Künstliche Intelligenz

Astronomie: Eruption auf Stern hätte Atmosphäre eines Planeten hinweggefegt




Ein koronaler Massenauswurf der Sonne

(Bild: SOHO (ESA & NASA), NASA/SDO/AIA, JHelioviewer/D. Müller)

Mit mehreren europäischen Observatorien ist es zum ersten Mal gelungen, einen koronalen Massenauswurf bei einem anderen Stern zu beobachten. Das hat die Europäische Weltraumagentur ESA jetzt publik gemacht und erklärt, dass das schon seit Jahrzehnten versucht worden sei. Zwar habe man bereits Hinweise dafür gefunden, dass diese Eruptionen, die wir von der Sonne kennen, auch bei anderen Sternen vorkämen. Aber erst jetzt habe man den definitiven Beweis dafür erbracht, dass bei einem solchen Ereignis bei einem anderen Stern tatsächlich Material ins All geschleudert worden sei. Gleichzeitig war die jetzt beobachtete Eruption viel gewalttätiger, als wir sie kennen: Einem Planeten bei dem Stern hätte sie die komplette Atmosphäre entrissen, schreibt die Forschungsgruppe.

Weiterlesen nach der Anzeige

Gefunden wurde das entscheidende Radiosignal mit dem europäischen Teleskopverbund LOFAR. Das konnte demnach nur entstehen, wenn das von dem Stern weggeschleuderte Material diesen auch tatsächlich verlassen hat. Damit habe es sich eindeutig um einen koronalen Massenauswurf, oder – nach der englischen Bezeichnung – CME gehandelt. Der dafür verantwortliche Stern hat demnach etwa die Hälfte der Masse unserer Sonne, dreht sich 20-mal schneller um sich selbst und hat ein 300-mal so starkes Magnetfeld, wie das Team schreibt. Es handelt sich um einen Roten Zwergstern, um keinen anderen Sternentyp sind mehr Exoplaneten gefunden worden.

Dass der erste bei einem anderen Stern beobachtete CME so heftig gewesen sei, dass ihn eine Planetenatmosphäre nicht überstanden hätte, sei für die Suche nach möglichem außerirdischem Leben von Belang. Der Fund bestätigt, dass nicht allein die Distanz eines Exoplaneten zu seinem Stern darüber entscheidet, wie lebensfreundlich die Bedingungen sind. Um im Orbit eines Roten Zwergs genug Energie abzubekommen, damit dort Wasser in flüssiger Form vorkommen kann, müssen Exoplaneten ihm gefährlich nahekommen. Bisher lag der Fokus dabei aber auf der Strahlung. Die neue Studie zeigt nun aber auch, dass wir zum Verständnis anderer Sterne nicht mehr nur von unserer Sonne ausgehen müssen, die direkte Beobachtung wird immer leichter. Sie wird in Nature vorgestellt.


(mho)



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen