Künstliche Intelligenz
Dynamischer Stromtarif für E-Autos: Ein Test an öffentlicher Ladeinfrastruktur
Wer keinen Stellplatz mit Wallbox hat, ist von einigen Vorteilen des Elektroautos ausgeschlossen – vor allem von günstigen Strompreisen: Im Durchschnitt sind zu Hause pro Kilowattstunde laut BDEW 39,6 Cent fällig. In diesem Preis ist eine monatliche Grundgebühr einberechnet. Neukunden zahlen zum Teil deutlich weniger, ein Preisvergleich über die gängigen Portale lohnt sich unter Umständen sehr.
Weiterlesen nach der Anzeige
Am günstigsten fährt ein Elektroauto mit Energie aus einer abgeschriebenen Fotovoltaikanlage. Aber auch ohne Solarstrom gibt es reduzierte Netzengelte. Zusätzlich müssen die Versorger seit 1. Januar ein Angebot für einen dynamischen Stromtarif machen, in dem es zu bestimmten Uhrzeiten besonders billig sein kann. In einem Pilotprojekt bei enercity in Hannover wird diese Idee auf die öffentliche Ladeinfrastruktur übertragen: An elf zentralen Standorten in der niedersächsischen Landeshauptstadt sind unter dem Stichwort FlexLaden Ladesäulen mit stündlich wechselnden Tarifen in Betrieb. Grund genug für heise Autos, das in der Praxis auszuprobieren. Bringt das was?

Über 62 Prozent der 2025 erzeugten Energie stammt aus erneuerbaren Quellen. Deren Produktion ist schwankend, aber auch die Nachfrage ist volatil. Es ist also zutiefst sinnvoll und netzdienlich, wenn die Nachfrage durch niedrige Preise zum Angebot gelockt wird.
(Bild: Fraunhofer ISE / energy charts)
Potenziell höherer Umsatz
Was enercity hier macht, vereint mehrere Ansätze, die das öffentliche Laden zukünftig attraktiver machen können. Diese Ladestationen arbeiten mit Gleichstrom und bieten 150 kW Leistung. Solche Schnellladesäulen kosten zwar bei der Investition mehr Geld, weil sie ans Mittelspannungsnetz angeschlossen werden müssen. Aus der Perspektive der Betreiber sind sie aber wirtschaftlicher, weil pro Zeiteinheit mehr Kilowattstunden verkauft werden können. Das rechnet sich bei entsprechender Auslastung. Außerdem wird der öffentliche Raum besser genutzt: Wenn langfristig der deutsche Fuhrpark vorwiegend auf Elektroautos umgestellt ist, müssen die Ladeplätze zügig für andere freigemacht werden. DC-Säulen sind die logische Antwort.
Der Strom an diesen Ladesäulen kann ohne Vertrag oder Registrierung freigeschaltet werden. In der Branche heißt das Ad hoc-Laden. Eine zusätzliche Besonderheit beim Pilotprojekt von enercity ist der Partner ev pay: Das auf Software spezialisierte Unternehmen erledigt die Abrechnung eichrechtskonform. ev pay kann unter anderem dynamische Tarife integrieren. Aus Sicht der Elektroautofahrer ist das Bezahlen mit Smartphone oder Kreditkarte besonders niederschwellig. Hierzu stellt ev pay auch den Terminal bereit.

Vorm Start müssen allerdings noch einige Knöpfe gedrückt werden. Wie üblich beim Ad hoc-Payment wird die Vorabdeckung der Kreditkarte mit 80 Euro geprüft. Bezahlt werden muss selbstverständlich nur der Strom, der tatsächlich geflossen ist.
(Bild: Christoph M. Schwarzer / heise Medien)
Netzdienliches Laden
Weiterlesen nach der Anzeige
Dynamische Stromtarife sind selbstverständlich kein Selbstzweck. Vielmehr folgen sie dem Prinzip des netzdienlichen Ladens. Die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im bisherigen Jahresverlauf laut Fraunhofer ISE bei 62,5 Prozent – und sie schwankt. Zugleich ist die Nachfrage volatil. Mit der Lenkungswirkung eines dynamischen Stromtarifs werden Elektroautofahrer dazu bewegt, zu einem sinnvollen Zeitpunkt zu laden. Die Nachfrage wird zum Angebot gelockt. So entsteht potenziell eine Win-Win-Situation.
Also auf nach Hannover. Als Testfahrzeug steht ein Xpeng G6 zur Verfügung, der mit bis zu 451 kW Leistung laden kann. Wie viel geben die Alpitronic-Säulen, die auf 150 kW ausgelegt sind, in der Wirklichkeit her? Dazu müssen sie erst mal gefunden werden. Enercity gibt wegen datenschutzrechtlicher Auflagen zwar die Straße des Standorts, nicht aber die Hausnummer an. Die Säule in der Ritterstraße war trotzdem gut zu sehen – und sie war frei.
Freischalten am Bezahlterminal
Selbstverständlich können an dieser DC-Säule auch Kunden mit einer Ladekarte oder einer Lade-App den Strom freischalten. Der Clou bleibt das Ad hoc-Zahlen mit Kreditkarte. Eine gut erkennbare Grafik macht klar, dass die Kreditkarte vors Bezahlterminal gehalten werden muss. An dieser Stelle wiederum kann es zu Missverständnissen kommen: Im Bedienfeld muss zuerst durch Drücken und Bestätigen die Funktion aktiviert und der gewünschte von zwei Ladepunkten an der Säule gewählt werden.

Im Praxistest wird klar, dass auch die bisherigen Zahlmethoden per App oder Ladekarte möglich sind. Der Clou ist trotzdem das Ad hoc-Payment mit der Kreditkarte bzw. dem Smartphone. Die Grafik verweist auf die Bezahlmethode.
(Bild: Christoph M. Schwarzer / heise Medien)
Anschließend wird die Kreditkarte mit einer imaginären Vorabgebühr von 80 Euro auf Deckung geprüft. Auch das kann irritierend sein, wenn man es nicht gewohnt ist. Abgerechnet wird nur der Strom, der wirklich geflossen ist. Der fließt dann ziemlich „schnell“. Der Ladestand des Xpeng G6 bei Ankunft an der enercity-Säule lag bei 78 Prozent. Die Leistung ging sofort auf 149 kW hoch. Das dokumentiert zum einen die immense Schnellladefähigkeit des Xpeng und zum anderen, dass die Alpitronic-Station die volle Leistung freigibt, falls am zweiten Ladepunkt kein Fahrzeug steht – und das war der Fall.

Die Schnellladesäule liefert bis zu 150 kW Leistung, und der Xpeng nimmt die selbst bei einem Ladestand von 78 Prozent noch an.
(Bild: Christoph M. Schwarzer / heise Medien)
Konkurrenz zu Großbetreibern
Das Ad hoc-Laden ohne Registrierung, so viel ist offensichtlich, hat besonders an den Ladeparks von Discountern und Baumärkten ein sehr großes Potenzial. Für diese Betreiber ist es nicht wichtig, die Nutzer in einen Vertrag mit monatlicher Grundgebühr zu nötigen. Mit dem Bezahlterminal klappt die Abrechnung niederschwellig und simpel. In diesem Zusammenhang muss nochmals die Ist-Situation im öffentlichen Lademarkt geschildert werden: Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur sagt, dass mehr als 95 Prozent der Elektroautos per Vertrag geladen werden, sofern das an einer öffentlichen Säule geschieht. Das Ad hoc-Zahlen hat bisher eine nur geringe Bedeutung.
