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Dynamischer Stromtarif für E-Autos: Ein Test an öffentlicher Ladeinfrastruktur
Wer keinen Stellplatz mit Wallbox hat, ist von einigen Vorteilen des Elektroautos ausgeschlossen – vor allem von günstigen Strompreisen: Im Durchschnitt sind zu Hause pro Kilowattstunde laut BDEW 39,6 Cent fällig. In diesem Preis ist eine monatliche Grundgebühr einberechnet. Neukunden zahlen zum Teil deutlich weniger, ein Preisvergleich über die gängigen Portale lohnt sich unter Umständen sehr.
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Am günstigsten fährt ein Elektroauto mit Energie aus einer abgeschriebenen Fotovoltaikanlage. Aber auch ohne Solarstrom gibt es reduzierte Netzengelte. Zusätzlich müssen die Versorger seit 1. Januar ein Angebot für einen dynamischen Stromtarif machen, in dem es zu bestimmten Uhrzeiten besonders billig sein kann. In einem Pilotprojekt bei enercity in Hannover wird diese Idee auf die öffentliche Ladeinfrastruktur übertragen: An elf zentralen Standorten in der niedersächsischen Landeshauptstadt sind unter dem Stichwort FlexLaden Ladesäulen mit stündlich wechselnden Tarifen in Betrieb. Grund genug für heise Autos, das in der Praxis auszuprobieren. Bringt das was?

Über 62 Prozent der 2025 erzeugten Energie stammt aus erneuerbaren Quellen. Deren Produktion ist schwankend, aber auch die Nachfrage ist volatil. Es ist also zutiefst sinnvoll und netzdienlich, wenn die Nachfrage durch niedrige Preise zum Angebot gelockt wird.
(Bild: Fraunhofer ISE / energy charts)
Potenziell höherer Umsatz
Was enercity hier macht, vereint mehrere Ansätze, die das öffentliche Laden zukünftig attraktiver machen können. Diese Ladestationen arbeiten mit Gleichstrom und bieten 150 kW Leistung. Solche Schnellladesäulen kosten zwar bei der Investition mehr Geld, weil sie ans Mittelspannungsnetz angeschlossen werden müssen. Aus der Perspektive der Betreiber sind sie aber wirtschaftlicher, weil pro Zeiteinheit mehr Kilowattstunden verkauft werden können. Das rechnet sich bei entsprechender Auslastung. Außerdem wird der öffentliche Raum besser genutzt: Wenn langfristig der deutsche Fuhrpark vorwiegend auf Elektroautos umgestellt ist, müssen die Ladeplätze zügig für andere freigemacht werden. DC-Säulen sind die logische Antwort.
Der Strom an diesen Ladesäulen kann ohne Vertrag oder Registrierung freigeschaltet werden. In der Branche heißt das Ad hoc-Laden. Eine zusätzliche Besonderheit beim Pilotprojekt von enercity ist der Partner ev pay: Das auf Software spezialisierte Unternehmen erledigt die Abrechnung eichrechtskonform. ev pay kann unter anderem dynamische Tarife integrieren. Aus Sicht der Elektroautofahrer ist das Bezahlen mit Smartphone oder Kreditkarte besonders niederschwellig. Hierzu stellt ev pay auch den Terminal bereit.

Vorm Start müssen allerdings noch einige Knöpfe gedrückt werden. Wie üblich beim Ad hoc-Payment wird die Vorabdeckung der Kreditkarte mit 80 Euro geprüft. Bezahlt werden muss selbstverständlich nur der Strom, der tatsächlich geflossen ist.
(Bild: Christoph M. Schwarzer / heise Medien)
Netzdienliches Laden
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Dynamische Stromtarife sind selbstverständlich kein Selbstzweck. Vielmehr folgen sie dem Prinzip des netzdienlichen Ladens. Die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien liegt im bisherigen Jahresverlauf laut Fraunhofer ISE bei 62,5 Prozent – und sie schwankt. Zugleich ist die Nachfrage volatil. Mit der Lenkungswirkung eines dynamischen Stromtarifs werden Elektroautofahrer dazu bewegt, zu einem sinnvollen Zeitpunkt zu laden. Die Nachfrage wird zum Angebot gelockt. So entsteht potenziell eine Win-Win-Situation.
