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DSpi: Der 3D-gedruckte Raspberry-Handheld | heise online
Mit dem DSpi von Maker William Oprey entsteht derzeit ein DIY-Handheld auf Basis des Raspberry Pi Compute Module 5, das besonders für Fans des Nintendo-DS interessant ist. Umfang des Projekts ist ein selbst entwickeltes Gehäuse mit zwei 800 × 480-Pixel-Displays, einem vollständigen Controller-Layout im Xbox-Stil und einem integrierten Linux-System – letzteres hebt sich deutlich von anderen, meist auf Android basierenden, Systemen ab.
Als Recheneinheit dient ein Raspberry Pi CM5-Modul mit vier ARM-Cortex-A76-Kernen, die mit bis zu 2,4 GHz takten. Unterstützt werden alle Varianten des Compute Module 5, empfohlen wird allerdings die Lite-Variante mit 8 GB RAM und integriertem WLAN. Die IPS-Displays stammen von Waveshare. Anders als beim originalen DS-Handheld sind bei diesem Projekt beide Displays Touchscreens. Als Betriebssystem kommt ein angepasstes Raspbian-Image mit vorinstalliertem RetroPie (für Einzeldisplays) und MelonDS (für echte Dual-Screen-Emulation) zum Einsatz. Letzteres wird aktuell noch vorbereitet und soll bald als vollständiges System-Image erscheinen.
Ausreichende Laufzeit bei rechenintensiven Emulatoren
Für die Audioausgabe sind zwei MAX98357-Verstärker verbaut, die über I2S angesteuert werden. Zusätzlich gibt es einen Kopfhörerausgang mit PCM5102-DAC und PAM8908-Kopfhörerverstärker. Die Stromversorgung übernimmt ein 5000-mAh-LiPo-Akku, der über einen BQ25890-Ladecontroller mit bis zu 3 Ampere bei 5 Volt geladen werden kann. Damit soll auch bei rechenintensiven Emulatoren wie MelonDS eine ausreichende Laufzeit gewährleistet bleiben.
Die Steuerung erfolgt über einen Controller auf Basis eines RP2040-Mikrocontrollers mit GP2040CE-Firmware. Eingesetzt werden dabei zwei analoge Slidepads, die sonst beim 3DS zum Einsatz kommen, sowie ein klassisches Layout mit Triggern, Buttons und D-Pad. Die Verbindung zum System erfolgt über USB – das Controllerboard läuft eigenständig und ist damit auch für andere Projekte wiederverwendbar.
Das Gehäuse ist vollständig 3D-druckbar und wurde laut Entwickler für FDM-Druck optimiert. Dabei kommen Game-Boy-Advance-SP-Scharniere zum Einsatz, die einen echten Klappmechanismus ermöglichen. Getestet wurde das Design unter anderem auf einem Neptune 4 Pro bei reduzierter Druckgeschwindigkeit – insbesondere bei den Scharnieren sei langsames Drucken für Stabilität entscheidend. Die Druckdaten sowie alle Gerber-Dateien für die Platinen sind auf dem offiziellen GitHub-Repository erhältlich.
Der DSpi befindet sich derzeit noch im experimentellen Entwicklungsstadium. Die Hardware ist weitgehend funktionsfähig, bei der Software sieht der Entwickler jedoch noch Optimierungsbedarf – vor allem in Bezug auf Bedienung und Stabilität. Langfristig soll unter anderem das Hauptdisplay gegen das neue 5-Zoll „Raspberry Pi Touch Display 2“ ausgetauscht werden, außerdem sind kleinere PCB-Änderungen geplant, um die Gesamtbreite des Geräts zu reduzieren.
Vor allem für die Emulation von DS-Spielen
Der primäre Anwendungsfall für das Gerät ist offensichtlich die Emulation von DS-Spielen. Allerdings kann so ein Raspberry Pi 5 ja einiges mehr. Neben anderen Konsolen kann man durch das Linux-System das Ganze auch als vollwertigen Handheld-PC nutzen, indem man das untere Display als Tastatur verwendet.
Alle Informationen und Druckdaten zum DSpi-Projekt sind online bereits verfügbar. Das empfohlene System-Image soll in Kürze folgen. Wer sich näher mit dem Raspberry Pi 5 befassen will, findet in unserem Test alles Wissenswerte dazu.
(das)
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Mini-PC Chuwi Aubox mit AMD Ryzen 7 8745HS, HDMI, Displayport & 2x USB-C im Test
Die Chuwi Aubox 8745HS ist ein schicker und flacher Mini-PC mit Ryzen 7 und zahlreichen Anschlüssen. Für einen fairen Preis verspricht sie viel zu bieten.
