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Bundeskanzler Merz: „Werden keine Komponenten aus China im 6G-Netz zulassen“
Überall da, wo es möglich ist, nur noch Bauteile aus eigener Produktion – das ist der Plan der Bundesregierung für die deutschen Telekommunikationsnetze, den Kanzler Friedrich Merz am Donnerstag überraschend auf dem Kongress des Deutschen Handelsverbands in Berlin ankündigte.
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„Wir haben innerhalb der Regierung beschlossen, dass wir überall dort, wo es möglich ist, Komponenten ersetzen werden – zum Beispiel im 5G-Netz –, und zwar durch Bauteile, die wir selbst produzieren“, zitieren übereinstimmende Medienberichte Merz, darunter das Handelsblatt. „Und wir werden keine Komponenten aus China im 6G-Netz zulassen.“ Eine genauere Einordnung, etwa, was nach diesem Maßstab als „selbst produziert“ gilt, lieferte Merz nicht. Die Aussage soll er im Rahmen einer Fragerunde getroffen haben, sie ist in der Mitschrift seiner Rede nicht zu finden. Laut dem Nachrichtensender Bloomberg habe Merz zudem gesagt, er wolle das Thema kommende Woche beim europäischen Gipfel für Digitale Souveränität einbringen.
Gespräche mit Industrie geplant
Mit der Industrie solle bei dem Gipfel darüber gesprochen werden, was getan werden kann, um nicht nur von China unabhängiger zu werden, sondern auch von den USA und den großen Technologieunternehmen, wird Merz hier weiter zitiert. Eine vollständige Abkopplung von China schloss Merz aber demnach aus. Das Land sei Deutschlands zweitgrößter Handelspartner. China könne sich zwar auch nicht von Deutschand abkoppeln, aber Deutschland immer noch weniger von China.
Erst Anfang des Monats hatte die Bundesnetzagentur ihre Regeln für Komponenten des 5G-Netzes verschärft. Der Regulierer argumentiert, dass 5G-Netze das künftige Rückgrat digitalisierter Volkswirtschaften darstellten, Milliarden von Systemen verbänden und sensible Informationen in kritischen Infrastrukturen (Kritis) verarbeiteten. CDU, CSU und SPD haben sich dem Handelsblatt zufolge vorige Woche auch auf eine neue Gesetzesverschärfung geeinigt, als unsicher bewertete Ausrüstung aus deutschen Telekommunikationsnetzen zu verbannen.
„Huawei-Klausel“ ermöglicht Verbot
Laut der gesetzlich verankerten „Huawei-Klausel“ kann die Bundesregierung den Einsatz „kritischer Komponenten“ bei „voraussichtlichen Beeinträchtigungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ verbieten. Bundesregierung und die Mobilfunknetzbetreiber verständigten sich voriges Jahr grundsätzlich darauf, bis 2029 für kritische Komponenten der Funknetze keine Technik von Huawei oder ZTE mehr einzusetzen.
Auch die Europäische Kommission will offenbar härtere Maßnahmen ergreifen, damit Mitgliedsstaaten auf Netzwerktechnik chinesischer Unternehmen wie Huawei und ZTE verzichten. Diese werden von der Kommission aufgrund ihrer Nähe zum chinesischen Staat als Hochrisikoanbieter betrachtet. Wenn es nach Kommissionsvizepräsidentin Henna Virkkunen geht, soll eine seit dem Jahr 2020 bestehende Empfehlung an die Mitgliedsstaaten in eine rechtlich bindende Verpflichtung umgewandelt werden.
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(nen)
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Microsoft 365 in Hessen: Grünes Licht ohne technische Untersuchung
Der Landesdatenschutzbeauftragte Alexander Roßnagel gibt hessischen Behörden und Unternehmen grünes Licht für den Einsatz der Software Microsoft 365. Deren Anwendungen wie etwa das Schreibprogramm Word, das E-Mail-Programm Outlook oder die Präsentationshilfe PowerPoint könnten nun mit den richtigen Nutzereinstellungen datenschutzkonform genutzt werden, sagte Roßnagel. Das biete den Unternehmen und Behörden in Hessen grundlegende Rechtssicherheit, wie ein neues Gutachten des hessischen Landesdatenschutzes ergebe.
