Künstliche Intelligenz
Canon-Preisbrecher und Leicas Reporter-SL3 – Fotonews der Woche 45/2025
Der Herbst der Kamera-Reformen ist da. Wir hatten in dieser Kolumne in der letzten Woche richtige Fotoapparate versprochen, und da sind sie nun: Canon hat die dritte Version der R6 vorgestellt, die einige Upgrades besitzt – der eigentliche Star der Ankündigung ist jedoch ein Objektiv. Und Leica stellt bringt seine SL3 Reporter auf den Markt. Mit dem Namenszusatz erschienen schon früher Leicas, die besonders robust sein sollten.
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Das ist auch bei der Neuauflage der SL3 der Fall, die technischen Daten des bereits getesteten Modells bleiben gleich: 60 Megapixel-Sensor, Filmen in 8K und auch sonst alles, was eine moderne High-End-Kamera ausmacht. Allerdings: die digitale Echtheitssignatur nach C2PA gibt es nur bei der SL3-S, nicht bei der SL3, und laut Leicas Ankündigung nicht bei der SL3 Reporter. Der Schwerpunkt scheint da auf Design und Robustheit zu liegen.
Statt nur rauem Metallgehäuse soll eine Beschichtung aus nicht näher beschriebenem Aramid für mehr Langlebigkeit sorgen. Aramide sind faserverstärkte Kunststoffe, der bekannteste Markenname ist Kevlar. Das wiegt wenig, und ist sehr steif, also für eine Kamera recht gut geeignet – aber auch teuer. Im Leica-Kosmos machen die 400 Euro Aufpreis, also 7200 Euro für den Body, gegenüber der bisherigen SL3 aber kaum etwas aus. Der mattgrüne Lack ist übrigens keine Neuerung, frühere Reporter-Editionen bei Leica, etwa von der M10-P und der Q2 hatten auch dieses Design. Die SL3 Reporter ist bereits erhältlich.
Mehr Canon für gleich viel Geld
Viel überraschender als die neue Leica ist, was Canon da in dieser Woche alles vorgestellt hat. Die R6 Mark III bietet von allem mehr, vor allem 32,5 statt 24 Megapixeln Auflösung, und kostet trotzdem nicht mehr: die UVP liegt bei 2900 Euro. Es scheint, als wollte Canon hier in dieser Preisklasse knapp unter 3000 Euro unbedingt die Go-to-Kamera schaffen, denn einige Funktionen lassen aufhorchen. Da ist unter anderem das Filmen mit Open Gate, also der gesamten Sensorfläche. Statt 6K bei der Mark II sind bei der Mark III auch 7K geboten, ganze 8K gibt der Sensor nicht her.
KI-Autofokus ist heute selbstverständlich, nicht aber, auch in der mittleren Preisklasse eine wirklich schnelle Kamera anzubieten. Die Digic-X-Prozessor sorgt bei elektronischem Verschluss für bis zu 40 fps, mechanisch sind es 12. Und der Puffer kann nun 150 Bilder aufnehmen, wichtig vor allem bei Voraufzeichnung. Bis zu 20 Bilder lang speichert die Canon Bilder, bevor der Auslöser ganz durchgedrückt wird. Für Sport und Action ist das sehr hilfreich. Und Raw-Serien sind mit bis zu 150 Bildern möglich, wenn eine schnelle CFexpress-Karte zum Einsatz kommt.
Und, auch wenn die Auflösung nicht bei allen Anwendungen das einzig Entscheidende ist: Die knapp 33 Megapixel setzen insbesondere Nikon unter Druck. Dort hat man stets nur die Wahl zwischen 24 oder 45 Megapixeln, wobei letztere Auflösung den teuren Flaggschiffen Z8 und Z9 vorbehalten ist. Oder der inzwischen fünf Jahre alten Z7 II, die viel langsamer ist. Die ist übrigens kürzlich deutlich unter 2000 Euro gerutscht.
Ein bezahlbares f/1.2 von Canon
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Der eigentliche Preisbrecher von Canons Neuvorstellungen ist das Objektiv RF 45mm F1.2 STM. Anfangsblendenöffnung von f/1.2 für 500 Euro gab es bei Canon noch nie. Rein danach gemessen ist das unverschämt günstig, Canons eigenes EF 50mm f/1.2 L USM kostet mehr als das Fünffache. Wer vorwiegend künstlerisch und mit natürlichem Bokeh fotografieren will, wird trotzdem zur teureren Optik greifen, denn mit neun Linsen in sieben Gruppen ist das neue 45-Millimeter-Objektiv viel einfacher aufgebaut.
