Künstliche Intelligenz
AirPlay-Lücke steckt noch in zahllosen CarPlay-Autos
Im April sorgten sie für große Aufmerksamkeit: Experten der israelischen IT-Sicherheitsfirma Oligo Security hatten massive Angriffsflächen in Apples lokalem Streamingprotokoll AirPlay entdeckt, mit dem sich diverse Geräte angreifen lassen – und zwar einfach nur dadurch, dass man sich im gleichen WLAN befindet. Während Apple die Probleme in iOS, macOS, iPadOS und seinen anderen Betriebssystemen (inklusive HomePod-Software) schnell behoben hat, kommen Hersteller AirPlay-fähiger Geräte vom Heim-Unterhaltungssystem bis zum Lautsprecher nur langsam mit dem Patchen hinterher.
Einige Produkte werden wohl nie abgedichtet. Dabei kaum beachtet wurde allerdings, dass auch CarPlay betroffen ist, dessen Wireless-Protokoll ebenfalls auf AirPlay basiert. Zwar hat Apple hier ebenfalls gepatcht, die Software steckt aber (auch) in der sogenannten Headunit in Autos – und genau dafür gibt es noch erstaunlich wenige Updates. Das beschreiben die Oligo-Security-Sicherheitsforscher Uri Katz, Avi Lumelsky und Gal Elbaz in einem Paper, das bereits in der vergangenen Woche erschienen war.
AirPlay-Lücke steckt auch in CarPlay
Die Methodik namens „Pwn My Ride“ basiert auf dem Stack-Overflow-Fehler mit der CVE-ID 2025-24132. Er kann ausgenutzt werden, wenn ein Gerät mit dem Multimediasystem des Autos verbunden wird. Laufen verschiedene ältere SDKs (AirPlay Audio vor 2.7.1, AirPlay Video vor 3.6.0.126 und CarPlay Communication Plug-in vor R18.1) sind – je nach Fahrzeugmodell – sogar Zero-Click-Angriffe ohne Nutzerinteraktion möglich. Es ist das Erlangen von Root-Rechten möglich. Dies ist sowohl via WLAN als auch via Bluetooth möglich – letzteres muss dann allerdings aktiv sein. Unklar blieb zunächst, ob Angriffe auch kabelgebunden möglich sind, denn es gibt viele Fahrzeuge, die Wireless CarPlay nicht unterstützen. Die Forscher konzentrierten sich auf das Drahtlos-Szenario.
Mit dem Root-Zugriff auf das Unterhaltungssystem sind diverse Möglichkeiten verbunden – von der Manipulation des Systems über das Abgreifen von Daten bis zu Spionagemöglichkeiten. Der Angreifer muss sich dazu mit der CarPlay-Implementierung des Fahrzeugs beschäftigt haben, es gibt allerdings häufig verwendete Systeme. Bei der AirPlay-Lücke in Lautsprechern hatten die Oligo-Security-Forscher unter anderem gezeigt, wie sie auf deren gegebenenfalls vorhandenen Bildschirmen Schabernack treiben konnten – die Möglichkeiten sind breit. In einem Demonstrationsvideo zeigen die Forscher, wie sie nach Anmeldung auf dem WLAN-Hotspot des Autos ein „Hacked“-Bild auf dem Bildschirm des Unterhaltungssystems platzieren konnten. Dabei hilft das Auto den Angreifern, denn über das iAP2-Protokoll wird das WLAN-Passwort übertragen.
Patchen in der Werkstatt – wenn es einen Patch gibt
Um das Problem zu lösen, sind nun die Autohersteller gefragt. Es könnte, schätzen die Sicherheitsforscher, mehrere Millionen auf der Straße befindliche Fahrzeuge betreffen, die noch ungepatcht herumfahren. Oft sind Firmware-Updates zudem nicht Over-the-Air (OTA), sondern nur per USB-Stick und/oder auch nur in der Werkstatt möglich. Da die Zyklen oft unterschiedlich lang sind, kann dies eine kleine Ewigkeit dauern – wenn der Hersteller sich überhaupt darum kümmert.
„Wenn eine Schwachstelle in einem weitverbreiteten SDK wie Apples AirPlay entdeckt wird, besteht die Herausforderung nicht nur darin, den Fehler zu beheben, sondern auch darin, sicherzustellen, dass jeder Anbieter, der auf das SDK angewiesen ist, die Korrektur tatsächlich implementiert und an die Endbenutzer weitergibt“, schreibt Oligo Security. Bei Autos sei dies besonders schwierig. „Im Gegensatz zu einem Smartphone oder Laptop, das über Nacht aktualisiert wird, sind die Aktualisierungszyklen bei Fahrzeugen langsam, fragmentiert und erfordern oft einen Besuch beim Händler oder eine manuelle Installation über USB.“
Update
17.09.2025,
10:21
Uhr
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Photoshop 2026: Update bringt neue KI-Modelle und Bearbeitungsoptionen
In Photoshop hat ein Großteil der Neuerungen erwartungsgemäß mit KI zu tun. Das allüberstrahlende Highlight: Es wurden KI-Modelle von Drittanbietern für Bildberechnung, Retusche und Filterung integriert.
Adobe windet sich damit geschickt aus der Situation bisher recht unbefriedigender Ergebnisse des eigenen KI-Modells Firefly. Es leistet zwar für Auswahl, Freistellung und Retusche bisher richtig gute Arbeit, wollen Sie jedoch neue Bildinhalte generieren, hinken Fireflys Fähigkeiten denen anderer Modelle deutlich hinterher.

