Künstliche Intelligenz
Donnerstag: EU-Ermittlungen gegen Temu, Preismanipulation von Instacart per KI
Temus europäische Niederlassung ist kürzlich durchsucht worden. Anlass ist der Verdacht verbotener ausländischer Subventionen. Das würde gegen die EU-Verordnung über den Binnenmarkt verzerrende drittstaatliche Subventionen verstoßen, die verhindern soll, dass staatliche Gelder in der EU Preise manipulieren und den Wettbewerb beeinflussen. Um Preismanipulation ging es auch bei einer US-Untersuchung. Dabei stellte sich heraus, dass Instacart sogar bei Selbstabholung für bestellte Lebensmittel höhere und individuell unterschiedliche Preise ansetzt. Das dürfte auf KI-optimierte Preisgestaltung seitens Instacart zurückzuführen sein. Derweil könnte Nvidia-Software bald den Standort KI-fähiger Chips bestimmen, um Exporte in sanktionierte Länder zu verhindern. Das soll zunächst für Blackwell-GPUs geplant sein. China hatte Nvidia ein solches Tracking von KI-Chips bereits vor Monaten vorgeworfen, aber der Konzern hat dies bislang zurückgewiesen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Temus Europaniederlassung ist vergangene Woche von Ermittlern im Auftrag der Europäischen Kommission durchsucht worden. Die EU-Kommission bestätigt das indirekt, ohne jedoch den Namen der chinesischen Einzelhandelsplattform zu nennen. Demnach hegt die EU-Kommission den Verdacht, Temu werde von der Volksrepublik China in unzulässiger Weise subventioniert. Solche Subventionen können einem Unternehmen Vorteile im Wettbewerb verschaffen. Beispielsweise könnten künstlich niedrige Preise andere Anbieter, die nicht subventioniert werden, aus dem Markt drängen. Staatliche Subventionen können auch direkt zur Beseitigung von Konkurrenten genutzt werden, indem sie die Übernahme anderer Unternehmen finanzieren: Europäische Temu-Büros durchsucht.
Die Preisgestaltung von Online-Angeboten wurde auch in den USA untersucht. Dabei zeigte sich, dass Kunden, die online Lebensmittel bestellen, womöglich draufzahlen, auch wenn sie die Ware dann selbst im Geschäft abholen. Das zeigt ein unabhängiger Test von Instacart, einem Liefer- und Abholdienst für Lebensmittel in den USA. Testkäufer legten zum selben Zeitpunkt dieselbe Ware in ihre Einkaufswägen – zur späteren Selbstabholung im selben Geschäft, um den Faktor etwaig unterschiedlicher Lieferkosten auszuschließen. Dennoch veranschlagte Instacart unterschiedliche Preise. Hintergrund ist offenbar eine „KI-getriebene Preisoptimierung“, die Instacart den angeschlossenen Händlern anbietet, die sogenannte „AI-Powered Price Optimization“: US-Zustelldienst Instacart manipuliert Preise.
Nvidia hat angeblich eine Technik zur Standortbestimmung von Chips entwickelt, die zeigen soll, in welchen Ländern diese betrieben werden. Durch ein solches Tracking könnte der Schmuggel von sanktionierten Chips wie Nvidias Blackwell-GPUs in Länder eingedämmt werden, die Exportbeschränkungen unterliegen. Das Tracking wird wohl über eine neue Funktion einer verbreiteten Software realisiert, die Kunden zur Überwachung der Computing-Leistung der Systeme nutzen. Nvidia will dabei die Verzögerung bei der Kommunikation mit anderen Servern nutzen, um einen ungefähren Standort des Chips zu ermitteln. Gleichzeitig würde Nvidia damit einem in den USA vorgelegten Gesetz entsprechen, das Geotracking in allen leistungsfähigen Chips fürs KI-Training fordert: Nvidia arbeitet an Tracking-Funktion für KI-Chips gegen Schmuggel.
