Künstliche Intelligenz
Elektroauto Kia EV5 im ersten Fahrbericht: In der Mitte des Segments
Immer dichter wird sie gepackt, die Klasse der SUVs zwischen etwa 4,4 und 4,7 m Länge. Kein Wunder, scheint das Interesse der Kundschaft noch immer zu wachsen. Sie hat bei Form, Antrieb und Preis inzwischen eine enorme Auswahl. Dennoch sehen Hersteller die Chance, sich mit zusätzlichen Modellreihen weitere Marktanteile zu sichern. Kia schnürt mit dem EV5 ein Paket, das in der Zielgruppe gute Chancen haben dürfte. Wir konnten bereits eine erste kurze Probefahrt machen.
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So groß wie VW ID.4 und Co.
Mit einer Länge von 4,61 m und einem Radstand von 2,75 m sortiert sich der EV5 ziemlich genau dort ein, wo beispielsweise Volkswagen mit dem VW ID.4 und dem Skoda Enyaq gerade massenhaft Kunden in Europa einsammelt. Das Platzangebot ist in etwa vergleichbar, auch im Kofferraum, der im EV5 immerhin 566 Liter fasst. Hinzu kommt ein Fach unter der vorderen Haube mit 44 Litern. Zum Vergleich: Im Enyaq sind es hinten 585 Liter. Werden die hinteren Lehnen umgeklappt, verwandelt sich das Gepäckabteil in eine plane Liegefläche mit zwei Metern Länge. Praktisch sind auch die in die Seitenverkleidungen des Kofferraums integrierten Schienen mit variablen Befestigungspunkten, an denen sich Netze, Boxen, Halter und Haken flexibel anbringen lassen.
Typisch für Kia ist die ordentliche Verarbeitung. Der Materialeindruck ist im EV5 nicht ganz so spröde wie im EV3 erlebt, wobei auch hier die ein oder andere Verkleidung recht schlicht ausfällt. Wer dies nun kritisiert, dem sei gesagt: Der ein oder andere Hersteller mit selbsternanntem Nobelanspruch ist diesbezüglich nicht unbedingt besser. Im Alltag gefällt die weitgehend einfache Bedienung ebenso wie die zahlreichen Ablagemöglichkeiten. Die Becherhalter lassen sich beiseiteschaffen, wenn sie nicht gebraucht werden – eine vorbildliche Lösung. Ebenfalls hervorragend ist die schnelle Verbindung von App, Telefon und Auto gelöst. Da dürften sich zahlreiche Hersteller gern etwas von abschauen.
Eingerichtet ist der Kia EV5 im typischen Stil der Marke. Der Materialeindruck ist nicht gar so hemdsärmelig wie im kleineren EV3.
(Bild: Kia)
Komfortabel ausgelegt
Unterwegs gibt sich der EV5 keine Blöße. Das Fahrwerk ist eher komfortabel abgestimmt, was charakterlich gut zum E-SUV passt. Die Lenkung verwirrt den Fahrer ebenfalls nicht mit allzu viel Rückmeldung. Die Haftungsgrenzen des Frontantriebs werden dennoch spürbar. Dazu bleibt es angenehm leise, und auf den Sitzen hält man es auch eine ganze Weile ohne Schmerzen aus. Wer mag, kann einen gebremsten Hänger mit bis zu 1200 kg Gewicht an den Haken nehmen.
Vorerst gibt es nur eine Motorisierung und eine Batterie. Der Synchronmotor ist im EV5 vorn eingebaut und treibt auch nur die Vorderräder an. Er leistet 160 kW und bietet 295 Nm Drehmoment. Das ist erheblich weniger, als der APP550 von Volkswagen bereitstellt, und dennoch natürlich mehr als nur ausreichend, um den EV5 flott zu bewegen. 8,4 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 und 165 km/h Spitze sind im Umfeld eher durchschnittliche Werte. Ähnlich wie im EV3 dürfte mittelfristig eine Version mit Allradantrieb und mehr Leistung folgen. Vermutlich wird der Fahrer dann auf mehr als 200 kW zurückgreifen können.