Maike Jarsetz ist eine Expertin und Trainerin für Photoshop und Lightroom. In ihren Kursen, Büchern und Artikeln verknüpft sie fundiertes Software-Know-how mit ihren beruflichen Wurzeln. Ihr aktuelles Seminarangebot finden Sie unter www.jarsetz.com
Das liegt unter anderem an der Struktur, die Firefly nutzt, um Bilder zu generieren. Denn diese wurde mit dem Bildarchiv der Adobe-Stock-Bibliothek und den darin verfügbaren Bildbeschreibungen entwickelt und trainiert. Im Umkehrschluss nutzt Firefly in erster Linie beschreibende Prompts, um neue Inhalte zu erstellen, und tut sich mit Anweisungen wie „ändere“, „lösche“ oder „füge hinzu“ ebenso schwer wie mit solchen für eine exakte Position.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Photoshop 2026: Update bringt neue KI-Modelle und Bearbeitungsoptionen“.
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Antigravity A1: Erste Drohne mit Rundumblick im Praxistest
Bislang ermöglichten sogenannte FPV-Drohnen mit den dazugehörigen Brillen zwar einen Flug aus der Ego-Perspektive, doch das Sichtfeld blieb auf die Blickrichtung der Kamera beschränkt. Die Insta360-Tochter Antigravity hat mit dem faltbaren Quadrokopter A1 nun die weltweit erste FPV-Drohne am Start, die dank je einer Kamera oben und unten die Umgebung vollständig ohne toten Winkel erfasst. Kombiniert mit Head-Tracking zur Steuerung der Blickrichtung kann man während des Fluges frei um sich herumschauen, während die Drohne selbst durch die Stitching-Technik unsichtbar bleibt.
Doch nicht nur der Rundumblick während des Flugs ist eine Neuerung: Die A1 legt in ihrem internen 20-GByte-Speicher oder auf einer MicroSD-Karte auch 360-Grad-Videos der Flüge ab – in 8K (7860 × 3840 Pixel) mit maximal 30 Bildern pro Sekunde, in 5,2 K (5248 × 2624 Pixel) mit bis zu 60 fps oder als 4K-Zeitlupe (3860 × 2160 Pixel) mit 100 fps. Daraus lassen sich im Nachhinein 2D-Videos mit den besten Einstellungen anfertigen oder man schaut sich die 360-Grad-Videos in VR-Brillen wie der Meta Quest 3 und 3S an. Auch 3D-Fotos fertigt die A1 an – einzeln, in Serie oder in Intervallen und auf Wunsch auch in HDR.
Die Bundles aus Drohne, FPV-Brille und einem Griffcontroller kosten je nach Ausstattung und mitgeliefertem Zubehör (siehe Tabelle) zwischen rund 1400 und 1700 Euro. Wir wollten wissen, wie es sich mit der Rundumsicht fliegt, welche gestalterischen Möglichkeiten die 360-Grad-Aufnahmen bieten – und inwieweit Antigravitys Begleit-App (für Android und iOS) mittels KI aus den 360-Grad-Aufnahmen ansprechende 2D-Clips generiert.
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Smart-TVs: LG zwingt Nutzern Microsofts Copilot auf
LG sorgt mit einem Update für Unmut: Auf Smart-TVs mit LGs eigenem Betriebssystem webOS ist fortan ungefragt Microsofts KI-App Copilot als Verknüpfung eingerichtet. Ein Software-Update übernimmt automatisiert die Einrichtung; vollständig entfernen lässt sich Copilot auch manuell dann nicht mehr. Nutzer können die Verknüpfung bloß ausblenden, sodass sie vom Startbildschirm verschwindet.
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Streng genommen handelt es sich um keine eigenständige App, da sie Copilot lediglich im webOS-Browser öffnet. Es findet also offenbar keine ungefragte Installation statt. Das Ganze wirkt mehr wie Werbung für Microsofts KI. In der Browser-Ansicht stehen die üblichen Funktionen bereit, etwa die Möglichkeit, nach Filmempfehlungen zu fragen.

Die virtuelle TV-Maus am oberen Bildschirm offenbart, dass Copilot auf LG-TVs nur im vorinstallierten Browser läuft.
(Bild: heise medien)
Das Thema kam unter anderem durch Beiträge auf der Plattform X auf. LG-Fernseher scheinen mindestens in Nordamerika und Europa betroffen zu sein. Wir fanden die Verknüpfung auf einem unserer OLED-Fernseher aus der B5-Baureihe mit 65 Zoll Diagonale vor.
Verknüpfung nicht ganz löschbar
Im Bearbeitungsmodus für den Startbildschirm zeigt webOS normalerweise einen stilisierten Papierkorb an, um Apps zu deinstallieren, sowie ein Auge zum Ausblenden. Bei der Copilot-Verknüpfung fehlt der Papierkorb; die Kachel lässt sich nur ausblenden.
Sobald sie ausgeblendet ist, bekommen Nutzer nichts mehr von der Copilot-Verknüpfung mit. Ohne App-Installation und ungenutzt dürfte Copilot auch keine Daten sammeln. Copilot taucht erst wieder im Bearbeitungsmodus auf, wo Nutzer die Kacheln anordnen.
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Weder LG noch Microsoft haben sich bisher zur Kooperation geäußert. Die Hintergründe sind daher unklar. Es ist naheliegend, dass Microsoft dafür bezahlt oder es sich um ein Gegengeschäft handelt, bestätigt wurde das bisher nicht.
(mma)
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