Der in Notepad++ integrierte Updater hat sich Malware unterschieben lassen und diese auf einigen PCs installiert. Der Entwickler des mächtigen Open-Source-Texteditors reagiert mit einem Update auf Notepad++ v8.8.9. Nutzerinnen und Nutzer müssen die Aktualisierung derzeit manuell vornehmen. Der Entwickler erklärt, dass „einige Sicherheitsexperten von Vorfällen berichtet haben, bei denen Internetverkehr übernommen wurde, der Notepad++ betrifft“. Demnach haben Untersuchungen ergeben, dass Traffic des Notepad++-Updaters WinGUp „gelegentlich auf bösartige Server umgelenkt wurde, was im Herunterladen kompromittierter ausführbarer Dateien mündete“. Nutzer sollten mindestens auf Notepad++ v8.8.8 aktualisieren. Version 8.8.9 ist zwar noch weiter gehärtet, muss aber manuell heruntergeladen werden: Notepad++-Updater installierte Malware.
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In der heutigen Ausgabe der #heiseshow besprechen wir unter anderem die von der EU-Kommission verhängte Millionenstrafe gegen X wegen Verstößen gegen den Digital Services Act. Elon Musk reagiert heftig und fordert die Abschaffung der EU. Was steckt hinter dem Streit um den blauen Haken? Welche Konsequenzen drohen X in Europa? Derweil verabschiedet sich Schleswig-Holstein von Microsoft und setzt künftig auf Open-Source-Lösungen. Wie realistisch ist der komplette Umstieg? Welche Herausforderungen kommen auf die Verwaltung zu? Der Abschied von UKW in der Schweiz wurde dagegen auf unbestimmte Zeit verschoben. Offenbar ist DAB+ noch nicht so weitverbreitet, wie erhofft. Warum hängen die Schweizer am alten Standard? Was bedeutet das für die Digitalisierung des Radios? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: EU-Strafe für X, Open-Source im Norden, UKW für die Schweiz.
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(fds)
Künstliche Intelligenz
Intels Übernahme von SambaNova für 1,6 Milliarden wohl kurz vor Abschluss
Übereinstimmenden Berichten von US-Medien zufolge steht Intel kurz vor der Übernahme des KI-Startups SambaNova. Erste Gerüchte über einen entsprechenden Deal gab es bereits im November 2025. Bereits Mitte 2021 soll das Unternehmen auf Investitionen von über einer Milliarde US-Dollar gekommen sein, bewertet wurde es dann im selben Jahr mit fünf Milliarden US-Dollar – dennoch soll Intel nun für nur 1,6 Milliarden Dollar den Zuschlag erhalten.
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Dies berichtet jedenfalls Bloomberg. Bereits kurz zuvor gab Wired an, dass sich die beiden Firmen auf ein Eckpunktepapier für die Übernahme geeinigt hätten, gab jedoch keinen Kaufbetrag an. Beide Medien berufen sich auf namentlich nicht genannte Quellen, zitieren sich jedoch nicht gegenseitig. Bloomberg zufolge soll die Transaktion im kommenden Monat abgeschlossen werden. Dann findet auch die CES in Las Vegas statt, das größte Branchenevent der US-High-Tech-Industrie.
Intel und seine Partner sind schon bei SambaNova investiert
Dass Intel mutmaßlich recht billig an das Know-how von SambaNova kommt, dürfte an den Verflechtungen der beiden Unternehmen liegen. Intel-CEO Lip-Bu Tan ist auch der Chairman von SambaNova. Zudem hat Intel Capital in das Startup investiert, Intel versucht derzeit, seine Investitionssparte auszugliedern. Zu einem weiteren Investor bei SambaNova gehört Softbank, das seinerseits 2025 mit zwei Milliarden bei Intel eingestiegen war. Ein Teil des Wertes, den SambaNova heute darstellt, könnte also auf Umwegen offenbar schon Intel gehören.
Der Übernahmekandidat war erst 2017 gegründet worden und entwickelt Chips für KI-Anwendungen, vornehmlich für das Inferencing in Rechenzentren. Über Partner wie Hugging Face bietet SambaNova seine Lösungen bereits an. Der Chipentwickler gehört zu einer Reihe von Unternehmen, die Teile der Berechnungen für künstliche Intelligenz mit neuartigen Schaltungen beschleunigen wollen. Dabei soll sich die Architektur, spezialisiert auf Teilbereiche der KI-Entwicklung, stark von GPUs wie denen von AMD und Nvidia unterscheiden, die bisher bei KI-Beschleunigern führend sind.
