Digital Business & Startups
Beim DHDL-Pitch von Family Cards musste Maschmeyer fast weinen
Family Cards: Als plötzlich der Name „Gertrud“ auf dem Bildschirm erschien, wurde es still bei „Die Höhle der Löwen“.

Noch bevor der Pitch von „Family Cards“ bei „Die Höhle der Löwen“ überhaupt begann, zeigte sich Investor Carsten Maschmeyer sichtlich gerührt: „Das weckt bei mir ganz sensible Emotionen.“
Die Bühne ist liebevoll inszeniert – mit einem altmodischen Sessel, einem alten Schrank und Familienfotos an der Wand. Auf dem Bildschirm leuchtet ein Bild mit der Aufschrift „Hallo Gertrud“.
Emotionale Momente beim Pitch
Allein dieser kleine Moment lässt Maschmeyers emotionale Seite aufblitzen. Mit ruhiger, fast gebrochener Stimme sagt er: „Meine Mama hieß Gertrud.“ „Meine Oma auch“, ergänzt Dümmel.

Dann betreten die Gründer von Family Cards, Teo Ortega und Simon Hafner, die Bühne. „Ich habe etwas für ältere Menschen mitgebracht – eine Eintrittskarte in die digitale Welt“, kündigte Teo an.
Das Produkt und seine Funktionen
Mit „family.cards“ können Senioren auf intuitive Weise digitale Funktionen nutzen, wie Video-Calls oder das Anschauen von Familienfotos. Jede Anwendung, die man sonst nur vom Smartphone kennt, wird hier einfach und verständlich über Karten abgebildet.
„Für viele Menschen ist das ein Weg aus der Einsamkeit“, erklärt der Gründer. Jede Karte ist beschriftet, zum Beispiel mit „Fotos schauen“, „Musik hören“ oder „Sohn anrufen“.
Preismodell und erste Erfolge
Das Starterset kostet 179 Euro, die Herstellung liegt aktuell bei 90 Euro, soll aber auf 70 Euro gesenkt werden. Zusätzlich gibt es ein Abonnement für 14 Euro im Monat sowie jeweils 9 Euro pro Karte, die für verschiedene Funktionen genutzt werden kann.
Nach nur drei Monaten am Markt konnten die Gründer bereits namhafte Partner aus dem Gesundheits- und Finanzbereich gewinnen – auch einen großen deutschen Konzern.
Reaktion der Investoren auf das Angebot
Die Forderung der Gründer: 250.000 Euro für 5 Prozent Anteile. Das setzt das Unternehmen mit 5 Millionen Euro an, was Maschmeyer einerseits beeindruckte, ihn aber auch skeptisch macht: „Das ist ein Brett.“
„Und warum seid ihr hier?“, hakt Tillman Schulz misstrauisch nach. „Ich habe das Gefühl, ihr wollt hier vor allem Werbung machen.“

Die Gründer stellen klar, dass sie nicht dringend Kapital brauchen, sondern vor allem das Netzwerk suchen.
Kommt es zum Deal?
Außer Maschmeyer sagen alle Löwen ab, dieser bietet 10 Prozent für 250.000 Euro an: „Das ist für mich ein Charaktertest“, erklärt er. Nach einer kurzen Beratung unter vier Augen antworten die Gründer: „7 Prozent“ „7,5 Prozent – und wir haben einen Deal“, entgegnet Maschmeyer. Nach kurzem Nachdenken kommt das „Ja“ – Deal! „Das war taff“, sagt Dümmel.
Judith Williams meint zu Maschmeyer: „Die haben dich nicht nur als Investor gecatcht, sondern auch in deinem Herzen.“ Maschmeyer ganz ruhig: „Sie fehlt mir schon, die Mama.“
Gründerszene hat bei Maschmeyer nachgehakt: Hat der Deal wirklich funktioniert?
Der Investor bestätigt: „Der Deal hat geklappt. Teo und Simon ermöglichen unkomplizierte Familienzugehörigkeit ohne Technikstress – deshalb habe ich sofort investiert.“
Digital Business & Startups
Blitzgeladen in fünf Minuten – BYD liefert und Deutschland schaut zu
Der nächste Angriff der chinesischen Autohersteller kommt. Mit einer eigenen Ladeinfrastruktur will man in Europa auf Kundenfang gehen.

