Webland auf seiner Homepage.

Nach dem Ausfall gibt es tage- und nächtelang gibt es immer wieder neue Wasserstandsmeldungen auf der Statusseite: Ein neues NAS-System kommt, die Datenmigration auf neue Systeme geht nur langsam voran, ein Hardware-Controller überhitzt.

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Erste Websites und Datenbanken sind mittlerweile wieder online. Parallel arbeitet der Anbieter weiter an der Wiederherstellung der Datenbankserver und Mail-Dienste. Die Meldungen auf der Statuswebsite ähneln sich Tag für Tag. Immer wieder betont Webland, dass es um einen Hardwaredefekt handelt und um keinen „Sicherheitsvorfall“.

Inzwischen sind laut Webland die meisten Kundenwebsites wieder hergestellt. Am Samstagmorgen meldet der Anbieter, das einige Mailserver wieder online sind, es aber weiterhin zu Verzögerungen bei der Zustellung kommt. Auch die FTP-Services sollen wieder laufen.

Laut Schweizer Medien sind Hunderte Schweizer Unternehmen und Organisationen von den Ausfällen bei Webland betroffen. Kleinunternehmer berichten über massive Probleme ohne Mailverkehr und Webauftritte. Für einige ist die Situation existenziell, gerade jetzt am umsatzstarken Jahresende.

Unterdessen bringen zahlreiche Kunden ihre Webseiten bei anderen Hostern unter und suchen sich andere Mail-Provider. Experten mahnen, dass auch Kleinunternehmen sich mehr selbst um ihre Webservices, Datenbanken und E-Mail kümmern sollten und einen „Plan B“ parat haben sollten.

Webland, das nach eigenen Angaben von „15 hochqualifizierten Mitarbeitern“ geführt wird, bezeichnet sich als „einen der führenden Internet Service Provider in der Schweiz“. Webland verwaltet nach eigenen Angaben 75.000 Domains für seine Kunden. Über die Anzahl der Kunden gibt das Unternehmen keine Auskunft.

Für Webland seien die Probleme eine existenzbedrohende Krise, so schätzen es zahlreiche Beobachter ein. Ein Ausfall von Websites und Mail von über zwei Wochen ist für einen Hostinganbieter extrem ungewöhnlich und schädigt das Vertrauen nachhaltig. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem der Mutterkonzern offenbar verkauft werden soll.

Das 1998 gegründete Webland wurde im Dezember 2021 an einen internationalen Anbieter von digitalen Lösungen und Webhosting-Diensten mit Sitz in Stockholm verkauft, die Miss Group. Gegründet hat sie der in Dubai lebende schwedische Unternehmer Mattias Kaneteg.

Kurz darauf kaufte die Gruppe einen weiteren Schweizer Webhoster auf, die Firma Hoststar mit nach eigenen Angaben rund 80.000 Kunden. Nach dem damaligen Erwerb von Webland und der angekündigten Übernahme von Hoststar gab Miss Group eine Gesamtzahl von 100.000 Schweizer Kundinnen und Kunden bekannt.

Inzwischen wurde die Miss Group selbst mehrheitlich von der britischen Perwyn, einem Private-Equity-Investor, übernommen. Kaneteg ist bei Webland nur Anteilseigner und hat nichts mit dem täglichen Betrieb zu tun, wie er heise online sagte. Heute noch steht er allerdings als Präsident des Verwaltungsrates bei Webland im Handelsregister.

Kaneteg verweist auf den COO der Gruppe, Jimmie Eriksson. Der sagt zum Totalausfall in etwa das, was bereits auf der Statusseite von Webland zu lesen ist. Telefonische und Mail-Anfragen bei Webland selbst bleiben unbeantwortet.

In der internationalen Webhosting-Branche ist Miss Group jedenfalls bekannt für eine dominante Expansionspolitik. Die Miss Group habe sich durch „schnelles Wachstum und zahlreiche Übernahmen zu einem der größten Hosting-Player in Europa entwickelt“ analysierte ein Webhosting-Fachmagazin im Januar: Mit über 30 Marken in mehreren Märkten, die weltweit mehr als 700.000 Kunden bedienen.