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(nie)
Künstliche Intelligenz
Ottocast Mini Cube im Test: Wireless-Adapter für Carplay und Android Auto
Winzig und günstig: Der Ottocast Mini Cube macht Carplay und Android Auto drahtlos.
Mit diesem Dongle muss man nie wieder sein iPhone oder Android-Smartphone einstecken. Der winzige Ottocast Mini Cube ergänzt die Verbindung per Carplay oder Android Auto im Fahrzeug um eine drahtlose Option. Gerade ältere PKW bieten oft nur eine kabelgebundene Verbindung für die Schnittstellen Android Auto oder Carplay. Wie sich der kleine Dongle in der Praxis schlägt, zeigen wir im Test.
Hinweis: Der Adapter fügt Android Auto oder Carplay nicht hinzu, sondern ergänzt eine drahtlose Verbindungsmöglichkeit. Das Infotainment-System des Fahrzeugs selbst muss die Standards bereits unterstützen.
Design & Lieferumfang
Der Name ist Programm beim Mini Cube: Der ultrakleine USB-Dongle für drahtloses Carplay und Android Auto ist kaum größer als ein Daumennagel. Das Gehäuse ist etwa so dick wie ein Finger und misst 1,6 × 21,6 × 23,5 mm. Damit bleibt er deutlich kompakter als frühere Box‑Lösungen mit Kabel – ideal fürs Cockpit, weil er unauffällig ist.
Der Dongle besitzt einen USB-A-Stecker. Ein USB-A-auf-USB-C-Adapter liegt praktischerweise bei, sodass er in Fahrzeugen mit beiden Anschlussvarianten eingesetzt werden kann.
Zur Auswahl stehen drei Gehäuseformen: Modell A hat ein quadratisches Gehäuse samt Kerbe in der Mitte sowie abgerundeten Ecken. Als Farben gibt es Silber mit Schwarz oder für Apple-Fans auch Cosmic Orange. Modell B bietet geriffelte Kanten, Modell C hat eine oktogonale Form. Diese Varianten gibt es in Schwarz oder Silber.
Einrichtung & Funktionen
Getestet haben wir den Ottocast Mini Cube mit dem Honor Magic V3 sowie iPhone 12 Pro Max in einem Opel Astra K (2017). Auf der Herstellerseite finden sich Informationen zu kompatiblen Fahrzeugen. Wichtig: Das Auto darf werksseitig kein kabelloses Carplay oder Android Auto bieten – sonst funktioniert der Adapter nicht. Er wäre in dem Fall aber ohnehin überflüssig.
Die Einrichtung ist einfach: Dongle einstecken, die LED unter dem Logo leuchtet dann auf. Anschließend erscheint auf dem Infotainment-System eine Anleitung zum Verbinden des Handys per Bluetooth mit der exakten Bezeichnung des Produkts – sehr praktisch. Eine knappe Anleitung auf Deutsch gibt es auch.
Beim iPhone klappte die Kopplung sofort, nach erfolgter Erstverbindung war Carplay nach knapp über 10 Sekunden schon startklar. Mit Android Auto gab es zunächst Probleme – vermutlich, weil zuvor der Dongle per Carplay verbunden war. Die genaue Ursache kennen wir nicht. Erst beim zweiten Versuch gelang die Verbindung zum Honor Magic V3. Nach längerer Standzeit braucht der Aufbau etwa 45 Sekunden, später dann ebenfalls nur noch rund 10 Sekunden – was sehr flott ist für solch einen Adapter. Die Verbindung wurde im Test stabil aufrechterhalten.
Preis
Der Ottocast Mini Cube kostet direkt beim Hersteller 50 Euro. Mit dem Code TS20 gibt es einen dauerhaften Rabatt von 20 Prozent – damit kostet der Adapter nur 40 Euro.
Hinweis: Der Hersteller sitzt in China, auch wenn die Ware aus deutschen Lagern versendet wird. Kaufbedingungen können daher von EU-Verbraucherschutzrechten abweichen (Gewährleistung, Widerruf, Käuferschutz). Die 30-Tage-Rückgabe ist möglich, kann aber Versandkosten verursachen. Für Transportversicherung und Garantie kommen zusätzliche Gebühren hinzu.