Stellen wir uns kurz eine Autobahn-Raststätte im Jahr 2026 vor. Ein Auto rollt an eine Ladesäule, der Fahrer steckt ein, geht zum Kaffeeautomaten – und fünf Minuten später sind 400 Kilometer Reichweite wieder an Bord. Keine Zukunftsvision, sondern exakt das, was BYD gerade Realität werden lässt.
Der chinesische Elektropionier hat angekündigt, in Europa sogenannte „Flash Charger“ zu installieren: 1000-Volt-Systeme, die in weniger Zeit laden, als ein Diesel vollgetankt ist.
Und wie reagiert Europa? Mit Forschungsförderung. Mit Strategiepapieren. Mit Ladeplänen, deren Umsetzung irgendwo zwischen Ministerium, Netzbetreiber und Zuständigkeitswirrwarr versanden.
Während in Brüssel diskutiert wird, wie viele Ladepunkte bis 2030 „realistisch“ seien, liefert China die Hardware – und bald auch die Infrastruktur. Nicht zu vergessen, dass die Batterietechnologien, die für solche Ladezeiten nötig sind, auch aus China kommen.
Ladezeiten sind weiter ein Problem
Das Thema Ladeinfrastruktur ist kein Nebenschauplatz der Mobilitätswende, sondern ihr Taktgeber. Denn selbst das beste E-Auto nützt nichts, wenn Laden eine Zumutung bleibt. Kunden kaufen keine Reichweitenangst. Und schon gar nicht lange Ladezeiten an überfüllten Ladesäulen.
Die Tech-Offensive von BYD ist deshalb mehr als ein weiterer chinesischer Angriff auf den Automarkt – es ist ein Frontalangriff auf Europas Energie- und Mobilitätsverständnis. Mit der Flash-Ladetechnik wird das letzte Argument gegen das E-Auto ausradiert: die Zeit. Und BYD geht noch weiter. Eigene Ladesäulen, eigene Bezahlsysteme, eigene Software. Wer das Ökosystem kontrolliert, kontrolliert den Markt.
Das ist die eigentlich unbequeme Wahrheit für Europa: Die Mobilitätswende ist nicht mehr nur eine Frage von Antrieben, sondern von Plattformen. Wer nur Autos denkt, hat schon verloren.
Die deutschen Hersteller mühen sich. BMW, Mercedes und auch Audi setzten auf Technologien, die ebenfalls ein schnelles Laden erlauben. Doch während BYD, Nio und Tesla ihre Ladeinfrastruktur wie ein Betriebssystem denken – vernetzt, kontrolliert, aus einer Hand – überlassen die deutschen Hersteller das Feld anderen. Ionity? Gut gemeint, aber weder flächendeckend noch konkurrenzfähig in Sachen Nutzererlebnis.
Und genau hier liegt die Chance für Startups: Wer heute intelligente, modulare Ladeinfrastruktur entwickelt – sei es für Flotten, Städte oder ländliche Räume – hat morgen die Schlüsseltechnologie in der Hand. Wer heute Plattformen baut, kann morgen Ökosysteme orchestrieren. Und wer heute den Mut hat, Schnelllade-Technik als Service, nicht nur als Hardware zu denken, kann übermorgen ganze Märkte dominieren. Doch ohne die Autoindustrie kann das nicht funktionieren.
China denkt in Ökosystemen
Es ist eine der größten Schwächen der deutschen Autoindustrie, dass sie diese Chance nicht erkennt. Man denkt nicht in Ökosystemen, sondern nur an die reinen Verkaufszahlen der Modelle. Statt Kunden ein Ökosystem der Mobilität anzubieten, das alles, was das E-Auto betrifft, umschließt, denken viele Hersteller, dass es ausreicht, ein E-Auto zu verkaufen. Doch das funktioniert nicht mehr.
BYD und Tesla haben verstanden, dass man ein E-Auto nicht wie ein Auto wie einen Verbrenner verkaufen kann. Es braucht mehr und vor allem bessere Angebote, ein holistisch gedachtes System rund um die E-Mobilität. Und genau das fehlt den deutschen Herstellern. Die denken nur darüber nach, wie man über das Infotainmentsystem weitere Umsätze generieren kann, aber nicht, wie man dem Kunden die E-Mobilität schmackhaft machen kann.
Was es dafür braucht? Mut zur Geschwindigkeit. Und zur Zusammenarbeit. Politisch, wirtschaftlich, regulatorisch. Europa muss aufhören, Ladeinfrastruktur als nachgelagertes Infrastrukturthema zu behandeln – und anfangen, es als strategisches Asset zu begreifen. Denn wenn in fünf Minuten 400 Kilometer geladen werden können, dann zählt jede Minute, die wir verlieren, doppelt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Kunden bemerken, dass andere Hersteller einen besseren Service und bessere Angebote bieten.
Digital Business & Startups
Companisto Business Angels feiern Börsengang und 40 Mio. Series-B-Finanzierung
“Wir wollten Gründer:innen durch unser progressives Angel-Netzwerk viel, schnell und wiederholt Kapital verschaffen. Jeder weiß, dass das straßenmusikantenhafte Vorspielen vor einzelnen Investoren aus Gründer:innen-Sicht sehr ineffektiv ist und wertvolle Zeit raubt. Die fehlt dann in der Produktentwicklung und beim Vertrieb. Warum sollten ausgerechnet Business Angels die neuen Möglichkeiten nicht nutzen, sich durch Technologie effizienter zu organisieren? So David Rhotert.
Dieser Ansatz ging auf, heute ist Companisto das größte Business-Angel-Netzwerk der D-A-CH-Region mit mehr als 2.500 Business Angels. Über Companisto wurden 261 Millionen Euro in 379 Finanzierungsrunden in Startups investiert.
