Digital Business & Startups
DHDL: Deal zwischen Kassenkompass und Maschmeyer findet statt
Kassenkompass vergleicht gesetzliche Krankenversicherungen. Mit ihrem Startup haben Fiona Jasmut und Ole Walkenhorst Investor Carsten Maschmeyer überzeugt – auch nach der Show.
Fiona Jasmut und Ole Walkenhorst starten ihren Pitch bei „Die Höhle der Löwen“ mit einem Quiz für die Investoren: „Welche Versicherung haben 90 Prozent der Deutschen?“, „Welche Versicherung übernehmen wir von unseren Eltern, ohne sie jemals zu hinterfragen?“, „Für welche Versicherung geben wir durchschnittlich in unserem Leben 280.000 Euro aus?“ Die Antwort auf alle drei Fragen lautet: die gesetzliche Krankenversicherung.
Das macht das Startup Kassenkompass
Genau hier setzt das Startup Kassenkompass von Jasmut und Walkenhorst an, erzählt das Gründer-Duo in der Show. Kassenkompass ist eine digitale Plattform, auf der Menschen nach gesetzlichen Krankenkassen suchen können, denn davon gibt es 94 in Deutschland.
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Die Plattform des Startups ermittelt anhand verschiedener Fragen, welche gesetzliche Krankenversicherung am besten zu einem passt. Darüber hinaus können Kundinnen und Kunden über Kassenkompass ihre Versicherung auch direkt wechseln – und Geld sparen, so das Gründer-Duo. Das Startup selbst verdiene bei einem Wechsel an der Vermittlungsprovision, sagt Jasmut in der Show auf Nachfrage von Frank Thelen zum Geschäftsmodell.
Deal mit Carsten Maschmeyer findet auch nach der Show statt
Um weiter wachsen zu können, wollen Jasmut und Walkenhorst in „Die Höhle der Löwen“ 300.000 Euro für ihr Startup. Im Gegenzug bieten sie zehn Prozent ihrer Firmenanteile an – bedeutet eine Bewertung von drei Millionen Euro. Die 300.000 Euro bekommen die Gründer am Ende von Carsten Maschmeyer. Allerdings gegen 20 Prozent der Firmenanteile. Damit halbiert sich die anfängliche Bewertung des Gründer-Duos. Der Deal hat nach der Show tatächlich stattgefunden, wie Gründerszene aus dem Unternehmensumfeld von Maschmeyer erfahren hat.
„Fiona und Ole haben mit Kassenkompass eine Lösung entwickelt, die Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland einen echten Mehrwert bietet“, heißt es von Maschmeyer. „Wer schon einmal versucht hat, die richtige Krankenkasse zu finden, weiß, wie komplex und intransparent diese Kassenlandschaft sein kann. Mit ihrem Tool bringen sie Klarheit und Vergleichbarkeit in ein System, das für die meisten kaum durchschaubar ist. Das ist nicht nur smart, sondern auch gesellschaftlich relevant und genau deshalb habe ich sofort investiert.“
Darum sind die anderen Löwinnen und Löwen raus
Maschmeyer ist der einzige Löwe, der Kassenkompass in der Sendung ein Angebot macht. Die anderen Investorinnen und Investoren sind raus – und das aus verschiedenen Gründen. An den Gründern liegt es nicht. Von denen sind die Löwen überzeugt. Pitch passt. Beide haben einen Background als Versicherungsmakler.
Judith Williams findet allerdings die „Bewertung zu hoch“. Für Ralf Dümmel ist es nicht das richtige Business: „Ich investiere in Geschäfte, wo ich weiterhelfen kann“, sagt er in der Show. „Hier müsste ich mich so lange von euch schulen lassen, dass ihr zu viel Zeit verliert, eurem Geschäft nachzugehen. Insofern bin ich leider raus.“
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Für Thelen ist das Produkt von Kassenkompass „relativ trivial“. „Ich glaube mit der Skalierung kommt die Herausforderung, dass andere das sehen und zu Wettbewerber werden, weil das ist sehr einfach nachzubauen“, so Thelen.