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Nur eine Batterie
Auch bei der Batterie-Ausstattung wird Kia den Markt genau beobachten. Zunächst ist nur eine Version mit 81,4 kWh Energiegehalt geplant. Denkbar ist, dass der EV5 perspektivisch alternativ auch den kleineren Speicher aus dem Basis-EV3 bekommt, der 58 kWh mitbringt. Mit den sehr hohen Ladeleistungen anderer Modelle aus dem Hyundai-Konzern ist hier nicht zu rechnen. Kia nutzt eine 400-Volt-Plattform. Sie erlaubt in der Spitze 150 kW. Die 70 Prozent zwischen 10 und 80 Prozent Ladestand sollen innerhalb von 30 Minuten nachgeladen sein. Das würde bedeuten, dass netto rund 57 kWh nachgeladen werden, die durchschnittliche Netto-Ladeleistung demnach bei 114 kW liegen müsste. Das ist kein Spitzenwert, aber dort, wo sich einige Konkurrenten tummeln. Als Beispiel sei der BMW iX1 (Test) mit deutlich kleinerer Batterie genannt, der von 10 auf 80 Prozent im Schnitt mit 93 kW lädt.
Kia verspricht im WLTP eine Reichweite von 505 (GT-Line mit 19-Zoll-Felgen) bis 530 km (18-Zoll-Felgen). Der Verbrauch im Zyklus, der ja die Ladeverluste einrechnet, soll bei 16,9 bis 17,8 kWh liegen. Wir kamen auf unserer Proberunde laut Bordcomputer, also ohne Ladeverluste, auf 15,9 kWh/100 km. Genauere Werte muss ein Test liefern.
Einiges an der äußeren Gestaltung erinnert an den größeren Kia EV9.
(Bild: Kia)
Das Basismodell des EV5 kostet 45.990 Euro, und schon dort ist die Ausstattung durchaus nicht schlecht. Navigationssystem samt sechs Updates, ein paar der wichtigsten Assistenten, eine zweite Klimazone und die Rückfahrkamera sind schon hier inklusive. Vermutlich werden die meisten Interessenten aber zumindest eine Stufe darüber einsteigen, was den Preis um 3000 Euro anhebt. Dann sind zusätzlich unter anderem noch Wärmepumpe, elektrische Heckklappe, V2X-Hardware-Vorbereitung, Sitz- und Lenkradheizung mit enthalten.
Fazit
Wer nicht gerade ein ausgesprochen dynamisches E-SUV sucht, könnte hier fündig werden. Der Kia EV5 ist eher komfortabel ausgelegt, was sicher kein Fehler ist. Das Platzangebot entspricht dem guten Durchschnitt in diesem Segment. Beim Laden fällt der EV5 gegen interne Konkurrenten wie den Hyundai Ioniq 5 oder den Kia EV6 weit zurück. Inwieweit das im persönlichen Profil eine Rolle spielt, kann naheliegenderweise nicht verallgemeinert werden. Zumal der erste Abschnitt einer langen Reise locker 350 km plus X lang ist, wenn sie mit voller Batterie angetreten wird und 10 Prozent Reserve nicht angetastet werden sollen. Für weitere 300 km braucht es dann jeweils eine Pause von 30 Minuten.
Für knapp 50.000 Euro bekommen Interessierte ein solide erscheinendes, umfangreich ausgestattetes E-SUV, dessen Qualitäten an keiner Stelle herausragen oder dramatisch unter dem Schnitt dessen liegen, was die Konkurrenz eben auch zu bieten hat. Damit ist Kia nicht schlecht aufgestellt. Den Rest der Überzeugungsarbeit wird eine Preisgestaltung übernehmen müssen, die gegebenenfalls eben das entscheidende Quäntchen attraktiver erscheint.
Mehr zur Marke Kia
(mfz)
Künstliche Intelligenz
TikTok & OpenAI: Milliardeninvestitionen in Rechenzentren in Südamerika
Die Pläne zum Bau eines TikTok-Rechenzentrums in Brasilien nehmen Gestalt an. Im ersten Halbjahr 2026 sollen die Bauarbeiten im nordöstlichen Bundesstaat Ceará beginnen. Die Rede ist von Investitionen in Höhe von rund 50 Milliarden Reais (7,8 Milliarden Euro). „In sechs Monaten werden wir tatsächlich mit den Bauarbeiten für das Rechenzentrum von TikTok beginnen. In Ceará werden 50 Milliarden Reais investiert, was das Potenzial Brasiliens für solche Investitionen unterstreicht“, wird Brasiliens Bergbau- und Energieminister Alexandre Silveira in brasilianischen Medien zitiert.