Das Preisfeld zwischen 400 und 600 Euro ist unter den Mini-PCs stark umkämpft. Zu einem noch vergleichsweise niedrigen Preis gegenüber den Premium-Modellen um 1000 Euro tummeln sich zahlreiche Systeme mit neueren Ryzen-7-Prozessoren, die in Full-HD bereits Gaming-tauglich sind. Ein solcher Rechner ist auch die Chuwi Aubox 8745HS, die auf einen Ryzen 7 der achten Generation setzt, gepaart mit 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) und einer 512 GB großen SSD. Dazu gibt es ein schickes Aluminiumgehäuse und viele Anschlüsse. Eigentlich perfekt, oder? Doch wie gut ist dieser Mini-PC in der Praxis wirklich? Wir haben die Chuwi Aubox 8745HS getestet und zeigen Highlights und Schwachstellen.
Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Ausstattung: Welche Hardware bietet die Chuwi Aubox 8745HS?
Die Chuwi Aubox 8745HS setzt auf den namensgebenden Prozessor Ryzen 7 8745HS, den AMD im Juli 2024 vorgestellt hat. Dieser Chip basiert auf der Zen-4-Architektur (Codename Hawk Point) mit 4 nm, ist mit einer TDP (thermische Verlustleistung) von 35 W spezifiziert und bietet 8 Kerne bei 16 Threads. Im Unterschied zum Ryzen 7 8845HS fehlt diesem SoC eine NPU (Neural Processing Unit) für KI-Anwendungen. Der CPU-Takt liegt zwischen 3,8 GHz und 4,9 GHz. Wie die vorherige 7000er-Generation setzt auch der 8745HS auf die Radeon 780M (2600 MHz) als integrierte Grafik.
Beim RAM kommt nur ein einzelnes 16 GB großes SO-DIMMs-DDR5-Modul von TWSC mit 5600 MT/s zum Einsatz. Der zweite RAM-Slot ist frei, sodass man direkt ein weiteres Modul einfügen kann. Der Single-Channel-Betrieb des RAMs halbiert die Bandbreite beim Zugriff auf den Arbeitsspeicher, was sich auch in den Benchmarkwerten ausdrückt (siehe unten). Die SSD stammt von Airdisk und ist 512 GB groß. Dabei handelt es sich um eine M.2-2280-SSD mit PCIe 3.0. Ausweislich Crystaldiskmark schreibt sie mit 2710 MB/s und liest mit 3271 MB/s.
Ansonsten bietet der PC zahlreiche Anschlüsse für Geräte, etwa 2x 2,5-GBits-LAN, HDMI 2.1, Displayport 1.4 und 2x USB-C (davon 1x USB4, 1x USB 3.2 Gen2), wobei der USB4-Port auch die Stromversorgung sicherstellen kann. Ansonsten erfolgt diese über das mitgelieferte 120-W-Netzteil per DC-Rundhohlstecker. Daneben gibt es vier USB-A-Buchsen (2x USB 3.2, 2x USB 2.0).
Drahtlos ist der PC mit Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.1 zwar veraltet, aber schneller unterwegs als manche Konkurrenten. Als Netzwerkkarte kommt die klassische Realtek 8852BE zum Einsatz.
Performance: Wie schnell ist die Chuwi Aubox 8745HS?
Mit ihrem Ryzen 7 8745HS ist die Chuwi Aubox eigentlich gut aufgestellt und sollte eher höhere Benchmark-Ergebnisse produzieren. Allerdings bleibt sie unter unseren Erwartungen, etwa in PCmark 10, wo sie mit durchschnittlich 6661 Punkten abschneidet, mit Spitzen bei 6678 und 6641 Punkten. Hier hätten wir mit über 7500 Punkten gerechnet. Auch in 3Dmark Time Spy setzt sich ebendieses Bild fort. Dort erreicht das System insgesamt 1908 Punkte, zusammengesetzt aus 1678 GPU-Punkten und 8670 CPU-Punkten. Insbesondere die Grafik ist deutlich unter der Erwartung, hier hatten wir schon fast 3000 Punkte bei anderen Modellen.
Weiter geht es mit Cinebench 2024, wo der Ryzen 7 im Single-Core mit 102 Punkten und im Multi-Core mit 872 Punkten abschneidet. Im Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 sind es 2481 Punkte (Single-Core) und 9762 Punkte (Multi-Core). Der OpenCL-Grafikbenchmark endet mit 24.680 Punkten. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Aubox in den klassischen Benchmarks schlechter abgeschnitten hat als ähnlich ausgestattete Systeme mit Dual-Channel-RAM-Anbindung.