Der Grund sind Angebote wie der L-Tarif des Marktführers EnBW: An den Standorten dieses Betreibers, und wohlgemerkt nur dort, kostet die Kilowattstunde 39 Cent, wenn 11,99 Euro monatliche Grundgebühr bezahlt werden. Bei anderen Betreibern kann der Kurs auf bis zu 89 Cent steigen. Vertragsnutzer werden also nach Möglichkeit die EnBW-Säulen nutzen und so besser auslasten.
Der Markt beginnt zu funktionieren
Die Folge ist eine Oligopolbildung. Wenige Teilnehmer bestimmen das Marktgeschehen. Eine ernstzunehmende Konkurrenz entsteht gerade durch die Super- und Baumärkte, für die das Ad hoc-Laden besonders attraktiv ist. Mit Softwarelösungen wie von ev pay ist es problemlos möglich, die Ladevorgänge ins bestehende Kassensystem zu integrieren. So können niedrige Preise realisiert werden.

Der dynamische Stromtarif soll eine Lenkungswirkung haben. Das Potenzial dazu ist fraglos vorhanden. Allerdings sind 59 Cent pro Kilowattstunde wie in diesem konkreten Beispiel noch zu viel. Darum geht es im Pilotprojekt aber auch nicht. Die Funktion soll geprüft werden, und die ist vorhanden.
(Bild: enercity)
Von den besonders niedrigen Strompreisen wie bei Aldi (29 bis 47 Cent) oder der EnBW ist enercity noch ein Stück entfernt: enercity gibt jeweils um 13 Uhr die stundenweisen Tarife für den Folgetag bekannt und garantiert zugleich eine Höchstgrenze von 67 Cent pro Kilowattstunde. Beim Experiment von heise Autos waren es 59 Cent. Weniger als 50 Cent sind selten zu sehen.
Um Dumpingpreise geht es in diesem ersten Schritt vielleicht auch nicht. Vielmehr zeigen enercity und ev pay die lebenspraktische Machbarkeit eines Prinzips – und das läuft. Meine, vielleicht zu gewagte Prognose: Wenn es nachts um zwei Uhr DC-Strom für 29 Cent pro Kilowattstunde gibt, stehen die Leute auf. Das ist die neue Interpretation der Suche nach der Tankstelle mit dem niedrigsten Spritpreis.
Mehr zum Thema Elektromobilität
(mfz)
Künstliche Intelligenz
Drastischer Umbau von Apples Führungsspitze geht weiter
Der Umbau von Apples Konzernspitze setzt sich im Rekordtempo fort: Nach dem Abgang des KI-Chefs und des Interface-Design-Chefs wird die für Umwelt und soziale Initiativen verantwortliche Spitzenmanagerin Lisa Jackson den Konzern verlassen. Jackson, einst Chefin der US-Umweltschutzbehörde EPA unter Präsident Obama, hat die Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien bei Apple erheblich vorangetrieben und gilt als Architektin des Projektes „Apple 2030“. Das selbst gesteckte Ziel des Unternehmens ist, zum Jahr 2030 klimaneutral zu arbeiten – mitsamt der kompletten Lieferkette.
Weiterlesen nach der Anzeige
Apple ernennt auch neue Chefjuristin
Ihre Position gibt es künftig offenbar nicht mehr: Die von Jackson geleitete Sparte wird Ende Januar aufgeteilt, wie Apple in der Nacht auf Freitag mitteilte. Die für Umwelt und soziale Initiativen zuständigen Teams sind künftig dem Lieferketten- und Logistik-Chef unterstellt – und nicht länger direkt Apple-Chef Tim Cook.
Den für Apple immer zentraleren Bereich „Government Affairs“, der Lobbyarbeit und den Austausch mit staatlichen Stellen umfasst und der bislang ebenfalls bei Jackson lag, leitet künftig Apples Chefjustiziarin. Diese wechselt der Konzern parallel ebenfalls aus: Die bislang öffentlich kaum in Erscheinung getretene Juristin Kate Adams tritt im kommenden Jahr den Ruhestand an. Ihre Position als Apples „General Counsel“ bekleidet ab März 2026 der Neuzugang Jennifer Newstead, so das Unternehmen. Sie war zuvor bei Meta als Chefjuristin tätig. Während der ersten Regierung Trump diente Newstead als Chefjuristin des US-Außenministeriums (Legal Adviser of the Department of State).
