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Künstliche Intelligenz

Bewegliche Mikrospiegel: Deutsches Start-up denkt AR-Displays neu


Das Start-up Gixel verfolgt einen neuen Ansatz beim Bau von Brillen für die Augmented Reality (AR). Statt bestehende Display-Techniken wie Birdbath-Optik und Wellenleiter weiterzuentwickeln, setzt Gixel auf bewegliche Mikrospiegel. Die Displays in den AR-Brillen projizieren Licht auf die Mikrospiegel, die in die Linsen der Brille integriert sind und das Licht gezielt ins Auge zurückwerfen. Damit das Bild stets gut erkennbar ist, werden die Spiegel entlang der Pupillenbewegung mechanisch ausgerichtet. Die Bewegung wird mittels eines Pupillentrackers erfasst.

Die Mikrospiegel selbst bleiben nahezu unsichtbar, da sie in eine Flüssigkeit mit identischem Brechungsindex eingebettet sind. So bleibt beim Durchblick die Transparenz weitgehend gewahrt. Auch die Bauform bleibt kompakt, womit sich die AR-Brillen für den Einsatz in der Öffentlichkeit eignen sollen.

Der Unternehmer Felix Nienstaedt und die beiden Optik-Experten sowie ehemaligen Fraunhofer-Ingenieure Miro Taphanel und Ding Luo haben Gixel 2019 gegründet. Angetrieben von der Vision AR-basierter Telepräsenz präsentierte das Team 2021 ein experimentelles AR-Videokonferenzsystem.

Seither hat sich der Schwerpunkt verlagert. Er liegt nun auf der Entwicklung eines AR-Displays, das solche Anwendungen möglichst unauffällig und unterwegs nutzbar macht.

Ein aktueller Prototyp verfügt bereits über einen dieser Mikrospiegel, allerdings noch ohne Pupillentracking. Das Auge muss man daher bei der Durchsicht noch manuell in die optimale Position bringen, um die digitale Einblendung zu sehen. Das Sichtfeld ist bislang begrenzt, ließe sich jedoch durch das Hinzufügen weiterer Mikrospiegel erweitern, erklärt CEO Felix Nienstaedt im Gespräch mit heise online. Durch eine Spiegel-Clusterung soll sich in der Theorie ein Sichtfeld realisieren lassen, das über gängige AR-Displays hinausgeht und damit eine der größten Einschränkungen aktueller Systeme behebt.


Drei Bilder, die den AR-Displayprototyp sowie eine Durchsicht mit AR-Objekt zeigen.

Drei Bilder, die den AR-Displayprototyp sowie eine Durchsicht mit AR-Objekt zeigen.

Der aktuelle Prototyp samt Blick durch die Linse auf ein AR-Objekt.

(Bild: Gixel)

Ein weiterer Vorteil der Mikrospiegeltechnik ist ihre hohe Energieeffizienz: Auf dem Weg zum Auge soll deutlich weniger Licht verloren gehen als bei Wellenleiter-Displays, die das Licht vielfach brechen und absorbieren. Auch visuelle Artefakte wie Farbsäume, Regenbogeneffekte oder Ghosting sollen spürbar reduziert sein, sagt das Start-up. Brillen, die das AR-Display nutzen, sind mit Korrekturgläsern kompatibel.

Auch wenn der Prototyp noch nicht alle kritischen Komponenten enthält, hat er bereits das Interesse von Investoren geweckt. Für eine heute angekündigte Seed-Finanzierung in Höhe von 5 Millionen Euro konnte Gixel den Oculus-Mitgründer Brendan Iribe, Paramounts Chef-Futuristen Ted Schilowitz und die Gründer von Flixbus gewinnen. Darüber hinaus wurde das mittlerweile 15-köpfige Start-up bereits 2021 von der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) gefördert.


Brille mit Mini-Projektor und dynamischen Mikrospiegeln, schematisch dargestellt.

Brille mit Mini-Projektor und dynamischen Mikrospiegeln, schematisch dargestellt.

