Künstliche Intelligenz
Europäischer Cloud-Markt wächst – und US-Anbieter profitieren
Auf 61 Milliarden Euro Einnahmen wuchs der europäische Cloud-Markt 2024 – ein deutliches Plus von den knapp 50 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Seit 2017 hat sich das Marktvolumen sogar versechsfacht. Allerdings konnten europäische Cloud-Anbieter von diesem Wachstum nur begrenzt profitieren: Zwar haben sie im selben Zeitraum ihre Einnahmen verdreifacht, doch ihr Anteil am Markt sank gleichzeitig von 29 auf 15 Prozent. Diese Zahlen stammen aus einer aktuellen Erhebung von Synergy Research.
Ob Cloud, KI oder M365: Kaum ein Unternehmen kommt heute ohne Software und Services aus den USA auf. Angesichts der politischen Verwerfungen seit Beginn der Präsidentschaft von Donald Trump fragen sich immer mehr IT-Verantwortliche: Wie kann ich Abhängigkeiten vermindern und die eigene IT souveräner, resilienter und damit zukunftssicherer aufstellen? Die Antworten gibt es beim IT Summit by heise 2025 am 11. und 12. November in München.
SAP und Deutsche Telekom vorn
Deutlich besser steht die US-Konkurrenz da: Amazon, Microsoft und Google dominieren das europäische Cloud-Geschäft mit einem Anteil von 70 Prozent. Unter den hiesigen Unternehmen sind die SAP und Deutsche Telekom die größten Anbieter; sie kommen jeweils auf einen Anteil von zwei Prozent. Anschließend folgen OVHcloud, Telecom Italia und Orange. Deutschland zählt neben Großbritannien zum größten Cloud-Markt in Europa, wobei Irland, Spanien und Italien die höchsten Wachstumsraten aufweisen.
(Bild: Synergy Research Group)
Zwischen 2017 und 2022 sank der Anteil der europäischen Anbieter deutlich, seitdem pendelt er sich bei 15 Prozent ein. Den Daten von Synergy Research zufolge ändert daran auch die aktuelle Diskussion um die digitale Souveränität nichts – 2025 scheint sich die Aufteilung des Markts nicht zu ändern. Für dieses Jahr sagen die Marktforscher ein erneutes Wachstum voraus: Die Einnahmen sollen mit einem Plus von 24 Prozent wieder deutlich zulegen.
John Dinsdale, Chief Analyst bei Synergy Research, sieht die europäischen Anbieter in einer schwierigen Situation: Zu hoch seien die Investitionen der US-Hyperscaler, als dass die hiesige Konkurrenz ihre Dominanz ernsthaft herausfordern könnte. Folglich würden sich europäische Cloud-Provider auf lokale Kunden mit spezifischen Bedürfnissen konzentrieren. Viele dieser Anbieter könnten weiter wachsen, aber wahrscheinlich wird das ihren Anteil am Markt nicht verändern.
Zukunft in der KI-Nische
Aktuell investieren Amazon, Microsoft und Google stark in Europa und werben mit Souveränitäts-Versprechen. Und SAP-Chef Christian Klein sprach sich erst Anfang Juni gegen einen direkten Wettbewerb aus: Mit den US-Hyperscalern zu konkurrieren, sei verrückt. Neue Rechenzentren mit EU-Förderung zu bauen, sei eine völlig falsch umgesetzte Souveränität. Vielmehr solle man auf KI für spezifische Branchen und spezielle Anwendungen setzen – und genau hier sieht Synergy Research ein besonders hohes Wachstum von 140 bis 160 Prozent.
Details zu den aktuellen Zahlen von Synergy Research finden sich hier.
(fo)
Künstliche Intelligenz
Autobahnnahe bayerische Ortschaften planen Durchfahrverbote nach Vorbild Tirols
Bei Stau auf der Autobahn 8 südlich von München sollen Autofahrer nicht mehr ohne weiteres andere Routen über Landstraßen wählen können. Ab dem 15. August wolle man die Ortsdurchfahrten betroffener Gemeinden für den Ausweichverkehr sperren, teilte das Landratsamt Rosenheim mit. Die Sperrung solle jeweils von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen gelten.
Die Regelung ist das Ergebnis eines Treffens von Landrat Otto Lederer (CSU) mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Region. Anlass war eine Mitteilung des Bundesverkehrsministeriums, dass solche Durchfahrverbote rechtlich möglich sind. Danach kann das Landratsamt Rosenheim entscheiden, wo und wann Verbote gelten sollen und wo die Polizei diese kontrolliert.
Durchfahrverbote rechtlich möglich
Lederer sagte, es seien bereits Hinweisschilder in Auftrag gegeben worden. Sie sollen bis Mitte August aufgestellt werden. Die Autobahn GmbH des Bundes habe außerdem zugesichert, begleitend entsprechende Schilder an der Autobahn zu installieren, etwa mit dem Hinweis „Bei Stau auf der Autobahn bleiben“. Zudem würden LED-Anzeigetafeln auf die Verkehrseinschränkungen und Sperrungen hinweisen, informierte die parlamentarische Staatssekretärin Daniela Ludwig (CSU).