Großer Umbruch bei Apple – nicht nur auf oberster Ebene
Apples Top-Management befindet sich im größten Umbruch seit Jahrzehnten. Auch die Gerüchte über einen nahenden Wechsel an der Spitze und eine Nachfolge von CEO Tim Cook sind jüngst wieder hochgekocht. Apples Hardware-Technik-Chef Johny Srouji – der für die Chip-Entwicklung zuständig ist –, lote zudem seine Optionen aus, hieß es jüngst. Die Positionen COO und CFO hat Apple in diesem Jahr bereits neu besetzt.
Auf den unteren Ebenen scheint es ebenfalls auffällig viele Abgänge zu geben, allein Apples KI-Sparte verlor Berichten zufolge in den vergangenen Monaten zahlreiche wichtige Mitarbeiter – unter anderem an Meta. Unter den Hardware-Ingenieuren und Designern habe der Konzern Dutzende Spezialisten verloren, die offenbar zu OpenAI gegangen sind, wie das Wall Street Journal berichtet.
Weiterlesen nach der Anzeige
(lbe)
Künstliche Intelligenz
Jetzt noch schnell buchen: Jubiläumsangebot von heise security PRO endet bald
Seit dem 22. Juni 2020 gibt es mit heise security PRO ein etwas anderes heise-Angebot speziell für IT-Sicherheitsverantwortliche. Aus der fixen Idee des Gründers Jürgen Schmidt wurde eine Gemeinschaft mit fast 1.000 Security-Profis aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Sie tauschen sich auf Veranstaltungen und online aus und bilden sich gemeinsam weiter. Noch immer mittendrin: Der Gründer.
Weiterlesen nach der Anzeige
Verstärkung bekam Jürgen im Herbst 2023 durch Christopher Kunz – den Autor dieses Textes. Gemeinsam entwickeln wir Plattform und Inhalte weiter, planen Vorträge und Webinare und schreiben den allwöchentlichen Newsletter. Hinter den Kulissen sorgt der Pro-Support für reibungslose Abläufe und das Event-Team kümmert sich um alle Veranstaltungen, ob live vor Ort oder als Webinar.
Newsletter und Artikel
Der heise security PRO Newsletter liefert unsere Analysen, Einschätzung und Empfehlungen jeden Donnerstag um 15:04 in die Mailboxen unserer Mitglieder. Die inhaltliche Spannweite reicht dabei von Malware und Cybercrime über neue Sicherheitslücken bis zu Empfehlungen zur Absicherung von Windows-Servern. Uns ist ein Inhalts-Mix wichtig, der nicht nur CISOs abholt, sondern auch ihren Kollegen, die ganz praktisch die neuesten Sicherheitsrichtlinien und Best Practices umsetzen müssen.
Das Feedback zum Newsletter gibt dem Konzept recht: Er hat sich zur Pflichtlektüre für Sicherheitsverantwortliche und Techniker entwickelt, der neue Anstöße gibt und auch mal die Luft aus einem Security-Hype herauslässt. Wer Neues aus der Welt der IT-Sicherheit lieber mit den Ohren konsumiert, hört als Mitglied von heise security PRO zudem „Passwort“, den heise-security-Podcast, bereits zwei Tage vor der Veröffentlichung.
