Digital Business & Startups
Caidera – und Medikamente kommen schneller bei Patient:innen an
#Interview
Das junge Software-Startup Caidera aus Berlin möchte in den kommenden Monaten zum „führender Player für Marketingkampagnen im stark regulierten deutschen Gesundheitsmarkt“ aufsteigen. Dann steht die Expansion an – insbesondere in die USA.
Das Berliner Startup Caidera, 2024 von Max Sieg und Daniel Fernau gegründet, automatisiert Marketing-Kampagnen. Zielgruppe sind dabei “hochregulierte Branchen wie Pharma und MedTech”. Die Plattform der Jungfirma setzt dabei “auf KI-Agenten, die nicht nur Inhalte prüfen, sondern aktiv erstellen, unter Berücksichtigung branchenspezifischer Regularien und Gesetze”. Business Angels wie Alexander Birke, Rüdiger Zarnekow, Richard Gerstenberg, Benedikt Rechmann und Kai Stubbe investierten bereits in die Jungfirma.
Im Interview mit deutsche-startups.de stellt Gründer Max Sieg sein Startup einmal ganz ausführlich vor.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Caidera erklären?
Wenn zum Beispiel ein Pharmaunternehmen ein neues Medikament hat und Ärztinnen informieren möchte, muss jeder Satz aufwendig geplant, geschrieben und von einem Anwalt geprüft werden, ob er erlaubt ist. Das dauert oft Monate. Wir haben einen Computer entwickelt, der das automatisch macht und zeigt, warum etwas erlaubt ist oder nicht. Dadurch kommen wichtige Medikamente schneller bei Ärzt:innen und Patient:innen an.
Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert Euer Geschäftsmodell?
Flexibles Abonnement Modell als SaaS. Gesundheitsunternehmen zahlen eine monatliche Subscription, die 100x günstiger ist als Agenturen und gleichzeitig schneller.
Wie ist die Idee zu Caidera entstanden?
Mein Mitgründer Daniel und ich haben es gemeinsam in operativen Projekten bei Gesundheitsunternehmen festgestellt: alle machen Gesundheitskampagnen noch komplett manuell. Marketing Teams verbringen Monate mit Compliance Freigaben statt mit kreativer Arbeit. Die Idee, dass wir den Schritt wagen selbst zu gründen, ist dann tatsächlich an einem Abend mit Freunden in einer Bar und ein paar Getränken entstanden.
Wie hast Du Deinen Mitgründer kennengelernt?
Bei meiner ehemaligen Managementberatung Campana & Schott. Wir haben dort über fünf Jahre zusammen gearbeitet und waren fast jeden Tag gemeinsam im Büro und haben gemeinsam Tischkicker gespielt.
Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Die Finanzierungsrunde! Über 12 Wochen intensive Gespräche, Pitches und viele Absagen. Dazu komplexe Verkaufsgespräche mit Enterprise Einkäufern. Beides Herausforderungen, die wir zuvor noch nie gemacht und nie gelernt haben.
Welches Projekt steht demnächst ganz oben auf Eurer Agenda?
Unser Designer. Damit kann man komplette PowerPoint Präsentationen von Anfang bis Ende automatisch generieren, inklusive Compliance Checks. Was normalerweise gern einmal Monate kostet, geht dann in Minuten.
Ihr konntet bereits Investorengelder einsammeln. Wie seid Ihr mit Euren Geldgebern in Kontakt gekommen?
Durch unser Stipendium bei Science & Startups plus sehr aktive Eigeninitiative. Wir haben systematisch Business Angels aus Healthcare und Tech angesprochen, unser Netzwerk aktiviert und einfach sehr viele Gespräche geführt.
Wo steht Caidera in einem Jahr?
Führender Player für Marketingkampagnen im stark regulierten deutschen Gesundheitsmarkt. Dann Expansion weltweit, insbesondere USA, wo der Markt noch größer ist und die regulatorischen Anforderungen mindestens genauso komplex sind.
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