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Künstliche Intelligenz

E-Rezept, ePA und Co: TI-Monitoring-Tool hilft, Störungen im Blick zu behalten


Wer täglich mit der Telematikinfrastruktur (TI) – der Datenautobahn des deutschen Gesundheitswesens – arbeitet, weiß: Störungen und Verzögerungen können in Praxen und Kliniken schnell zum Problem werden. Abhilfe schaffen soll ein Monitoring-Tool, das nicht nur schneller informiert, sondern auch historische Daten archiviert und so erstmals Muster erkennbar macht.

Im Interview berichtet der Entwickler Lukas Schmidt-Russnak, selbst im Gesundheitswesen tätig, von seiner Motivation, den Nutzen transparenter TI-Daten und den Chancen seines Open-Source-Ansatzes. Die Grundlage für sein auf Github veröffentlichtes TI-Monitoring-Tool liefert eine API der Gematik, die ebenfalls dort verfügbar und gut dokumentiert ist.



Lukas Schmidt-Russnak ist Physiker und beschäftigt sich in seiner Freizeit unter anderem mit OpenSource-Software.

(Bild: Schmidt-Russnak)

Sie haben ein eigenes Monitoring-Tool für die Telematikinfrastruktur entwickelt. Wie kam es dazu?

Das Fachportal der Gematik hat verschiedene Einschränkungen. Zum Beispiel fehlen bei den Benachrichtigungen Filtermöglichkeiten für bestimmte Komponenten, Störungsmeldungen werden teilweise 15 bis 20 Minuten verzögert weitergegeben – beispielsweise an den WhatsApp-Kanal – und bei der Behebung von Störungen gibt es oft keine Entwarnung per E-Mail. Für eine Einrichtung, die täglich mit der TI arbeitet, sind das relevante Informationen. Deshalb habe ich mich entschieden, ein eigenes Tool zu programmieren.

Was kann Ihr Tool besser?

Zum einen kann über benutzerdefinierte Benachrichtigungsprofile nach relevanten Komponenten gefiltert werden, etwa dem eigenen VPN-Zugangsdienst. Zum anderen werden Störungen dauerhaft archiviert – im Gegensatz zum Fachportal, das nur die vergangenen 14 Tage anzeigt – im Diagramm im Fachportal werden lediglich die letzten 12 Stunden angezeigt. Mit der Archivierung werden Muster oder Häufungen erstmals sichtbar und quantifizierbar. Natürlich ersetzt das keine Einzelfallprüfung nach einem Service Level Agreement (SLA), aber es liefert eine realistischere Annäherung an den Alltag.

Regelmäßig wird kritisiert, dass die TI-Dashboards wenig Transparenz bieten. Teilen Sie diese Einschätzung?

Im Fachportal der Gematik hat sich zuletzt einiges getan. So wurden beispielsweise Abhängigkeiten zwischen Komponenten, Diensten und TI-Anwendungen modelliert. Dennoch empfinde ich insbesondere die Darstellung und Kommunikation von Wartungen beziehungsweise Changes häufig als undurchsichtig, wenn diese beispielsweise in einem Confluence-Wiki stehen, aber nicht im Change-Kalender. Das kann für Unsicherheit und Frustration bei den Nutzenden sorgen, was sich leicht vermeiden ließe. Die Gematik ist nach SGB V (§ 331) verpflichtet, Maßnahmen zur Überwachung des Betriebs zu treffen. Ich denke, dass ein transparenterer Umgang mit Störungen möglich wäre und sowohl die Stabilität der Systeme als auch die Akzeptanz der Nutzenden fördern würde. Das käme letztlich allen Beteiligten zugute.


Es gibt unterschiedliche Gründe für Störungen und Ausfälle in der TI. Sie liegen etwa bei Vertrauensdienstanbietern, Identitätsprovidern oder beim KIM-Dienst. Das Zusammenspiel der Komponenten ist komplex, sodass Endnutzer oft nicht die genaue Ursache herausfinden. (Bild:

Schmidt-Russnak

)

Wie lange sind die Daten derzeit abrufbar?

Im Dashboard meines Tools werden standardmäßig die Daten der letzten 24 Stunden angezeigt. Dieser Parameter lässt sich jedoch in der Konfiguration frei anpassen. Zudem ist diese Einstellung unabhängig von der eigentlichen Archivierung, die im Backend erfolgt. Hier können Daten theoretisch über einen beliebig langen Zeitraum gesammelt und dank des offenen Dateiformats mit gängigen Statistik-Tools ausgewertet werden.