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Hintergrund ist, dass Microsoft 365 (MS 365) inzwischen als Cloud-Dienst angeboten wird. Dies hatte datenschutzrechtliche Probleme aufgeworfen. Im November 2022 benannte die deutsche Datenschutzkonferenz sieben Kritikpunkte. Nach Ansicht der Experten war unter anderem unklar, inwieweit die US-Firma personenbezogene Daten verarbeitet. Zudem kritisierten die Datenschützer, dass Microsoft für den Betrieb von MS 365 in unzulässiger Weise Daten in die USA transferiere. Die Kritik hatte Behörden und Unternehmen verunsichert, ob sie die Software datenschutzkonform einsetzen können.
Nur Grundsatzfragen, kein technischer Check
Seit Januar habe es rund ein Dutzend Treffen mit Vertretern von Microsoft gegeben, sagte Roßnagel. Bezogen auf die sieben Kritikpunkte der Datenschutzkonferenz sei man gemeinsam zu Lösungen gekommen, wie man MS 365 datenschutzkonform nutzen könne. Technisch untersucht habe seine Behörde die einzelnen Dienste von Microsoft nicht, ergänzte Roßnagel. „Dazu sind wir personell überhaupt nicht in der Lage, aber wir haben die Grundsatzfragen des Datenschutzes zufriedenstellend gelöst.“
Wichtig sei, dass die Nutzer Microsoft 365 entsprechend konfigurierten, betonte der Landesdatenschutzbeauftragte. Dabei hälfen die Empfehlungen im rund 120 Seiten starken Gutachten seiner Behörde.
In Zusammenarbeit mit Roßnagel und dem Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht hatte Microsoft auch Datenschutz-Hilfen erarbeitet, welche das Unternehmen diese Woche veröffentliche. Das Paket umfasst ein M365-Kit mit Mustervorlagen für die DSGVO-Dokumentation, ein aktualisiertes Cloud Compendium und anpassbare Vorlagen für Datenschutz-Folgenabschätzungen (DSFA).
Microsoft passt Datenverarbeitung an
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Im Bezug auf die kritisierte Datenübertragung in die USA sei – auch aufgrund europarechtlicher Änderungen – nichts mehr zu beanstanden. Microsoft habe seine Datenverarbeitung an europäische Vorgaben angepasst, erklärte Roßnagel. Das US-Unternehmen habe seine Organisation zudem so verändert, dass die Daten bis auf ganz wenige, begründete Ausnahmen in Europa verarbeitet würden. Bei der Verarbeitung personenbezogener Daten für eigene Geschäftstätigkeiten habe das Unternehmen deutlich machen können, dass es lediglich um aggregierte und dadurch anonymisierte Protokolldaten gehe.
Inzwischen gibt es auch die quelloffene Alternative openDesk, deren Entwicklung vom Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) koordiniert wurde. Sie soll nun Einzug in den öffentlichen Sektor finden, zum Beispiel bei der Bundeswehr oder dem öffentlichen Gesundheitsdienst.
Auch der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag will die bislang auf den Arbeitsplätzen genutzte Microsoft-Software durch OpenDesk ersetzen. So will sich die Institution von Technologie aus den USA unabhängig machen – aus Furcht vor Repressalien Donald Trumps.
(nen)
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Amazfit Balance 2 im Test: Sportuhr überzeugt als Preis-Leistungs-Tipp
Die Amazfit Balance 2 verspricht viel: GPS, Navigation, Coaching, Tauchmodus und smarte Features – und das für unter 250 Euro.
Mit der Balance 2 hat Amazfit eine Sportuhr entwickelt, die umfangreiche Trainingsfunktionen mit Navigation und smarten Features kombiniert. Der Clou: Sie ist sogar fürs Tauchen zertifiziert. Da sie deutlich günstiger ist als vergleichbare Modelle von Garmin, Polar oder Suunto, wird sie zu einer interessanten Option für preisbewusste Sportler, die nicht auf Smartwatch-Komfort verzichten möchten.
Im Test zeigt sich, ob die Balance 2 hält, was Amazfit verspricht – auch im Vergleich zum Vorgänger.
Design & Tragekomfort
Im Gegensatz zur T‑Rex 3 (Pro) wirkt die Amazfit Balance 2 deutlich dezenter und erinnert eher an eine klassische Smartwatch als an eine Sportuhr. Das hat den Vorteil, dass ihre sportlichen Funktionen nicht sofort ins Auge fallen und man sie im Alltag oder zum Anzug gut tragen kann. Mit einem Durchmesser von 47,4 mm wirkt sie dennoch recht wuchtig und ist damit eher nichts für schmale Handgelenke.
Durch das Aluminiumgehäuse macht sie einen hochwertigen Eindruck, ohne klobig zu wirken. Das Kunststoffarmband fühlt sich dank der angerauten Oberfläche fast wie Leder an. Im Lieferumfang liegen zwei Armbänder bei – eines in Schwarz und eines in Orange.