Also auf nach Hannover. Als Testfahrzeug steht ein Xpeng G6 zur Verfügung, der mit bis zu 451 kW Leistung laden kann. Wie viel geben die Alpitronic-Säulen, die auf 150 kW ausgelegt sind, in der Wirklichkeit her? Dazu müssen sie erst mal gefunden werden. Enercity gibt wegen datenschutzrechtlicher Auflagen zwar die Straße des Standorts, nicht aber die Hausnummer an. Die Säule in der Ritterstraße war trotzdem gut zu sehen – und sie war frei.
Freischalten am Bezahlterminal
Selbstverständlich können an dieser DC-Säule auch Kunden mit einer Ladekarte oder einer Lade-App den Strom freischalten. Der Clou bleibt das Ad hoc-Zahlen mit Kreditkarte. Eine gut erkennbare Grafik macht klar, dass die Kreditkarte vors Bezahlterminal gehalten werden muss. An dieser Stelle wiederum kann es zu Missverständnissen kommen: Im Bedienfeld muss zuerst durch Drücken und Bestätigen die Funktion aktiviert und der gewünschte von zwei Ladepunkten an der Säule gewählt werden.

Im Praxistest wird klar, dass auch die bisherigen Zahlmethoden per App oder Ladekarte möglich sind. Der Clou ist trotzdem das Ad hoc-Payment mit der Kreditkarte bzw. dem Smartphone. Die Grafik verweist auf die Bezahlmethode.
(Bild: Christoph M. Schwarzer / heise Medien)
Anschließend wird die Kreditkarte mit einer imaginären Vorabgebühr von 80 Euro auf Deckung geprüft. Auch das kann irritierend sein, wenn man es nicht gewohnt ist. Abgerechnet wird nur der Strom, der wirklich geflossen ist. Der fließt dann ziemlich „schnell“. Der Ladestand des Xpeng G6 bei Ankunft an der enercity-Säule lag bei 78 Prozent. Die Leistung ging sofort auf 149 kW hoch. Das dokumentiert zum einen die immense Schnellladefähigkeit des Xpeng und zum anderen, dass die Alpitronic-Station die volle Leistung freigibt, falls am zweiten Ladepunkt kein Fahrzeug steht – und das war der Fall.

Die Schnellladesäule liefert bis zu 150 kW Leistung, und der Xpeng nimmt die selbst bei einem Ladestand von 78 Prozent noch an.
(Bild: Christoph M. Schwarzer / heise Medien)
Konkurrenz zu Großbetreibern
Das Ad hoc-Laden ohne Registrierung, so viel ist offensichtlich, hat besonders an den Ladeparks von Discountern und Baumärkten ein sehr großes Potenzial. Für diese Betreiber ist es nicht wichtig, die Nutzer in einen Vertrag mit monatlicher Grundgebühr zu nötigen. Mit dem Bezahlterminal klappt die Abrechnung niederschwellig und simpel. In diesem Zusammenhang muss nochmals die Ist-Situation im öffentlichen Lademarkt geschildert werden: Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur sagt, dass mehr als 95 Prozent der Elektroautos per Vertrag geladen werden, sofern das an einer öffentlichen Säule geschieht. Das Ad hoc-Zahlen hat bisher eine nur geringe Bedeutung.
Der Grund sind Angebote wie der L-Tarif des Marktführers EnBW: An den Standorten dieses Betreibers, und wohlgemerkt nur dort, kostet die Kilowattstunde 39 Cent, wenn 11,99 Euro monatliche Grundgebühr bezahlt werden. Bei anderen Betreibern kann der Kurs auf bis zu 89 Cent steigen. Vertragsnutzer werden also nach Möglichkeit die EnBW-Säulen nutzen und so besser auslasten.
Der Markt beginnt zu funktionieren
Die Folge ist eine Oligopolbildung. Wenige Teilnehmer bestimmen das Marktgeschehen. Eine ernstzunehmende Konkurrenz entsteht gerade durch die Super- und Baumärkte, für die das Ad hoc-Laden besonders attraktiv ist. Mit Softwarelösungen wie von ev pay ist es problemlos möglich, die Ladevorgänge ins bestehende Kassensystem zu integrieren. So können niedrige Preise realisiert werden.