Die Abbildung zeigt das grundlegende Funktionsprinzip von Gixels AR-Display.

(Bild: Gixel)

Bis zum Jahresende soll aus dem bisherigen Proof-of-Concept ein voll funktionsfähiger Prototyp entstehen, mit drei beweglichen Mikrospiegeln und integriertem Pupillentracking. Mit diesem will Gixel auf weitere Investoren und potenzielle Partner aus der Techindustrie zugehen. Das Start-up strebt im nächsten Jahr eine weitere Investitionsrunde an und fasst bereits die nächsten Schritte ins Auge: eine weitere Miniaturisierung der Technologie sowie den Aufbau von Produktionskapazitäten.

Bei der Eigenfertigung will sich das Start-up auf die zentralen Komponenten seiner Technologie konzentrieren: die Mikrospiegel und deren Steuerung sowie den Projektor. Weitere Komponenten wie Pupillentracking und Lichtquelle können die Brillenhersteller dank breiter Kompatibilität selbst implementieren und damit wichtige Eigenschaften eines Produkts wie Auflösung und Leuchtdichte selbst bestimmen.

Um die technische Komplexität vorerst überschaubar zu halten, soll die Mikrospiegeltechnologie zunächst in KI-Brillen mit begrenztem Sichtfeld zum Einsatz kommen. Geräte mit größeren Spiegelclustern werden zu einem späteren Zeitpunkt entlang der Marktnachfrage entwickelt, erklärt Marcus Kühne, bei Gixel für Strategie und Partnerschaften zuständig.

Zunächst bleibt abzuwarten, welche Einschränkungen und Probleme sich im weiteren Entwicklungsverlauf zeigen. Eine Wunderlösung sollte man auch hier realistischerweise nicht erwarten. Wenn die Geschichte der AR-Brille eines lehrt, dann, dass es auf technischer Ebene immer Kompromisse geben wird. Die Frage ist nur, welche.

Eine mögliche Herausforderung ist die Sichtbarkeit der Spiegel im Sichtfeld. Laut Gixel ist sie bereits so gering, dass sie an feinen Staub erinnert, der sich über den Tag auf einer Brille sammelt. Auch die Strukturen, die die Mikrospiegel halten und bewegen, seien kaum noch wahrnehmbar und würden weiter in Richtung vollständiger Transparenz optimiert. Inwieweit sie sich letztlich als störend erweisen, muss ein unabhängiger Praxistest zeigen.


(tobe)



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Kompakt und schnell: Fujifilm hat die APS-C-Systemkamera X-T30 III vorgestellt



Das Dispaly der X-T30 III zeigt ein Model, das in die Kamera lächelt.

Das Dispaly der X-T30 III zeigt ein Model, das in die Kamera lächelt.

Die Fujifilm X-T30 III ist eine kompakte leichte Kamera, ideal für unterwegs und auch für Anfänger geeignet.

(Bild: Fujifilm)

Fujifilm hat die dritte Generation der X-T30-Serie angekündigt. Diese soll Einsteiger in die Fotografie sowie solche Fotografen ansprechen, die ein leichtes Gerät für unterwegs oder ihre Alltagsfotografie suchen. Die X-T30 III behält den 26-Megapixel-Sensor „X-Trans CMOS 4“ im APS-C-Format, den auch die Vorgängerin X-T30 II von 2021 schon besaß. Neu ist aber der Bildprozessor „X-Prozessor 5“, den andere Fujifilm-Modelle wie die X-T5 nutzen. Dieser Prozessor soll laut Hersteller für eine doppelt so schnelle Bildverarbeitung sorgen, was primär bei Serienbildaufnahmen und der Verarbeitung von hochauflösenden Bildern und Videos Vorteile bringt. Dabei möchte Fujifilm die Energieeffizienz der Kamera deutlich gesteigert haben, sodass der Akku nun bis zu 425 Aufnahmen nach CIPA-Standard schaffen soll.

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Das Titelbild der Ausgabe 06 2025 des Foto-Magazins c't Fotografie

Das Titelbild der Ausgabe 06 2025 des Foto-Magazins c't Fotografie

Beim Autofokus in der X-T30 III setzt Fujifilm jetzt ebenfalls auf mit Künstlicher Intelligenz trainierte Bilderkennung. Neben Gesichtern und Augen werden inzwischen auch Tiere, Vögel, Fahrzeuge und sogar Insekten verfolgt. Der Autofokus soll zudem schneller und präziser als beim Vorgängermodell arbeiten.


Das Display der X-T30 III wurde so geklappt, das man es von oben betrachten kann.

Das Display der X-T30 III wurde so geklappt, das man es von oben betrachten kann.

Das Display lässt sich fujitypisch nach oben und nach unten klappen, allerdings nicht zur Seite schwenken.

(Bild: Fujifilm)

Die Abmessungen und das Gewicht der X-T30 III bleiben im Vergleich zur X-T30 II unverändert. Mit 378 Gramm (einschließlich Akku und Speicherkarte) und den Maßen 118 × 83 × 47 Millimetern ist sie weiterhin eine handliche und leichte Kamera, die sich auch in einer größeren Jackentasche verstauen lässt oder für die unterwegs auch mit Wechselobjektiv eine kleine Fototasche ausreicht. Sie ist in den drei Farben Schwarz, Silber und Anthrazit erhältlich.

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Auch das rückwärtige, klappbare Display der X-T30 III bleibt das gleiche, mit einer Auflösung von 1,62 Millionen Pixel (900 × 600 Bildpunkte). Den OLED-Sucher gab es schon bei der ersten Generation der X-T30, er bietet weiterhin nur 2,36 Millionen Pixel (1024 × 768 Bildpunkte) und sitzt mittig über dem Objektiv. Darüber ist ein kleiner Blitz eingebaut. Wie bei vielen beliebten Fujifilm-Kameras sitzt auf der linken Schulter ein Filmsimulationsrad.


Der Blitz über dem Sucher der X-T30 III wurde ausgeklappt.

Der Blitz über dem Sucher der X-T30 III wurde ausgeklappt.

Über dem mittig angebrachten Sucher befindet sich ein kleiner Blitz.

(Bild: Fujifilm)

Die Bildstabilisierung erfolgt wie gehabt digital und ist in erster Linie für Videoaufnahmen gedacht. Hier soll die X-T30 III Aufnahmen bis zu 6,2K bei 30 Bildern pro Sekunde liefern, in Full-HD bis zu 240 Bildern pro Sekunde.

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Gleichzeitig mit der X-T30 III stellt Fujifilm das neue FUJINON XC13-33mm F3.5-6.3 OIS vor. Das kleine Zoomobjektiv wiegt nur 125 Gramm und misst im eingefahrenen Zustand gerade einmal 3,8 Zentimeter, dafür reduziert ein Einziehmechanismus die Baulänge, wenn es nicht genutzt wird. Es soll das kleinste und leichteste Zoomobjektiv für X-Serie-Kameras sein.

Das Objektiv deckt Brennweiten von 13 bis 33 Millimetern ab, was 20 bis 50 Millimetern an Vollformatkameras entspricht. Die optische Konstruktion umfasst zehn Elemente in neun Gruppen. Vier asphärische Linsen und drei ED-Glaselemente sollen Abbildungsfehler minimieren. Es verfügt über neun Blendenlamellen und besitzt ein 49-Millimeter-Filtergewinde.


Ein Fotograf baut den Weitwinkelzoom an die Kamera.

Ein Fotograf baut den Weitwinkelzoom an die Kamera.

Das neue Weitwinkelzoom ist im Set mit der X-T30 III für 1100 Euro erhältlich.

(Bild: Fujifilm)

Der Autofokus stellt laut Hersteller in 0,025 Sekunden scharf. Ein integrierter Bildstabilisator soll bis zu vier Blendenstufen ausgleichen. Das Objektiv fokussiert ab 20 Zentimetern Entfernung und erreicht eine maximale Vergrößerung von 0,25x.