Familientreffen und Wissensbetankung
Die Gründung von heise security PRO fiel ins erste Corona-Jahr – Vor-Ort-Veranstaltungen litten extrem unter den pandemiebedingten Einschränkungen. Online-Konferenzen erwiesen sich für uns rasch als probater Ersatz und sind seitdem fester Bestandteil der Tour (die sich dieses Jahr zum zwanzigsten Mal jährte!). Zum Glück können wir mittlerweile wieder Events vor Ort anbieten und tun das auch dreimal jährlich. Die Tourtermine sind mittlerweile eine Art „Familientreffen“ der Community von heise security PRO geworden, die sich mit sechs Fachvorträgen auf den neuesten Stand bringt. Am Rande der Konferenz bleibt reichlich Zeit zum Fachsimpeln und nach dem letzten Vortrag gibt es ein kühles Getränk mit den Redakteuren und Experten.
Abseits der Konferenz planen wir jährlich mehrere Webinare zu verschiedenen Security-Themen. Auch hier gilt unsere redaktionelle Maxime: Wir wollen die besten Experten, die kompetent, unabhängig und ohne Werbe-Auftrag informieren – der Platz auf der heise-security-Bühne lässt sich nicht kaufen. In diesem Jahr waren das Opensource-SIEM Wazuh, der Dauerbrenner Windows-Security und „NIS-2 kommt – rechtskonforme IT-Sicherheit umsetzen“, das in knapp einer Woche stattfindet, nur einige der Webinarthemen. Der Zugang zu allen heise-security-Webinaren ist für PRO-Mitglieder kostenlos; sie stehen ihnen danach auch zeitlich unbegrenzt als Aufzeichnung in der PRO-Mediathek zur Verfügung – bequem zum Selbststudium.
Weiterlesen nach der Anzeige
Offener Austausch in Wort und Bild
Nicht nur auf der Security Tour und in Webinaren, sondern auch während unserer Community-Veranstaltungen suchen wir das Gespräch mit unseren Mitgliedern. Einmal im Monat – mit seltenen Ausnahmen etwa in der Feriensaison – treffen wir uns zu einer Online-Podiumsdiskussion, dem PRO-Talk. Ursprünglich hatte Jürgen dabei etwas in der Art von Reddits „Ask Me Anything“ im Sinn, hat das Konzept aber mittlerweile weiter verfeinert. Ein ausgewiesener Experte gibt im PRO-Talk einen kurzen Themen-Impuls von zehn bis 15 Minuten. Danach diskutieren die Mitglieder untereinander, mit dem Experten und uns von der Redaktion über verschiedene Aspekte des Gehörten. Die Themen der PRO-Talks rangieren von Erfahrungsberichten nach IT-Vorfällen über Einblicke in neue Technologien wie homomorphe Verschlüsselung bis hin zu Handreichungen für die tägliche Arbeit. Auch offene Fragen wie die nach der Wirksamkeit von Phishing- und Awareness-Übungen thematisieren wir in unseren Gesprächsrunden.

Diskussionen, Mediathek und Terminkalender für heise security PRO finden unsere Mitglieder in der Community-Oberfläche.
(Bild: heise security PRO / cku)
Die täglichen Fragen im IT-Sicherheitsalltag, aber auch alles andere diskutieren wir im PRO-Forum. Dort können die Security-Spezialisten neue Werkzeuge empfehlen, Kniffe zur Absicherung von Servern und Clients austauschen und auch mal Literaturempfehlungen für die Abendlektüre abholen. Alles in einem geschützten Rahmen: Die Chatham House Rule besagt, dass Mitglieder alles in unserer Community Gehörte zwar nutzen, ihre Gesprächspartner aber nicht gegenüber Dritten identifizieren dürfen. So ermöglichen wir offene Gespräche und vermeiden Compliance-Probleme.
Die Foren dienen auch als Q&A-Bereich nach einem Webinar – die Dozenten beantworten weitere Fragen und diskutieren mit der Community. So etwa beim Wazuh-Webinar und auch Karsten M. Bartels, der Dozent des oben genannten NIS-2-Webinars wird die nächsten Schritte mit den PRO-Mitgliedern erörtern. Denn: Womöglich noch in diesem Jahr tritt das NIS2-Umsetzungsgesetz in Deutschland in Kraft.