Der dynamische Stromtarif soll eine Lenkungswirkung haben. Das Potenzial dazu ist fraglos vorhanden. Allerdings sind 59 Cent pro Kilowattstunde wie in diesem konkreten Beispiel noch zu viel. Darum geht es im Pilotprojekt aber auch nicht. Die Funktion soll geprüft werden, und die ist vorhanden.
(Bild: enercity)
Von den besonders niedrigen Strompreisen wie bei Aldi (29 bis 47 Cent) oder der EnBW ist enercity noch ein Stück entfernt: enercity gibt jeweils um 13 Uhr die stundenweisen Tarife für den Folgetag bekannt und garantiert zugleich eine Höchstgrenze von 67 Cent pro Kilowattstunde. Beim Experiment von heise Autos waren es 59 Cent. Weniger als 50 Cent sind selten zu sehen.
Um Dumpingpreise geht es in diesem ersten Schritt vielleicht auch nicht. Vielmehr zeigen enercity und ev pay die lebenspraktische Machbarkeit eines Prinzips – und das läuft. Meine, vielleicht zu gewagte Prognose: Wenn es nachts um zwei Uhr DC-Strom für 29 Cent pro Kilowattstunde gibt, stehen die Leute auf. Das ist die neue Interpretation der Suche nach der Tankstelle mit dem niedrigsten Spritpreis.
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(mfz)
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„AI-Powered Price Optimization“: US-Zustelldienst Instacart manipuliert Preise
Wer online Lebensmittel bestellt, zahlt womöglich drauf, auch wenn er die Ware dann selbst im Geschäft abholt. Das zeigt ein unabhängiger Test des Liefer- und Abholdienstes für Lebensmittel, Instacart, in den USA. Testkäufer legten zum selben Zeitpunkt dieselbe Ware in ihre Einkaufswägen – zur späteren Selbstabholung im selben Geschäft, um den Faktor etwaig unterschiedlicher Lieferkosten auszuschließen. Dennoch veranschlagte Instacart unterschiedliche Preise.
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Die Unterschiede sind hoch, wie der gemeinsam von Consumer Reports, Groundwork Collaborative und More Perfect Union durchgeführte Test des Kaufs alltäglicher Lebensmittel zeigt: Bei drei Vierteln der Produkte schwankte der eCommerce-Preis. Dabei lag der höchste Preis im Schnitt 13 Prozent über dem niedrigsten, die Schwankungsbreite reichte jedoch bis zu 23 Prozent, etwa bei einer bestimmten Packung Cornflakes.
Ziel ist offenbar, zu erraten, wie viel ein Kunde zu bezahlen bereit ist, und ihm möglichst viel abzuverlangen. Für dasselbe Produkt zur selben Zeit im selben Laden fand der Test bis zu sieben unterschiedliche Preise bei Instacart.
92 Prozent der Safeway-Kunden zahlten drauf
Für den gesamten Warenkorb stiegen die Preise um bis zu sieben Prozent, für manche Testkäufer im Vergleich zu anderen Testkäufern, die den gleichen Warenkorb zur Selbstabholung in derselben Filialen zusammenstellten. Getestet wurden im September Verbrauchermärkte in Seattle, Washington, D.C., Saint Paul und North Canton, zwei Filialen Safeways und drei Targets. Bei einem Safeway-Laden in Seattle waren 92 Prozent aller Testkäufer von höheren Gesamtpreisen betroffen.
Bei Target in North Canton waren es 37 Prozent, bei einer anderen Target-Filiale in Saint Paul hingegen drei Viertel. 193 Einzeltests konnten ausgewertet werden. Ein kleinerer Nachfolgetest im November mit Instacart Abholbestellungen bei den Ketten Albertsons, Costco, Kroger und Sprouts Farmers Market zeigte ähnliche Preisexperimente.
„Instacart ist immer transparent hinsichtlich Preisfestsetzung”, sagte das Unternehmen, angesprochen auf die Machenschaften, und schob die Schuld auf die Läden: „Handelspartner setzen und bestimmten ihre Preise auf Instacart, und wir arbeiten eng mit ihnen zusammen, um Online- und Ladenpreise wo immer möglich abzustimmen.”
