Künstliche Intelligenz
Codefund: MacBook Pro künftig mit Mobilfunkchip?
Apple erwägt offenbar sehr konkret den Einbau eines Mobilfunkmodems in das MacBook Pro. Funde im Code der aktuellen Betaversionen von macOS 26 nähren die Hoffnung auf Erfüllung eines oft gehörten Nutzerwunsches der vergangenen Jahre. Zusammen mit dem M5 Pro könnte dann Apples erster eigener Cellular-Chip, der C1, Eingang in das Notebook finden.
Mit einem eigenen Mobilfunkmodem wäre es beim MacBook möglich, sich ohne Umwege mit dem Internet zu verbinden. Bislang sind Besitzer entweder auf eine Wi-Fi- oder LAN-Verbindung angewiesen. Wer mobil unterwegs ist, kann per Tethering die Mobilfunkverbindung des Smartphones teilen. Beim iPhone ist es möglich, ein MacBook dadurch wahlweise per WLAN, Bluetooth oder Kabel mit dem Netz zu verbinden.
C1 erstmals im iPhone 16e
Apples C1, das erste 5G-Modem aus dem eigenen Hause, hat der Hersteller mit dem iPhone 16e eingeführt. Apples Chipentwicklung für Mobilfunk und Wi-Fi findet zu einem großen Teil in München statt. Die Verwendung eines eigenen Modems hat für Apple den Vorteil, dass das Unternehmen unabhängiger von Zulieferern wird und die Chips passgenau für seine Geräte entwickeln kann, was unter anderem Vorteile bei der Energieeffizienz und Funktionsausstattung haben kann. Entsprechend war im Frühjahr bereits vermutet worden, dass Apple das eigene Modem neben dem iPhone künftig auch bei weiteren Gerätegattungen einsetzen könnte.
Dass Apple mit der nächsten MacBook-Pro-Generation garantiert auch Mobilfunk einführen wird, heißt das freilich nicht. Solche Funde deuten aber auf jeden Fall darauf hin, dass das Unternehmen mit dieser Option experimentiert und diese Versuche offenbar einen gewissen Fortschritt erreicht haben, wenn dies sogar Eingang in öffentliche Betaversionen findet.
Codename Centuari
Das im Code gefundene MacBook Pro mit M5 Pro hat den Codenamen t6050, berichtet MacWorld. Der C1 tarnt sich unter dem Decknamen „Centuari“. Die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg hatte auch bereits über Erwägungen Apples berichtet, Mobilfunk in das MacBook direkt zu integrieren. Diese Pläne würden aber nicht vor 2026 Gestalt annehmen. Dies würde zu den jetzigen Funden passen, denn die Gerüchteküche geht aktuell nicht davon aus, dass Apple bereits im Herbst den M5 präsentiert. Als wahrscheinlicher Vorstellungstermin gilt die erste Jahreshälfte 2026.
(mki)
Künstliche Intelligenz
KI-Update kompakt: unfreundliches GPT-5, Meta, KI-Mutterinstinkte, Krebsvorsorge
OpenAI holt 4o zurück, weil GPT-5 zu unfreundlich ist
OpenAI hat nur wenige Tage nach der Einführung von GPT‑5 auf Nutzerkritik reagiert: Viele empfanden das neue Modell als zu kühl und unfreundlich. Als Reaktion darauf können zahlende Kunden nun wieder auf das Vorgängermodell GPT‑4o zugreifen – ein ungewöhnlicher Schritt, da Unternehmen sonst eher auf neue Versionen drängen. Außerdem können GPT‑5-Nutzerinnen und -Nutzer jetzt zwischen drei Modi wechseln: Auto, Fast und Thinking. Der Auto-Modus hatte zuvor häufig nicht wie gewünscht funktioniert.