BigRep, ein Companisto-Portfolio-Unternehmen, das großformatige 3D-Drucker entwickelt, ging im Juli 2024 an die Frankfurter Börse. Dieser Schritt markierte nicht nur einen wichtigen Meilenstein für das Tech-Startup, sondern auch für die Companisto-Investoren, die seit 2019 insgesamt 3,5 Millionen Euro in BigRep investiert und als Wegbereiter zusammen mit anderen namhaften Investoren wie BASF VC, Köhler Invest und der KfW früh an das Team geglaubt haben.
Ein weiteres prominentes Beispiel aus dem Companisto-Portfolio ist HERO, ein Anbieter von Softwarelösungen für Handwerksbetriebe. Das Unternehmen konnte im Jahr 2024 eine Series-B-Finanzierungsrunde über 40 Millionen Euro mit namhaften Venture-Capital-Gesellschaften (VCs) abschließen und seinen Unternehmenswert dadurch auf 150 Millionen Euro steigern. (Quelle)
Durch Co-Finanzierungsrunden wurden VCs zu Partnern von Companisto
„Vor vielen Jahren war es noch ein Aufreger, als ein VC mit uns in eines unserer Startups investiert hat, wie bei Koro. Es ist normal, dass ein neues Beteiligungsmodell, wie wir es etabliert haben, den Playern am Markt erst einmal vorgestellt und erklärt werden muss. Mittlerweile sind Co-Finanzierungen zum Standard geworden, aufregend ist das für uns nicht mehr“, so David Rhotert.
Das Berliner Food-Startup, spezialisiert auf den Online-Vertrieb von Naturkost, wurde bereits 2018 über Companisto finanziert. KoRo entwickelte sich zum am schnellsten wachsenden Food-Startup Deutschlands mit einem Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro. Im März 2022 investierten renommierte Venture-Capital-Firmen wie HV Capital, Five Season Ventures und PARTECH mit in das Unternehmen.
Zu den weiteren VCs, die mit Companisto Co-Investments gemacht haben, zählen unter anderem nationale und internationale VC-Gesellschaften wie CUSPCAPITAL, Eight Roads, b2venture, BASF Ventures, Coparion, PropTech1, Seven Ventures (ProSieben), APX, Hanse Ventures, 4Tree Capital sowie diverse Venture-Capital-Fonds der Länder und ihre Investmentvehikel (LBBW, bm-t etc.) und viele mehr.
Neue Dimensionen: 35 Millionen für ein Startup aus einem Business-Angel-Netzwerk
Zu den bekannten Companisto-Startups zählt auch das Deep-Tech-Startup AMERIA AG. Bei letzterem wird das Potenzial des digitalen Angel-Investings besonders deutlich: Das Companisto-Netzwerk hat in Summe über 35 Mio. Euro in die AMERIA AG investiert, aufgeteilt in fünf Finanzierungsrunden. Investments in dieser Größenordnung wurden bislang nur von VC-Gesellschaften getätigt, nicht aber von Business-Angel-Netzwerken.
Albrecht Metter, Vorstand der AMERIA AG, formuliert es so: „Die Companisto-Finanzierungen waren für unser Unternehmen mit Abstand jeweils die größten Marketingkampagnen. Über diese große Aufmerksamkeit haben wir nicht nur viel Kapital, sondern auch neue Kunden, strategische Partner und neue Mitarbeiter hinzugewonnen. Diese Unterstützung eines starken Netzwerks zu erfahren, ist ein sehr bestärkendes Erlebnis, wenn man als innovativer Gründer auch viel Gegenwind bekommt.“
Netzwerke wirken dann gut zusammen, wenn sie effektiv organisiert sind
Tamo Zwinge, der wie sein Co-Founder Rechtsanwalt ist, legte von Anfang an sein Augenmerk auf die Organisationseffizienz: „Wir haben gelernt, eine große Gruppe von Business Angels und Investoren in einer schlanken Transaktion zu bündeln und Beschlüsse in einem digital erprobten Angel-Pooling extrem schnell fassen zu können. Natürlich war es eine recht nerdige Arbeit über viele Jahre und es hieß erst einmal, Erfahrungen zu sammeln.
Heute sind wir viel schneller in der Beschlussfassung als die meisten anderen, die sich oft per E-Mail abstimmen müssen. Mit einem großen Programmiererteam und 40 spezialisierten Kolleg:innen, deren Beruf das ist, geht das natürlich auch viel schneller, als wenn jemand das in seiner Freizeit machen muss, ohne die Spezialisierung dafür zu haben.“
Das Ziel der Companisto-Gründer war es, einen neuen Impuls im seit Jahrzehnten schwächelnden deutschen Venture-Capital-Markt zu setzen. Eine Maßnahme, um der chronischen Unterversorgung deutscher Startups etwas entgegenzusetzen und Gründer:innen neue Möglichkeiten zu geben, ihre Finanzierungsziele zu erreichen.
Nach einem Jahrzehnt in der Vorreiterrolle lässt sich festhalten, dass sie ihr Ziel erreicht haben. Companisto hat sich als langfristiger Partner für Gründer:innen etabliert, neues Kapital für Startups freigesetzt und begleitet die Teams erfolgreich von der Seed-Phase über Bridge- und Folgefinanzierungen bis hin zu Wachstumsfinanzierungsrunden. Mehr erfahren Sie hier.
Foto (oben): Companisto
Digital Business & Startups
Berliner KI-Startup bekommt 10 Millionen 6 Monate nach Gründung – Pitchdeck