Mit der X-T30 III knüpft Fujifilm an das Konzept der X-T30 II an, hebt sie aber durch Neuerungen bei Prozessor und Autofokus auf einen Stand, der am Markt wieder attraktiv ist. Gehäuse, Display und Sucher bleiben unverändert. Die Kamera ist ab November 2025 für 950 Euro erhältlich. Im Vergleich zur X-T30 II ist sie so 50 Euro teurer und vor allem für Fotografen interessant, die einen präziseren Autofokus suchen. Im Set mit dem FUJINON XC13-33mmF3.5-6.3 OIS kostet sie 1100 Euro und ist ab Dezember 2025 im Handel. Einzeln ist das neue Zoomobjektiv ab Januar 2026 für 380 Euro erhältlich.


(cbr)



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SpaceX deaktiviert Starlink-Antennen bei mutmaßlichen Scam-Zentren in Myanmar


Das Raumfahrtunternehmen SpaceX hat nach eigener Aussage mehr als 2500 Starlink-Antennen in der Umgebung von Scam-Zentren in Myanmar außer Betrieb genommen. Das hat Lauren Dreyer auf dem Kurznachrichtendienst X publik gemacht, sie ist für den Geschäftsbetrieb bei Starlink verantwortlich. Die Managerin spricht von einem der „seltenen Fälle“, in denen man bei SpaceX einen Verstoß gegen Gesetze festgestellt habe, weshalb man „die angemessene Maßnahme“ ergriffen habe. Der Schritt wurde laut NBC News jetzt kurz nach einer größeren Operation des Militärs von Myanmar publik, bei der dutzende Starlink-Terminals sichergestellt und fast 2200 Menschen festgenommen worden seien.

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In Myanmar hat Anfang 2021 die Armee geputscht und die demokratisch gewählte De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Anfangs versprochene Neuwahlen wurden nie abgehalten, das Land versinkt seitdem immer mehr in Chaos und Gewalt. Das herrschende Militär versucht jeden Widerstand zu unterdrücken, aber im ganzen Land kämpfen verschiedene Rebellengruppen teils äußerst erfolgreich gegen die Machthaber. Unter diesen Verhältnissen haben kriminelle Organisationen in einigen Gebieten großangelegte Betrugsoperationen etabliert, in denen Zehn- oder womöglich gar Hunderttausende gezwungen werden, Menschen in aller Welt über das Internet zu kontaktieren und ihnen mit unterschiedlichen Maschen Geld abzunehmen.

Erst nach massivem internationalem Druck haben die verschiedenen Kriegsparteien in dem Land begonnen, teils gemeinsam gegen die kriminellen Banden vorzugehen, schreibt NBC News weiter. Bei großangelegten Operationen wurden Anfang des Jahres tausende Menschen befreit, wie die Tagesschau damals berichtet hat. Der Aktion von SpaceX sind dem US-Bericht zufolge jetzt Hinweise vorausgegangen, dass die Kriminellen für die Scams in großem Umfang auf das Satelliteninternet Starlink zurückgreifen. Fotos zeigen Hausdächer mit dutzenden der dafür nötigen Antennen. Ob die Maßnahme die Kriminellen nun massiv stört, muss sich erst noch zeigen.

SpaceX von Elon Musk baut Starlink seit 2019 auf, fast 9000 aktive Satelliten liefern inzwischen auf allen Kontinenten schnelle Internetverbindungen. Künftig sollen 30.000 Satelliten angeblich vor allem Regionen anbinden, bei denen konventionelle Technik nicht wirtschaftlich ist. Doch die vergleichsweise schnellen und von klassischen Kabelnetzen unabhängig benutzbaren Satelliteninternetverbindungen werden immer wieder auch von Kriminellen benutzt. Vor einem Jahr hat die indische Polizei in der Nähe von abgelegenen Inseln geschmuggelte Drogen im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar sichergestellt und von SpaceX Informationen zu ebenfalls sichergestellter Starlink-Technik gefordert, die von den Kriminellen benutzt wurde.


(mho)



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