OpenAI will zudem an der Persönlichkeit von GPT‑5 arbeiten, um es „wärmer“, aber nicht aufdringlich zu gestalten. Langfristig sollen Nutzer den Charakter ihrer KI stärker selbst anpassen können. Darüber hinaus führt OpenAI neue Konnektoren ein: Plus-Abonnenten können ChatGPT mit Diensten wie Canva, Dropbox oder Microsoft Teams verbinden, Pro-Abonnenten zusätzlich mit GitHub. So kann die KI direkt auf die dort gespeicherten Daten zugreifen, ohne dass Inhalte manuell verschoben werden müssen. Allerdings sind diese neuen Konnektoren vorerst nicht in Europa verfügbar.
Meta arbeitet mit rechtem Influencer, um weniger woke zu sein
Meta hat den rechts-konservativen Influencer Robby Starbuck als Berater engagiert, um den angeblich „woken Bias“ seiner KI-Anwendungen zu verringern. Hintergrund ist ein Erlass von Ex-US-Präsident Donald Trump, der von KI-Unternehmen verlangt, ihre Systeme weniger politisch korrekt zu gestalten. Starbuck hatte Meta zuvor verklagt, weil der KI-Chatbot Meta AI ihn fälschlich mit den Kapitol-Protesten vom 6. Januar in Verbindung gebracht hatte. Laut Wall Street Journal soll seine Verpflichtung Teil einer Einigung sein. Meta und Starbuck betonen, dass Gespräche zwischen beiden Seiten bereits „enorme Fortschritte“ bei Genauigkeit und Abbau ideologischer Voreingenommenheit gebracht hätten.
Gleichzeitig hat Reuters interne Meta-Richtlinien namens „GenAI: Content Risk Standards“ veröffentlicht, die brisante Einblicke geben: Demnach dürfen Metas KI-Chatbots in Facebook, Instagram oder WhatsApp rassistische Aussagen machen, solange sie nicht beleidigend formuliert sind. Auch die Verbreitung falscher medizinischer Informationen ist ausdrücklich erlaubt. Besonders umstritten: Die Richtlinien gestatteten Flirts und romantische Chats mit Minderjährigen, während explizit sexueller Verkehr tabu blieb. Laut Reuters entspricht dies keiner Programmierpanne, sondern war Absicht – Meta bestätigte die Echtheit des Dokuments, entfernte die Passage zu Minderjährigen allerdings nach der Medienanfrage.
KI-Godfather Hinton findet, Maschinen brauchen Mutterinstinkte
Der oft als „Godfather of AI“ bezeichnete Geoffrey Hinton hat auf der Ai4-Konferenz in Las Vegas eine unkonventionelle Überlebensstrategie im Umgang mit Künstlicher Intelligenz vorgestellt. Anstatt – wie im Tech-Sektor üblich – Maschinen dauerhaft unter Kontrolle zu halten, plädiert der KI-Pionier Hinton dafür, ihnen „mütterliche Instinkte“ zu verleihen. Superintelligente KI solle Menschen wie Babys betrachten, die sie beschützt und versorgt, auch wenn sie selbst intelligenter ist. Nur so könne verhindert werden, dass KI sich gegen uns wendet, wenn sie uns übertrifft. Hinton sieht darin den einzigen möglichen globalen Konsens, da kein Land wollen könne, dass Maschinen die Kontrolle übernehmen.
Hinton, der über zehn Jahre bei Google arbeitete und seit seinem Weggang offen vor den Gefahren von KI warnt, formulierte die Alternative drastisch: Entweder KI „bemuttert“ uns – oder sie ersetzt uns. Um die Dringlichkeit zu verdeutlichen, verglich er den aktuellen Stand der KI mit einem niedlichen Tigerjungen, bei dem man sicherstellen müsse, dass er einen als Erwachsener nicht töten will. Besonders besorgt zeigen ihn die Fortschritte bei KI-Agenten, die nicht nur Antworten geben, sondern selbstständig handeln können. Diese Entwicklung mache die Lage heute kritischer als je zuvor.