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Nur eine der Handelsketten war zu einer Stellungnahme bereit: Target bestritt, eine Geschäftsbeziehung mit Instacart zu unterhalten, Warenpreise direkt an Instacart weiterzugeben, „oder zu bestimmten, welche Preise auf Instacart aufscheinen.” Daraufhin musste Instacart zugeben, Targets öffentliche Warenpreise herunterzuladen und zusätzliche Beträge aufzuschlagen, um „Betriebs- und Technikkosten” zu decken.
Preismanipulation as a Service
So weit, das gegenüber Verbrauchern offenzulegen, geht Instacarts Transparenz dann doch nicht. Gegenüber Markenkonzernen und Handelskette redet Instacart hingegen Tacheles: Ihnen bietet Instacart auf einer eigenen Webpage „KI-getriebene Preisoptimisierung” an. Der Eversight genannte Dienst beschere durch KI-getriebene Experimente ein bis drei Prozent mehr Umsatz und zwei bis fünf Prozent höhere Marge.
Dabei würden Preise innerhalb festgelegter Bandbreiten variiert. „KI wird angewandt, um die Experimente in großem Maßstab durchzuführen”. Instacart hat die Eversight-Plattform im September 2022 zugekauft. Für Verbraucher bedeutet dies, dass sie Preise nicht mehr einfach vergleichen können und womöglich unbewusst höhere Preise zahlen.
Selbst erfundene Preise werden manipuliert
Zu den Tricks gehört auch die Manipulation der berüchtigten Statt-Preise. Die Testkäufer mussten feststellen, dass ihnen angebliche Rabatte in unterschiedlicher Höhe weisgemacht wurden. Obwohl sie zum selben Zeitpunkt dieselbe Ware zur Selbstabholung aus demselben Laden in den Online-Warenkorb Instacarts legten, und dabei der aufgerufene Preis ident war, wurden ihnen verschiedene Statt-Preise angezeigt, also unterschiedliche hohe Rabatte vorgegaukelt. Auch das macht Instacart gegenüber betroffenen Verbrauchern nicht transparent.
„Wenn Preise nicht mehr transparent sind, können Käufer beim Einkauf nicht mehr vergleichen”, kritisiert der Testbericht. „Diese zunehmend undurchsichtigen Methoden schlagen nicht nur ein Loch in die Geldbörsen der Familien. Faire und ehrliche Märkte sind das Fundament einer gesunden Wirtschaft – und Firmen wie Instacart gefährden dieses Vertrauen.”
„Endkunden ist nicht bewusst, dass sie Teil eines Experiments sind”, hieß es auf der Eversight-Webpage. Diesen Satz hat Instacart kürzlich entfernt.
(ds)
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Machine-Learning-Dienste der Hyperscaler – ein Überblick
Wer nach Machine-Learning-Diensten sucht, landet schnell bei den Angeboten der US-amerikanischen Hyperscaler. Mit AWS SageMaker, Googles Vertex AI und Azure Machine Learning bieten alle drei Plattformen eine Vielzahl an Diensten und wollen so End-to-End-ML-Workflows abbilden, Dienste automatisieren oder auf der Plattform managen und alle gängigen Frameworks in ihr Cloud-Ökosystem einbinden. Dabei haben die Produktpaletten im Laufe der Jahre ein unübersichtliches Ausmaß angenommen.
AWS SageMaker: Vor- und Nachteile im Überblick
AWS könnte den perfekten Werkzeugkasten bieten, der sich genau an die spezifischen Bedürfnisse seiner Nutzer anpasst. Leider kommt die Amazon-Tochter den Nutzern in der Konfiguration in keiner Weise entgegen und lässt sie relativ allein mit dem enormen Angebot. Die diversen Tutorials, die Einsteiger unterstützen sollen, sind über verschiedene Plattformen verteilt, sodass zusätzlich zum zeitintensiven Einrichten der Workflows eine längere Recherche der korrekten Hilfen für das jeweilige Problem eingeplant werden muss. Weitere Hürden sind das für Anfänger eher verwirrende UI und die überwältigende Serverkonfiguration, die erfahrene User voraussetzt.
