Künstliche Intelligenz
Akatsuki: Letzte aktive Venusmission nach Kontaktabbruch eingestellt
Die japanische Weltraumagentur JAXA hat die Mission der Venussonde Akatsuki (あかつき) beendet, damit hat die Menschheit jetzt auch offiziell keine aktive Sonde mehr am zweiten Planeten des Sonnensystems. Faktisch war das aber schon länger der Fall, der Kontakt zu der Raumsonde war bereits im Frühjahr 2024 abgebrochen. Seitdem hat die JAXA aber mit verschiedenen Maßnahmen versucht, wieder eine Verbindung zu Akatsuki herzustellen, leider erfolglos. Weil sie ihre geplante Missionszeit aber längst deutlich überschritten hatte und sowieso fast am Ende ihrer Betriebszeit angekommen war, habe man jetzt entschieden, die Arbeit daran offiziell einzustellen. Das ist am gestrigen Donnerstag geschehen.
Die ignorierte Venus
Akatsuki (japanisch für „Morgendämmerung“) heißt eigentlich „Venus Climate Orbiter“ und wurde 2010 gestartet. Im Dezember 2015 ist sie in eine Umlaufbahn um unseren Morgenstern eingetreten, nachdem ein erster Versuch fünf Jahre früher gescheitert war. Ihre Hauptmission hat sie 2018 abgeschlossen, danach führt sie aber weitere Beobachtungen durch. Nach dem Ende der ESA-Mission Venus Express hat der japanische Orbiter damit als einziges Raumfahrzeug die Stellung an unserem Nachbarplaneten gehalten, während es am Mars zuletzt immer voller geworden ist. Die Sonde hat unter anderem eine gigantische, bogenförmige Struktur in der dichten Atmosphäre der Venus entdeckt und analysiert. Den gelieferten Daten zufolge dürfte es sich um eine sogenannte Schwerewelle handeln.
Während es am Mars zuletzt immer voller geworden ist, ist mit Akatsuki nun auch der letzte irdische Besucher an der Venus verstummt. Inzwischen werden aber wieder mehrere Venus-Missionen vorbereitet. Zu den ambitioniertesten gehört die NASA-Sonde Davinci (Deep Atmosphere Venus Investigation of Noble gases, Chemistry and Imaging). Die soll aber erst Ende des Jahrzehnts starten. 2031 soll dann die Sonde Veritas (Venus Emissivity, Radio Science, InSAR, Topography, and Spectroscopy) folgen. Mit dem Vernus Life Finder ist auch eine private Mission zur Venus geplant, die soll nach mehreren Verspätungen jetzt im kommenden Jahr gestartet werden.
(mho)