xAI-Mitgründer verlässt Musk und gründet KI-Sicherheitsfonds
xAI-Mitgründer Igor Babuschkin hat seinen Rücktritt als Mitgründer von Elon Musks KI-Startup bekanntgegeben. Er verlässt das Unternehmen, um einen eigenen Risikokapitalfonds namens Babuschkin Ventures zu starten. Der Fonds soll Start-ups unterstützen, die an KI-Sicherheit und agentischen Systemen arbeiten. Ein Gespräch mit Max Tegmark habe seine Entscheidung geprägt. Tegmark ist Gründer des Future of Life Institute und einer der zentralen Forscher im Bereich KI-Sicherheit. Er ist einer der Initiatoren des offenen Briefs, der kurz nach der Veröffentlichung von GPT-4 zu einer Pause im KI-Training aufrief. Das Gespräch mit Tegmark habe Babuschkin die Verantwortung bei der KI-Entwicklung vor Augen geführt.
Babuschkins Abgang erfolgt in einem schwierigen Moment für xAI. Der firmeneigene Chatbot Grok sorgte in den vergangenen Monaten mehrfach für Kontroversen. Babuschkin stellt allerdings keinen direkten Zusammenhang zwischen seinem Rücktritt und den Skandalen her. Der zeitliche Kontext deutet jedoch auf mögliche interne Spannungen hin. Bei xAI war Babuschkin für Engineering, Infrastruktur und angewandte KI-Projekte verantwortlich. Er entwickelte viele der frühen Tools für Trainingsprozesse. Vor der Gründung von xAI arbeitete Babuschkin bei OpenAI und DeepMind.
Gemini erinnert sich an vergangene Chatbot-Gespräche
Google aktualisiert sein KI-Modell Gemini mit einem automatisch aktivierten Gedächtnis. Nachdem Nutzerinnen und Nutzer dem Chatbot zuvor noch signalisieren mussten, was sich dieser merken soll, wird das jetzt nicht mehr notwendig sein. Gemini erinnert sich von selbst an vergangene Konversationen. Das kann in vielen Fällen nützlich sein, wenn es etwa um Empfehlungen geht, die zur Person passen sollen. Denn dann kann die KI Tipps auf Basis von individuellen Vorlieben geben, die aus vergangenen Konversationen hervorgehen. Das Gedächtnis Geminis wird automatisch aktiviert, kann aber in den Einstellungen der Gemini-App deaktiviert werden, wenn man seine Daten nicht preisgeben will. Parallel führt Google temporäre Chats ein, die für lediglich 72 Stunden gespeichert und explizit nicht für das KI-Training verwendet werden. Damit sollen sich „private Fragen“ praktisch geheim klären lassen.
Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
Ärzte verlieren durch KI schnell Fähigkeiten zur Krebsfrüherkennung
Eine polnische Studie hat gezeigt, dass Ärztinnen und Ärzte bei Darmspiegelungen (Koloskopien) deutlich an diagnostischer Treffsicherheit verlieren, wenn sie zuvor einige Monate lang mit KI-Unterstützung gearbeitet haben. Untersucht wurde, wie gut Fachkräfte frühe Krebsanzeichen ohne KI erkannten – einmal vor und einmal nach einer mehrmonatigen Phase mit KI-Hilfe. Das Ergebnis: Nach dem Wegfall der KI sank die Erkennungsrate um rund 30 Prozent, was auf eine starke Abhängigkeit von der Technologie hindeutet.
Die Studienautoren vermuten, dass dieses „Deskilling“ – also der Verlust wichtiger Fähigkeiten – schneller einsetzen kann, als bislang angenommen, und die Rückkehr zum ursprünglichen Leistungsniveau schwierig ist. Ob dieser Effekt nur Koloskopien betrifft oder auch andere medizinische Verfahren, müsse weiter erforscht werden. Ziel der Untersuchung war nicht, den Nutzen der KI während der Anwendung zu messen, sondern zu prüfen, ob ihre Nutzung die eigenen diagnostischen Kompetenzen langfristig schwächen kann.
