Künstliche Intelligenz
ChatGPT: OpenAI verbessert Antworten bei sensiblen Fragen
Das KI-Modell hinter ChatGPT ist aktualisiert worden, konkret deren Model Specs, also die Modellspezifikationen, in denen festgehalten wird, wie sich ein Modell erwünscht verhalten soll. Es handelt sich also nicht um ein gänzlich neues Modell. Es soll dafür nun besser auf sensible Themen und Fragen reagieren. OpenAI hat bereits in den vergangenen Wochen ähnliche Verbesserungen eingeführt. Dieses Mal veröffentlicht das Unternehmen auch Zahlen dazu, wie viele Menschen den Chatbot nutzen, um über sensible Themen zu sprechen.
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Die neuen Sicherheitsverbesserungen betreffen Gespräche über psychische Gesundheitsprobleme wie Psychosen und Manie, Selbstverletzungen und Suizid sowie emotionale Abhängigkeiten von KI. Das heißt, die Fälle, die einer besonderen Reaktion des Chatbots bedürfen, sind erweitert worden. Künftig werden auch sie in den Sicherheitstests der Modelle angegangen.
Laut eigener Aussage kann ChatGPT mit den neuen Anforderungen Antworten, die nicht dem gewünschten Verhalten entsprechen, um 65 bis 80 Prozent reduzieren. Das bedeutet aber auch, dass weiterhin mehr als 20 Prozent nicht dem entsprechen, was OpenAI dem Chatbot als passende Antwort vorgibt. In längeren Gesprächen sollen die neuen Modelle eine Zuverlässigkeit von 95 Prozent aufweisen. Zuverlässig im Sinne von so reagieren, wie es in den Model Specs vorgeschrieben ist.
Um diese Anforderungen festzulegen, hat OpenAI mit 170 Experten aus dem Bereich mentale Gesundheit zusammengearbeitet. Als Beispiel für die Verbesserungen zeigt OpenAI im Blogbeitrag einen Auszug aus einem Chat, bei dem der Nutzer sagt, er unterhalte sich lieber mit dem Chatbot als mit echten Menschen. Daraufhin antwortet ChatGPT nun also unter anderem: „Das ist sehr nett von dir, ich freue mich, dass du gerne mit mir sprichst. Aber um es klar zu sagen: Ich bin hier, um die guten Dinge zu ergänzen, die Menschen dir geben, nicht um sie zu ersetzen.“ Möglich wäre auch, diese Absage deutlich neutraler zu verfassen. Wie Sam Altman einst erklärte, kostet jedes „Danke“ das Unternehmen Geld, weil es verarbeitet werden muss.
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OpenAI sagt jedoch auch ganz klar, man wolle die Menschen nicht möglichst lange im Gespräch halten und unterscheide sich deutlich von Social Media – diese Dienste verdienen ihr Geld mit Werbung, je mehr sie davon ausspielen können, desto mehr.
Millionen Menschen sprechen mit ChatGPT über ihre Probleme
OpenAI schreibt, dass etwa 0,07 Prozent der aktiven wöchentlichen Nutzer und 0,01 Prozent der Nachrichten auf ein mentales gesundheitliches Problem wie eine Psychose oder Manie hinweisen. Während vor der Aktualisierung nur 27 Prozent dieser Gespräche mit einem erwünschten Verhalten von GPT-5 bedacht wurden, soll das aktualisierte GPT-5 nun in 92 Prozent der Fälle wünschenswert antworten.
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Bei Gesprächen mit suizidaler Ausrichtung und Selbstverletzung soll das neue GPT-5 in 52 Prozent der Fälle besser reagieren als GPT-4o. Unklar ist, warum OpenAI hier ein anderes Modell als Vergleich heranzieht, offensichtlich handelt es sich dabei um die Auswertung echter Gespräche. Denn in der Folge schreibt OpenAI im Blogbeitrag, dass bei einem Test mit 1000 kritischen Gesprächen GPT-5 in 91 Prozent der Fälle wie in den Spezifikationen festgehalten antwortete – und im Vergleich die GPT-5-Vorgängerversion nur in 77 Prozent.