Laut dem Bericht bereitet sich Miss Group aktuell auf einen möglichen Verkauf vor, „was ein bedeutendes Ereignis in der Hosting-Branche wäre“. Von heise online befragt, antwortet Miss Group Gründer Kaneteg etwas unklar, das Unternehmen befinde sich weiterhin im Besitz von Perwyn als Mehrheitseigentümer.


(nen)



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Missing Link: Hubble Deep Field – ein Foto und seine Geschichte


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das Bild war eine Sensation: Fast sechs Tage lang hatte das Hubble Space Telescope aus der Milchstraße in einen Bereich des Sternenhimmels außerhalb der Milchstraße gespäht. Von der Erde aus betrachtet, galt dieser Himmelsbereich als leer.

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Die US-Raumfahrtbehörde NASA musste liefern. Das damals neue Weltraumteleskop drohte zu einem Millionen US-Dollar teuren Flop zu werden: Der Bau hatte sich verzögert, der Start nach der Explosion des Space Shuttle Challenger 1986 ebenfalls. Als es 1990 endlich im All war, kam die große Enttäuschung: Die Optik hatte einen gravierenden Fehler, die Bilder, die das Teleskop lieferte, waren unbrauchbar.




Was fehlt: In der rapiden Technikwelt häufig die Zeit, die vielen News und Hintergründe neu zu sortieren. Am Wochenende wollen wir sie uns nehmen, die Seitenwege abseits des Aktuellen verfolgen, andere Blickwinkel probieren und Zwischentöne hörbar machen.

Um das Hubble-Teleskop trotzdem nutzen zu können, ließ die NASA eine Korrekturlinse anfertigen, die ein Space Shuttle Ende 1993 zu dem Teleskop brachte, das zu dem Zeitpunkt schon mehr als drei Jahre in Orbit herumdümpelte. In mehreren Außeneinsätzen setzten die Thomas Akers, Jeffrey Hoffman, Story Musgrave und Kathryn C. Thornton Hubble eine neue Brille auf.

Endlich funktionierte das Teleskop – und jetzt musste es liefern. Und es lieferte: Das Bild des vermeintlich leeren Himmelsbereichs zeigte Millionen von Sternen in tausenden Galaxien, von denen einige noch aus der Frühzeit des Universums stammen. Das „Hubble Deep Field“ ist heute eines der ikonischsten Fotos der Weltraumforschung, das unseren Blick auf das Universum verändert hat und zu dem mehrere hundert Fachartikel veröffentlicht wurden.


Das Hubble Deep Field aus dem Jahr 1995

Das Hubble Deep Field aus dem Jahr 1995

Das Hubble Deep Field aus dem Jahr 1995

(Bild: NASA)

Genauso interessant wie das Foto selbst und die wissenschaftlichen Erkenntnisse daraus ist allerdings seine Entstehungsgeschichte. Hier war weniger die Wissenschaft als vielmehr mangelndes Qualitätsmanagement in einem US-Raumfahrtunternehmen sowie die US-Finanzpolitik in Person eines späteren Friedensnobelpreisträgers involviert. Und diese Geschichte ist mindestens so spannend wie die wissenschaftlichen Entdeckungen, die später aus dem Foto folgten.

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Rückblick: Es ist das Jahr 1975. Nachdem die Idee eines weltraumgestützten Teleskops seit fast drei Jahrzehnten diskutiert wird und auch bereits Satelliten mit kleineren Teleskopen in der Umlaufbahn operieren, legt die NASA dem US-Haushaltsausschuss eine Budgetanfrage von 400 Millionen US-Dollar vor, heute wären das über 2 Milliarden US-Dollar. Damit wollte die US-Raumfahrtbehörde den Bau eines „Large Space Telescopes“ mit einem Spiegel von 3 Metern Durchmesser finanzieren. Das Projekt wurde jedoch als „zu teuer“ abgelehnt.