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Erwägungen von ByteDance, dem chinesischen Mutterkonzern von TikTok, über eine geplante Investition in Rechenzentren in Brasilien waren im April bekannt geworden. Brasilien versucht, mit Steuererleichterungen für Investitionen in Rechenzentren die digitale Infrastruktur zu stärken, um so günstigere Bedingungen für Innovationen zu schaffen und die privaten Investitionen im Land deutlich anzukurbeln.
Brasilien positioniert sich als Standort für Rechenzentren
Das 300-Megawatt-Rechenzentrum von TikTok ist im Hafenkomplex Pecém in Ceará als gemeinsame Initiative von ByteDance und Brasiliens führendem Produzenten erneuerbarer Energien, dem Windparkentwickler Casa dos Ventos, geplant. Das brasilianische Unternehmen hat bereits im Mai zwei Genehmigungen erhalten, die für die Errichtung des Rechenzentrums an diesem Standort erforderlich waren. Für das Projekt soll die reichlich vorhandene Windenergie an der Nordostküste Brasiliens genutzt werden. Länder auf der ganzen Welt bemühen sich, den steigenden Energiebedarf von Rechenzentren zu decken, der durch den Boom in den Bereichen künstliche Intelligenz (KI) und Cloud Computing vorangetrieben wird. Energieminister Silveira erklärte, sein Land verfüge über eine ausreichende Infrastruktur und saubere, erneuerbare Energie, um Investitionen in Rechenzentren anzuziehen.
Das Projekt findet vor dem Hintergrund zunehmenden regulatorischen Drucks auf TikTok in den Vereinigten Staaten und Ländern der Europäischen Union statt, die die Speicherung und Nutzung von Daten durch chinesische Unternehmen infrage stellen. Mit der Milliardeninvestition wird Brasilien zu einem der wichtigsten Standorte der Aktivitäten von ByteDance in Südamerika. Es wird erwartet, dass das Rechenzentrum in Pecém nicht nur den brasilianischen Markt bedienen wird, sondern auch als Basis für die Aktivitäten von TikTok in anderen lateinamerikanischen Ländern dienen kann.
Erstes Stargate-Projekt in Lateinamerika
Ähnlich wie Brasilien versucht sich auch das Nachbarland Argentinien, als Standort für Rechenzentren zu etablieren. Ende vergangener Woche wurde bekannt, dass ChatGPT-Entwickler OpenAI und der argentinische Energiekonzern Sur Energy eine Absichtserklärung für ein Rechenzentrumsprojekt in Patagonien, im Süden Argentiniens, unterzeichnet haben. Die Initiative unter der Bezeichnung „Stargate Argentina“ umfasst eine Investition in Höhe von 25 Milliarden US-Dollar (21,6 Milliarden Euro), die darauf abzielt, die KI-Infrastruktur in Lateinamerika zu verbessern, wie die Regierung in Buenos Aires mitteilte. Das Rechenzentrum soll eine Kapazität von bis zu 500 Megawatt haben und wird erneuerbare Energiequellen nutzen. Nach seiner Fertigstellung wäre es „eine der größten Technologie- und Energieinfrastrukturinitiativen“ in der Geschichte des Landes, heißt es.
„Wir sind stolz darauf, Pläne für den Start von Stargate Argentina bekannt zu geben, einem spannenden neuen Infrastrukturprojekt in Zusammenarbeit mit einem der führenden Energieunternehmen des Landes, Sur Energy“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den OpenAI-CEO Sam Altman. Laut Altman handelt es sich bei der Milliardeninvestition um das erste Stargate-Projekt in Lateinamerika. Im Rahmen des milliardenschweren Joint Ventures „Stargate Project“ will OpenAI zusammen mit Partnern wie Oracle und Softbank in den kommenden Jahren 500 Milliarden US-Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz stecken.
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(akn)
Künstliche Intelligenz
Chip-Deal: OpenAI und Broadcom entwickeln eigenen KI-Prozessor
ChatGPT-Entwickler OpenAI hat den US-Chiphersteller Broadcom mit der Entwicklung seines ersten hauseigenen Prozessors für künstliche Intelligenz (KI) beauftragt. Dieser neueste Chip-Deal ist Teil der Bemühungen von OpenAI, die steigende Nachfrage nach Rechenleistung angesichts des KI-Booms zu sichern. Die Broadcom-Aktie legte nach Bekanntwerden der Vereinbarung kräftig zu.