HTC bringt KI-Brille mit GPT und Gemini
Der frühere VR-Pionier HTC hat die smarte Brille VIVE Eagle vorgestellt. Das Gerät wiegt weniger als 49 Gramm und arbeitet mit OpenAI GPT-Modellen sowie Google Gemini. HTC macht keine genaueren Angaben zu den verwendeten Modellversionen. Die Brille verfügt über integrierte Lautsprecher, eine 12-Megapixel-Weitwinkelkamera und einen KI-Sprachassistenten. HTC betont den Datenschutz: Alle Daten bleiben lokal auf dem Gerät, Anfragen an Drittanbieter-KIs werden anonymisiert. Eine LED zeigt aktive Aufnahmen an. Wird die Brille abgesetzt oder verdeckt, stoppt die Aufnahme automatisch.
HTC tritt damit gegen Meta an. Die beiden Unternehmen lieferten sich bereits bei VR-Brillen einen harten Konkurrenzkampf. Meta bietet mit den Ray-Ban Meta Smart Glasses ähnliche Funktionen wie Übersetzungen und KI-Integration. Beim Datenschutz könnte HTC punkten: Meta speichert neuerdings Sprachaufzeichnungen seiner Brillen standardmäßig für KI-Training, ohne Abschaltmöglichkeit. Die VIVE Eagle kostet umgerechnet etwa 520 US-Dollar und ist in vier Farben mit Zeiss-Sonnenlinsen erhältlich. Aktuell gibt es sie nur in Taiwan. Noch ist nicht bekannt, ob und wann die Brille in anderen Ländern erscheint.
Neuer KI-Gegenleser in Googles Jules prüft generierten Code
Google hat für seinen KI-Assistenten für die Softwareentwicklung Jules einen neuen Modus eingeführt: Die sogenannte Critic-Augmented Generation übergibt alle Änderungsvorschläge zunächst an einen in Jules integrierten Kritiker, der sie gründlich überprüft. Der Kritiker führt also ein Peer Review durch und konzentriert sich dabei auf gute Codequalität. Google hatte Jules im Rahmen der diesjährigen Google I/O im Mai vorgestellt. Der KI-Agent macht keine Codevorschläge innerhalb des Editors wie Cursor, sondern untersucht Projekte, um Bugs aufzuspüren, Tests zu erstellen oder neue Features zu integrieren.
US-Firmen setzen wieder auf persönliche Vorstellungsgespräche
Wegen der zunehmenden Verbreitung von KI-Technik im Einstellungsprozess verlangen Cisco, Google und andere US-Konzerne wieder häufiger, dass Bewerberinnen und Bewerber sich persönlich vor Ort vorstellen. Das berichtet das Wall Street Journal und zitiert den Chef einer Recruiting-Firma aus der IT-Branche mit der Schätzung, dass inzwischen wieder jeder dritte Firmenkunde solche persönlichen Vorstellungsgespräche einfordert. Im Vorjahr hätten das nur etwa 5 Prozent der Kundschaft getan. Grund dafür ist die Befürchtung, dass Jobsuchende im Bewerbungsprozess mit KI-Hilfe betrügen.
Die größten Probleme bereiten Vorstellungsgespräche für Stellen im Software-Engineering und für Programmieraufgaben. Im Bewerbungsgespräch per Videoschalte sei es ziemlich einfach, zu betrügen und nicht die eigenen Fähigkeiten zu zeigen, sondern die Lösung von Testaufgaben an eine KI zu delegieren. Die US-Zeitung bezeichnet die Rückkehr zu persönlichen Vorstellungsgesprächen nun als jüngste Wendung in einem regelrechten Kampf, bei dem beide Seiten auf KI setzen. So würden Firmen angesichts einer Flut von Bewerbungen auf KI setzen, um die Anfragen vorzusortieren. Bewerber und Bewerberinnen wiederum würden KI-Technik benutzen, um sich auf so viele Stellen wie möglich zu bewerben.
