Digital Business & Startups
Die 10 größten Startup-Mythen – ein Gründer räumt auf

Startups – das Wort allein weckt Assoziationen von millionenschweren Pitches, ambitionierten Gründern und der ewigen Jagd nach dem nächsten Einhorn. Doch die Realität sieht oft völlig anders aus.
Als jemand, der mehr als ein Jahrzehnt die Realität der Startup-Welt erlebt hat, sowohl als Gründer als auch Investor, finde ich es an der Zeit, mit den zehn größten Startup-Mythen aufzuräumen.
Hier sind zehn der größten Missverständnisse über Start-ups, die ich immer wieder höre – und warum sie nicht stimmen.
1. „Startups entstehen in Garagen“
Das Garagen-Klischee ist ein Dauerbrenner. Klar, die Geschichten von Apple, Google oder Amazon zeichnen ein eindrucksvolles Bild von Garagen als Startup-Inkubator.
Aber ganz ehrlich: Diese Unternehmen sind in Garagen entstanden, weil amerikanische Häuser so selten unterkellert sind und in den Garagen schnell Platz geschaffen werden konnte.
Die meisten Start-ups beginnen heute an der Uni, in staatlich geförderten Coworking-Spaces und manchmal sogar im Kinderzimmer. Platz ist erstmal überall.
Der Bundesverband deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren vertritt 154 Innovationszentren in ganz Deutschland und auch in deiner Nähe. Eine Garage ist nicht nötig – eine gute Idee und erstes Kundenfeedback dagegen schon.
2. „Jeder kann ein Startup gründen“
Technisch gesehen kann natürlich jeder gründen. Aber das bedeutet nicht, dass jeder dazu gemacht ist, ein Startup erfolgreich aufzubauen.
Gründer und Gründerinnen brauchen Durchhaltevermögen, Überzeugungskraft, eine klare Vision und die Bereitschaft, Risiken einzugehen – und auch wiederaufzustehen, wenn es mal nicht klappt.
Wenn du gründen willst, frag dich ehrlich, ob du diese Dinge mitbringst. Und ein bisschen fachliche Expertise kann im Übrigen auch nicht schaden.
3. „Du brauchst eine bahnbrechende Idee“
Viele glauben, ihr Startup müsse „das nächste große Ding“ sein. In Wahrheit kommt Erfolg weniger von der Idee als von der Umsetzung.
Airbnb war nicht die erste Idee für Ferienwohnungen; die Gründer waren einfach besser und ausdauernder als andere – und vielleicht war ihre Story einfach spannender und ihre Vision klarer.
Das heißt umgekehrt aber nicht, dass du einfach eine gute Idee kopieren kannst. Wenn du der guten Idee kein eigenes Element hinzufügen kannst, wird jeder Kunde und jeder Investor auf das Original setzen. Egal, ob Foto-App oder Energy-Drink.
4. „Startups machen dich reich“
Der Klassiker: Man gründet ein Unternehmen, verkauft es schnell für Millionen und lebt den Rest des Lebens auf einer tropischen Insel. Die Realität? 70 bis 90 Prozent aller Startups scheitern, oftmals innerhalb der ersten drei Jahre.
Exit bedeutet in dem Fall nur, dass du als letzter das Licht ausmachst. Immerhin: Wenn es dir so geht, bist du um eine Erfahrung reicher. Gründer verdienen oft jahrelang weniger als in einem normalen Job, vor allem, wenn sie bootstrappen.
Finanzieller Erfolg dauert, wenn er überhaupt kommt. Und der Weg dorthin ist schwierig und extrem arbeitsreich. Wenn du Wert auf pünktlichen Feierabend und regelmäßige Kontoeingänge legst, lass es lieber bleiben.
5. „Startups sind cool und glamourös“
Dieser Mythos hält sich fast noch hartnäckiger als der Garagen-Mythos. Die schicke Loft-Büroästhetik, die dir Film und Fernsehen verkaufen wollen, täuscht.
Startups bedeuten oft lange Nächte und viel Unsicherheit. Ja, ein Kicker im Office ist immer noch ziemlich cool. Jahrelanger knapper Cashflow ist es nicht.