Das teure 50-Millimeter besteht aus 15 Linsen in neun Gruppen, was besseres Bokeh und weniger Verzerrungen ermöglicht. Neben teuer ist das aber auch mit 950 Gramm schwer, das neue 45 Millimeter wiegt nur 350 Gramm. Und, nur so zum Vergleich: Für den EF-Mount von Canon kostet das fast 20 Jahre alte 50-Millimeter mit f/1.2 immer noch knapp 1500 Euro. Nikon und Sony sollten hier gut hinschauen, denn lichtstarke Festbrennweiten sind, vor allem durch Dritthersteller, wieder einmal im Kommen. Canon hat da gut reagiert. Alles weitere zur R6 Mark III und dem 45-Millimeter zeigt unsere ausführliche Meldung.
Mit Leica auf Safari
Kommen wir noch einmal zurück zu Leica. Was sich mit deren Vollformat-Kameras unter widrigen Bedingungen erreichen lässt, haben wir nämlich erst kürzlich berichtet. Mit der SL3-S auf Safari in Sambia ist daher unsere Empfehlung für einen Long Read zum Sonntagabend oder zum Wochenstart. Es gibt nicht nur tolle Tierbilder, sondern auch jede Menge Praxiserfahrung – auch im Vergleich mit einer Nikon Z8.
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(nie)
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Flugtaxi der Boeing-Tochter Wisk Aero absolviert Erstflug
Erstflug für ein unbemanntes Lufttaxi: Die Boeing-Tochter Wisk hat ihr Fluggerät der sechsten Generation erstmals aufsteigen lassen. Der Test verlief laut Hersteller erfolgreich.
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Das Lufttaxi sei gestartet und geschwebt. Zudem habe es stabil Flugmanöver durchgeführt, teilte Wisk Aero mit. Das sei der Auftakt zu einem umfangreichen Testprogramm. An dessen Ende soll eine Musterzulassung für das Lufttaxi stehen.
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Generation 6: Aircraft Configuration with Sebastien Vigneron
Das Fluggerät ist elektrisch angetrieben und startet und landet senkrecht (Electric Vertical Take-off and Landing, eVTOL). Es sieht wie ein konventionelles Flugzeug aus, mit Tragflächen, die eine Spannweite von etwa 15 Metern haben. Darin ist Platz für vier Passagiere. Ein Pilot ist nicht vorgesehen, das Flugtaxi liegt autonom und soll von einem Kontrollzentrum aus überwacht werden, wobei ein Operator bis zu drei der Fluggeräte gleichzeitig kontrollieren soll.
Sechs schwenkbare Propeller
Angetrieben wird es von zwölf Elektropropellern, die an den Tragflächen angebracht sind. Sechs davon haben eine vertikale Achse und sorgen für Auftrieb. Sie werden nur für den Start und die Landung benötigt. Die sechs Propeller an der Vorderseite der Tragflächen sind schwenkbar: Während des Starts und der Landung sorgen sie für Auftrieb. Für den Horizontalflug werden sie waagerecht gestellt und erzeugen Vortrieb.
Die Reisegeschwindigkeit beträgt 120 Knoten, also etwa 220 km/h. Die Reichweite gibt Wisk Aero mit etwa 145 Kilometern plus einer Reserve an. Die Flughöhe soll bei 2.500 Fuß (762 Meter) liegen.
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Das aktuelle Fluggerät stellt die sechste Iterationsstufe von Wisks eVTOL dar. Dieses Design soll bei der US-Luftfahrtbehörde, der Federal Aviation Association (FAA), zertifiziert werden. Mit den vorherigen Prototypen hat Wisk knapp 1800 Testflüge durchgeführt.
Wisk Aero will nach eigenen Angaben künftig Flugtaxidienste in Houston, Los Angeles und Miami anbieten.
(wpl)
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Dänische Eisenbahngesellschaft stellt Batteriezüge von Siemens in Dienst
Der Batteriezug Mireo Plus B von Siemens ist jetzt in Dänemark im Einsatz. Den ersten Zug dieses Typs bei der dänischen Eisenbahngesellschaft Midtjyske Jernbaner hat König Frederik eingeweiht, wie Siemens mitgeteilt hat.
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Die Züge fahren auf den Strecken von Holstebro nach Skjern und von Vemb über Lemvig nach Thyborøn im Nordwesten Jütlands, also des dänischen Festlandes, teilte Siemens mit. Dort sollen sie alte dieselbetriebene Züge ersetzen und so zur Dekarbonisierung des Nahverkehrs beitragen.