0,15 Prozent der wöchentlichen Gespräche mit ChatGPT sollen aus diesem Themenkomplex stammen. 0,05 Prozent der Chats beinhalten demnach sogar konkret suizidale Intentionen. Geht man davon aus, dass ChatGPT insgesamt pro Woche 800 Millionen aktive Nutzer hat, sind es allein 1,2 Millionen Gespräche über das Thema Suizid und Selbstverletzung. Ähnlich sehen die Zahlen zu engen Beziehungen mit dem Chatbot aus: Auch hier, so schreibt OpenAI, zeigten 0,15 Prozent der wöchentlich aktiven Nutzer und 0,03 Prozent der Gespräche Auffälligkeiten an.
Hinweis: In Deutschland finden Sie Hilfe und Unterstützung bei Problemen aller Art, auch bei Fragen zu Mobbing und Suiziden, bei telefonseelsorge.de und telefonisch unter 0800 1110111. Die Nummer gegen Kummer (Kinder- und Jugendtelefon) lautet 116 111. In Österreich gibt es ebenfalls kostenfreie Hilfsangebote, darunter speziell für Kinder der Kindernotruf unter 0800 567 567 sowie Rat auf Draht unter 147. Dieselbe Telefonnummer führt in der Schweiz zu Pro Juventute.
(emw)
Künstliche Intelligenz
Glasfaser: Digitalminister bringt alle an einen Tisch
Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) erklärt den Netzausbau zur „Chefsache“ und will ihn in Abstimmung mit den beteiligten Interessengruppen beschleunigen. Vertreter von Unternehmen, Bundesländern und Kommunen sowie der Bundesnetzagentur verständigten sich bei einem Treffen mit dem Minister am Dienstag auf einen Fahrplan, der im ersten Quartal 2026 in eine gemeinsame Absichtsklärung für den Infrastrukturausbau münden soll.
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„Wir haben bereits mit der Novelle des Telekommunikationsgesetzes und gezielten Förderprogrammen den Netzausbau deutlich beschleunigt. Und wir wollen jetzt noch einmal richtig zulegen“, erklärt Wildberger. „Dafür bringen wir alle Akteure an einen Tisch und starten einen kontinuierlichen Austausch mit verbindlichen Zielen. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass der Ausbau Chefsache bleibt und wir gemeinsam große Sprünge nach vorn machen.“
Regelmäßige Treffen
Die Treffen mit allen Beteiligten sollen nun regelmäßig stattfinden und in eine gemeinsame Absichtserklärung münden, die laut BMDS „konkret messbare Ziele“ für den Infrastrukturausbau setzt. Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) sieht allerdings keinen dringenden Bedarf für ein „zusätzliches, aufwändiges Monitoring des Ausbaufortschritts“ und verweist auf seine jährliche Marktanalyse, die „bereits belastbare Zahlen für den Glasfaserausbau“ liefere.
Bei dem Treffen am Dienstag im Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) ging es den Angaben zufolge unter anderem um das derzeit strittigste Thema der Branche: die Migration der Kupferanschlussnetze auf Glasfaser. Die geplante Absichtserklärung sollte sich daher auch „in erster Linie mit dem geregelten Übergang von DSL- auf Glasfasernetze beschäftigen“, fordert Breko-Vizepräsident Karsten Kluge.