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OpenAI und Broadcom gaben ihre strategische Zusammenarbeit für 10-Gigawatt an maßgeschneiderten KI-Beschleunigern am Montag bekannt. OpenAI wird die Chips entwerfen, die Broadcom ab der zweiten Hälfte des kommenden Jahres entwickeln und einsetzen wird. Die Chips sollen den weltweit steigenden Bedarf an KI decken und in den Einrichtungen von OpenAI sowie in den Rechenzentren der Partnerunternehmen eingesetzt werden, heißt es. „Die Partnerschaft mit Broadcom ist ein wichtiger Schritt beim Aufbau der Infrastruktur, die erforderlich ist, um das Potenzial der KI auszuschöpfen“, sagte Sam Altman, CEO von OpenAI. Gerüchte, dass OpenAI und Broadcom eigene KI-Chips entwickeln wollen, gab es schon länger.
Finanzielle Details der nun verkündeten langjährigen Vereinbarung wurden nicht bekannt. Unklar ist, wie OpenAI den Deal finanzieren wird. „Die Finanzierung eines so großen Chip-Deals wird wahrscheinlich eine Kombination aus Finanzierungsrunden, Vorbestellungen, strategischen Investitionen und Unterstützung durch Microsoft sowie die Nutzung zukünftiger Einnahmequellen und potenzieller Kreditfazilitäten erfordern“, sagte Gadjo Sevilla, Analyst bei eMarketer, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
KI-Boom beschleunigt Investitionen
Die Zusammenarbeit von OpenAI und Broadcom reiht sich ein in massive Chip-Investitionen in den vergangenen Wochen und Monaten. Im Wettlauf um die Entwicklung leistungsstarker KI-Systeme sieht sich die Tech-Branche einem steigenden Bedarf an Rechenleistung gegenüber.
Die Vereinabrung werde „bahnbrechende Fortschritte in der KI ermöglichen“, sagte Greg Brockman, Präsident von OpenAI, in der firmeneigenen Stellungnahme. „Durch die Entwicklung unseres eigenen Chips können wir das, was wir aus der Entwicklung von bahnbrechenden Modellen und Produkten gelernt haben, direkt in die Hardware einfließen lassen und so neue Ebenen der Leistungsfähigkeit und Intelligenz erschließen.“
In der vergangenen Woche gab OpenAI bereits den Kauf von KI-Chips mit einer Kapazität von insgesamt sechs Gigawatt von AMD für mehrere Milliarden US-Dollar über einen Zeitraum von fünf Jahren bekannt. Um den Kaufabsichten Gewicht zu verleihen, enthält der Deal die Option einer Firmenbeteiligung von OpenAI an AMD, sollten mehrere Zielmarken erreicht werden. Ende September wiederum kündigte der US-Chiphersteller Nvidia an, seinerseits insgesamt 100 Milliarden US-Dollar in OpenAI zu investieren, um das „größte KI-Infrastrukturprojekt der Geschichte“ umzusetzen. Im Zuge der Kooperation wollen beide Konzerne gemeinsam neue Rechenzentren errichten, die mindestens zehn Gigawatt an Leistung umfassen.
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(akn)
Künstliche Intelligenz
Nobel-Gedenkpreis Wirtschaft für Forschung zu anhaltendem Wachstum
Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften hat Joel Mokyr, Philippe Aghion und Peter Howitt dem diesjährigen Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel ausgezeichnet. Die Akademie würdigt damit die Arbeit zum stetigen Wachstum von Volkswirtschaften der drei Ökonomen.
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Der Preis geht zur einen Hälfte an den israelisch-amerikanischen Wirtschaftshistoriker Joel Mokyr, weil er „die Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum durch technologischen Fortschritt“ identifiziert habe, begründet die Akademie.
Die andere Hälfte teilen sich der Franzose Philippe Aghion und der Kanadier Peter Howitt. Sie zeichnet die Akademie für ihre „Theorie des nachhaltigen Wachstums durch kreative Zerstörung“ aus. Der Preis ist mit 11 Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) dotiert.
