Connect with us

Künstliche Intelligenz

AWS führt DNS-Notfallsystem nach US-East-Ausfällen ein


Amazon hat eine neue Funktion für seinen DNS-Dienst Route 53 vorgestellt, die Unternehmen auch bei Ausfällen in der US-East-Region Zugriff auf kritische DNS-Verwaltungsfunktionen garantieren soll. Die Accelerated Recovery genannte Funktion verspricht ein Recovery Time Objective (RTO) von 60 Minuten bei Störungen in der für AWS wichtigen Region Nord-Virginia.

Weiterlesen nach der Anzeige

Der Schritt kommt nicht von ungefähr: Die Region US-East-1 gilt seit Jahren als Flaschenhals in der AWS-Infrastruktur. Erst im Oktober 2025 kam es zu schweren Ausfällen, die zahlreiche Dienste weltweit beeinträchtigten – darunter Signal, den Epic Games Launcher und Amazons eigene Streaming-Angebote. Der vollständige Fehlerbericht offenbarte eine komplexe Kaskade von Problemen, ausgelöst durch fehlerhafte DNS-Einträge im DynamoDB-Managementsystem.

AWS begründet die neue Funktion mit Kundenwünschen nach „zusätzlichen DNS-Resilienz-Fähigkeiten“. Besonders regulierte Branchen wie Banken, FinTech-Unternehmen und SaaS-Anbieter benötigen die Gewissheit, auch bei unerwarteten regionalen Ausfällen DNS-Änderungen vornehmen zu können. So können sie schnell Stand-by-Ressourcen bereitstellen oder Traffic umleiten.

Technisch stellt Accelerated Recovery während eines Ausfalls Zugriff auf wesentliche Route-53-API-Operationen bereit, darunter ChangeResourceRecordSets, GetChange, ListHostedZones und ListResourceRecordSets. Kunden können ihre bestehenden API-Endpunkte weiternutzen, ohne Anwendungen oder Skripte modifizieren zu müssen.

Die Aktivierung der Funktion erfolgt über die AWS Management Console, Kommandozeile oder Infrastructure-as-Code-Tools wie CloudFormation und CDK. Nach Auswahl einer Hosted Zone erscheint ein neuer Tab mit der Bezeichnung „Accelerated Recovery“, über den sich die Funktion per Klick aktivieren lässt. Die Einrichtung dauert laut AWS wenige Minuten, zusätzliche Kosten fallen nicht an.

Allerdings bleibt das versprochene 60-Minuten-RTO problematisch: Während dieser Zeit können Ausfälle erhebliche Störungen verursachen – ein Punkt, den DNS-Experte Carsten Strotmann bereits nach den Oktober-Ausfällen kritisierte. In seinem Kommentar stellte er klar, dass DNS selbst nicht das Problem sei, sondern fehlerhafte Daten, die durch AWS-Systeme ins DNS geschrieben wurden.

Weiterlesen nach der Anzeige

Die bloße Existenz dieser neuen Funktion unterstreicht die jahrelange Problematik der US-East-Region. Bereits 2022 warnte das Analystenhaus Gartner, dass die Region einen Schwachpunkt in der AWS-Cloud darstelle und die Fähigkeit zum Krisenmanagement beeinträchtige. AWS selbst argumentierte 2024 in einem Interview mit The Register, dass die Region nicht weniger zuverlässig als andere sei, jedoch aufgrund ihrer kolossalen Größe stärker belastet werde.

Die neue Funktion ist ab sofort für alle öffentlichen Route-53-Hosted-Zones verfügbar. Details zum Hintergrund und zur Einrichtung finden sich im AWS-Blog. Ob die 60-Minuten-Garantie ausreicht, um die regulatorischen Anforderungen stark regulierter Branchen zu erfüllen, muss sich in der Praxis jedoch erst zeigen.


(fo)



Source link

Künstliche Intelligenz

TDWI München 2026: Vorträge für die Konferenz zu Data, Analytics und KI gesucht


Vom 23. bis 25. Juni 2026 findet die TDWI München statt. Die Konferenz hat sich als Wissensdrehscheibe und Netzwerkplattform für die Daten-Community etabliert.

Weiterlesen nach der Anzeige

Bis Ende Januar 2026 sucht der Veranstalter heise conferences nach Vorträgen für die TDWI München zu Themen von Datenarchitektur und Strategie über Data Science und KI bis zur Datenkultur.

Ein Programmbeirat aus Fachexpertinnen und -experten kuratiert das Programm und sucht aus den Einreichungen etwa 120 Vorträge für die TDWI München aus.

Der Call for Contributions ist bis zum 26. Januar 2026 geöffnet. Die Konferenz bietet zwölf thematische Tracks. Als neue Schwerpunkte kommt 2026 Industrial Data & AI hinzu. Daneben gibt es unter anderem folgende Tracks:

  • Data Architecture
  • Data Management
  • Data Culture
  • Data Science & AI
  • Data Strategy & Data Governance
  • Self-Service BI & Analytics
  • Branchentrack Finanzindustrie

Projekterfahrungen und -berichte sind ebenso gewünscht wie Trends und Ausblicke zu den Themen der TDWI München. Wer mit einem Vortrag auf der Konferenz dabei sein möchte, aber noch keine Speaker-Erfahrung hat, hat die Chance, auf einen Mentor aus der Community zurückzugreifen.

Anwenderstorys sind besonders gern gesehen. Die Programmgestalter freuen sich zudem über Vorträge zu innovativen Formaten. So gab es in den letzten Jahren beispielsweise eine Chess Clock Debate und ein Dashboard-Karaoke.

Weiterlesen nach der Anzeige


(rme)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Missing Link: Hubble Deep Field – ein Foto und seine Geschichte


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das Bild war eine Sensation: Fast sechs Tage lang hatte das Hubble Space Telescope aus der Milchstraße in einen Bereich des Sternenhimmels außerhalb der Milchstraße gespäht. Von der Erde aus betrachtet, galt dieser Himmelsbereich als leer.

Weiterlesen nach der Anzeige

Die US-Raumfahrtbehörde NASA musste liefern. Das damals neue Weltraumteleskop drohte zu einem Millionen US-Dollar teuren Flop zu werden: Der Bau hatte sich verzögert, der Start nach der Explosion des Space Shuttle Challenger 1986 ebenfalls. Als es 1990 endlich im All war, kam die große Enttäuschung: Die Optik hatte einen gravierenden Fehler, die Bilder, die das Teleskop lieferte, waren unbrauchbar.




Was fehlt: In der rapiden Technikwelt häufig die Zeit, die vielen News und Hintergründe neu zu sortieren. Am Wochenende wollen wir sie uns nehmen, die Seitenwege abseits des Aktuellen verfolgen, andere Blickwinkel probieren und Zwischentöne hörbar machen.

Um das Hubble-Teleskop trotzdem nutzen zu können, ließ die NASA eine Korrekturlinse anfertigen, die ein Space Shuttle Ende 1993 zu dem Teleskop brachte, das zu dem Zeitpunkt schon mehr als drei Jahre in Orbit herumdümpelte. In mehreren Außeneinsätzen setzten die Thomas Akers, Jeffrey Hoffman, Story Musgrave und Kathryn C. Thornton Hubble eine neue Brille auf.

Endlich funktionierte das Teleskop – und jetzt musste es liefern. Und es lieferte: Das Bild des vermeintlich leeren Himmelsbereichs zeigte Millionen von Sternen in tausenden Galaxien, von denen einige noch aus der Frühzeit des Universums stammen. Das „Hubble Deep Field“ ist heute eines der ikonischsten Fotos der Weltraumforschung, das unseren Blick auf das Universum verändert hat und zu dem mehrere hundert Fachartikel veröffentlicht wurden.


Das Hubble Deep Field aus dem Jahr 1995

Das Hubble Deep Field aus dem Jahr 1995

Das Hubble Deep Field aus dem Jahr 1995

(Bild: NASA)

Genauso interessant wie das Foto selbst und die wissenschaftlichen Erkenntnisse daraus ist allerdings seine Entstehungsgeschichte. Hier war weniger die Wissenschaft als vielmehr mangelndes Qualitätsmanagement in einem US-Raumfahrtunternehmen sowie die US-Finanzpolitik in Person eines späteren Friedensnobelpreisträgers involviert. Und diese Geschichte ist mindestens so spannend wie die wissenschaftlichen Entdeckungen, die später aus dem Foto folgten.

Weiterlesen nach der Anzeige

Rückblick: Es ist das Jahr 1975. Nachdem die Idee eines weltraumgestützten Teleskops seit fast drei Jahrzehnten diskutiert wird und auch bereits Satelliten mit kleineren Teleskopen in der Umlaufbahn operieren, legt die NASA dem US-Haushaltsausschuss eine Budgetanfrage von 400 Millionen US-Dollar vor, heute wären das über 2 Milliarden US-Dollar. Damit wollte die US-Raumfahrtbehörde den Bau eines „Large Space Telescopes“ mit einem Spiegel von 3 Metern Durchmesser finanzieren. Das Projekt wurde jedoch als „zu teuer“ abgelehnt.

Die NASA überarbeitete die Pläne und verkleinerte den Durchmesser des Hauptspiegels (und damit die Größe des Teleskops) auf 2,4 Meter. So konnte das benötigte Budget halbiert werden. Das Geld wurde 1977 bewilligt, sodass die NASA in den folgenden Monaten die einzelnen Komponenten beauftragen konnte.

1978 wurde dann der Auftrag für den Hauptspiegel des Teleskops an das US-Unternehmen PerkinElmer vergeben. Beim Bau kam ein neues, lasergestütztes Schleifverfahren zum Einsatz. PerkinElmer setzte dabei auch ein für das neue Verfahren angepasstes Messgerät, einen sogenannten „Null-Korrektor“, ein. Bedingt durch Zeit- und Kostendruck wurde der neue Korrektor vor dem Einsatz nicht getestet und validiert. So bemerkte niemand, dass durch eine fehlerhafte Konstruktion eine Linse des Messsystems um 1,3 mm versetzt saß. Da es bei PerkinElmer zu einer Reihe von Versäumnissen in der Qualitätssicherung kam, blieb der Fehler zunächst unbemerkt. Neben der fehlenden Validierung wurden später noch eine ganze Reihe weiterer Versäumnisse entdeckt.



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

ThinkBook Plus G6: Notebook mit ausrollbarem OLED-Bildschirm im Test


Lenovos ThinkBook Plus G6 Rollable ist ein Hingucker, weil es nur auf den ersten Blick ein normales Notebook ist. Drückt man eine Sondertaste neben F12, so fährt das Notebook seinen Bildschirm motorisiert nach oben aus. Er gewinnt dadurch in etwa nochmal die Hälfte an zusätzlicher Höhe. Das funktioniert dank eines flexiblen OLED-Displays.

Anders als herkömmliche Monitore benötigt es keinen mehrlagigen Schichtaufbau mit starrer Hintergrundbeleuchtung, sondern lässt sich auf flexiblen Folien fertigen. Gerätehersteller benutzen diese technische Besonderheit für Smartphones mit faltbaren Displays, aber auch für Gaming-Bildschirme, die man jederzeit zwischen planer und gekrümmter Oberfläche umbauen kann. Das ThinkBook Plus G6 Rollable hat auch keine nervige Unterbrechung der Bildfläche, die man bei bisherigen Dual-Display-Notebooks zwangsläufig antrifft.

Anders als dort muss man obendrein keine Kompromisse bei den Eingabegeräten hinnehmen. Sie sind in gängiger Position fest im Rumpf verbaut: Tastatur hinten, Touchpad mittig davor. Dies ist bei Notebooks mit ungewöhnlichen oder mehreren Bildschirmen keinesfalls selbstverständlich. Dort sind abnehmbare Bluetooth-Tastaturen gängig oder welche, die ganz nach vorne gezogen sind und die Handballenablage verdrängen.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „ThinkBook Plus G6: Notebook mit ausrollbarem OLED-Bildschirm im Test“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



Source link

Weiterlesen

Beliebt