Chuwi Aubox 8745HS – Bilderstrecke
Auch Spiele haben wir aufgrund der üblicherweise sehr starken iGPU Radeon 780M versucht. Titel wie Counter Strike 2, Anno 1800 oder The Witcher 3: Wild Hunt sind allesamt in Full-HD spielbar. Anno 1800 ist auch ohne die Upsampling-Technologie FSR (Fidelity FX Super Resolution) mit über 25 FPS in mittleren Optionen spielbar. Mit FSR auf Leistung bekommen wir in der Spitze sogar 42 FPS, meist sind es aber etwa 35 FPS. The Witcher 3 läuft recht stabil auf niedrigen Optionen mit 30 FPS, Counter Strike läuft in hohen Einstellungen bei etwa 50 FPS. Cities Skylines 2 hingegen ist nicht spielbar und läuft extrem ruckelig bei 12 bis 14 FPS – mit FSR und niedrigsten Grafikoptionen holen wir maximal 18 bis 22 FPS heraus.
Lüfter: Wie laut ist die Chuwi Aubox 8745HS?
Die Chuwi Aubox 8745HS gehört nicht zu den leisen Mini-PCs. Zwar steht der Lüfter im Idle ohne offene Anwendungen still, dreht aber direkt beim Öffnen des Browsers auf – mit 29 bis 31 dB(A) jedoch noch nicht zu stark. Bei aktiver, aber nicht allzu auslastenden Anwendungen sind es zwischen 34 und 36 dB(A). Setzen wir das System mittels Stresstest von Aida64 unter Volllast, steigt die Lautstärke auf bis zu 41 dB(A) an, was sehr laut ist. Vergleichbare Systeme, welche zudem im Benchmark besser abschneiden, sind hier weniger geräuschintensiv. Die Temperatur der CPU steigt maximal auf 84 Grad an, der Takt verweilt derweil bei 4,0 GHz, mit kleinen Schwankungen zwischen 3,8 und 4,1 GHz.
Chuwi Aubox 8745HS – Wärmeverteilung
Der Stromverbrauch des PCs liegt im Idle bei 11 W, beim Browsen zwischen 25 und 40 W und unter Volllast bei bis zu 98 W. Bei Spielen, wie Counter Strike 2, sind es dann etwa 64 W.
Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet die Chuwi Aubox 8745HS?
Die Chuwi Aubox 8745HS kommt mit Windows 11 Pro in der Version 22H2. Das Update auf die neueste Version 24H2 nimmt einige Zeit in Anspruch. Bloatware findet sich nicht auf dem System, ein vollständiger Virentest mit Windows Defender findet keine Auffälligkeiten.
Bauform: Wie ist die Verarbeitung der Chuwi Aubox 8745HS?
Die Chuwi Aubox 8745HS kommt in einem schicken, silbergrauen Metallgehäuse mit schwarzer Kunststoffunterseite. Auffällig sind die hohen Gummifüße, die den PC geradezu aufbocken. In ihnen befinden sich die leider sehr tief versenkten Schrauben, die so nur mit speziellen, langen Bits erreichbar sind. Wir nutzen hierfür einen elektrischen Präzisionsschraubendreher (Bestenliste), der einen passenden Aufsatz mitliefert.
Die Verarbeitung des etwa 740 g schweren, 154 × 152 × 45 mm messenden Rechners ist absolut hochwertig. Die Kanten sind im Diamantschliff fein poliert, nichts knarzt und alles sitzt hervorragend. Die Aufteilung der Anschlüsse ist etwas ungewöhnlich gelöst. So findet sich ein Teil der Ports, wie 2x USB-A und 1x USB-C auf der rechten Seite, wohingegen die übrigen Ports wie gewohnt auf der Rückseite sind. Dadurch kann es zu abstehenden Kabeln an der Seite kommen, was unschön wirken kann.
Bis auf die Schrauben ist das Erreichen des Gehäuseinneren problemlos möglich. Einzig muss man sich beim Austauschen vom RAM mit der wärmeleitenden Folie herumschlagen, die aufgeklebt ist. Bei der SSD ist diese nicht verklebt, nur übergeschoben. Zur Wartung entnimmt man nach dem Abschrauben direkt die ganze Unterseite mit der daran angeschraubten, gesamten Hauptplatine aus dem Gehäuse. So hat man Zugriff zu RAM, WLAN-Chipsatz und den beiden SSD-Slots.
Preis: Was kostet die Chuwi Aubox 8745HS?
