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Bestes Spiel aller Zeiten: Stardew Valley schiebt sich auf Steam an die Spitze
Ab sofort heißt das beste Spiel aller Zeiten auf Steam Stardew Valley. Es löst damit nicht nur Valves Portal 2 ab, das den Platz an der Sonne die letzten Jahre über belegt hatte – sondern setzt auch ein schönes Zeichen: Es zeigt, dass Herzblut und Kreativität die besten Spiele hervorbringen.
In der Kalkulation von Steam 250, bei der sowohl die Menge als auch die Güte der Bewertungen berücksichtigt werden, schlägt Stardew Valley den bisherigen Spitzenreiter Portal 2 seit Kurzem. Es hat zwar ein Prozent mehr negative Wertungen, aber doppelt so viele Rezensionen. Einen Unterschied macht das nicht: 98 Prozent davon sind positiv.
Bemerkenswert ist das auch, weil es sich bei Stardew Valley um die Antithese des Triple-A-Spiels handelt. Es wurde nicht von einem drei- oder vierstelligen Team mit fotorealistischer Engine, sondern von einer einzigen Person mit Pixelgrafik entwickelt. Das Spiel entstand über Jahre hinweg als Herzensprojekt und wurde auch nach der Veröffentlichung umfangreich weiterentwickelt. Das letzte, umfangreiche Update auf Version 1.6 erschien erst vor gut zwei Jahren.
Herzblut lohnt sich
Das „Landleben-Rollenspiel“ musste dabei nicht nur gut genug sein, sondern den Ansprüchen seines Entwicklers Eric Barone genügen. Die beeindruckende Entstehungsgeschichte hinter dem Spiel zeichnet Jason Schreier in seinem Buch Blood, Sweat, and Pixels im Detail nach.
Demnach hat sich Barone im Laufe der fünf Jahre langen Entwicklung die nötigen Fähigkeiten unter anderem für das Pixeldesign selbst beigebracht. Dabei wurde die Veröffentlichung immer wieder aufgeschoben – Barone waren seine Ergebnisse nicht gut genug. Das Resultat geriet überzeugend: Nicht nur Barone fand am Ende, dass das Managen eines Bauernhofes im Stil von Animal Crossing oder Harvest Moon sehr unterhaltsam ist.
Kein Einzelfall
Ein Blick auf die übrigen Einträge der Liste zeigt, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Portal begann als Projekt von Studenten und begeisterte mit seinen innovativen Portal-Puzzeln, Left 4 Dead 2 mit seinem Duell zwischen asymmetrischen Teams aus Zombies und Überlebenden. Ansonsten ist die Liste mit Indie-Titeln gefüllt, die von kleinen Teams stammen – und sich noch kreativ ausprobieren. Was sich dort nicht findet, sind die großen Blockbuster. Das bleibt ziemlich lange so; Black Myth: Wukong (Test) und Baldurs Gate 3 (Test) auf Platz 13 und 14 bilden eine Ausnahme.
Im Grunde verdeutlicht sich so noch einmal, warum Triple-A-Entwicklung schwierig ist. Riesige Summen Investments müssen riesige Spielerzahlen erreichen und schreien nach Risikominimierung. Gerade das behindert aber innovative, unterhaltsame Konzepte, bei denen man auch einfach einmal etwas ausprobiert. Am Ende erzeugt das sogar neue Risiken wie bei EAs über 400 Millionen US-Dollar teurem neuen Battlefield: Es muss viele Spieler finden und geht davon aus, mit einem bewährten Konzept gigantische Mengen neuer Spieler anlocken zu können, ohne dass klar ist, wo diese in einem erschlossenen Marktsegment herkommen sollen.