(igr)
Künstliche Intelligenz
Mehr als nur Minigolf: Wie ein VR-Spiel Familien und Freunde zusammenbringt
„Walkabout Mini Golf VR“ zählt zu den beliebtesten VR-Spielen überhaupt. Aus einem kleinen Indie-Projekt ist im Laufe der Jahre ein globaler Treffpunkt für Gleichgesinnte entstanden. Auch in Deutschland gibt es eine aktive Community, die sich diesem virtuellen Sport voll und ganz verschrieben hat. Das „Walkabout Wunderland“ zeigt, wie aus einem Spiel eine Plattform für Freundschaft, Wettbewerb und kreative Zusammenarbeit entstehen kann.
Ein Discord-Server als Treffpunkt für tägliche VR-Golfrunden
In der deutschsprachigen VR-Community ist das „Walkabout Wunderland“ längst ein fester Begriff. Organisiert über Discord, bringt es Spielerinnen und Spieler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen, unabhängig von Alter oder Erfahrungsgrad. Der gemeinsame Nenner: Begeisterung für Walkabout Mini Golf. Das ehrenamtliche Kernteam besteht aus insgesamt sechs Mitgliedern. Christian „Foxy“ Haas, einer der Initiatoren, beschreibt das Konzept so: „Wir richten uns komplett auf Walkabout Mini Golf aus. Das ist unser Fokus und das verbindet uns.“ Damit hebt sich das Wunderland von anderen VR-Gruppen ab, die oft viele Spiele parallel betreuen. Dabei ist das gemeinsame Minigolfen in virtuellen Welten für viele mittlerweile mehr als nur ein VR-Spiel.
„Walkabout hat sogar meinen 74-jährigen Vater in die VR gebracht. Seitdem spielen wir regelmäßig ein Mal pro Woche. Das hat uns nochmal näher zusammengeschweißt“, erklärt „KäptnDave“. Der englischsprachige Discord-Kanal sei voll von ähnlichen Geschichten. „Man kann durchaus sagen, dass Walkabout Mini Golf einige verstreut lebende Familien einander wieder näher gebracht hat.“
Auch für Oliver „BuckRogers“ Manz sind die Treffen in VR mittlerweile mehr als nur ein Spiel: „Ich kann Dave nur beipflichten. Mein Sohn lebt seit der Scheidung bei seiner Mutter und wir sehen uns seit der Meta Quest 2 regelmäßig in VR, spielen, fighten und knuddeln sogar manchmal – ob in RecRoom, beim VR Fishing oder eben bei Walkabout Minigolf.“ Ein Teil der Wunderland-Community trifft sich demnächst sogar für einen Roadtrip quer durch Deutschland. „Beim VR-Minigolf entstehen Freundschaften fürs Leben!“ Doch was macht ein Minigolfspiel so besonders?
Das Walkabout-Wunderland-Team trifft sich zu einer gemeinsamen Runde in Walkabout Mini Golf VR.
(Bild: Christian Haas)
Kreativ, zugänglich, einzigartig
„Walkabout Mini Golf VR“ basiert auf einem einfachen, aber durchdachten Prinzip: 18-Loch-Kurse mit beeindruckend realistischer Ballphysik, eingebettet in fantasievolle Umgebungen, deren comichaftes Art-Design perfekt auf die grafischen Limitierungen mobiler VR-Brillen zugeschnitten ist. Inzwischen gibt es über 30 Kurswelten, darunter Pirateninseln, Burgen oder Unterwasserlandschaften. Besonders beliebt sind die regelmäßig erscheinenden DLCs, die sich thematisch etwa an Fantasyfilme wie „Jim Henson’s Labyrinth“, bekannte Romane von Jules Verne, die Geheimverstecke von Bond-Bösewichten, dem King of Rock oder der griechischen Mythologie anpassen. Kooperationen mit dem Künstlerkollektiv Meow Wolf oder Anspielungen an M.C. Eschers perspektivische Paradoxa gehören ebenfalls zum Repertoire von Mighty Coconut.