Es kann cool sein – aber glamourös ist es selten. Ich meine, wie glamourös ist es zu überlegen, ob du lieber dein Auto volltankst oder was Anständiges isst?
6. „Investoren reißen sich um gute Ideen“
Gute Ideen bekommen oft Aufmerksamkeit, aber Investoren suchen vor allem Menschen, die beweisen können, dass sie ihre Idee umsetzen können. Ohne Traktion, ein starkes Gründungsteam oder einen klaren Businessplan gibt es keinen „Shark-Tank-Moment“.
Im Grunde ist es wie im Sport: Disziplin ist wichtiger als Talent. Wobei Talent in diesem Fall für die gute Idee steht und Disziplin für die Fähigkeit, auch mal durchzuziehen.
7. „Scheitern ist das Schlimmste, was passieren kann“
In Deutschland haftet dem Scheitern immer noch ein negativer Ruf an. Doch in der Startup-Welt gehört es – siehe Mythos vier – häufig dazu. Es ist eine Lektion, aus der Gründer lernen und mit neuer Erfahrung erneut starten.
Manchmal heißt scheitern auch nur, dass du deine Idee an einen veränderten Markt anpassen musst. Kennst du Odeo? Odeo wurde 2005 gegründet und war eine Podcasting-Plattform. Doch kurz nach der Gründung integrierte Apple Podcasting-Funktionen in iTunes. Niemand brauchte mehr Odeo. Ein Pivot musste her. Ein Nebenprojekt innerhalb des Unternehmens hatte Potenzial: eine Plattform für Kurzmitteilungen. 2006 wurde Twitter offiziell geboren.
8. „Einmal Funding, immer Erfolg“
Ein vier-, fünf- oder sogar siebenstelliger Betrag auf dem Konto bringt kein Selbstläufer-Unternehmen. Viele Startups scheitern trotz Funding, weil sie ihre Mittel ineffizient nutzen, den Markt falsch verstehen oder zu langsam umsetzen.
Oder, weil das Konto voll ist und jetzt erstmal gekickert und der Dienstwagen eine Nummer größer geleast wird. Dabei heißt es gerade jetzt, sich ins Zeug zu legen.
Seed-Finanzierungen dienen typischerweise dazu, die ersten Entwicklungsphasen eines Unternehmens abzudecken. Sie reichen häufig aus, um zwischen 6 und 18 Monaten Betriebskosten zu decken. In dieser Zeit muss der Grundstein für die nächste Finanzierungsrunde gelegt werden. Und die ist – vor allem in Deutschland – wesentlich schwieriger zu bekommen.
9. „Growth um jeden Preis ist alles, was zählt“
Unkontrolliertes Wachstum ist gefährlich. Es klingt zwar beeindruckend, die Nutzerbasis oder das Team innerhalb von zwei Monaten zu verdoppeln. Doch wenn das Geschäftsmodell nicht nachhaltig ist, zeigt sich schnell: Wachstum ohne Substanz ist eine Sackgasse.
10. „Gründer haben die volle Kontrolle“
Als Unternehmensgründer bist du dein eigener Chef. Falsch. Sobald ein Startup externe Investoren an Bord holt, geht ein Stück der Entscheidungsfreiheit verloren – vor allem bei größeren Geldgebern.
Die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Gründer und Investoren ist oft komplizierter, als viele denken. Und noch was: Du hast vielleicht sehr schnell Verantwortung für viele Mitarbeiter, die nicht aus dem „selbstverantwortlichen“ Gründungsteam sind.
Obwohl du der Boss bist, kann sich das ganz schnell wie ferngesteuert und fremdbestimmt anfühlen. Statt die totale Freiheit zu genießen muss du vor allem bereit sein, Verantwortung zu übernehmen,
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen
Ja, Startups können aufregend sein. Aber sie sind auch harte Arbeit, voller Herausforderungen und weit entfernt von den Mythen, die oft darüber erzählt werden.
Wer ein Startup gründen will, sollte sich weniger von Klischees und mehr von Zahlen, Fakten und einem ehrlichen Blick auf sich selbst leiten lassen. Denn nur eine realistische Sicht auf die Dinge ermöglicht Erfolg.
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Newsletter von Gründern: 7 Ideen, um Investoren zu gewinnen