Tatsächlich ist das auch eine Sorge, die Jasmut und Walkenhorst in der Show äußern. Auf die Frage von Janna Ensthaler, was die größte Sorge des Gründer-Duos im Hinblick auf die Konkurrenz sei, antwortet Jasmut, dass ein großer Konkurrent wie Check24 Kassenkompass nachbaue. Allerdings sagt die Gründerin in der Show auch, dass Kassenkompass bereits eine Basis an Kunden habe und mit vielen Krankenkassen im engen Kontakt sei. Auch Ensthaler sieht darin nicht unbedingt ein Problem. Das Startup sei agiler als die großen Player. Das sei eine große Chance. „Trivial ist oft erstmal richtig geil“, sagt die Investorin. „Trivial heißt, dass es viele Kunden gibt und ihr macht es jetzt ein bisschen besser als die anderen Großen.“ Letztlich steigt Ensthaler aber aufgrund der Bewertung aus und gibt dem Gründer-Duo noch den Tipp, „schnell Richtung KI“ zu gehen und „nicht nur auf der Marktplatz-Ebene unterwegs“ zu sein.
Maschmeyer will Kassenkompass groß machen
Maschmeyer hingegen kündigt bereits in der Show an, Kassenkompass groß machen zu wollen. Er könne sich beispielsweise eine Kooperation mit dem Fintech Finanzguru vorstellen, sagt er. Zum Aufnahmezeitpunkt der Sendung ist Kassenkompass bereits am Markt. Bis dato machte das Startup einen Umsatz von 140.000 Euro Umsatz, sagt Jasmut in der Show. In diesem Jahr rechne das Gründer-Duo mit einem Umsatz von 560.000 Euro. Danach wollen sie bereits die Umsatz-Millionen-Marke knacken, so die Gründerin.
Maschmeyer ist überzeugt: „Wenn ihr das wertschätzt, was ich an Kontakten und Erfahrung aus der Branche mitbringe, dann machen wir das richtig groß und eure Zahlen werden wir übertrumpfen.“
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Zalando-Gründer teilt unbequeme Wahrheit für Top-Manager
Eine WG in Berlin, ein paar Kartons voller Schuhe, 50.000 Euro Startkapital – und heute, 17 Jahre später: rund 10 Milliarden Euro Umsatz, mehr als 15.000 Mitarbeiter, circa 50 Millionen Kunden und ein Unternehmenswert von mehr als sechs Milliarden Euro. Die Geschichte von Zalando liest sich wie ein Startup-Märchen.
Wir haben Co-Gründer und Co-CEO Robert Gentz zum Interview getroffen. Wir sprachen über die wilden Anfangsjahre, warum loyale Mitarbeiter nicht immer gut sind, welche Frage er sich in Drucksituationen stellt und worauf er achtet, wenn er mit Gründern spricht.
Das Gespräch entstand auf unserem Event „Gründerszene x The Delta Campus“, bei dem wir monatlich rund 200 Gründer und Investoren zusammenbringen. Die nächste Ausgabe ist am 20. November – mit Tier-Gründer Lawrence Leuschner. Hier kostenlos anmelden.
Interview mit Zalando-Co-Gründer Robert Gentz
Gründerszene: Robert, kannst du dich noch an eure erste Bestellung erinnern?
Robert Gentz: „Ja, sehr genau. Die allererste Zalando-Bestellung kam von einer 80-jährigen Kundin aus Köln, die einen Gabor-Schuh gekauft hat. Damit hätten wir wirklich nicht gerechnet.“
Was war das für ein Gefühl?