Lyceum will Entwicklern und Unternehmen einen blitzschnellen und kosteneffizienten Zugang zu Rechenleistung ermöglichen. In einer Pre-Seed-Runde hat das KI-Startup mit Sitz in Berlin und Zürich jetzt 10,3 Millionen Euro eingesammelt.
Mit der millionenschweren Pre-Seed-Finanzierung liegt Lyceum weit über dem europäischen Mittelwert. Laut Pitchbook beläuft sich der Median der VC-Dealwert 2025 auf 0,7 Millionen Euro.

Auch wenn es immer mal wieder positive Ausreißer gibt, vor allem im KI-Bereich, liegt der VC-Dealwert der besten 10 Prozent bei rund 3 Millionen Euro.

Ziel: Europas digitale Souveränität sichern – mit diesem Pitchdeck wurden die Investoren überzeugt
-
Social Mediavor 1 Woche
LinkedIn Feature-Update 2025: Aktuelle Neuigkeiten
-
Social Mediavor 2 Wochen
Aktuelle Trends, Studien und Statistiken
-
Social Mediavor 2 Wochen
“Wir haben doch nichts zu erzählen…” – 3 Tricks für neue Social Media Content Ideen
-
Online Marketing & SEOvor 2 Wochen
Aus Marketing, Medien, Agenturen & Tech: Diese 40 klugen Köpfe unter 40 müssen Sie kennen
-
Online Marketing & SEOvor 2 Wochen
Influencer Marketing: Warum Influencer Vertrauen verlieren und klassische Medien gewinnen
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Wochen
Wie gelingt eine einwandfreie Zusammenarbeit?
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Wochen
Kunst & KI begleitet die Münchner Standort-Eröffnung › PAGE online
-
Online Marketing & SEOvor 2 Wochen
#WantaFanta: Warum Fanta und Nico Santos der Gen Z Wünsche erfüllen