„Die Arbeit der Preisträger zeigt, dass Wirtschaftswachstum nicht selbstverständlich ist. Wir müssen die Mechanismen, die der kreativen Zerstörung zugrunde liegen, aufrechterhalten, damit wir nicht wieder in Stagnation zurückfallen“, sagte John Hassler, Vorsitzender des Komitees für den Preis für Wirtschaftswissenschaften. Während der nahezu gesamten Menschheitsgeschichte habe sich der Lebensstandard der Menschen von Generation zu Generation nur unwesentlich verändert. Der Normalfall sei Stagnation gewesen. Gelegentliches Wachstum nach großen Entwicklungen wie etwa der Druckerpresse sei schließlich wieder verebbt.
Innovationen führen zu anhaltendem Wirtschaftswachstum
Das habe sich in den letzten rund 200 Jahren geändert, sagte Hassler: Die technische Entwicklung schreite rasch voran, Innovationen wie neue Medikamente, sicherere Autos oder das Internet hätten die Stagnation abgelöst. Neue Produkte und Produktionsmethoden ersetzten in einem nie endenden Kreislauf alte. Das sei die Grundlage für anhaltendes Wirtschaftswachstum, das zu einem besseren Lebensstandard, einer besseren Gesundheit und einer höheren Lebensqualität für Menschen auf der ganzen Welt führe.
Mokyr, Aghion und Howitt hätten Antworten auf Fragen liefern können, wie sich nachhaltiges Wachstum auf Basis von Innovationen erklären lasse und welche Konflikte in einer Gesellschaft entstünden, wenn neue Dinge die alten ersetzten, sagte Hassler: Mokyr deckte anhand historischer Quellen die Faktoren auf, wie stetiges Wachstum zur neuen Normalität geworden ist.
Auch Aghion und Howitt beschäftigten sich mit den Mechanismen hinter stetigem Wachstum. Sie entwickelten 1992 ein mathematisches Modell für kreative Zerstörung: Kommt ein neues und besseres Produkt auf den Markt, ersetzt es den Vorgänger, die Hersteller des alten Produkts verlieren an Bedeutung. Innovation ist damit gleichzeitig kreativ und destruktiv.
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Preisträger kritisiert US-Wirtschaftspolitik
In der Fragerunde nach der Verkündung kritisierte Aghion indirekt die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump: „Es gibt momentane Trends zu Deglobalisierung und Zollbarrieren. Diese Dinge sind Hindernisse für das Wachstum, weil man einen großen Markt benötigt, um weiter zu wachsen“, sagte er am Telefon. „Offenheit ist ein Wachstumstreiber. Und alles, was der Offenheit im Weg steht, ist ein Wachstumshemmnis.“ Er erwähnte Trump zwar nicht namentlich, sagte aber: „Ich heiße die protektionistische Welle in den USA nicht willkommen – sie ist nicht gut für das Wachstum und die Innovation.“
Joel Mokyr wurde 1946 in Leiden in den Niederlanden geboren. Er promovierte in Yale und lehrte an der Northwestern University in Evanston im US-Bundesstaat Illinois sowie an der Eitan Berglas School of Economics in Tel Aviv.
Philippe Aghion kam 1956 in Paris zur Welt. Er promovierte 1987 an der Harvard University und wurde Professor in Paris am Collège de France und der INSEAD sowie an der London School of Economics and Political Science. Der 1946 geborene Kanadier Peter Howitt hat einen Lehrstuhl an der Brown University in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island inne. Er promovierte 1973 an der Northwestern University.
Nobelpreise 2025
Am Montag der vergangenen Woche wurde der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin an Mary E. Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi verkündet. Sie erhalten die Auszeichnung für ihre Entdeckungen zur peripheren Immuntoleranz. Am Dienstag folgte der Physiknobelpreis an John Clarke, Michel H. Devoret und John M. Martinis vergeben für die Entwicklung von quantenmechanischen Schaltkreisen.
Am Mittwoch verkündete die Akademie den Chemienobelpreis: Ihn erhalten Susumu Kitagawa, Richard Robson und Omar Yaghi für die Entwicklung von metallorganischen Gerüsten. Der Literaturnobelpreis in diesem Jahr bekommt der ungarische Schriftsteller László Krasznahorkai „für sein unwiderstehliches und visionäres Œuvre, das inmitten apokalyptischen Terrors die Macht der Kunst bekräftigt“. Mit dem Friedensnobelpreis 2025 wird venezolanische Politikerin María Corina Machado für ihren Einsatz für die Demokratie in ihrem Land ausgezeichnet.
(wpl)
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