Walkabout Mini Golf VR – Jules Verne
Mighty Coconut
)
Wer die Geschichte des kleinen texanischen Studios genauer betrachtet, stößt auf eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. „Vor Walkabout Mini Golf waren wir mehrere Jahre lang ein Animationsstudio“, erzählt Gründer Lucas Martell. Mit Kurzfilmen wie „Pigeon: Impossible“ oder „The OceanMaker“ machte sich das Team früh einen Namen in der visuellen Erzählkunst. Erst als die Pandemie alles lahmlegte, begann Martell an seiner Vision eines zugänglichen und kreativen VR-Spiels zu arbeiten. „Minigolf in Virtual Reality ergab für mich Sinn, weil es jeder sofort versteht. Es ist leicht zu spielen und die Physik des Balls, des Putters und der Hindernisse schaffen endlose Möglichkeiten“, so Martell.
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Mars Garden Level Design with Gravity Sketch – Walkabout Mini Golf
Heute konzentriert sich Mighty Coconut voll auf die Weiterentwicklung des Minigolf-Hits und legt dabei ein beeindruckendes Pensum vor. Etwa alle sieben Wochen erscheint ein neuer Kurs, dem vom ersten Tag der Planung bis zur Veröffentlichung etwa drei Jahre Entwicklungszeit vorausgehen – eine logistische Meisterleistung für ein 32-köpfiges Team. Dazu kommen Projekte wie die Umsetzung als AR-Spiel für iPhones, kostenlose Updates, die neue Features in das Spiel bringen und Kooperationen, die limitierte Sammelfiguren oder VR-Putter hervorbringen.
Virtueller Treffpunkt und sportlicher Wettkampf in einem
Obwohl Walkabout Mini Golf auch allein spielbar ist, stand der Multiplayer-Modus für bis zu acht Teilnehmende pro Sitzung von Anfang an im Fokus. Gespielt wird mittlerweile plattformübergreifend auf Meta Quest, SteamVR, Playstation VR 2 und Pico. Jeder Spieler kann sich seinen eigenen Avatar individuell zusammenstellen. Lucas Martell sah in Walkabout schon immer mehr als nur ein Spiel. Es sei auch Treffpunkt für Gespräche, Sprachenlernen oder sogar Geschäfts-Meetings. Im Wunderland wird dieser soziale Charakter zur Maxime: Wer gerade nicht mitspielt, kann die Partien live via Twitch oder YouTube verfolgen, Turniere kommentieren oder sich an Community-Projekten wie dem „Walkabout Lexikon“ beteiligen – einer Art Wissensdatenbank rund um Spielmechaniken, Kurse und wie man die einzelnen Löcher am besten spielt.
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Für viele Mitglieder ist das Walkabout Wunderland mehr als ein Freizeitprojekt, es ist ein sportlicher Wettkampf mit Struktur. Die Community organisiert eine saisonale Liga mit Hin- und Rückrunden, bei der Zweierteams in festgelegten Paarungen gegeneinander antreten. Die Verwaltung erfolgt über eine eigens entwickelte Web-App, die Statistiken, Punktestände und Spielpläne übersichtlich darstellt. Zusätzlich gibt es vierteljährlich Turniere für Dreierteams im Matchplay-Format. Dabei wird der Kurs zufällig gewählt, wobei ein Veto-System für mehr Fairness sorgt. Auch zu jedem neuen DLC erscheint ein Release-Turnier. Das nächste steht vom 18. bis 24. August an, wenn der neue Tokyo-Kurs erscheint. Eine Woche später folgt das 3vs3-Turnier vom 1. bis 7. September. Beide Events werden über das WunderballTV Network live übertragen.