Die Balance 2 ist TÜV-zertifiziert und laut Hersteller bis 10 ATM (100 Meter Wassersäule) wasserdicht. Tauchgänge übersteht sie zertifiziert nach EN 13319 bis in eine Tiefe von 45 Metern, sowohl beim Frei- als auch beim Gerätetauchen. Auch in puncto Robustheit überzeugt sie mit MIL-STD-810G: Im Test überstand die Uhr Stürze auf Steinboden aus rund 1,5 Metern Höhe sowie Schläge mit einer Kettlebell am Handgelenk ohne Schäden.
Display
Das 1,5 Zoll große OLED‑Display mit 480 × 480 Pixeln überzeugt mit hoher Bildschärfe und Helligkeit – Amazfit spricht von bis zu 2000 Nits. Geschützt wird die Anzeige durch kratzfestes Saphirglas.
Die Helligkeit lässt sich einfach über das Schnellzugriffsmenü der Uhr stufenlos verändern, wobei die höchste Einstellung zulasten der Akkulaufzeit geht. Allerdings reicht eine mittlere Helligkeit bereits aus, damit das Display auch unter direkter Sonneneinstrahlung noch gut ablesbar bleibt.
Einrichtung & Bedienung
Die Balance 2 funktioniert wie andere Amazfit-Modelle in Verbindung mit der Smartphone-App Zepp. Nach dem Download koppelt sich die Uhr per Bluetooth in wenigen Minuten mit der App. Die App zeigt alle erfassten Daten in Kacheln auf dem Startbildschirm, deren Reihenfolge und Anzeige sich individuell anpassen lassen – ein typisches Merkmal von Amazfit.
Im Trainingsmenü finden sich absolvierte Einheiten samt Leistungsdaten. Zusätzlich lassen sich eigene Trainingspläne erstellen oder Workouts manuell starten. Verschiedene Metriken wie VO2max, Trainingsbelastung und Erholungszeit zeigen den aktuellen Fitnesszustand. Auch das kostenpflichtige Aura-Feature wird unterstützt und liefert erweiterte Schlafanalysen, Meditationen und einen KI-basierten Schlafcoach.
Bei der Bedienbarkeit kann die Balance 2 überzeugen: Wir steuern die Uhr mit den beiden seitlichen Bedientasten, darunter einer drehbaren Krone, sowie Wischgesten auf dem Touch-Display. Unsere Eingaben werden dabei stets zuverlässig erkannt und ohne Verzögerung.
Fitness & Training
Amazfit bewirbt die Balance 2 ausdrücklich als Hyrox-Uhr. Sie verfügt daher über eigene Sportprofile für Hyrox-Training und Hyrox-Rennen. Vor allem der Rennmodus ist praktisch: Jede Laufrunde und Station kann man speichern und abhaken. So behalten Athleten ihre Zeiten im Blick und wissen genau, welche Übung als Nächstes folgt.
Insgesamt bietet die Balance 2 mehr als 170 Trainingsprofile – etwas weniger als die T-Rex 3 Pro, aber ausreichend für nahezu alle Sportarten. Ein Pluspunkt sind die anpassbaren Trainingsvorlagen in der Zepp-App. Aus 23 Sportarten können Nutzer wählen und ihre Einheiten individuell zusammenstellen – etwa mit HIIT-, EMOM- oder Ausdauerformaten. Die Vorlagen lassen sich anschließend direkt auf der Uhr starten, was im Test problemlos funktionierte.
Wie die T-Rex 3 Pro beherrscht die Uhr PAI (Personal Activity Intelligence) und erkennt Trainingseinheiten automatisch für Laufen, Radfahren, Schwimmen, Crosstrainer und Rudergerät. Im Test funktionierte die automatische Erkennung zuverlässig: Die Uhr registrierte echte Trainingseinheiten, ohne kurze Sprints fälschlich als Training zu erfassen.
Besonders hervorzuheben sind die Tauchfunktionen für Frei- und Gerätetauchen sowie die herunterladbaren Karten von über 40.000 Golfplätzen. Die Herzfrequenzmessung arbeitet dabei sehr präzise: Im Test wich die Balance 2 nur minimal von der Garmin Fenix 7 ab. Bei wechselnder Trainingsintensität gab es Unterschiede von maximal fünf Schlägen pro Minute – ein hervorragender Wert.