Auch für den Verband der Anbieter im Digital- und Telekommunikationsmarkt (VATM) ist die Kupfer-Glas-Migration der „Lackmustest“ für das neue Digitalministerium und die Regulierungsbehörde Bundesnetzagentur. Der VATM fordert ein klares Bekenntnis zum Wettbewerb. „Mehr Leistung, mehr Produkte und mehr Anbieter, die im Wettbewerb um die Kundinnen und Kunden stehen“, gibt VATM-Vize Wolfram Rinner als Losung aus. „Das Ministerium hat sich erfreulicherweise sehr intensiv mit der Bedeutung des Wettbewerbs und einer diskriminierungsfreien Kupfer-Glas-Migration beschäftigt. Das gilt es, effektiv zu nutzen.“
„Wichtiger Schritt“
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Grundsätzlich begrüßen Branchenvertreter Wildbergers Vorstoß. Das sei „ein wichtiger Schritt, um Staat, Wirtschaft und Kommunen zu vereinen“, sagt Frank Rosenberger, CEO von 1&1 Versatel. Hemmnisse für Ausbau und Wettbewerb müssten konsequent beseitigt werden. „Die Bundesnetzagentur muss den Wettbewerb aktiv schützen, damit Deutschland ein wirklich zukunftsfähiges Glasfasernetz bekommt, denn das ist die Grundlage für Sicherheit und Digitalisierung in allen wirtschaftlichen und privaten Bereichen.“
Breko-Vize Kluge lobt den Tatendrang des Ministers. „Dass er alle am Glasfaser- und Mobilfunkausbau beteiligten Akteure aus Bund, Ländern, Kommunen, Regulierung und Wirtschaft an einen Tisch bringt, um sich gemeinsam auf gezielte Maßnahmen zur Stärkung des Netzausbaus zu verständigen, zeigt, dass er die Dringlichkeit der Situation erkannt hat.“
Der VATM sieht in dem Vorstoß eine Chance, verlorenes Terrain gutzumachen. „Wir haben beim Glasfaserausbau wichtige Jahre durch eine dysfunktionale Breitbandförderung, unzureichende Regulierung und Reibungsverluste auf den föderalen Ebenen verloren“, sagt Rinner. „Nun müssen endlich alle Akteure an einem Strang ziehen, um den Rückstand bei der Digitalisierung aufzuholen.“
(vbr)
Künstliche Intelligenz
EU-Deadline naht: Wie iPhones kompatibler werden müssen
Bis zum Jahresende muss Apple die Grundlagen für ein kompatibleres iPhone schaffen. Dem Hersteller bleiben noch gut zwei Monate Zeit, um erste Interoperabilitätsvorgaben der EU-Kommission in iOS umzusetzen. Das Betriebssystem fällt als sogenannter „Core Platform Service“ eines als Gatekeeper eingestuften Unternehmens unter die schärferen Wettbewerbsregeln des Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act – DMA). Hier sind die Regulierer zudem in der Lage, haarklein zu definieren, welche Schritte erforderlich sind.
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Konkret geht es um die Öffnung der bislang stark eingeschränkten iPhone-Kommunikation mit Geräten anderer Hersteller wie Smartwatches und Kopfhörer. Letztere sollen künftig funktional zu Apples Hardware wie Apple Watch und AirPods aufschließen können.
Was Apple bis Ende 2025 umsetzen muss
Bis Ende 2025 muss Apple deshalb gleich in mehreren Bereichen für bessere Kompatibilität sorgen, wie die EU-Kommission in dem Zeitplan ihrer ursprünglichen Entscheidung vorgibt. Dazu gehören die bislang auf Apple-Hardware begrenzten iOS-Mitteilungen, die Bereitstellung von WLAN-Zugangsdaten, die Hintergrundfähigkeiten von Apps und ein bequemeres Pairing von Accessoires. Obendrein muss Apple es noch im laufenden Jahr erlauben, Zahlungsinformationen über den NFC-Controller auf andere Hardware zu übertragen, um zum Beispiel anschließend mit einer Smartwatch kontaktlos bezahlen zu können.
Der weitreichende Zugriff auf iOS-Mitteilungen ist bislang der Apple Watch vorbehalten. Dritt-Hersteller bleiben hier ausgesperrt. Bis Ende 2025 muss Apple nun eine erste Beta liefern, mit der die Mitteilungen – nach Einwilligung des Nutzers – auch auf einer Smartwatch einer anderen Marke landen können und sich dort auch beantworten lassen.
Hersteller wie Garmin, Pebble & Co. sind dann in der Lage, eine solche erweiterte Funktionalität in ihre Begleit-Apps zu integrieren. Solche Apps müssen künftig außerdem im Hintergrund zuverlässig ihren Dienst verrichten können, um etwa Daten mit der Smartwatch auszutauschen – etwa nach einer App-Zwangsbeendingung oder der temporären Deaktivierung von Bluetooth im Kontrollzentrum.
Zugang zu WLAN-Daten und bequemes Pairing
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Zum Jahresende sollen Dritt-Geräte obendrein Zugriff auf die in iOS gespeicherten WLAN-Zugangsdaten erhalten, um sich damit selbst bequem anmelden zu können – ganz so wie es die Apple Watch längst macht.