- Die großen Cloud-Anbieter AWS, Google und Microsoft bieten umfangreiche, aber teils unübersichtliche ML- und KI-Dienste für unterschiedliche Zielgruppen an, von Einsteigern bis Enterprise.
- AWS punktet mit der größten und flexibelsten Servicepalette, erfordert jedoch tiefere Einarbeitung und ein komplexes Kostenmanagement.
- Googles Plattform Vertex AI ist mit didaktisch aufbereiteten und interaktiven Tutorials die einsteigerfreundlichste Wahl. Kleine, datengetriebene Gelegenheitsprojekte lassen sich hier am besten designen.
- Azure legt den Fokus auf schnelle, geschäftsorientierte Nutzung und Integration in bestehende Microsoft-Stacks, wobei fortgeschrittene Features oft spezielles Fachwissen verlangen.
Geübte Nutzer finden ein konsistentes Interface vor, das sich in allen Bereichen personalisieren lässt und auch tiefere Einstellungen transparent aufbereitet.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Machine-Learning-Dienste der Hyperscaler – ein Überblick“.
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Europäische Temu-Büros durchsucht | heise online
Temus Europaniederlassung ist vergangene Woche von Ermittlern im Auftrag der Europäischen Kommission durchsucht worden. Das berichtet Reuters unter Berufung auf einen Eingeweihten. Die EU-Kommission bestätigt das indirekt, ohne jedoch den Namen der chinesischen Einzelhandelsplattform zu nennen.
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„Wir können bestätigen, dass die Kommission eine nicht angekündigte Inspektion in den Räumlichkeiten einer im Online-Handel in der EU tätigen Firma durchgeführt hat”, sagte ein Sprecher zu der Nachrichtenagentur, „unter der Verordnung über den Binnenmarkt verzerrende drittstaatliche Subventionen.” Daraus lässt sich schließen, dass die EU-Kommission den Verdacht hegt, Temu werde von der Volksrepublik China in unzulässiger Weise subventioniert.
Parallel wirft die EU-Kommission Temu vor, Pflichten aus dem Digital Services Act (DSA) unzureichend nachzukommen. Eine Untersuchung hat hohes Risiko illegaler Produkte aufgezeigt. Auch das deutsche Bundeskartellamt ermittelt gegen Temu. Dabei geht es um die auf dem Onlinemarktplatz für Deutschland verwendeten Konditionen für Händler, sowie tatsächliches Verhalten Temus gegenüber den Händlern. Diese könnten, so die Befürchtung, das allgemeine Preisniveau zu Lasten der Verbraucher anheben.
Foreign Subsidies Regulation gilt seit 2023
Solche Subventionen können einem Unternehmen Vorteile im Wettbewerb verschaffen. Beispielsweise könnten künstlich niedrige Preise andere Anbieter, die nicht subventioniert werden, aus dem Markt drängen. Staatliche Subventionen können auch direkt zur Beseitigung von Konkurrenten genutzt werden, indem sie die Übernahme anderer Unternehmen finanzieren.
Solche Verzerrungen kosten nicht nur Arbeitsplätze und reduzieren Steueraufkommen, sondern können langfristig auch Verbrauchern schaden. Denn hat das subventionierte Unternehmen einmal erhebliche Marktmacht erreicht, kann es die Preise anheben, ohne fürchten zu müssen, viel Geschäft an starke Konkurrenten zu verlieren, denn diese gibt es ja dann nicht mehr. Als Gegenmaßnahme ist Mitte 2023 die EU-Verordnung über den Binnenmarkt verzerrende drittstaatliche Subventionen in Kraft getreten (Foreign Subsidies Regulation, FSR).
heise online hat Temu gefragt, welche Subventionen es erhält, seit wann es von der Untersuchung Kenntnis hat, und wie es auf die Untersuchung sowie die Hausdurchsuchung reagiert. Das Unternehmen tritt selbst nicht als Verkäufer auf, sondern betreibt seine Webseite als Plattform für Dritte. Temu gehört zur chinesischen Pinduoduo-Gruppe (PDD Holdings).
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(ds)
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