Apps & Mobile Entwicklung
Adobe Premiere am iPhone: Neue App erhält exklusive Inhalte für YouTube Shorts
Die neue mobile Premiere-App wird „bald“ um exklusive Übergänge und Effekte für Kurzvideos erweitert und enger mit YouTube Shorts verzahnt. Adobe und YouTube sprechen von einer größeren Kooperation. Eine Android-App ist weiter in Entwicklung.
YouTube Shorts und Premiere-App
Enger zusammenarbeiten möchten YouTube und Adobe über eine Partnerschaft zwischen YouTube Shorts und dem neuen Premiere für mobile Endgeräte, welches erst im September veröffentlicht wurde. Kurzvideo-Content soll mit exklusiven Effekten, Übergängen und Voreinstellungen Creator auf die neue App locken und mit einer einfachen integrierten Upload-Möglichkeit zu YouTube, den Content dann auf die Plattform leiten.
Wann ein solches Update veröffentlicht wird, ist noch unklar. Auf der „Max“-Konferenz waren die Inhalte für Journalisten noch nicht einsehbar, man arbeite jedoch im Hintergrund daran, hieß es. Interessant ist auch: Während Firefly für das Web seit der Konferenz auch Soundtracks und textbasierte Videobearbeitung unterstützt, sind diese Funktionen für die mobile App bisher noch nicht angekündigt.
Premiere für mobile Videobearbeitung
Dafür ging Adobe erneut auf die bisherigen Funktionen im Detail ein. Nutzer können Voiceover einsprechen, Hintergrundgeräusche in den Tonspuren der Videos entfernen und über Adobe Stock auf kommerziell nutzbare Hintergrundmusik zugreifen. Die Videospur lässt sich zudem mit Reglern im Kontrast, den Farben und mit Filtern bearbeiten. Auch Audio aus einer Videodatei zu extrahieren ist nativ integriert, sowie die Firefly-Funktionen für das Erstellen eines Soundtracks, eines Bildes, eines Videos und der Bilderweiterung. Die App erlaubt wie Premiere Pro am Desktop auch eine feinstufige Bearbeitung pro Bild über Vor- und Zurücktasten neben Swipe-Gesten.
Viele dieser Funktionen sind zudem kostenlos. Erst wenn generative künstliche Intelligenz und damit etwa das Erstellen von Videos oder Bildern über die Server von Adobe gestartet wird, bittet der Konzern zur Kasse.
App kostenlos, Credits nicht
Vollständig kostenfrei ist die App jedoch nicht. Für das Nutzen von „Premium-Funktionen“ werden als Gegenleistung Credits verlangt. Diese sind gegenwärtig nur über monatliche Abos verfügbar und setzen sich zum Ablauf des Abrechnungszeitraums zurück. Wer bereits für ein Creative-Cloud-Abo zahlt, erhält monatlich schon 4.000 Credits.
Was zunächst nach viel klingt, muss jedoch ins Verhältnis gesetzt werden: Die Generierung eines Soundeffekts schlägt mit 10 Credits oder ca. 6 Cent zu Buche. Für das kurze Animieren eines Bildes von fünf Sekunden (Bild zu Video) werden mit 250 Credits (720p) schon 1,37 Euro fällig, bei einer Auflösung von 1080p gar 500 Credits oder 2,75 Euro.
Die Kosten lassen sich durch das Firefly-Premium-Abo für 219,98 Euro im Monat jedoch etwas reduzieren, denn dann kostet ein Credit anstelle von 0,55 Cent nur noch 0,44 Cent.
Die Kosten werden von Adobe vor dem Generieren immer angezeigt. Nutzer wissen daher vor einer Anfrage immer, wie viel diese in Credits kosten wird. Der Kontostand kann über Premiere ebenfalls eingesehen werden.
Im direkten Gespräch wurde gegenüber ComputerBase immerhin versichert, dass sich die Preise nicht je nach Plattform oder Anwendung unterscheiden. Das Generieren von Bildern und Videos kostet in der Premiere-App genauso viel wie über den Webauftritt von Firefly.
Android-App weiter in Entwicklung
Bislang ist die Premiere-App nur auf dem iPhone und iPad und damit iOS-Geräten verfügbar. Zur Keynote am Dienstag hat Adobe jedoch abermals betont, dass intern an einer App auch für Android gearbeitet wird. Ein konkretes Zeitfenster oder gar Datum wurde jedoch nicht genannt.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel auf einem Event von Adobe in den USA erhalten. Die Kosten für Anreise, Abreise und Hotelübernachtungen wurden von Adobe getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht.