Das ist doch mal eine Initiative! Martin Luther Kings »I Have a Dream«, Jules Vernes »20.000 Meilen unter dem Meer« oder Malalas aufrüttelnde Rede über Bildung: Ogilvy verwandelt das Warten auf den Zug in spannende Leseerlebnisse für alle.
Auf Bahnhöfen verbringt man oft mehr Zeit als einem lieb ist – und wartet. Manchmal ist man aber auch zu früh da oder hat lange Umsteigeslots und drückt sich herum.
Jetzt aber kann man sich diese Zeit mit vielfältigen Leseerlebnissen vertreiben: In Jules Vernes »20.000 Meilen unter dem Meer« abtauchen oder sich mit Jane Austens »Stolz und Vorurteil« in das romantische Landleben im 19. Jahrhundert träumen, man kann nachlesen, warum Martin Luther Kings »I Have a Dream« bis heute hochaktuell ist oder mit Johanna Spyris »Heidi« in die Berge entfliehen.
Und das alles in der Kampagne »Lesen bis der Zug kommt«, die Ogilvy für die Deutsche Bahn entwickelte und Bahnhöfe in Bildungszentren verwandelt, wie es von den Kreativen heißt.
Lesen für alle!
Die Auswahl der Lesestoffe, die auf leuchtend blaue Billboards gedruckt sind und mit Illustrationen versehen, ist breit gefächert und spricht ganz unterschiedliche Interessensgruppen an. Sie enthält Kinderbücher und Abenteuerromane, romantisches und anspruchsvollen Horror wie Franz Kafkas »Die Verwandlung«, historische Reden und zeitgenössische Appelle.
Und sie soll auf ganz einfache Weise allen Zugang zu Bildung und Kultur ermöglichen.
Schön ist auch, dass auf den Bildschirmen nichts flimmern, sondern es um Lesen geht, das immer seltener wird. Auch, weil die Konzentration nachlässt und einfache Ablenkung bewegter Bilder wächst.
Wen sieht man heute noch im Zug in ein Buch vertieft und zwischendurch immer wieder aus dem Fenster zu schauen, um alles sacken zu lassen? Stattdessen stehen Bildschirme auf den Tischchen und es wird unentwegt auf Serien, Filme oder YouTube-Videos gestarrt.
Auf den Bahnhöfen soll das jetzt von jetzt an anders sein.
Kürzen mit KI
Abhängig von der Wartezeit kann man 5, 10, 20 oder 30 Minuten eintauchen. Und das in gekürzten Inhalten, die von einer KI übernommen wurden. Ausgerechnet. Dazu heißt es, dass diese »die Essenz der Werke mit größtmöglicher Werktreue« erfasst.
Dazu wurden zuallererst die semantischen Strukturen, die thematischen Schwerpunkte und die erzählerische Dichte der Originaltexte analysiert und zudem auch besonderer Wert auf eine originalgetreue Stilistik und Tonalität gelegt, um der Atmosphäre des Originals so nah wie möglich zu kommen. Und das eben auch in den Kurzversionen.
Eine neue Dimension des OOH-Marketings nennt Marlis von Schleyer, Leiterin strategisches Marketingmanagement DB InfraGO, die Kampagne, die »Bildung und Technologie auf einzigartige Weise miteinander verbindet.«
Die ersten Lese-Flächen sind jetzt an Bahnhöfen in Berlin, München, Frankfurt am Main, Dresden und vielen anderen zu sehen, geplant ist, die Kampagne auf weitere Bahnhöfe und Inhalte auszuweiten.