UX/UI & Webdesign
Durex ändert Logo und Packaging erneut
Der Kondomhersteller Durex hat erneut ein Logowechsel vollzogen. Auch die Verpackungen haben ein neues Design erhalten, zum dritten Mal in nur fünf Jahren. Kommuniziert wurde der neuerliche Wechsel seitens des Herstellers bislang nicht.
Die Marke Durex wurde 1929 in Großbritannien ins Leben gerufen und gehört seit 2010 zum Portfolio des britischen Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser, unter dessen Dach auch Marken wie Calgon und Sagrotan geführt werden. Heute ist Durex mit Kondomen, Gleitgelen und weiteren Produkten im Bereich der sexuellen Gesundheit in über 180 Märkten weltweit vertreten.
Drei Rebrandings in fünf Jahren. Anfang 2020 hatte Durex ein Rebranding verpasst bekommen. Drei Jahre später wurde der Markenauftritt grundlegend verändert (dt berichtete). Und schon nach zwei Jahren ändert sich das Markendesign von Durex erneut. Gründe hierfür wurden von Reckitt Benckiser bislang nicht genannt.
Rückläufige Umsatzzahlen, abnehmende Konsumenten-Akzeptanz oder eine veränderte strategische Ausrichtung der Marke können Gründe sein, ein Rebranding vorzunehmen. Auch personelle Veränderungen und/oder neue Zuständigkeiten im Unternehmen können ein Rebranding nach sich ziehen. Was Durex betrifft, so beschreibt das derzeit vorgenommene Rebranding eine Kehrtwende um 180 Grad.

Im neuen Logo ist der Name wieder in dem für die Marke bekannten abgerundeten Korpus eingebunden. Gleichzeitig entspricht die Wortmarke im neuen Logo jener Wortmarke, wie sie vor zwei Jahren eingeführt wurde, abgesehen von den die beiden Diagonalen beim „x“, die entfernt wurden. Hier im dt wurde die Darstellung des „x“, der zerschnittenen Anmutung der Diagonalen wegen, vielfach von Lesern kritisiert.

Auch am Packaging, den Produktverpackungen, ist die Kehrtwende ablesbar. Logo und Keyvisual knüpfen nun wieder stärker an die Optik aus dem Jahr 2020 an. Das damals vom Kampagnenmotto „Intersexion“ abgeleitete diagonal durchtrennte Keyvisual wurde bei allen Produkten entfernt, und das ursprüngliche Motiv reaktiviert, in stilistisch veränderter Form.
Der britische Webauftritt unter durex.co.uk wurde bereits im Februar 2025 einem weiteren Relaunch unterzogen und mit dem neuen Logo ausgestattet. Im deutschsprachigen Webauftritt unter durex.de ist aktuell noch das alte Logo zu sehen. Die zugehörigen Social-Media-Accounts (Facebook, Instagram, YouTube) haben im Juli hingegen das neue Logo erhalten, wie schon die englischsprachigen Accounts. Auch in den von Reckitt Benckiser veröffentlichten Geschäftsberichten wurde das Logo mit betonter X-Symbolik ausgetauscht.
Wie inkonsistent und unstimmig das Markenbild von Durex ist, lässt sich auch daran ablesen, dass beispielsweise unter durex.co.uk das neue Logo zwar als Markenabsender des Webauftritts verwendet wird, auf den dort gelisteten Produkten jedoch ausschließlich das alte Logo abgebildet ist (Screenshot). Ähnlich divergent ist das Bild, das Durex derzeit im Handel hinterlässt.
Als 2023 das letzte Rebranding von Durex hier im dt thematisiert wurde, hatte ich auf die Möglichkeit hingewiesen, dass die Entwicklung rund um Twitter respektive X auch die Rezeption der Marke Durex beeinflussen kann, da auch hier eine X-Symbolik im Mittelpunkt steht. Damals schrieb ich: „Ich wäre jedenfalls nicht überrascht, würde das Markendesign von Durex in zwei, drei Jahren erneut signifikant verändert werden.“ Die Lockerung der Moderationsrichtlinien hatte bei X dazu geführt, dass Hass, Hetze, extremistische und gewaltverherrlichende Inhalte stark zugenommen haben. Die Hemmschwelle für Beleidigungen und Gewaltandrohungen ist weiter gesunken, polarisierte und toxische Debatten sind alltäglich geworden.
Inwieweit das Image der Marke X auf die breite gesellschaftliche Wahrnehmung einer allgemeinen X-Symbolik abfärbt, ist bislang nicht untersucht. Markenforschung zeigt jedoch, dass ein negatives Markenimage die Wahrnehmung verwandter Symbole und Assoziationen beeinflussen kann und diesen eventuell einen negativen Beigeschmack verleiht. Ein möglicher Grund also, weshalb Reckitt Benckiser der Marke Durex erneut ein Rebranding verpasst und hierfür finanzielle Mittel in die Hand genommen hat. Hinzu kommt die bereits angesprochene überwiegend negative Konnotation der diagonalen Linien in diesem Kontext.
Im wahrsten Sinne des Wortes einschneidende Veränderungen, die bei Durex in den letzten Jahren zu beobachten sind. Verlässlichkeit kann die Marke aufgrund der sprunghaften Maßnahmen so jedenfalls nicht vermitteln.