Sie haben Ihr Tool frei zugänglich auf GitHub veröffentlicht. Wie ist das Interesse?

Viele Einrichtungen haben weder die Zeit noch die Ressourcen, um eigene API-Abfragen zu entwickeln. Die Resonanz war erfreulich: In den ersten Tagen 40 Clones auf GitHub und auch zwei Wochen später gab es täglich weit über 100 Zugriffe von unterschiedlichen IP-Adressen auf die Demo-Instanz. Der Wunsch nach Austausch und Transparenz ist groß. Open Source erleichtert die gemeinsame Anpassung und Weiterentwicklung des Tools. Die einzelne Einrichtung muss gewissermaßen nicht bei null anfangen. Noch besser wäre es, wenn das Tool bei Open CoDE veröffentlicht werden könnte. Die Gematik hat dort bereits einen Account.

Gab es schon Reaktionen von der Gematik?

Ja, ich habe viel positives Feedback von Mitarbeitenden der Gematik erhalten. Es wurde allerdings auch auf die bekannten Disclaimer verwiesen: Über die APIs werden nur potenzielle Störungen ausgespielt und SLA-Bewertungen erfordern immer sorgfältige Einzelfallprüfungen. Eine Übernahme meines Ansatzes scheint mir eher unwahrscheinlich.

Dabei wäre es eine Win-win-Situation – weniger Kritik am Dashboard, mehr Transparenz für die Nutzer. Wie schätzen Sie die aktuellen Monitoring-Initiativen der Gematik ein?

Technisch ist es richtig, Abhängigkeiten zwischen zentralen Komponenten und Anwendungen wie dem E-Rezept sichtbar zu machen. Das ist für die Interpretation von Störungen sehr hilfreich, weil bei einigen Komponenten viel Know-how erforderlich ist, um die Auswirkungen auf konkrete TI-Anwendungen abzuschätzen. Aber solange die Daten nicht zeitnah und verlässlich ankommen, bringt das wenig. Eine Störungsmeldung, die fast 30 Minuten zu spät kommt oder eine Entwarnung, die komplett fehlt, hilft vor allem in großen Einrichtungen nicht. Ein zielgerichtetes, schnelles Monitoring kann hingegen einen wertvollen Zeitvorsprung verschaffen: Debugging-Maßnahmen können umgehend eingestellt und die betroffenen Personen – wo möglich – um die Nutzung von Ersatzverfahren gebeten werden. Das spart Ressourcen und Nerven.

Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf?

Mehr Transparenz, ein verstärkter Dialog mit den die TI nutzenden Einrichtungen und Personen sowie klare Vorgaben für die Hersteller. Ob es um Monitoring oder IT-Sicherheit geht – es wäre technisch vergleichsweise einfach, gewisse Standards festzuschreiben, anstatt jede Einrichtung mit Einzelfalllösungen alleine zu lassen.

Mit dem TI-Monitoring-Tool will ich niemanden anprangern, sondern für Nachvollziehbarkeit sorgen. Auch Verbesserungen sollen transparent sichtbar sein. Monitoring ist ein Werkzeug, um die Realität objektiv abzubilden – und das hilft allen Beteiligten, das Lagebild zu verbessern und dauerhaft eine echte Hochverfügbarkeit zu erreichen, wie es im KRITIS-Bereich erforderlich ist.


(mack)



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World: Kolumbien ordnet sofortige Schließung an


Die kolumbianische Aufsichtsbehörde für Industrie und Handel (Superintendencia de Industria y Comercio, SIC) ordnete am Freitag in erster Instanz die „sofortige und endgültige Schließung“ des als Kryptowährungsprojekt Worldcoin gestarteten World-Projekts in Kolumbien an. Die Behörde stellte mehrere Verstöße gegen die Datenschutzgesetze des Landes fest. „Die SIC hat die sofortige und endgültige Schließung der Aktivitäten von World Foundation und Tools for Humanity (Worldcoin) in Kolumbien angeordnet, die im Zusammenhang mit der Verarbeitung personenbezogener Daten durch die Erhebung biometrischer Daten ohne Einhaltung des Gesetzes 1581 von 2012 stehen“, schrieb die SIC auf der Plattform X.