Schlaf
Das Schlaf-Tracking unterscheidet sich bei der Balance 2 praktisch nicht von anderen Amazfit-Uhren, wie der T-Rex 3. Die Uhr misst Schlafphasen, Einschlaf- und Aufwachzeitpunkte und Wachzeiten. Ein Index gibt basierend auf diesen Daten entsprechende Auskunft über unsere Schlafqualität.
Die Genauigkeit der Messungen lässt sich im Test zwar mangels eines Vergleichs im Schlaflabor nur begrenzt beurteilen, geht unserer Meinung nach aber absolut in Ordnung. Die Uhr erkennt Einschlaf- und Aufwachzeitpunkte ebenso zuverlässig wie Wachzeiten und liefert eine Schlafbewertung, die sich mit unserem subjektiven Empfinden deckt.
Weitere Features
Die Auswahl an Zusatzfunktionen fällt bei der Balance 2 etwas kleiner aus als bei der T‑Rex 3 Pro, bietet aber dennoch ein solides Paket. Einen eigenen Musikspeicher oder eSIM-Slot gibt es nicht, dafür sind Mikrofon und Lautsprecher integriert, sodass Anrufe direkt über die Uhr angenommen werden können.
Zudem unterstützt die Balance 2 die Sprachsteuerung. Eine vollständige QWERTZ‑Tastatur ermöglicht das Beantworten von Nachrichten über das Display, alternativ stehen Schnellantworten zur Verfügung. Auch der KI‑Assistent Zepp Flow ist an Bord und arbeitete im Test zuverlässig.
Wichtiges Zusatzfeature ist die integrierte GPS‑Navigation. Die Uhr bietet POI‑ und Kartendarstellung sowie aktives Routing. Das Kartenmaterial lässt sich per WLAN oder Bluetooth laden, was je nach Größe bis zu einer Stunde dauert. Eigene Strecken können als GPX-Tracks importiert werden. Im Test funktionierte die Navigation präzise und stabil.
Akku
Bei der Amazfit Balance haben wir im Test seinerzeit bereits die hervorragende Akkulaufzeit gelobt, doch bei der Balance 2 legt der Hersteller noch einmal nach. Statt 475 mAh bekommen wir beim Nachfolgemodell einen Nennwert von 658 mAh, was die Akkulaufzeit von 14 Tagen auf bis zu 21 Tage bei typischer Nutzung erhöhen soll.
Wir haben die Uhr im Test mit aktivierten Benachrichtigungen und mittlerer Displayhelligkeit genutzt, wobei wir pro Woche drei anderthalbstündige Trainingseinheiten absolviert haben (zwei mit GPS-Tracking). Die Uhr schaffte dabei 18 Tage, bevor wir sie wieder aufladen mussten. Das ist ein exzellenter Wert für eine Smartwatch dieser Preisklasse und fast eine Woche mehr als beim Vorgängermodell.
Um den Akku der Balance 2 aufzuladen, verwenden wir die beiliegende Ladeschale. Das benötigte USB-C-Kabel ist allerdings nicht im Lieferumfang enthalten. Der Ladevorgang dauert gut anderthalb Stunden.
Preis
Amazfit ruft für die Balance 2 eine unverbindliche Preisempfehlung von 300 Euro auf. Das Vorgängermodell kostete ursprünglich 250 Euro. Angesichts der zahlreichen Verbesserungen ist der Aufpreis unserer Meinung nach gerechtfertigt. Zum Testzeitpunkt lag der Straßenpreis der Balance 2 bei rund 240 Euro – ein attraktives Angebot im Verhältnis zur Leistung.
Wer sparen möchte, greift zur Amazfit Balance 2 XT ab 177 Euro. Das Modell ist einfacher ausgestattet, verzichtet auf Saphirglas und setzt auf ein Gehäuse aus Aluminium und Kunststoff, das nur bis 5 ATM wasserdicht ist. Der Prozessor ist zudem leicht abgespeckt.
Fazit
Die Amazfit Balance 2 ist eine ideale smarte Sportuhr für alle, denen die T-Rex 3 (Pro) zu wuchtig ist. Sie bietet nahezu die gleichen Funktionen – abgesehen vom Musikspeicher – und eignet sich zusätzlich fürs Tauchen. GPS, Akku und Sensoren überzeugen im Test, die Trainingsprofile sind sinnvoll auf die jeweilige Sportart abgestimmt.
Die Uhr überzeugt mit einer flexiblen Trainingsplanung und praktischen Smartwatch-Funktionen wie der integrierten QWERTZ-Tastatur. Nur die lange Übertragungszeit beim Karten-Download, der fehlende Musikspeicher und das eingeschränkt verfügbare Zepp Pay mindern den insgesamt sehr positiven Gesamteindruck.