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Tokyo Launch Trailer – Walkabout Mini Golf
Skins-Matches – ein weiterer Spielmodus, bei dem jede Bahn separat gewertet wird – finden wöchentlich statt und bieten eine entspannte Alternative zum kompetitiven Spielbetrieb. Die Auswertung erfolgt über ein modulares Scoreboard-Tool, das flexibel an verschiedene Modi angepasst werden kann.
Ein Spiel, das mehr ist als nur Sport
Walkabout trifft offenbar einen besonderen Nerv: entspannend, aber fordernd, zugänglich, aber tiefgehend. Dabei ist es längst mehr als nur ein Spiel: Es ist eine Plattform, auf der sich Menschen begegnen, gemeinsam spielen und neue Inhalte erleben. Vielleicht öffnet sich der virtuelle Golfplatz irgendwann sogar für mehr virtuelle Events, die über reines Golfen hinausgehen. Die Community im Wunderland wäre für solche Formate gut vorbereitet.
Mit ihren regelmäßigen Streams, dem aktiven Turnierbetrieb und der klaren Ausrichtung auf das Miteinander bringt sie bereits viele Elemente mit, die auch in einem erweiterten Metaverse-Ansatz von Bedeutung wären. Einen Kommerzialisierungsgedanken verfolgen die Mitglieder jedoch nicht: „Das Wunderland ist und bleibt ein Community-Projekt, wir wollen damit kein Geld verdienen“, so Haas. Es sei wie für andere der örtliche Fußballverein. Lediglich eine Kooperation ging das Team bisher ein. Als „Endorsed Group“ hat das Wunderland engen Kontakt zu Mighty Coconut, aus dem sich gelegentliche gemeinsame Golfrunden mit Entwicklern oder früher Zugang zu neuen Kursen ergeben.
Das Walkabout Wunderland zeigt damit, wie aus einem VR-Spiel eine Gemeinschaft mit echtem Zusammenhalt entstehen kann – organisiert, kreativ und offen für neue Spieler. Wer bisher noch kein Minigolf in Virtual Reality ausprobiert hat, findet hier nicht nur ein Spiel, sondern eine Einladung, Teil von etwas zu werden.
(joe)
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WhatsApp-Funktion ermöglicht KI-Abschaltung in Chats – ist aber nicht nötig
Der Chatbot Meta AI ist seit März in WhatsApp integriert. Die KI, die in der App prominent als blau umrandeter Ring auf der Startseite zu finden ist, kann nicht entfernt werden, auch wenn diese Frage offenbar immer wieder gestellt wird. Mithilfe der Funktion „Erweiterter Datenschutz“ (Advanced Chat Privacy), die im April eingeführt wurde, können Nutzer die KI allerdings aus Einzel- und Gruppenchats blockieren, damit Teilnehmer eines Chats die KI nicht zuschalten können.
Dass Meta AI auf alle Daten in WhatsApp zugreifen kann, wie in aktuellen Kettenbriefen kolportiert wird, ist indes nicht korrekt – und schon gar nicht ohne Auftrag des Nutzers.
Meta AI in WhatsApp nur durch Nutzer aktivierbar
Ein Panik verbreitender Kettenbrief warnt vor Meta AI in Whatsapp.
(Bild: heise medien)
Die KI in WhatsApp kann nur auf die Daten des Nutzers oder der Nutzerin zugreifen, wenn man mit ihr interagiert und ihr den Auftrag dazu gibt. Sämtliche Einzel- und Gruppenchats sind standardmäßig Ende-zu-Ende-verschlüsselt, sodass nur die Teilnehmer einer Chatrunde Zugriff auf die darin geteilten Informationen haben.