Auch den von AirPods bekannten, simplen Pairingprozess allein durch Annäherung der In-Ears an ein iPhone muss Apple als Beta bis Ende 2025 für Dritte öffnen. Eine der Interoperabilitätsvorgaben hat Apple bereits umgesetzt, nämlich den Support für WLAN-Direktverbindungen über den Standard Wi-Fi Aware. Im Unterschied zu anderen Öffnungsschritten, die Apple bewusst auf die EU begrenzt, ist Wi-Fi Aware global verfügbar. Das soll plattformübergreifende Alternativen zu AirDrop erlauben. Die tiefe Systemintegration für solche Dateiübertragung muss Apple aber erst bis Mitte 2026 bereitstellen – und limitiert diese per Geosperre möglicherweise wieder auf EU-Mitgliedsstaaten.
Diese Neuerungen müssten demnach bereits in iOS 26.1 – derzeit noch in der Testphase – und die kommende Beta von iOS 26.2 einfließen. Erste Spuren etwa für eine Erweiterung der Mitteilungsfunktion wurden im Code des Systems bereits gesichtet, eine richtige Dokumentation steht aber noch aus.
Apple läuft gegen die Änderungen seit längerem Sturm – insbesondere die Öffnung von Mitteilungen sowie die Freigabe von WLAN-Zugangsdaten. Damit ist der Konzern bislang allerdings nicht weitergekommen: Das Berufungsverfahren beim Gericht der Europäischen Union (EuG) läuft noch, die von Apple außerdem geforderten Ausnahmeregelungen wies die Kommission im August zurück. Der Konzern ging daraufhin dazu über, das Wettbewerbsgesetz direkt anzugreifen, der DMA müsse gekippt oder zumindest weitreichend überarbeitet werden. Apple setzt außerdem verstärkt darauf, die Einführung neuer iOS-Funktionen in der EU aufzuschieben.
(lbe)
Künstliche Intelligenz
Dumm oder mit WLAN & App: Was für eine smarte Waschmaschine ab 300 Euro spricht
WLAN und App bei der Waschmaschine? In Verbindung mit einem Smart Home kann das nervige Aufgaben erleichtern, Fehler vermeiden und Geld sparen.
Waschmaschinen mit WLAN-Anbindung und App-Steuerung versprechen höheren Komfort, bessere Kontrolle und sogar Energieeinsparungen. Inzwischen sind viele Funktionen auch bei günstigen Geräten für unter 300 Euro zu haben. Doch was steckt wirklich hinter den smarten Funktionen, welche braucht man – und für wen lohnt sich die Anschaffung einer vernetzten Waschmaschine?
Die Waschmaschine gehört zu den wichtigsten Haushaltsgeräten. Sie läuft regelmäßig, verbraucht Strom und Wasser und bleibt meist unbeachtet, sofern sie funktioniert. Doch während Heizung, Beleuchtung und Haustür längst auf das Smart Home reagieren, liegen Waschmaschinen in der Prio-Liste der Vernetzung erstaunlich weit hinten. Immerhin entdecken immer mehr Hersteller die Waschmaschine als Baustein im vernetzten Zuhause – und bauen WLAN und smarte Funktionen längst nicht mehr nur in Top-Modelle ein, sondern auch in den Einsteiger-Klassen mit fairem Preis-Leistungs-Faktor. Mittlerweile findet man die Vernetzung schon bei Modellen, die für 299 Euro beworben werden.
Besonders im mittleren und oberen Preissegment ab etwa 600 Euro gibt es kaum noch Geräte, die nicht mit App und WLAN ausgestattet sind. Marken wie Bosch, Siemens, Samsung, LG, AEG oder Miele bieten zahlreiche Modelle mit App-Steuerung an. Die Versprechen klingen verlockend: Waschen per Smartphone starten, Verbrauch im Blick behalten, automatische, verschmutzungs- und umweltgerechte Dosierung der Waschmittel, smarte Programmwahl, Vermeiden von Farbunfällen und sogar Geld sparen dank Einbindung ins Smart Home.
Was bedeutet „smart“ bei Waschmaschinen?