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Das von der World Foundation koordinierte World-Projekt, das ursprünglich Worldcoin hieß und vor einem Jahr umtauft wurde, wurde unter anderem von Sam Altman, CEO des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, mitgegründet. World wurde 2019 von dem privaten Unternehmen Tools for Humanity entwickelt und verspricht, mit World ID eine zuverlässige und anonyme Möglichkeit zur Online-Authentifizierung von Menschen bereitzustellen. Dafür wird die Iris des menschlichen Auges in alphanumerische Codes umgewandelt. Im Austausch für ihre Iris erhalten die Teilnehmenden Token der Kryptowährung Worldcoin. Das Projekt ist seit Mai 2024 in Kolumbien aktiv. Tausende Kolumbianer haben sich beteiligt.

Die kolumbianische Aufsichtsbehörde erklärte nun, dass World den Willen der Betroffenen durch das Anbieten finanzieller Anreize beeinflusst habe, ohne „klare, transparente und einfache Informationen über die spezifischen Zwecke der Verarbeitung“ der erfassten biometrischen Daten zu geben. Überdies seien die Irisbilder verschiedenen Verarbeitungsprozessen unterzogen worden, ohne dass diese Prozesse, Zwecke und Garantien ausreichend klargemacht oder bekannt gegeben wurden. Die SIC ordnete wegen festgestellter fünf grundlegender Verstöße gegen kolumbianisches Recht die sofortige Löschung der sensiblen personenbezogenen Daten, Codes und biometrischen Vorlagen, einschließlich der alphanumerischen Codes, an. Den sanktionierten Unternehmen ist es ab sofort untersagt, personenbezogene Daten von Einwohnern Kolumbiens zu erheben und personenbezogene Daten im Land zu verarbeiten.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro begrüßte die Entscheidung. „In Kolumbien gibt es das Recht auf Habeas Data. Sie sind Eigentümer Ihrer Daten. Sensible Daten wie die Iris Ihrer Augen dürfen nicht einfach gegen Geld weitergegeben werden, ohne dass Sie wissen, wie sie verwendet werden“, schrieb er auf der Plattform X.

World kündigte in einer Erklärung gegenüber der kolumbianischen Ausgabe des Forbes-Magazins an, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen. Diese haben laut Angaben des Unternehmens aufschiebende Wirkung, sodass man während des Verfahrens den Betrieb fortsetzen könne.

World argumentiert, dass „die Ergebnisse der Bewertung unvollständig sind, da sie auf veralteten Richtlinien und Technologien basieren“. Das Unternehmen betont, dass es keine biometrischen Daten speichert, dass die Einwilligung mehrfach informiert und bestätigt wird und dass der Erhalt der Worldcoin-Token optional sei. Man hoffe, „einen offenen Dialog mit der Aufsichtsbehörde für Industrie und Handel aufnehmen zu können, um zu klären, wie diese wichtige Technologie funktioniert“.

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Die Entscheidung der kolumbianischen Aufsichtsbehörde ist die letzte in einer ganzen Reihe von Rückschlägen weltweit für World. Sie spiegelt die zunehmende Sorge in verschiedenen Ländern um die Verwendung der erfassten biometrischen Daten wider. Zudem berührt sie Fragen zum Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und grundlegenden Datenschutzrechten im Zeitalter der künstlichen Intelligenz (KI).

Erst vor wenigen Tagen erließ die philippinische Datenschutzkommission (NPC) eine Unterlassungsverfügung gegen Tools for Humanity wegen mehrfacher Verstöße gegen das Datenschutzgesetz des Landes. Tools for Humanity wurde angewiesen, die Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten auf den Philippinen, einschließlich der Verwendung von Iris-Scans, unverzüglich einzustellen. Indonesien setzte das World-Projekt im Mai dieses Jahres vorübergehend aus, nachdem es öffentliche Beschwerden über verdächtige Aktivitäten gegeben hatte. Und in Brasilien darf World seit Januar keine finanzielle Gegenleistung mehr für Iris-Scans anbieten.


(akn)



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Werkzeugsammlung Powertoys 0.95: Automatischer Windows-Lichtschalter


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Die Powertoys von Microsoft ist in Version 0.95 erschienen. Die neue Funktion „Heller Modus“ (Englisch „Light Mode“) schaltet darin automatisch zwischen dunklem und hellem Windows-Theme um. Außerdem haben die Programmierer zahlreiche kleine Verbesserungen eingebaut.

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Die Funktion "Heller Modus" in Powertoys 0.95

Die Funktion "Heller Modus" in Powertoys 0.95

Die neue Funktion „Heller Modus“ erlaubt automatische, zeitgesteuerte Umschaltung zwischen hellem Modus und Darkmode in Windows.

