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Der riesige animierte Spaß »Lesbian Space Princess« › PAGE online


Auf der Berlinale war das Weltraumabenteuer einer queeren Prinzessin, die aus ihrer royalen Komfortzone gekickt wird, ein begeistert gehandelter Geheimtipp. Mit niedrigem Budget und von enthusiastischen Künstler:innen animiert, ist es jetzt zu sehen.

Auf der diesjährigen Berlinale gab es Standing Ovations, nachdem sich das Publikum durch 87 kunterbunte Minuten und eine wilde Tour-de-Force durchs Weltall gelacht hatte – und Leela Varghese und Emma Hough Hobbs auf die Bühne kamen.

Die Animationsszene würde sich für sie immer noch wie ein Jungsclub anfühlen, sagten die Drehbuchschreiberinnen und Regisseurinnen, die »Lesbian Space Princess« mit wenig Geld, vielen Ideen und einem kleinen Team umgesetzt haben.

Dass sie selbst aus der Comedy, der Animation und dem Produktionsdesign kommen, merkt man dem vibrierenden Film in jeder Minute an.

Darin erzählen sie die Geschichte der jungen Prinzessin Saira, die auf dem lesbischen Planeten Clitopolis ein behütetes Leben, niedlich rosarot wie in einem japanischem Animé führt, bis sie jäh aus ihrer Komfortzone katapultiert wird.

Erst verlässt ihre Freundin, die Kopfgeldjägerin Kiki sie, weil Saira ihr einfach zu anhänglich ist und dann wird diese von weißen Hetero-Maliens entführt. Die sind so unterkomplex, dass man sie nur in 2D sieht, und so grausam, dass sie Kiki auf ziemlich grässliche Weise umbringen wollen, wenn Saira ihnen nicht ihre Doppelaxt bringt, die mächtigste Waffe der Gay-laxie.

Kopfgeldjägerin Kiki

Popkulturelles Universum

Mit Anspielungen auf Klassiker wie »Adventure Time« oder Animé-Hits wie »Revolutionary Girl Utena« und sogar dem Liebesdrama »Blue is the Warmest Color«, haben sie beiden einen quietschbunten Kosmos entwickelt, in dem einen die popkulturellen Anspielungen nur so um die Ohren sausen, der bis ins kleinste Detail Überraschungen bereithält – und ein großer, rasanter Spaß ist.

»The Future is Male« prangt als Sticker in einem Macho-Spaceship, in das Saira mit ihrer neuen Wegbegleiterin, der Indie-Singer-Songwriterin Willow hüpft und gleichzeitig werden klassische Rom-Coms genauso auf die Schippe genommen wie die Mythen der Western.

Gezeichnet gleich in mehreren Stilen, lilafarben konturiert oder in Aquarell, laufen die Heldinnen auf Stäbchenbeinen und mit ausgelassenen Indie-Outfits herum und mit Gesichtern, auf denen sich wie auf einer Landschaft die Gefühle zeigen.

Immer wieder füllen sich die großen runden Augen mit einem Meer aus Tränen und rollen sie los, kann dann auch schon mal die Szenerie überschwemmt werden.

Die dicken Augenbrauen tanzen in den Gesichtern, der Mund ist oft zu einem schiefen Strich gezogen und die Pünktchenpupillen kreiseln wie Billardkugeln durchs Weiß.

Prinzessin Saira und Indie-Girl Willow

Kleines Team, preisgekrönt

Die Filmemacherin wollen der queeren und der PoC-Community die »authentische Stimme verleihen, die sie verdient«, sagen sie über ihr Projekt.

In gerade mal 50 Wochen hat das Team die mittlerweile mehrfach ausgezeichnete »Queer as F*ck Sci-fi Comedy« auf die Beine gestellt. Auf der 75. Berlinale wurde er mit dem Teddy Award für den besten Spielfim ausgezeichnet.

Ihr Budget nennen sie »fast unmöglich« und haben neben den beiden Vollzeit-Animatorinnen Alice Lam und Cheyenne Maher noch zwei Teilzeit-Hintergrundzeichner:innen beschäftigt und einen Compositor, der gleichzeitig bei vielem anderen eingesprungen ist. Das war’s.

»Es ist eine total verrückte Art, Animation zu machen, aber für dieses Projekt hat es wirklich funktioniert«, sagen Leela Varghese und Emma Hough Hobbs, die privat ein Paar sind und von ihrem Team immer nur als Familie sprechen.

Immer im Hinterkopf hatten sie, dass »Lesbian Space Princess« wie ein Regenbogen aussehen soll – und funkelt jetzt auf der Sommer Berlinale erneut in Berlin und kommt in ein paar Monaten dann regulär und für alle ins Kino.

»Lesbian Space Princess« auf der Sommer Berlinale im Freiluftkino Friedrichshain, 8. Juli 2025, 21.30 Uhr, Englisch mit dt. UT

 



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