Jubiläumsrabatt für Neueinsteiger
Anlässlich des Jubiläums bieten wir noch bis Jahresende Neueinsteigern ein deutlich vergünstigtes Angebot: Statt des regulären Preises von 1125 Euro pro Jahr kostet die Mitgliedschaft derzeit nur 995 Euro im ersten Jahr (beide Preise inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer). Wer nachrechnet, stellt schnell fest: Das ist ein Paketpreis, der sich lohnt. Nutzt man nur drei bis vier der Inklusiv-Angebote, etwa die Security Tour, secIT und zwei Webinare, ist man gegenüber der Summe der Einzelpreise schon im Plus. Die zusätzlichen Leistungen, also etwa unsere Community-Veranstaltungen, das heise+- und heise-pur-Abo gibt es kostenlos obendrauf.

(cku)
Künstliche Intelligenz
Zeitungs-Simulation „News Tower“: Journalismus am Limit
Das war eine Early-Access-Phase, die sich gelohnt hat. Seit Februar 2024 konnten Spieler als angehende Zeitungsverleger in „News Tower“ schon mal ihre Finger in die Druckertinte tauchen, bis das Spiel im November 2025 offiziell veröffentlicht wurde. Alles dreht sich um die Kunst, Zeitungen zu verkaufen und Personalkosten erfolgreich zu managen. Wer schon immer mal sein eigenes Zeitungsimperium aufbauen wollte, ist hier genau richtig.
Weiterlesen nach der Anzeige
Harte Zeiten, pralle Schlagzeilen
Wir schreiben das Jahr 1930. Die Welt ist im Umbruch und in den USA geht es nach der Wirtschaftskrise von vorne los. In „News Tower“ werden die Spieler zum Erben einer kleinen Zeitung, die sie aus dem Nichts an die Spitze bringen sollen. Doof nur, dass sie hier nicht nur Personal bezahlen und Storys finden, sondern auch mit der Mafia, der Polizei und der feinen New Yorker Gesellschaft auskommen müssen. So ein Job als Zeitungsverleger ist stressig. Aber wer hat gesagt, dass sich ein Imperium mal eben so errichten lässt?
Eigentlich sieht alles doch so niedlich aus? Entspannte Swing-Musik im Hintergrund, ein paar Großstadtgeräusche und Reporter, die im Bilderbuch-Look durch das Gebäude laufen. Die Komplexität dieses Management-Spiels versteckt sich im Kleingedruckten. Die Spieler müssen den richtigen Riecher haben, um Geschichten aufzuspüren und die Zeitung zu verkaufen. Sie müssen Personal anheuern, vom Reporter bis zur Reinigungskraft. Für gutes Arbeitsklima sorgen, Werbung schalten, sich an den Geschmack ihrer Abonnenten anpassen und vieles mehr. „News Tower“ ist ein Spielebrocken, der sich hinter einer knuddeligen Hülle verbirgt.
Journalismus am Limit
Über den Telegrafenmast landen die Nachrichten in der Redaktion. Mord im Hinterhof? Regierungskrise? Oder vielleicht doch nur die lokale Baseball-Meisterschaft? Die Reporter haben eine Woche Zeit für ihren Artikel. Oft schaltet die erste Stufe der Recherche eine weitere Spur frei. Tiefer zu wühlen, braucht aber Zeit. Das Risiko, die Deadline zu verpassen, wächst. Am Ende wird es aber in der Regel mit höheren Absatzzahlen belohnt.
Das Gute: Alles funktioniert hier auf Knopfdruck. Stadtkarte anklicken, Reporter losschicken und dann beginnt das Warten. Wer es ganz eilig hat, kann vorspulen und beobachten, wie der Reporter mit seiner Story zurückkommt und sie dem Setzer übergibt, bevor die Druckmaschinen anrollen. Allerdings gibt es neben der Story genug zu tun: Papiernachschub ordern, neue Büro-Ausstattung kaufen oder mit einem Blumentopf das Arbeitsklima verbessern. Wenn der Platz nicht mehr reicht, wird einfach noch ein Stock draufgesetzt.