Die Chuwi Aubox 8745HS ist unserer Ausstattung für 513 Euro zu haben bei Aliexpress.
Fazit
Die Chuwi Aubox 8745HS ist grundsätzlich ein sehr ansprechender, hochwertiger und fair bepreister Mini-PC. Auch wenn die Performance in der Standardkonfiguration mit nur einer einkanaligen RAM-Anbindung etwas leidet, ist sie dennoch nicht schlecht. Die Verarbeitung kann sich absolut sehen lassen und die Anschlussausstattung lässt wenig Wünsche offen, zumal ein vollwertiger USB-C-Port mitsamt Eingangsstromversorgung an Bord ist. Das an sich ist bereits eine Seltenheit bei Mini-PCs, die sonst ausschließlich per Rundhohlstecker laden können. So aber kann man neben dem mitgelieferten Netzteil auch andere Ladestecker nutzen. Der Preis von unter 550 Euro ist dafür absolut fair. Viel negativer als die für die CPU unterdurchschnittliche Performance sehen wir die hohe Lautstärke unter Last. Mit bis zu 41 dB(A) ist das System deutlich hörbar und lauter als viele Konkurrenten.
Ansonsten aber handelt es sich um ein vielseitiges und gutes System. Damit richtet sich die Aubox 8745HS vordergründig an genügsame Sparer, die mit den genannten Defiziten leben können.
Wer bei einem chinesischen Händler kauft, bezahlt in vielen Fällen weniger. Allerdings besteht im Gewährleistungs- oder Garantiefall die Gefahr eines schlechteren Service. Außerdem ist das Einfordern von Verbraucherrechten (Rückgabe, Gewährleistung) mit Hürden versehen oder nicht möglich. Wir verlinken hier Händler, mit denen wir im Allgemeinen gute Erfahrungen gemacht haben.
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iPhone 17: Doch gute Nachrichten bei den Preisen?
Schon lange glauben Beobachter, dass Apple bei der iPhone-17-Familie an der Preisschraube drehen wird. Gründe dafür gibt es einige: Zollbedingte Lieferkettendisruptionen, Inflation, Aufbau neuer Fabriken in Indien – und insbesondere Apples Versuch, die äußerst lukrative Marge bei den Geräten hochzuhalten. Doch nun gibt es einen neuen Analystenbericht, laut dem der iPhone-Konzern sich angeblich zurückhalten will. Laut Research-Notiz des Bankhauses JPMorgan sollen die Tarifsteigerungen beim iPhone „gering gehalten bis gar nicht“ durchgeführt werden.
Air wird teurer, sonst gibt es Kompensation
Einzig das iPhone 17 Air soll laut der Analysten womöglich teurer werden als der direkte Vorgänger iPhone 16 Plus. Das bislang dünnste iPhone könnte das mit dem neuen Formfaktor begründet. JPMorgan tippt auf eine moderate Preiserhöhung von 50 US-Dollar auf 949 Dollar, möglicherweise bleibe es aber auch beim 16-Plus-Einstiegspreis von 899 Dollar. Beim iPhone 17 wie beim iPhone 17 Pro Max sollen die alten Preise (799 und 1199 Dollar als Start) denen von iPhone 16 und 16 Pro Max entsprechen.
Beim iPhone 17 Pro arbeitet Apple angeblich mit einem Trick: Hier plant Apple, gleich mit 256 GByte Speicher zu starten, statt mit bislang 128 Gbyte. Dafür würden dann 1099 Dollar fällig, was zwar 100 Dollar mehr wären als bisher, allerdings zahlt man auch heute schon für das 16 Pro mit 256 GByte so viel. Stimmt die Aussage von JPMorgan, wäre allerdings eine zuvor kolportierte Verbilligung vom Tisch.
Zolltechnisches Wirrwarr
Apple verdient beim iPhone besonders gut an höheren Speicherausstattungen. Hier geht es ab 256 GByte stets in 200-Dollar-Schritten pro Verdoppelung weiter (bis 1 TByte), in Deutschland gar in 250-Euro-Schritten. Bekannt ist bislang nicht, ob Apple hier etwas ändert oder verteuert – spekuliert wird derzeit vor allem um den Einstiegspreis.