Fazit
Der Ottocast Mini Cube ist eine praktische Ergänzung fürs Auto – ideal für alle, die Carplay oder Android Auto kabellos nutzen möchten, deren Infotainment-System dies aber ab Werk nicht unterstützt. Der kompakte Dongle zählt zu den kleinsten Modellen im Test und bleibt dadurch unauffällig im Cockpit.
Die Einrichtung ist einfach. Die Verbindung mit dem iPhone klappte auf Anhieb, und Carplay ist nach gut 15 Sekunden startklar. Mit Android Auto brauchte es zur Erstkopplung zwei Versuche, danach funktionierte die Verbindung jedoch dauerhaft zuverlässig und stabil.
Insgesamt überzeugt der Ottocast Mini Cube als unauffällige, günstige und verlässliche Lösung für drahtloses Carplay und Android Auto – eine der besten Optionen in seiner Klasse.
Künstliche Intelligenz
US-Regierung will KI-Regulierung durch einzelne Bundesstaaten verhindern
Die USA wollen ein bundesweites KI-Gesetz einführen und damit auch gegen Regulierung einzelner Bundesstaaten vorgehen. Das machte US-Präsident Donald Trump jetzt klar und unterzeichnete ein entsprechendes Dekret.
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Demnach soll ein nationales Rahmenwerk entstehen, welches über den Gesetzen einzelner Bundesstaaten steht. Mit ihren Innovationen oder Änderungen an bestehenden KI-Produkten sollen sich KI-Hersteller nicht erst an „50 verschiedene Bundesstaaten“ wenden müssen, betonte Trump bei einer Pressekonferenz.
Kritik an „Flickenteppich“
Einen solchen Flickenteppich aus Regulatorien moniert auch das Dekret – es sei zunehmend schwer für KI-Hersteller, sich überall an die Regeln zu halten, insbesondere für Startups. Teilweise würden die Gesetze der Staaten auch über ihr Territorium hinauswirken, wenn Hersteller ihre Produkte an ein einzelnes Gesetz entsprechend allgemein anpassen müssten.
Trumps KI-Berater David Sacks nahm auf diese Situation ebenfalls Bezug. Derzeit seien in den verschiedenen Bundesstaaten über 1000 Gesetze zur KI-Regulierung in der Abstimmung, über 100 seien bereits beschlossen. „Das ergibt einfach keinen Sinn.“ Bei Sacks Zahlen dürften aber auch zahlreiche Gesetze einfließen, die sich rein auf den verwaltungsinternen Gebrauch von KI beziehen und wenig mit KI-Anwendern oder KI-Herstellern in der freien Wirtschaft zu tun haben.
Einzelne Staaten-Gesetze wohl auf den Prüfstand
Die International Association of Privacy Professionals hat zuletzt im Oktober versucht, nur solche KI-Gesetze aufzulisten, die auch bei privaten Organisationen Anwendung finden. Sie listet hier sieben umfassende Gesetze in Kalifornien, Colorado, Utah und Texas auf, ein weiteres in New York befindet sich gerade in Abstimmung. Einzelne regierungsbezogene Gesetze könnten sich natürlich auch indirekt auf die freie Wirtschaft auswirken, merken die Autoren an. Die USA haben kein bundesweites KI-Gesetz, sondern eine Mischung aus Bundesvorgaben, Behördenleitlinien und einem starken „State-Law-Patchwork“, also teils unterschiedlicher Regulierung auf Ebene der einzelnen US-Bundesstaaten.
Mit dem neuen Dekret will die US-Regierung vor allem dafür sorgen, dass es nicht noch mehr solcher Gesetze auf Staatenebene werden. Zudem sieht das Dokument auch vor, dass einzelne, bereits verabschiedete Gesetze der Bundesstaaten von Trumps Regierung geprüft werden können, wenn sie zu sehr „Innovationen ausbremsen“.
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Die US-Regierung sieht das jetzige Dekret auch als wichtigen Schritt im KI-Wettlauf mit China. Es soll langwierigen Entscheidungsprozessen vorbeugen, die es im Reich der Mitte so nicht gibt. Trump hatte bereits am Tag seiner Amtseinführung am 20. Januar 2025 die Executive Order 14110 seines Vorgängers aufgehoben, um stärker auf die „Entfesselung“ von Innovation zu setzen.
(nen)
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