(Bild: Screenshot heise medien)

In den Release-Notizen heben die Powertoys-Entwickler hervor, dass sie die Funktion „Heller Modus“ ergänzt haben, die automatisch basierend auf der Tageszeit zwischen hellem und dunklen Windows-Theme umschaltet. Zur Auswahl steht ein manuell anzugebender Zeitraum dafür oder eine automatische Umschaltung basierend auf dem lokalen Sonnenauf- und -untergang. Eine knappe Erklärung von den Powertoys-Machern liefert Hilfe zu den einzelnen möglichen Einstellungen.

Zudem soll die Befehlspalette nun noch schneller Suchergebnisse liefern. Die sollen zudem größere Relevanz besitzen, also bessere Treffer sein. Die Vorschau lässt sich jetzt mit dem Drücken der Space-Taste starten. In den Einstellungen lassen sich Tastenkürzel nun vollständig löschen und Konflikte ignorieren. PowerRename korrigiert Probleme beim Zählen, was es beim Batch-Umbenennen zuverlässiger machen soll. Außerdem haben die Entwickler in ZoomIt das ursprüngliche Ziehen-/Beschneiden-Verhalten wiederhergestellt. Detailliertere Änderungen finden Interessierte in den Release-Notizen.

Die aktualisierte Fassung finden installierte Powertoys durch die integrierte Suche im Navigationsmenü unter „Allgemein“ – „Version und Updates“. Dort lässt sich das Update auf Knopfdruck anwenden. Es stehen aber auch aktualisierte Installationsdateien zum Herunterladen bereit:

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Auch mit dem Windows-eigenen Winget-Tool lassen sich die Aktualisierungen an der administrativen Eingabeaufforderung herunterladen und installieren.

Anfang September hatten die Programmierer die Powertoys-Version 0.94 herausgegeben. Die brachte eine Einstellungs- und Tastenkürzelkonfliktsuche mit.


(dmk)



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„Football Manager 2026“ bekommt die FIFA-Lizenz


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Der „Football Manager“ bekommt internationale Wettbewerbe: Dank einer Partnerschaft mit dem Fußball-Weltverband FIFA wird man im „Football Manager 26“ die Geschicke von Nationalmannschaften lenken und die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 spielen können.

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Das kündigte das Entwicklerstudio Sports Interactive in einer Mitteilung an. Die FIFA scheint damit ihren neuen Partner gefunden zu haben: Nach dem Ende des Lizenzvertrags mit EA war der Fußball-Weltverband auf der Suche nach einem neuen Studio, das das weltgrößte Fußballturnier virtuell auf die Bildschirme bringt.

Sports Interactive schreibt von einem mehrjährigen Vertrag, der offizielle Lizenzen für die größten Wettbewerbe der FIFA in die „Football Manager“-Spiele bringt – also auch in künftige Titel. Im „Football Manager 26“, der am 4. November erscheint, werden internationale Wettbewerbe vorerst nicht enthalten sein. Sie sollen aber vor Beginn der Weltmeisterschaft im Juni nachgereicht werden.

Neben der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer sind auch die Frauen-Weltmeisterschaft und die Club-WM Teil des Lizenzpakets, das die FIFA für den „Football Manager“ schnürt. Zu den Lizenzen gehören neben den offiziellen Trikots aller beteiligten Teams auch die Übertragungsgrafiken und Turnieroptiken der Wettbewerbe. Weitere Details sollen folgen.

Der „Football Manager“ ist eine detaillierte Management-Simulation, die Fußballtaktik, Training, Scouting und finanzielle Entscheidungen umfasst. Selbst spielen kann man nicht – die Spielfiguren verhalten sich nach ihren Tendenzen, Fähigkeiten und taktischen Anweisungen. Ob die FIFA nach der Trennung von EA weiterhin einen Partner sucht, um eine spielbare Fußballsimulation zu entwickeln, ist offen. Viele Kandidaten dafür gibt es nicht.

Für den kommenden „Football Manager 26“ steigt Sports Interactive auf die Unity Engine um, was ein komplett überarbeitetes Interface und neue Grafik bei den Spielsimulationen mit sich bringt. Außerdem sind erstmals Frauen-Teams enthalten. Wegen der Umstellung auf eine neue Engine wurde der „Football Manager 25“ abgesagt.

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(dahe)



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