JPMorgan glaubt, dass Apple auch mit „Preiskonsistenz“ werben könne. Das Unternehmen will definitiv vermeiden, die Änderungen mit den aktuellen US-Zöllen zu begründen, die der Konzern sowieso kürzlich weitgehend wegverhandeln konnte. Die aktuellen Spekulationen betreffen nur den US-Markt, für die EU sind die Zölle kein Thema. Hier sind eher Währungsverwerfungen wichtig. Die iPhone-Einsteigspreise in Euro fallen stets höher aus, wobei in den USA die je nach Bundesstaat unterschiedliche Umsatzsteuer nie mitaufgeführt wird.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Elektronische Patientenakte: Kliniken werden Pflichtstart im Jahr 2025 verfehlen
Nur etwas mehr als die Hälfte der Kliniken (56 Prozent) haben die für die elektronische Patientenakte (ePA) notwendigen Updates ihres Krankenhausinformationssystems (KIS) bereits vorgenommen. Das geht aus einer Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft hervor. Demnach haben fast alle Krankenhäuser (98 Prozent) „organisatorische Vorbereitungen“ getroffen, damit sie die elektronische Patientenakte (ePA) befüllen können. An der Umfrage haben 382 Krankenhäuser teilgenommen.
62 Prozent der Krankenhäuser konnten laut Befragung bereits auf die ePA-Aktensysteme zugreifen, teils auch nur aus der Testumgebung. 95 Prozent der Befragten griffen aus dem KIS auf die Aktensysteme zu, 13 Prozent aus einem Praxisverwaltungssystem. Laut TI-Dashboard der für die Digitalisierung des Gesundheitswesens zuständigen Gematik nutzen inzwischen 650 von rund 1800 Kliniken die ePA.
Die Mehrheit rechnet damit, die ePA erst im ersten oder zweiten Quartal 2026 krankenhausweit einsetzen zu können. Etwa sieben Prozent der Kliniken haben die Pilotierung im Versorgungsalltag bereits gestartet.
62 Prozent der Befragten konnten auf die ePA zugreifen, „wenn auch nur aus der Testumgebung“.
(Bild: DKG)
Patientenakte größtenteils noch nicht einsatzbereit
Nach dem Start der ePA in Modellregionen werden seit Mai 2025 erforderliche Updates schrittweise auch in weiteren Krankenhäusern ausgerollt. Ab Oktober müssen Ärzte die ePA befüllen – die meisten Krankenhäuser werden dazu 2025 noch nicht in der Lage sein.
Auch den Umfrageergebnissen ist zu entnehmen, dass es erstmal keine flächendeckende Nutzung der ePA geben wird.
(Bild: DKG)
„Die technische Inbetriebnahme ist arbeitsintensiv und kann letztlich nicht flächendeckend auf Knopfdruck erfolgen. Vielmehr müssen die Systeme an die jeweilige, oft hochkomplexe IT-Landschaft des Krankenhauses angepasst werden“, heißt es von der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Die Umsetzung sei komplex und erfordere „umfangreiche Anpassungen an die individuelle IT-Landschaft der Kliniken, einschließlich Konfigurationen, zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen und Fehlerbehebungen“.
„Keine adäqaten Testmöglichkeiten“
Ebenfalls führten laut DKG fehlende adäquate Testmöglichkeiten dazu, dass Updates oft verspätet zur Verfügung standen und im Betrieb noch angepasst werden mussten. Dass es keine vernünftigen Testmöglichkeiten gebe, wird bereits seit Jahren vonseiten der Software-Hersteller beklagt. „Zudem wurden die Spezifika von Krankenhausprozessen – etwa im Hinblick auf die Umsetzung der gesetzlich geforderten Widerspruchsmöglichkeiten – anfangs nicht ausreichend berücksichtigt. Lösungen dafür würden nun unter Realbedingungen entwickelt und getestet“, so die Krankenhausgesellschaft. Ebenfalls müssen viele Krankenhäuser weitere Digitalisierungsprojekte umsetzen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Krankenhäuser die Vorteile der ePA klar sehen und die Umsetzung aktiv vorantreiben. Schon in der Pilotphase wurde allerdings deutlich, dass die Einführung der ePA im Krankenhaus nicht mit einem einfachen Software-Update getan ist“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß. Bei dieser TI-Anwendung zeige sich ebenfalls, „dass die Voraussetzungen in einem Krankenhaus nicht mit denen in kleineren Einrichtungen wie z.B. Arztpraxen vergleichbar sind und dies vorab nicht hinreichend berücksichtigt wurde“. In der Vergangenheit wurde dies beispielsweise auch im Zusammenhang mit Problemen mit dem E-Mail-Dienst KIM kritisiert.
Für die Zukunft sei man optimistisch, dennoch brauche so ein Großprojekt auch viel Geduld. Gaß hofft, dass die Einführungsphase möglichst störungsfrei funktioniert, um das Vertrauen der Patientinnen und Patienten nicht zu gefährden.
(mack)
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