„Ein befreiendes. Zuvor hatten wir in Lateinamerika ein Social-Media-Startup aufgebaut – und wieder geschlossen. Da hattest du zwar Nutzerzahlen, aber kein Geschäftsmodell, das einfach zu monetarisieren war. E-Commerce war anders: Ab Tag eins hattest du echte Kundinnen und Kunden, Umsätze, klare Zahlen.“
Du kommst nicht gerade aus dem klassischen Startup-Milieu. Wie kamst du zum Gründen?
„Ich bin auf einem landwirtschaftlichen Hof aufgewachsen – eine disziplinierte, aber auch unabhängige Kultur. Dieses Unabhängigkeitsgefühl habe ich in mir behalten, auch als ich Betriebswirtschaft studiert habe. An der Uni redeten alle über McKinsey oder Goldman Sachs, aber das hat mich nie gereizt. Ich wollte etwas Eigenes, etwas Riskanteres, Selbstbestimmtes machen. Ich war jung, hatte nichts zu verlieren und dachte mir: Wenn nicht jetzt, wann dann?“
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9 aufstrebende Startups, die einen Blick wert sind
#StartupsToWatch
In der millionenschweren Startup-Welt tummeln sich viele aufstrebende (junge) Unternehmen, die viel mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Dazu gehören aevoloop, PraxiPal, Quivo, Bees & Bears, Azuro und Enzo.

Auch in den vergangenen Wochen sammelten wieder etliche Startups, Scaleups und Grownups zweistellige oder gar dreistellige Millionensummen ein. Gleichzeitig gelingt es aber auch vielen jüngeren Firmen erste mittlere siebenstellige Summen einzusammeln. Was leider oft untergeht, denn die Grownups, Soonicorns und Unicorns ziehen die ganze mediale Aufmerksamkeit auf sich. Zeit dies zu ändern, denn die nachrückenden Unternehmen sind im besten Fall die Scaleups und Grownups von Morgen. Und die sollte man kennen!
9 aufstrebende (junge) Startups
aevoloop
+++ Circulate Capital (Singapur), Positron Ventures und bmp Ventures investieren 3,25 Millionen Euro in aevoloop. Hinzu kommen 5 Millionen in Form von Fördermitteln. Mehr über aevoloop
PraxiPal
+++ HV Capital, Nebular, Anamcara Capital, HPI Ventures, Angel Invest sowie mehrere Business Angels investieren 5,7 Millionen Euro in PraxiPal. Mehr über PraxiPal
Quivo
+++ Der Logistikdienstleister GWC (Katar) investiert 5,2 Millionen Euro in Quivo (früher als Logsta bekannt). Mehr über Quivo
Bees & Bears
+++ Der Berliner ClimateTech-Investor Extantia Capital und der ClimateTech-Investor Contrarian Ventures (Lettland) investieren 5 Millionen Euro in Bees & Bears. Mehr über Bees & Bears
Azuro
+++ Das Schweizer Family Office Infinitas Capital (Robin Lauber) und Bronk Venture Capital (Daniel Bronk) investieren 5 Millionen Euro in Azuro. Mehr über Azuro
Enzo
+++ EquityPitcher Ventures, Startup BW Innovation Fonds, MBG Baden-Württemberg, Silence VC und das Angel Netzwerk better ventures, investieren 4 Millionen Euro in Enzo. Mehr über Enzo
Galakto
+++ bm-t beteiligungsmanagement thüringen, Reziprok und mehrere Business Angels investieren 4 Millionen Euro in Galakto. Mehr über Galakto
Afori
+++ General Catalyst, Yellow, Booom und Business Angels wie Christopher Lohmann, Chris Leifeld und Garrett Koehn investieren 4 Millionen Euro in Afori. Mehr über Afori
Findiq
+++ Der Münchner Early-Stage-Investor Senovo, Plug & Play, High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Auxxo Female Catalyst Fund investieren 4 Millionen US-Dollar in Findiq. Mehr über Findiq
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Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
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Deutsches Nvidia? Chiphersteller aus Dresden bekommt 100 Millionen Euro
Halbleitertechnologie gilt als „strategische Schlüsseltechnologie“. Jetzt haben VCs und der Bund im großen Stil in den Speicherchips-Hersteller FMC investiert.