Die NASA überarbeitete die Pläne und verkleinerte den Durchmesser des Hauptspiegels (und damit die Größe des Teleskops) auf 2,4 Meter. So konnte das benötigte Budget halbiert werden. Das Geld wurde 1977 bewilligt, sodass die NASA in den folgenden Monaten die einzelnen Komponenten beauftragen konnte.

1978 wurde dann der Auftrag für den Hauptspiegel des Teleskops an das US-Unternehmen PerkinElmer vergeben. Beim Bau kam ein neues, lasergestütztes Schleifverfahren zum Einsatz. PerkinElmer setzte dabei auch ein für das neue Verfahren angepasstes Messgerät, einen sogenannten „Null-Korrektor“, ein. Bedingt durch Zeit- und Kostendruck wurde der neue Korrektor vor dem Einsatz nicht getestet und validiert. So bemerkte niemand, dass durch eine fehlerhafte Konstruktion eine Linse des Messsystems um 1,3 mm versetzt saß. Da es bei PerkinElmer zu einer Reihe von Versäumnissen in der Qualitätssicherung kam, blieb der Fehler zunächst unbemerkt. Neben der fehlenden Validierung wurden später noch eine ganze Reihe weiterer Versäumnisse entdeckt.



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ThinkBook Plus G6: Notebook mit ausrollbarem OLED-Bildschirm im Test


Lenovos ThinkBook Plus G6 Rollable ist ein Hingucker, weil es nur auf den ersten Blick ein normales Notebook ist. Drückt man eine Sondertaste neben F12, so fährt das Notebook seinen Bildschirm motorisiert nach oben aus. Er gewinnt dadurch in etwa nochmal die Hälfte an zusätzlicher Höhe. Das funktioniert dank eines flexiblen OLED-Displays.

Anders als herkömmliche Monitore benötigt es keinen mehrlagigen Schichtaufbau mit starrer Hintergrundbeleuchtung, sondern lässt sich auf flexiblen Folien fertigen. Gerätehersteller benutzen diese technische Besonderheit für Smartphones mit faltbaren Displays, aber auch für Gaming-Bildschirme, die man jederzeit zwischen planer und gekrümmter Oberfläche umbauen kann. Das ThinkBook Plus G6 Rollable hat auch keine nervige Unterbrechung der Bildfläche, die man bei bisherigen Dual-Display-Notebooks zwangsläufig antrifft.

Anders als dort muss man obendrein keine Kompromisse bei den Eingabegeräten hinnehmen. Sie sind in gängiger Position fest im Rumpf verbaut: Tastatur hinten, Touchpad mittig davor. Dies ist bei Notebooks mit ungewöhnlichen oder mehreren Bildschirmen keinesfalls selbstverständlich. Dort sind abnehmbare Bluetooth-Tastaturen gängig oder welche, die ganz nach vorne gezogen sind und die Handballenablage verdrängen.


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heise+ Update vom 05. Dezember 2025: Lesetipps zum Wochenende


Liebe Leserinnen und Leser,

die dunkle Jahreszeit ist für viele von uns keine besonders angenehme Zeit. Oftmals stehen wir im Dunkeln auf und kommen erst im Dunkeln wieder heim. Zum Entspannen flüchten sich dann einige in Streaming und Gaming, andere kultivieren ihren Winterblues.

Aufhellen lässt sich die Stimmung relativ einfach – nämlich mit Licht. Eine passende Beleuchtung hilft, dass weder die Augen noch der Kopf zu schnell ermüden. Das Licht sollte mindestens 500 Lux hell und flimmerfrei sein. Und dann kommt es auf den konkreten Einsatz an: Für Videokonferenzen eignet sich neutralweißes Licht, während Tageslichtlampen mit hochintensivem Kaltweiß stimmungsaufhellend wirken. Ein umfangreicher Ratgeber erklärt alles, was Sie dazu wissen müssen und gibt außerdem ein paar Kaufempfehlungen.


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