Im Fundraising kommt es, kaum überraschend, auf ein gutes Verhältnis zwischen Gründern und möglichen Investoren an.
Deshalb ist es wichtig, eine Beziehung aufzubauen, bevor beziehungsweise ohne dass es primär um Geld geht.
Ein effektives Mittel, das beim Aufbau von Vertrauen über Wochen und Monate hilft, ist ein regelmäßiger Newsletter an einen Verteiler voller möglicher Geldgeber und Partner – ein Investoren-Newsletter.
Vertrauen lässt sich systematisch aufbauen
Wichtig ist: Ein solcher Newsletter ersetzt keine persönlichen Gespräche, kann aber kontinuierlich und skalierbar Nähe aufbauen. Entscheidend ist nicht die Reichweite, sondern der Inhalt.
Ein gut strukturierter Investoren-Newsletter enthält diese sieben wiederkehrende Elemente:
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Maschmeyers skurriles 300.000-Euro-Hochzeitsgeschenk für Veronica Ferres
Wenn Carsten Maschmeyer ins plaudern gerät, verrät er nicht nur Anekdoten aus seinem Investor-Dasein, sondern gibt auch Einblicke in seine Ehe mit Veronica Ferres.

Carsten Maschmeyer, einst selbst einer der erfolgreichsten Gründer Deutschlands mit seinem nicht ganz unumstrittenen Finanzdienstleister AWD, hat sich im Laufe der Jahre nicht nur als Investor, sondern auch als Medienfigur etabliert.
Im OMR-Podcast spricht Maschmeyer über drei spannende Top-Investments und verrät nebenbei, welches außergewöhnliche Geschenk er seiner Frau zur Hochzeit gemacht hat.
1. Modern Health
2018 investierte Maschmeyer in Modern Health, eine Plattform die sich um das psychische und körperliche Wohlbefinden von Mitarbeitern in innovativen Unternehmen kümmert.
Maschmeyer war einer der ersten Investoren und setzte bei einer Bewertung von 11 Millionen Dollar auf das Startup von Gründerin Alyson Watson.
„Ich war beim Closing Dinner allein mit Alyson. Ich war der einzige Investor, der an sie geglaubt und ihr Geld gegeben hat“, erzählt Maschmeyer im OMR-Podcast.
Sein Mut wurde belohnt: Nur drei Jahre später erreichte das Unternehmen den Unicorn-Status und wurde mit 1,2 Milliarden Dollar bewertet.
2. Presize.ai
Auch Presize.ai, ein Unternehmen, das Online-Shops mit einem digitalen Größenberater versorgt, konnte Maschmeyer von seiner Vision überzeugen.
2020 trat das Unternehmen bei „Die Höhle der Löwen“ auf. Maschmeyer sicherte sich 15 Prozent der Anteile für 650.000 Euro.
Zwei Jahre später wurde das Startup von Facebook-Mutterkonzern Meta übernommen – der erste Tech-Gigant, der ein Startup aus der Show schluckte.
Doch der Deal stand anfangs auf der Kippe. Maschmeyer erzählt, dass die Gründer von Presize.ai anfangs die Nachricht von Meta für einen Scherz hielten:
„Wenn ein Startup mit 30 Mitarbeitern eine E-Mail von Meta bekommt, in der steht, dass sie über Beteiligung und Strategie sprechen wollen, denken sie wirklich, dass es sich um Spam handelt“, so der Investor.
Meta suchte dann den Kontakt zu Maschmeyer, die Anfrage stellte sich als seriös heraus. Der Exit an Meta wurde zu einem der größten Erfolge in der Geschichte von DHDL.
3. Finanzguru
Ein weiterer bemerkenswerter Erfolg war seine Investition in Finanzguru, inzwischen eine der größten bankenunabhängigen Finanz-Apps auf dem deutschen Markt.
Maschmeyer investierte eine Million Euro in das Startup, das 2018 mit einer Bewertung von 6,6 Millionen Euro in DHDL vorgestellt wurde.
„Das war die erste Firma bei ‚Die Höhle der Löwen‘, an der schon ein DAX-Konzern beteiligt war“, sagt Maschmeyer.
Heute wird es mit etwa 200 Millionen Euro bewertet. Maschmeyer hat keinen offiziellen Exit durch den Verkauf seiner Anteile an der App vollzogen.
Aber er konnte durch sein frühzeitiges Engagement und die späteren Folgeinvestitionen von Partnern wie HDI erheblich vom Erfolg der App profitieren.
Der Verkaufserfolg der Gründer wird als einer seiner größten Erfolge bei DHDL gewertet.
Maschmeyers wichtigste Investition
Der Investor hatte sich 2011 mit der Schauspielerin Veronica Ferres verlobt. Die beiden heirateten jedoch erst 2014 in Südfrankreich, da Maschmeyer die Hochzeit künstlich hinauszögerte.
Grund dafür war, dass das Hochzeitsgeschenk mehr als drei Jahre brauchte, um fertiggestellt zu werden, wie er im OMR-Podcast verrät.

Ferres, die in Paris mehrere Filme drehte, hegte eine besondere Beziehung zum Rodin-Museum, insbesondere zu Auguste Rodins berühmter Skulptur „Der Kuss“. Für Maschmeyer war klar, dass nur diese Skulptur das perfekte Hochzeitsgeschenk sein konnte.
„Dem Rodin-Museum die Skulptur abkaufen geht nicht, dafür hätten wahrscheinlich zehn Milliarden nicht gereicht. Die gibt Frankreich nicht her, und klauen würde auch nicht klappen“, sagt Maschmeyer scherzhaft.

Deshalb beauftragte er Bildhauer in Florenz, ein Duplikat anzufertigen. Die Kosten beliefen sich auf rund 200.000 bis 300.000 Euro, die Fertigungszeit betrug drei Jahre.
Maschmeyer hielt Ferres mit schwammigen Ausreden bei der Stange. So behauptete er beispielsweise, sie könnten nicht heiraten, weil im Sommer die Fußball-WM stattfände oder das ausgewählte Hotel ausgebucht sei, erzählt er im Podcast. Am Ende hat sich Ferres‘ Geduld wohl ausgezahlt.
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