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Civilization VII 1.2.2: Firaxis bringt riesige Karten gegen fliehende Spieler
Civilization VII ist für Entwickler Firaxis eine kleine Katastrophe. Seit Release im Februar 2025 kämpft das 4X-Strategiespiel mit verhaltenen Wertungen. Rezensionen und Spielerzahlen auf Steam sind im freien Fall. Ein großes Feature-Update soll jetzt Besserung bringen, die Probleme liegen aber mutmaßlich tiefer.
Civilization VII findet wenig Zuneigung
In den vergangenen sieben Tagen erreichte das im Herbst 2016 erschienene Civilization VI laut SteamDB zeitweise über 40.000 gleichzeitige Spieler. Der Vorgänger aus dem Jahr 2010, Civilization V, kam im selben Zeitraum auf immerhin 20.000 Spieler. Wird die Zahl noch einmal halbiert, landet man schließlich beim aktuellen Teil Civilization VII – knapp, wohlgemerkt. Freilich erzählen die inoffiziellen Steam-Statistiken bei einem Multi-Plattform-Titel nur die halbe Wahrheit, in Kombination mit den innerhalb der letzten 30 Tage „größtenteils negativen“ Rezensionen mit nur noch 36 Prozent Zustimmung aber in einer nicht abzuerkennenden Deutlichkeit.
Viele Spieler bemängeln, dass Civilization VII im Vergleich zu seinen Vorgängern spürbar abgespeckt wirke. Diese Kritik hat bei einem neuen Serienteil zwar Tradition, tatsächlich fehlen diesmal aber bemerkenswert grundlegende Spielmechaniken und Komfortfunktionen. In Kombination mit dem Eindruck, dass etablierte Inhalte wie das Zeitalter der Moderne oder ein spielbares Englisches Empire bei einem zu Release 70 bis 130 Euro teuren Spiel bewusst ausgelagert und für kommende DLCs zurückgehalten werden, sorgt das für Frust. Weitere Kritikpunkte betreffen das als unübersichtlich beschriebene UI-Design oder den allgemeinen Mangel an spielerischer Tiefe in Diplomatie und Stadtverwaltung.
Schadensbegrenzung mit Update 1.2.2
Seit Februar betreibt Entwickler Firaxis mit zahlreichen Updates Schadensbegrenzung. Nachgereicht wurden zunächst einige in einem Civilization obligatorisch erscheinende Funktionen, wie etwa Hinweise beim Angriff fremder Einheiten, das Einreihen mehrerer Forschungsoptionen, anpassbare Startoptionen oder Teams im Mehrspieler-Modus. Einen großen Schritt markiert das diese Woche erschienene Update 1.2.2
Neu sind in erster Linie die nachfolgenden Verbesserungen:
- Neue Kartengrößen: Es gibt nun große und riesige Karten. Firaxis weist allerdings darauf hin, dass die größeren Karten auch höhere Hardwareanforderungen mit sich bringen. Nutzer müssen mit längeren Zugzeiten und möglichen Performance-Einbußen rechnen.
- Erweiterte Spieleinstellungen: Spieler können nun bestimmte Krisentypen auswählen, die KI-Schwierigkeit anpassen und die Zivilisationspfade umgehen, sodass bei Zeitalterübergängen jede Zivilisation zur Auswahl steht.
- Steam-Workshop-Unterstützung: Mods lassen sich künftig einfacher integrieren. Firaxis stellt dafür Dokumentation, Anleitungen und Beispiel-Mods aus dem Entwicklerteam bereit.
- Neue Stadtspezialisierungen: Ein neuer Stadttyp (Ferienort), ein überarbeitetes Stadtzentrum sowie Änderungen an weiteren Spezialisierungen sollen mehr Vielfalt bringen. Zusätzlich gibt es 24 neue Boni für Stadtstaaten, zwei neue Pantheons und 14 neue Glaubenssätze, verteilt auf Gründer-, Reliquien- und Verbesserungs-Kategorien.
- Weitere Verbesserungen: Das Update enthält außerdem Fehlerkorrekturen, UI-Verbesserungen und Komfortfunktionen. Die vollständigen Patchnotes fallen entsprechend umfangreich aus.
Ersten Rückmeldungen auf Steam zufolge sehen die meisten Spieler einen Schritt in die richtige Richtung. Allerdings reiche auch dieses Update nicht aus, um Civilization VII auf einen Schlag zu einem guten Strategiespiel zu machen, so der Tenor.
Die Probleme säßen tief und seien struktureller Natur, womit auch auf Publisher 2K Games abgezielt wird, der die Ausgliederung maßgeblicher Spielfunktionen und -inhalte in DLCs und Addons mutmaßlich zu verantworten hat. Die Stimmung innerhalb der Community bleibt vorwiegend kritisch.
Weitere Patches sollen folgen
Die Entwickler wiederum verweisen auf weitere Updates, die für die Zukunft geplant sind. Dabei sollen tieferliegende Probleme wie die abrupten Altersübergänge, eine geringe Wiederspielbarkeit und ein mangelndes Gefühl von Reichsidentität und -kontinuität adressiert werden. Im Fokus soll auch weiterhin die Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen aus der Community stehen.
Firaxis betont allerdings, dass diese Punkte mitunter komplex seien und nur schrittweise über mehrere Updates gelöst werden könnten. Erste kleinere Änderungen bei Altersübergängen sind für Juli vorgesehen. Detailliertere Pläne für die langfristige Weiterentwicklung sollen später folgen.
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Ja, ich habe noch immer viel Spaß mit dem Spiel.
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Ja, ich hatte auch meinen Spaß, die Luft war aber schnell raus.
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Ja, aber mir hat es von Anfang an wenig Freude bereitet.
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Nein, das habe ich aber zeitnah vor.
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Nein – eigentlich war ich sehr interessiert, die Stimmung zum und nach Release hat mich aber davon abgehalten.
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Nein, ich hatte das aber auch nie vor.