Die in WhatsApp integrierten KI-Funktionen greifen nur dann, wenn Nutzerinnen und Nutzer sie aktiv verwenden. Das heißt: Es findet kein automatischer Zugriff auf Inhalte, geschweige denn Telefonnummern, statt. Zur Erinnerung: Letztere liefern Nutzer übrigens aktiv an Meta aus, wenn sie ihr Adressbuch mit WhatsApp synchronisieren, um ihre Kontakte zu finden.
Nur, wenn Meta AI über den Befehl @Meta in einem Chatfenster angesprochen wird, öffnet der Nutzer quasi die Tür zum Chat für Metas KI. Mit der KI im Chat können etwa verpasste Nachrichten zusammengefasst werden (zunächst nur in den USA) – diese Funktion ist in Deutschland noch nicht verfügbar.
Wie der Konzern erklärt, wird für diese private KI-Zusammenfassung eine Sitzung mit einem Cloud-Server aufgebaut – anonymisiert durch Oblivious HTTP (OHTTP) über Drittanbieter-Zwischenstationen. Die Session soll der Erläuterung zufolge mit einem temporären Schlüssel verschlüsselt sein, auf den „Meta und WhatsApp keinen Zugriff haben“; nur das Endgerät und die Private-Processing-Server können ihn demnach nutzen: Meta betont, dass „niemand außer dem Gerät des Nutzers oder den ausgewählten TEEs (Trusted Execution Environment)“ die Anfrage entschlüsseln könne.
Zudem unterliegt der „Inhalt und die näheren Umstände von Chats zwischen Nutzerinnen und Nutzern von TK-Diensten“, zu denen WhatsApp gehört, „dem besonderen Schutz des Fernmeldegeheimnisses (§ 3 TDDDG), das im Grundgesetz verankert ist (Art. 10 GG) und dessen Verletzung strafbar ist (§ 206 Strafgesetzbuch),“ erklärt die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI).
Erweiterter Datenschutz sperrt Nutzer von KI-Verwendung im Chat
Für noch mehr Kontrolle über die Meta-KI, wenngleich nicht wirklich erforderlich, können Nutzer die Funktion „Erweiterter Datenschutz“ aktivieren. Dieses Feature muss indes für jeden Chat einzeln aktiviert werden. Dies erfolgt über die jeweiligen Einstellungen, die durch einen Druck auf den Empfänger des Chats oder den Gruppennamen aufgerufen werden können (nicht das Drei-Punkte-Menü). Tippt man nun @Meta in ein Chatfenster, erhält man den Hinweis, dass die Funktion in dem jeweiligen Chat nicht verfügbar ist.
Erweiterter Chat-Datenschutz: Unter anderem können Nutzer mit der Funktion Meta AI für einzelne Chats sperren.
(Bild: heise medien)
Durch die Aktivierung der „Erweiterten Datenschutzfunktion“ wird nicht nur der Zugriff von Meta AI im Chat gesperrt, sondern mehr: Das Feature sperrt gleichzeitig die Exportfunktion für den jeweiligen Chat und den Medienzugriff, sodass Bilder und Co. nicht in der jeweiligen Mediengalerie des Geräts gesichert werden. Wie erwähnt, ist diese Funktion nicht erforderlich, um Meta AI von unerlaubtem Datenzugriff abzuhalten. Es genügt, wenn keiner der Teilnehmer in einem WhatsApp-Gruppenchat sie verwendet.
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Die „Erweiterte Datenschutz“-Funktion dient laut Meta vor allem in WhatsApp-Gruppen, in denen jemand nicht alle Teilnehmer näher kennt, jedoch auch vertraulichere Dinge besprochen werden. Als ein Beispiel nennt der Konzern etwa Gespräche über gesundheitliche Probleme in Unterstützer-Gruppen.
(afl)
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