Der Mireo Plus B basiert auf dem Triebzug Mireo mit Stromabnehmer. Die Batterie-Variante hat zusätzlich noch einen Energiespeicher an Bord, der auf elektrifizierten Strecken über die Oberleitung geladen wird und auf nicht elektrifizierten Abschnitten Strom liefert.
Siemens baut eine Batteriefabrik
Eine zweiteilige Einheit, wie sie die Midtjyske Jernbaner einsetzt, verfügt über 127 Plätze und hat eine Reichweite von etwa 80 Kilometern. Bei einem dreiteiligen Zug sind rund 120 Kilometer drin. Ende September hat Siemens angekündigt, die Akkus für die Züge künftig selbst herzustellen. Dafür baut der Konzern eigens eine Fabrik in Bayern.
Für längere Strecken ohne Oberleitung bietet Siemens alternativ noch eine Variante des Mireo mit Brennstoffzelle an. Der Mireo Plus H hat als zweiteiliger Zug eine Reichweite von maximal 800 Kilometern, als dreiteiliger eine von 1000 Kilometern.
„Als wir vor sechs Jahren beschlossen haben, unsere Dieselzüge durch klimafreundlichere Alternativen zu ersetzen, wussten wir noch sehr wenig über die Technologie“, sagte Midtjyske-Jernbaner-Chefin Martha Vrist.
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Das Eisenbahnunternehmen hat insgesamt sieben der Regionalzüge bestellt. Es war laut Siemens die erste Bestellung aus dem Ausland. In Deutschland sind die Akkuzüge unter anderem in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Einsatz.
(wpl)
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Mercedes-Benz strebt Millionen-Vergleich im Diesel-Streit in den USA an
Mit einer Zahlung von umgerechnet etwas mehr als 102 Millionen Euro will Mercedes-Benz in den USA den Streit um angebliche Abgasverstöße endgültig beilegen. Er habe Vergleiche mit US-Bundesstaaten geschlossen, teilte der Autokonzern in Stuttgart mit. Sie müssten noch von den zuständigen Gerichten abgesegnet werden. Der Mercedes-Benz Group und seiner US-Tochter werden überhöhte Abgaswerte bei rund 250.000 Dieselfahrzeugen vorgeworfen.
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Für die aktuellen Vergleiche sind schon entsprechende Rückstellungen in der Bilanz gebildet. „Das Unternehmen schließt damit die wesentlichen noch offenen Rechtsverfahren im Zusammenhang mit Diesel-Emissionen in den USA ab“, sagte ein Sprecher. Durch die Vergleiche vermeide es langwierige und kostenintensive Auseinandersetzungen vor Gericht.
Mercedes-Benz kostet der Diesel-Skandal Milliarden in den USA
Seit 2016 steht Daimler wegen angeblich frisierter Messwerte zum Ausstoß des Schadstoffs Stickoxid im Visier der US-Justiz. Gezielte Manipulationen der Abgastechnik mit einer Schummelsoftware, wie sie jahrelang bei Volkswagen (VW) zum Einsatz kam, hat der Konzern jedoch stets zurückgewiesen.
Anders als VW, das 2015 auf Druck der US-Behörden Abgasbetrug im großen Stil einräumte, gab Mercedes-Benz im Rahmen der bisherigen Vergleiche und der aktuellen Vereinbarung kein Schuldeingeständnis ab. In der Folge muss Mercedes auch keine Fahrzeuge von Kunden zurückkaufen oder sich durch einen Aufpasser von den US-Behörden überwachen lassen. Dafür musste der Stuttgarter Konzern die Autos, ähnlich wie in Europa, per Software-Update nachbessern.

(Bild: EPA
)
Mercedes-Benz hat laut Mitteilung gemäß einer früheren Vereinbarung bereits mehr als 85 Prozent der Autos und Transporter auf die entsprechende neue Software aktualisiert. Ziel eines neuen Anreizprogramms sei nun, über das im Vergleich von 2020 hinaus vereinbarte Maß zusätzliche Software-Updates zu fördern, teilt das Unternehmen weiter mit.
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Nach Angaben des Sprechers beliefen sich die Kosten für die Beilegung des Diesel-Skandals in den USA inklusive der neuen Vergleiche auf über zwei Milliarden Euro. Das US-Justizministerium hat seine strafrechtlichen Ermittlungen gegen Mercedes-Benz 2024 eingestellt.
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