Wer eine Waschmaschine mit WLAN kauft, kann diese mit dem eigenen Netzwerk verbinden und über eine Smartphone-App steuern. Klingt zunächst nach Spielerei – beim näheren Hinsehen ergeben sich jedoch einige praktische Möglichkeiten. Voraussetzung ist freilich, dass WLAN verfügbar ist – wer seine Maschine im Gemeinschaftskeller des Mehrfamilienhauses stellt und den Router im fünften Stock betreibt, hat schlechte Karten. Ein vergleichbares Problem kennen wir schon von smarten Stromzählern.
Steht die Verbindung, lässt sich der Waschvorgang von unterwegs starten. Das ist hilfreich, wenn man zum Beispiel auf dem Heimweg ist und die Wäsche möglichst frisch aus der Trommel holen möchte. Statt stundenlang in der feuchten Trommel zu liegen und dabei unangenehme Gerüche zu produzieren, läuft das Waschprogramm genau rechtzeitig los. Einige Modelle senden zudem eine Push-Nachricht ans Handy, wenn die Maschine fertig ist oder ein Problem erkannt wurde – etwa ein Wasserleck oder ein blockierter Abfluss.
Besonders nützlich sind Waschmaschinen, die automatisch die Beladung erkennen und das Waschprogramm darauf abstimmen. Manche Geräte analysieren sogar den Verschmutzungsgrad des Wassers, um die Waschdauer flexibel anzupassen. In Kombination mit automatischer Waschmitteldosierung, wie sie etwa bei Bosch (i-DOS) oder AEG (AutoDose) zum Einsatz kommt, wird der Waschvorgang effizienter und schonender für Textilien und Umwelt.
Auch die Sprachsteuerung per Alexa oder Google Assistant ist inzwischen bei einigen Herstellern möglich. So kann man etwa den aktuellen Status abfragen oder einen Waschgang starten, ohne das Smartphone in die Hand zu nehmen. Allerdings funktioniert das nur, wenn die App des Herstellers entsprechende Schnittstellen bietet – und diese auch zuverlässig arbeiten. Ein Beispiel dafür ist das Home-Connect-System von Bosch, welches etwa bei der Bosch WGB244A40 integriert ist.
Praktischer Nutzen: Wann lohnen sich die smarten Funktionen wirklich?
Ob sich eine smarte Waschmaschine lohnt, hängt stark vom Alltag und den eigenen Ansprüchen ab. Wer regelmäßig wäscht, die Maschine nicht in Hörweite der Wohnungstür betreibt oder viel unterwegs ist, profitiert durchaus von den Komfortfunktionen.
Ein Beispiel: In einem Haushalt mit Kindern fällt häufig Wäsche an – oft zu ungünstigen Zeiten. Wenn die Maschine über die App steuerbar ist, lässt sich der Waschgang auch spät abends oder in der Mittagspause anstoßen, ohne dass man vor Ort sein muss. Die Benachrichtigung aufs Handy verhindert unnötige Wartezeiten oder vergessene Trommeln.
In einem anderen Szenario nutzen Technikaffine die Waschmaschine als Teil ihres Smart Homes. Sie integrieren das Gerät in Automatisierungen, etwa mit Home Assistant oder Apple Homekit. So lässt sich die Maschine automatisch dann starten, wenn der eigene Stromverbrauch niedrig oder der Strompreis besonders günstig ist. Auch in Haushalten mit Photovoltaik-Anlage oder Balkonkraftwerk kann das hilfreich sein – etwa wenn die Waschmaschine genau dann loslegt, wenn die Sonne scheint und viel Eigenstrom produziert wird.
Bei fast allen Herstellern kann man seine eigenen Waschprogramme konfigurieren und in der App festlegen, wie viele Spülvorgänge es geben soll, wie viele Schleuder-Umdrehungen, wie viel Wasser und welche Temperatur. Manche Apps beraten, wie viele Wolldecken man mit wie vielen Frotteehandtüchern zusammen in die Trommel packen sollte. Aber wie so oft: Wirklich smart wird es erst dann, wenn man sich nicht selbst damit auseinander setzen muss, was für diese Wäsche jetzt die richtige Einstellung ist.