Weiterlesen nach der Anzeige
Deadline-Stress
Immer gibt es etwas zu tun. Auf der Stadtbezirksübersicht können sich die Spieler ganz auf den Geschmack der Leser konzentrieren, um Bonuspunkte zu sammeln. Es gibt Bezirke, die lieber Sportnachrichten lesen oder sich über ein bisschen Klatsch amüsieren. Praktisch, dass jede Story mit Schlagworten versehen ist, bei denen sie mit der richtigen Kombination auch noch ein paar Dollar herausquetschen können.

„News Tower“ angespielt
(Bild:
Heise Medien
)
Später wird der Aufwand nicht nur mit höheren Einnahmen belohnt, sondern auch mit der Erfahrung der Mitarbeiter. Die steigen wie in einem Rollenspiel langsam auf. Alternativ können wir auch besseres Personal engagieren. Reporter sind dann stresserprobte Profis oder schalten neue Fachgebiete frei. Daneben müssen sich die Spieler mit verschiedenen Fraktionen wie Polizei oder Mafia arrangieren. Alles hat Vor- und Nachteile. Wenn gar nichts mehr geht, hilft ein Kredit oder ein Anwalt.
„News Tower“ schaltet nach und nach neue Spielmechaniken frei. Wie in jedem Management-Spiel können die Spieler dennoch den Überblick verlieren. Deshalb gilt es, kühlen Kopf zu bewahren und einfach mal das Spiel pausieren. Dankenswerterweise gibt es zahlreiche Tipps, die beim Aufbau des Zeitungsimperiums helfen. Trotzdem braucht „News Tower“ Eingewöhnungszeit. Der Arbeitsaufwand wird mit einem der originellsten Management-Spiele des Jahres belohnt. Wer noch zweifelt, kann sich die kostenlose Spieldemo herunterladen.
Zwischenfazit
Mit „News Tower“ gelingt Entwicklungsstudio Sparrow Night ein echter Überraschungshit. Das Szenario ist originell und das Spielprinzip abwechslungsreich. Nie herrscht Stillstand, immer gibt es etwas zu tun. Das wird Genre-Kenner freuen, kann aber Neueinsteiger frustrieren. Wenn gleichzeitig die Story nicht fertig wird, das Papier fehlt und die Angestellten murren, wächst das den Spielern schnell über den Kopf. „News Tower“ ist ein Spiel für Fans, die sich von der hübschen Hülle nicht täuschen lassen und sich gerne stundenlang in die spannende wie komplexe Spielmechanik vertiefen wollen.
„News Tower“ ist für Windows inkl. einer kostenlosen Spieldemo erschienen. Es kostet ca. 25 €. USK nicht geprüft.
(dahe)
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenIllustrierte Reise nach New York City › PAGE online
-
Datenschutz & Sicherheitvor 3 MonatenJetzt patchen! Erneut Attacken auf SonicWall-Firewalls beobachtet
-
Künstliche Intelligenzvor 2 MonatenAus Softwarefehlern lernen – Teil 3: Eine Marssonde gerät außer Kontrolle
-
Künstliche Intelligenzvor 2 Monaten
Top 10: Die beste kabellose Überwachungskamera im Test
-
UX/UI & Webdesignvor 3 MonatenFake It Untlil You Make It? Trifft diese Kampagne den Nerv der Zeit? › PAGE online
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenSK Rapid Wien erneuert visuelle Identität
-
Entwicklung & Codevor 3 WochenKommandozeile adé: Praktische, grafische Git-Verwaltung für den Mac
-
Social Mediavor 3 MonatenSchluss mit FOMO im Social Media Marketing – Welche Trends und Features sind für Social Media Manager*innen wirklich relevant?
