Digital Business & Startups
Die Nachfrage seitens Investoren ist weiterhin riesig
#Interview
Das junge Startup yasp möchte sich als Agentic AI Compiler etablieren. „Bei ersten Tests konnten wir die Performance bei verschiedenen Trainings- und Inferenz-Workloads erheblich verbessern, ganz ohne Kompromisse bei der Leistung“, sagt Gründer Stefan Krassin.
Das deutsch-kanadische Startup yasp (München, Montreal), 2025 von Stefan Krassin gegründet, setzt auf eine “intelligente, hardwareunabhängige Lösung, um KI-Training und -Inferenz signifikant zu beschleunigen”. Zuletzt sammelte das Team 5 Millionen US-Dollar ein – unter anderem vom Kölner Investor Capnamic.
Im Interview mit deutsche-startups.de stellt Gründer Krassin yasp einmal ganz ausführlich vor.
Wie würdest Du Deiner Großmutter yasp erklären?
Stell dir vor, du fährst mit deinem Auto. Aber jede Straße ist anders: Mal ist sie glatt, mal holprig, mal asphaltiert. Damit du also sicher und schnell als Ziel kommst, musst du immer wieder die Einstellungen deines Fahrzeugs und deinen Fahrstil anpassen. yasp ist wie ein automatischer Fahrassistent: Er hilft dir und deinem Auto dabei, automatisch die richtigen Einstellungen und Anpassungen vorzunehmen. Egal ob du auf der Autobahn, im Gelände oder im Gebirge fährst – dein Auto funktioniert optimal. In unserer Realität ist die Straße die Hardware und das Auto ist das KI-Modell. Es muss derzeit stetig neu trainiert und für den jeweiligen Einsatzzweck aufwendig und manuell angepasst werden, um das Auto schneller, komfortabler und besser zu machen.
Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert Euer Geschäftsmodell?
Wir sind ein DeepTech KI Unternehmen und setzen auf ein Subscription-Modell, bei dem unsere Kunden flexibel monatlich oder jährlich für den Zugang zu unserer Technologie zahlen.
Wie ist die Idee zu yasp entstanden?
Ganz einfach: Wir lösen damit ein konkretes Problem, das immer mehr Unternehmen betrifft. Künstliche Intelligenz ist extrem ressourcenintensiv, besonders die Entwicklung, das Training und die Anwendung – im Fachjargon: Inferenz. Dabei wird die Optimierung des Codes zum Game Changer. Aktuell bietet NVIDIA das beste Gesamtpaket aus Hardware und Entwicklungsumgebung. Das führt jedoch dazu, dass sich das ohnehin knappe Fachwissen zur Codeoptimierung noch stärker auf diese Plattform konzentriert. Für Unternehmen hat das einen klaren Lock-in-Effekt und sie verlieren an Flexibilität. Genau hier setzen wir an und automatisieren mithilfe unseres Agentic AI Compilers die Codeoptimierung für jede Hardware. Für Entwickler bedeutet das weniger Fokus auf die Tools und Infrastruktur, mehr Zeit für die Kernaufgabe: die Entwicklung der KI-Modelle.
Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Eine der größten Herausforderungen ist, dass wir ein technisch sehr komplexes Produkt entwickelt haben. Bislang haben sich auch OpenAI & Co. nicht an dieses Thema gewagt. Wir leisten damit also Pionierarbeit und schaffen eine komplett neue Kategorie. Gleichzeitig bewegen wir uns in einem stetig wandelnden Marktumfeld; die technologische Entwicklung im KI-Bereich schreitet extrem schnell voran. Gerade im Hinblick auf den Wettbewerb müssen wir innovativ bleiben und uns kontinuierlich differenzieren.
Welches Projekt steht demnächst ganz oben auf Eurer Agenda?
Der offizielle Launch unseres Agentic AI Compilers! Bei ersten Tests konnten wir die Performance bei verschiedenen Trainings- und Inferenz-Workloads erheblich verbessern, ganz ohne Kompromisse bei der Leistung oder Genauigkeit. Jetzt geht es darum, schnellstmöglich marktreif zu werden. Wir sind derzeit in der finalen Phase und werden unser Produkt in wenigen Wochen auf den Markt bringen. Die Warteliste ist offen und gut gefüllt.
Ihr konntet bereits Investorengelder einsammeln. Wie seid Ihr mit Euren Geldgebern in Kontakt gekommen?
Unsere Technologie hat enormes Potenzial. Wir sind überzeugt davon, dass sie sich in den kommenden Jahren zur Grundlagentechnologie entwickeln wird. Dadurch sind wir glücklicherweise in einer sehr komfortablen Situation und konnten eine deutlich überzeichnete Seed-Runde abschließen. Die Nachfrage seitens der Investoren ist weiterhin riesig.
Wo steht yasp in einem Jahr?
Das kommende Jahr ist sehr entscheidend für uns. Wir möchten unsere Kundenbasis erweitern und unser Produkt so weiterentwickeln, dass es noch besser auf die Bedürfnisse des Marktes eingeht. Gleichzeitig erweitern wir unser Team an unseren Standorten in München und Montreal und fokussieren unsere Zielmärkte Europa und Nordamerika. Noch in diesem Jahr möchten wir einen dritten Standort in den USA eröffnen. Wir möchten stark, aber nachhaltig wachsen und starten voraussichtlich Mitte nächsten Jahres mit dem Fundraising für unsere Series A-Runde.
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