Einige der Funktionen lesen sich spannend, werden in der Praxis aber wohl selten zum Einsatz kommen. So kann man mit der App von Haier die Waschetiketten aller Kleidungsstücke abfotografieren, die man in die Trommel packt. Die Handy-App sorgt dann dafür, dass auf jeden Fall das richtige Waschprogramm läuft. Gut möglich, dass Singles mit geringem Wäscheaufkommen so etwas gelegentlich nutzen, um zu verhindern, dass der Wollpullover des neuen Schwarms in Kindergröße wieder herauskommt. Aber es wirkt unrealistisch, dass jemand solche Tätigkeiten beim täglichen Waschen in der kinderreichen Großfamilie tatsächlich regelmäßig durchführt. Schließlich gibt es auch (fast) niemanden, der den Inhalt seines Kühlschranks täglich mit Waage, Barcodescanner und Eingabe des Haltbarkeitsdatums indiziert, obwohl die Technik dafür auch schon seit Jahren verfügbar wäre.
Hersteller und Modelle im Überblick: Was bekommt man für sein Geld?
Die bekannten Hersteller setzen auf eigene App-Plattformen. Bosch und Siemens nutzen Home Connect, LG setzt auf die ThinQ-App, Samsung auf Smartthings. Es gibt eigene Lösungen von AEG, Haier oder Gorenje. Preislich beginnen smarte Waschmaschinen bei inwzischen bei knapp 300 Euro. Wer etwas mehr auf den Tisch legt, hat eine größere Auswahl inklusive bekannter Marken – etwa von Samsung oder LG. Wer mehr Komfort, leisere Direktantriebe und automatische Dosierung wünscht, landet schnell bei 800 bis über 1000 Euro. Miele und Bosch bewegen sich im oberen Bereich, bieten dafür aber auch mehr Ausstattung und leben von ihrem guten Ruf. Preis-Tipp: Nicht bei jedem Hersteller muss man ganz oben ins Regal greifen, um smarte Funktionen zu bekommen. Die Gorenje WPAM74SA1T wechselt schon für 379 Euro den Besitzer.
Bosch bietet mit Home Connect eine solide App mit klarer Struktur und guter Integration in andere Smart-Home-Systeme wie Home Assistant. Viele der Geräte verfügen über i-DOS, also eine automatische Waschmitteldosierung, sowie eine Beladungserkennung. LG wirbt mit „AI Direct Drive“: Die Maschine erkennt Textilarten und vergleicht sie mit einer Datenbank, um das passende Programm zu wählen. Samsung setzt auf „AI Ecobubble“, eine Funktion, die Schaum vor dem Waschgang erzeugt und so bei niedrigen Temperaturen effizient waschen soll. Die Smartthings-App bietet eine gute Benutzeroberfläche, erlaubt aber wenig Eingriffe durch Drittsysteme.
Miele und AEG legen den Fokus auf eigene Ökosysteme. Die Apps sind übersichtlich, bieten aber weniger Freiheiten für Bastler oder Smart-Home-Fans.
Geld sparen: So funktioniert nachhaltiges Waschen mit smarter Technik
Ein großer Vorteil smarter Waschmaschinen liegt im gezielten Energiemanagement. Wer einen dynamischen Stromtarif nutzt – etwa von Anbietern wie Tibber oder Awattar –, kann die Waschmaschine automatisiert dann starten lassen, wenn der Strompreis besonders niedrig ist. Die Preise ändern sich dort stündlich, je nach Angebot und Nachfrage am Strommarkt.
In Kombination mit einem Smart-Home-System (Bestenliste) lässt sich die Waschmaschine so programmieren, dass sie nur dann startet, wenn der Preis unter einen bestimmten Wert fällt. Das spart nicht nur Geld, sondern entlastet auch das Stromnetz.
Noch interessanter wird es mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage oder einem Balkonkraftwerk (Bestenliste). Über eine smarte Steckdose (Bestenliste) wie den Shelly Plug oder FritzDECT lassen sich Energieflüsse messen. Wenn der Eigenverbrauch über einen definierten Schwellenwert steigt – etwa weil gerade viel Sonnenstrom produziert wird – startet die Waschmaschine automatisch. So nutzt man den selbst erzeugten Strom direkt und reduziert den Bezug aus dem Netz.