Mediengalerie
- Durex Logo (2025), Quelle: Reckitt Benckiser / Durex
- Durex Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Durex, Reckitt Benckiser Group, Bildmontage: dt
- Durex Performa – vorher und nachher, Bildquelle: Durex, Reckitt Benckiser Group, Bildmontage: dt
- Startseite durex.co.uk – neues Logo als Absender, altes Logo auf Verpackungen, Quelle: durex.co.uk
- Durex Brand Design Packaging, Quelle: Amazon
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US-Bundesstaat Massachusetts steht vor Einführung einer neuen Flagge
Im US-Bundesstaat Massachusetts wurden von der durch die Landesregierung eingesetzten Flaggenkommission drei potenzielle Entwürfe ausgewählt – diese sollen in den kommenden Wochen innerhalb der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden.
Massachusetts steht vor der Einführung einer neuen Flagge. Die derzeitige Flagge, bei der ein Native American unter einem kolonialen Schwert abgebildet ist, wird von vielen Menschen, insbesondere indigenen Gruppen, als unpassend, veraltet und beleidigend angesehen wird. Eine neue Flagge, so das Ziel, soll die Geschichte besser widerspiegeln und keinen Bezug mehr zu kolonialer Gewalt beinhalten.
Auf Grundlage eines Gesetzes („Chapter 140 of the Acts of 2024“) wurde eine Kommission eingesetzt (The Seal, Flag and Motto Advisory Committee), welche seit Anfang des Jahres die Aktualisierung sowohl der Flagge, des Staatssiegels und des Landesmottos koordiniert. In der ersten Phase wurde die Bevölkerung aufgerufen Entwürfe einzureichen. Die insgesamt 1.150 Einreichungen wurden zunächst von der Kommission auf 48 Flaggen eingegrenzt. Anschließend wurden drei Entwürfe jeweils für Flagge und Siegel ausgewählt, die nach Ansicht der zehn Kommissionsmitglieder über die größte Qualität verfügen. Und so sehen die Entwürfe aus.
In der dritten Phase sollen landesweit nun öffentliche Anhörungen abgehalten werden, um die Meinung der Bevölkerung einzuholen. Diese Entwürfe sind laut Co-Vorsitzende der Kommission, Kate Fox, noch nicht endgültig. Es sind vielmehr jene Entwürfe, die die höchste Punktzahl erhalten haben. „Das öffentliche Feedback kann die Vorschläge weiter prägen und verfeinern, sodass das Endergebnis die Meinung der Menschen widerspiegelt, die wir betreuen“, so Fox gegenüber der lokalen Presse.
Nach der Auswahl des endgültigen Entwurfs für ein neues Siegel, eine neue Flagge und ein neues Motto wird die Flaggenkommission Gouverneurin Maura Healey ihre endgültigen Empfehlungen vorlegen.
Mehrere US-Bundesstaaten, darunter Mississippi, Utah und Minnesota, hatten sich in den letzten Jahren neue Landesflaggen gegeben. In Maine scheiterte das Vorhaben eine neue Landesflagge einzuführen ebenso wie zuletzt in Illinois.
Kommentar
1.150 Einreichungen klingt nach einer großen Auswahl. Allerdings scheiden, wie der Blick in das von der Landesregierung bereitgestellte PDF verdeutlicht, gefühlt etwa die Hälfte bis drei Viertel der Einreichungen aufgrund unzureichender Gestaltungsqualität und fehlender Ernsthaftigkeit aus. Zum Vergleich: In Minnesota wurden mehr als doppelt so viele Entwürfe eingereicht, und zwar ausschließlich Flaggendesigns. In Illinois waren es gar 4.800 Flaggendesigns. Geringe Quantität bedeutet in solch einem Wettbewerb nicht zwangsläufig geringe Gestaltungsqualität – doch es bedeutet weniger Vielfalt, eine geringere Auswahl an Ideen.
Lediglich die rotbraunen Entwürfe von Flagge und Siegel stammen vom gleichen Gestalter. Die anderen Entwürfe stammen jeweils von unterschiedlichen Personen. Ob es klug ist, mit derlei semantisch gemischten und zudem gestalterisch stark divergenten Entwürfen in eine Phase der öffentlichen Diskussion zu treten, möchte ich in Frage stellen. Denn Ziel der neuen Designs für Flagge, Siegel und Motto müsste und sollte unter anderem ja sein, dass sich diese sowohl inhaltlich wie auch gestalterisch auf einander beziehen. Im rotbraunen Entwurfskonzept ist dieser Bezug gegeben – in den anderen Entwürfe fehlt dieser.
Meines Erachtens wäre es besser gewesen, die vorgestellte Entwürfe, wie in Minnesota der Fall, durch Fachleute (professionelle Gestalter und Agenturen) einer Revision unterziehen zu lassen. Auch um so semantisch gleichwertige Entwürfe zu entwickeln, die dann im Rahmen der öffentlichen Anhörungen als Entwurfspaare (Flagge + Siegel) einer breiten Debatte ausgesetzt werden können.
Noch die Anmerkung: Einen klaren beruflichen Design-Hintergrund hat keiner der zehn Kommissionsmitglieder. Drei Personen haben jedoch einen künstlerischen Hintergrund (Maler, Silberschmied, Zeichner).
Mediengalerie
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