Alle denken bei Chipunternehmen zuerst an Nvidia. Dabei soll in Sülzetal bei Magdeburg bald schon eine Speicherchipfabrik gebaut werden, die es möglicherweise mit dem Giganten aufnehmen und die Technologie nach Europa holen will: Das Dresdner Unternehmen Ferroelectric Memory Company, kurz: FMC.
Jetzt hat FMC in einer Series-C rund 100 Millionen Euro eingesammelt – 77 Millionen von Investoren, 23 Millionen sind öffentliche Fördermittel unter anderem vom European Innovation Council (EIC).
Angeführt haben der deutsche VC HV Capital und der Deep Tech & Climate Fund (DTCF) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Runde soll zu den größten Halbleiterfinanzierungen in Europa zählen.
Außerdem beteiligte sich der Münchner VC Vsquared Ventures und der Impact Venture Fund eCapital, sowie einige große Unternehmen über ihre Venture Arme, etwa Bosch Ventures, Air Liquide Venture Capital, M Ventures (Merck) und Verve Ventures – alle bereits Bestandsinvestoren.
Energieeffizientere Chips
FMC ist im Umfeld der TU Dresden entstanden und wurde 2016 gegründet mit Unterstützung von Bosch, Air Liquide, Merck, dem koreanischen Speicherchipunternehmen SK Hynix und dem Halbleiterindustriemaschinen-Hersteller Tokyo Elektron. Deren Hoffnung: FMC könnte mit seiner Technologie in der Lage sein, Speicherzellen herzustellen, die deutlich weniger Strom verbrauchen würden als beispielsweise jene von Nvidia. Das wiederum würde den Stromverbrauch insbesondere von KI-Rechenzentren empfindlich reduzieren. Thomas Rückes, CEO von FMC, spricht von einer „nächsten Generation von Speicherchips“, die „wesentlich nachhaltiger, schneller, energieeffizienter und günstiger sind als der heutige Industriestandard.“
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Dass der Bedarf an Chips weiter steigen wird, ist unumstritten. Tatsächlich sind Halbleiter zu einer strategischen Schlüsseltechnologie geworden. Aktuell wird der Markt von Südkorea, USA und Taiwan dominiert. Europa sieht sich aufzuholen – in Sachsen-Anhalt, dem „Silicon Saxony“. Bereits im Juli diesen Jahres kündigte FMC an, ein großes Werk in der Nähe von Magdeburg bauen und dabei rund drei Milliarden Euro in Sachsen-Anhalt investieren zu wollen. Die Hälfte davon solle vom Staat kommen, hieß es damals in einem Bericht des Handelsblatts.
Der Standort ist nicht zufällig gewählt: Der taiwanesische Marktführer TSMC baut derweil sein erstes europäisches Werk in Dresden, Intel hingegen hatte seine Pläne, in Magdeburg eine Produktion zu starten, letztes Jahr vorerst auf Eis gelegt.
Startups bringen Halbleitertechnologie voran
Am entgegengesetzten Ende der Republik wird ebenfalls an einer europäischen Halbleitersouveränität gearbeitet: Das Aachener Startup Black Semiconductor, gegründet 2020 von den Brüdern Daniel und Sebastian Schall, hat sich bereits im Frühling diesen Jahres eine Gesamtförderung von 254,4 Millionen Euro gesichert. Von dieser Summe stammen 228,7 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie des Landes Nordrhein-Westfalen. Zusätzlich fließen 25,7 Millionen Euro an Eigenkapital von Investoren wie Porsche Ventures, Project A Ventures, Scania Growth, Capnamic und weiteren Risikokapitalfirmen. Diese Finanzierung sollte den Aufbau von Produktionskapazitäten und die Entwicklung einer neuen Generation von Graphen-basierten Chips vorantreiben.
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