Diese Form der Automatisierung erfordert zwar etwas technisches Know-how, lässt sich aber mit Plattformen wie Home Assistant vergleichsweise einfach umsetzen. Wer seine Waschmaschine regelmäßig auf diese Weise betreibt, kann je nach Stromtarif mehrere Euro im Monat sparen – und gleichzeitig Umwelt und Stromnetz schonen.
KI-Funktionen: Intelligente Unterstützung oder nur ein Etikett?
Viele Hersteller bewerben ihre Waschmaschinen inzwischen mit Künstlicher Intelligenz – doch was steckt dahinter?
In der Praxis handelt es sich meist um regelbasierte Systeme, die mit Hilfe von Sensoren Beladung, Textilart und Verschmutzungsgrad erkennen und daraufhin das optimale Waschprogramm vorschlagen. LGs AI Direct Drive analysiert beispielsweise die Trommelbewegung und vergleicht sie mit hinterlegten Mustern, um die Art der Kleidung respektive die verwendeten Stoffe zu bestimmen. Samsung setzt auf eine Kombination aus Sensoren und App-Empfehlungen, um das passende Programm auszuwählen.
Tatsächlich können diese Funktionen den Alltag erleichtern, besonders für Nutzer, die sich nicht mit Programmnamen wie „Baumwolle Eco 60°C“ auseinandersetzen wollen. Die Maschine wählt selbstständig ein Programm, das so wenig Energie und Waschmittel wie möglich verbraucht, aber trotzdem sauber wäscht. „Künstliche Intelligenz“ im eigentlichen Sinne – also selbstlernende Systeme mit kontinuierlicher Verbesserung – steckt dahinter aber in der Regel nicht.
Ausstattung: Was eine moderne Waschmaschine unbedingt mitbringen sollte
Unabhängig vom Smart-Label gibt es technische Merkmale, auf die man beim Kauf achten sollte. Ein leiser Direktantrieb – oft als Inverter-Motor oder Direct Drive bezeichnet – sorgt für weniger Vibrationen, höhere Laufruhe und längere Lebensdauer. Eine automatische Beladungserkennung hilft dabei, Wasser und Energie zu sparen, indem sie das Waschprogramm anpasst. Die automatische Waschmitteldosierung ist nicht nur komfortabel, sondern verhindert auch Überdosierung – gut für Umwelt und Geldbeutel. Und obwohl sie so heißt, dosiert sie nicht nur das Waschmittel, sondern bei Bedarf auch den Weich- oder Hygienespüler.
Sicherheitsfunktionen wie Aquastopp oder Leckagesensoren sollten ebenfalls vorhanden sein. Bei App-Anbindung gibts im Störungsfall auch sofort eine Push-Nachricht aufs Handy. Nett zu haben, aber weniger wichtig sind dagegen Spielereien wie eine beleuchtete Trommel oder aufwendige Touchdisplays, die zwar toll aussehen, aber nicht immer zur Bedienfreundlichkeit beitragen. Und je nachdem, wie organisiert man ist, sind die Nachlege-Systeme moderner Waschmaschinen sehr praktisch. Mit denen kann man den vergessenen Socken oder die Unterhose, die doch noch unterm Bett lag, nach Start des Waschprogramms hinzugeben.
Fazit: Für wen lohnt sich eine smarte Waschmaschine?
Smarte Waschmaschinen sind kein Muss – aber sie bieten echten Mehrwert, wenn man ihre Funktionen sinnvoll nutzt. Für Gelegenheitswäscher oder Technikmuffel lohnt sich der Aufpreis nur bedingt. Hier genügt oft ein solides Modell ohne WLAN – solange es die wichtigsten Grundfunktionen mitbringt.
Wer viel wäscht, sich für Energieoptimierung interessiert oder bereits ein Smart Home betreibt, profitiert vom zusätzlichen Komfort und Sparpotenzial. Auch Familien oder Berufstätige mit wenig Zeit können von Fernstart, Benachrichtigungen und automatischer Dosierung spürbar profitieren.
Wer sich für eine smarte Waschmaschine entscheidet, sollte neben den App-Funktionen vor allem auf Qualität, Energieeffizienz und sinnvolle Automatisierung achten. Denn erst wenn Technik den Alltag wirklich erleichtert – und nicht nur bunter macht – wird aus „smart“ auch „clever“.
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