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Inmo Air 3: Smartglasses versprechen vollwertigen Android-Computer zum Aufsetzen
Derzeit buhlt eine Vielzahl von Smartglasses um die Gunst von Gadget-Freunden, darunter auch Modelle mit transparenten Bildschirmen wie die Rokid Glasses oder die in Deutschland (noch) nicht erhältliche Meta Ray-Ban Smartglasses. Das auf Kickstarter angebotene chinesische Konkurrenzmodell Inmo Air 3 geht einen anderen Weg: Das Standalone-Gerät soll zum Betrieb kein drahtlos verbundenes Smartphone benötigen. Stattdessen agiert es auf Wunsch als komplett eigenständiger Computer auf der Nase mit zwei transparenten vollfarbigen Micro-OLED-Displays von Sony.
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Das ab rund 770 Euro erhältliche Gerät unterstützt laut Hersteller über 90 Prozent aller Android-Apps. Die Bedienung funktioniert auf unterschiedlichen Wegen. Ähnlich wie bei Metas Smartglasses reagiert die Brille auf ein Touchfeld am Rand sowie Spracheingaben.
Deutlich interessanter ist der beiliegende Smartring, über den man mit dem Daumen streicht. Er fungiert als Touchpad für eine mausähnliche Bedienung, als eine Art Laserpointer zum Zielen und aus Eingabeknopf. Als Alternative liegt ein etwas größerer Touchpad-Controller bei. Auch das neuronale Armband „Mudra Link“ wird unterstützt.
Als Prozessor arbeitet ein nicht näher spezifizierter „Snapdragon XR“-Chip mit acht Kernen in der Brille. Der Speicherplatz beträgt 8 GByte, der Speicherplatz 128 GByte.
Die 1080P-Auflösung der Displays bei 120 Hertz Bildwiederholrate sollte hoch genug für Text oder den Konsum von Filmen sowie Spielen sein. Die eingebaute Waveguide-Technik ermöglicht aber lediglich ein Sichtfeld von 36 Grad. Auch wenn die Einsatzmöglichkeiten mit bis zu drei virtuellen Bildschirmen an die Apple Vision Pro erinnern, sollte man also kein vergleichbares Bild erwarten. Auf den transparenten Brillengläsern sieht man oft nur einen verhältnismäßig kleinen Ausschnitt. Das Sichtfeld ist aber immerhin größer als beim einzelnen Display der Meta Ray-Ban Display (etwa 20 Grad).
Ein Android-Computer zum Aufsetzen
Die 600 Nits Helligkeit reichen laut Hersteller auch für den Einsatz im Freien aus – etwa für Einblendungen eines KI-Assistenten oder bei der Nutzung unterstützter Android-Apps. Getönte Gläser liegen bei und lassen sich via Clip aufstecken. Sie schützen nicht nur vor Sonneneinstrahlung, sondern erhöhen auch beim Medienkonsum den Kontrast des transparenten Bildes. Sehstärke-Linsen lassen sich auf Wunsch mitbestellen.
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Die Möglichkeiten der eingebauten Kamera liegen mit 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde (fps) deutlich über denen in anderen Smartglasses wie der Oakley Meta Vanguard (2128 × 2832 Pixel bei 30 fps, 1.216 × 1.616 Pixel bei 60 fps). Hier stoppt die Aufnahme erst nach maximal einer Stunde statt schon nach wenigen Minuten wie bei Meta. Die Ultra-Weitwinkel-Linse mit 120 Grad eignet sich auch hier aber eher für Landschaftsaufnahmen als für Fotos und Videos von Personen.
Um das Android-System mit genügend Strom zu versorgen, sind die hinteren Enden der Brillenbügel etwas dicker als bei einigen kompakteren Smartglasses. Das führt auch zu einem etwas höheren Gewicht von rund 135 Gramm (Meta Ray-Ban Display: rund 70 Gramm). Der Akku fasst 660 mAh und soll je nach Nutzung eine Stunde bis sieben Stunden durchhalten.
Wer möchte, kann drahtlos Geräte via Bluetooth oder Wi-Fi verbinden, etwa um vom Smartphone Anrufe entgegenzunehmen oder Spiele vom PC zu streamen. Wer lieber nicht auf das Kickstarter-Angebot eines chinesischen Herstellers zurückgreifen möchte, sollte auch die geplanten Smartglasses von Apple und Google (mit dem neuen Betriebssystem Android XR) im Auge behalten.
(jpw)
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