Die Autobahn 8, die München und Salzburg verbindet, ist eine vielbefahrene Strecke. Vor allem an Wochenenden, aber auch während der Ferien, kommt es hier immer wieder zu langen Staus in beide Richtungen. Dass Autofahrer – oft mithilfe von Routenplanern – dann über Land fahren, ist vielen Gemeinden in der Region schon lange ein Ärgernis.
Wenn auf den Autobahnen in der Region nichts mehr vorwärtsgehe, dann herrsche auch auf den Straßen in den Städten und Gemeinden entlang der Autobahn Stillstand, hatten Kommunalpolitiker zuvor in einem Brief an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) beklagt. Das könnten und wollten die Bürgerinnen und Bürger nicht länger akzeptieren. Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderem vom Rosenheimer Landrat Otto Lederer sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus Orten wie Aschau, Bad Aibling, Bad Feilnbach, Rohrdorf, Rosenheim oder Samerberg.
Nach tiroler Vorbild
Das Problem mit dem Ausweichverkehr gibt es schon lange. Wenn die Autobahn dicht ist, suchen sich Touristen und Ausflügler meist mithilfe von Routenplanern andere Wege. Die Folge: Ortsdurchfahrten sind voll und der Verkehr kommt nur zäh voran, von der Belastung durch Lärm und Abgase ganz zu schweigen. Betroffen sind hauptsächlich die Autobahnen 8 und 93 Richtung Kufstein und Salzburg, die Hauptverkehrsrouten für Reisende Richtung Österreich, Italien oder Kroatien sind. Im benachbarten Österreich gibt es schon länger solche Fahrverbote, etwa im Bundesland Tirol.
(fpi)
Künstliche Intelligenz
TypeScript: Langium 4.0 bringt Infix-Operatoren für kompaktere Grammatik
Mit Version 4.0 hat das Open-Source-Projekt Langium eine Reihe neuer Funktionen veröffentlicht, darunter die Unterstützung für Infix-Operatoren. Diese Erweiterung soll nicht nur die Definition komplexer Ausdrücke vereinfachen, sondern auch die Parsing-Leistung steigern. Langium ist ein Framework von Eclipse zur Entwicklung domänenspezifischer Sprachen (DSLs) in TypeScript und bietet integrierte Unterstützung für das Language Server Protocol (LSP).
Kompaktere Grammatik mit Infix-Notation
Bisher mussten Entwicklerinnen und Entwickler binäre Ausdrücke wie Additionen, Vergleiche oder logische Verknüpfungen über sogenannte Baumstruktur-Transformationen definieren. Die neue Infix-Notation ist laut Entwicklerteam eine kompaktere Möglichkeit, solche Operatoren auszudrücken, und zudem leichter zu lesen und zu verstehen.
Infix-Notation bezeichnet dabei die Darstellung von Operatoren zwischen ihren Operanden, etwa bei der Schreibweise a + b
. Diese Form ist aus Programmiersprachen wie JavaScript oder Python bekannt und entspricht der üblichen mathematischen Notation. Im Gegensatz dazu stehen Präfix- oder Postfix-Notationen, bei denen Operatoren vor bzw. nach den Operanden stehen.
Ein einfaches Beispiel aus dem Changelog veranschaulicht die neue Syntax:
infix BinaryExpression on PrimaryExpression:
'%' // <-- Highest precedence
> '^'
> '*' | '/'
> '+' | '-'; // <-- Lowest precedence
PrimaryExpression infers Expression:
'(' Expression ')' |
{infer NumberLiteral} value=NUMBER;
Die neue Notation ist offenbar nicht nur syntaktisch eleganter, sondern wird zugleich als effizienter angepriesen: Beim Parsen solcher Ausdrücke soll sie bis zu 50 Prozent schneller sein als der bisherige Ansatz. Diese Angaben basieren auf internen Messungen des Entwicklerteams. Die vorherige Methode bleibt weiterhin verfügbar, was eine schrittweise Umstellung ermöglicht.
Langium als Baukasten für eigene Sprachen
Das Eclipse-Projekt Langium richtet sich an Entwicklerinnen und Entwickler, die eigene textuelle Sprachen entwerfen und mit Entwicklungswerkzeugen wie Visual Studio Code integrieren wollen. Es kombiniert Sprachdefinition, AST-Generierung und Sprachserver in einem Toolset. Im Unterschied zu klassischen Parser-Generatoren wie ANTLR (ANother Tool for Language Recognition) ist Langium nativ in TypeScript geschrieben und ermöglicht dadurch eine engere Verzahnung mit modernen Web-Toolchains.
Neben der Infix-Notation bietet Langium weitere Neuerungen wie Multi-Referenzen oder einen Strict Mode für Grammatikdefinitionen. Es wird laut Ankündigungsbeitrag zunehmend für komplexe Projekte eingesetzt, etwa zur Modellierung von Anforderungen, Konfigurationssprachen oder domänenspezifischen Tools.
Weitere Informationen finden sich im Changelog auf GitHub.
(mdo)
Künstliche Intelligenz
Transportabler 1,5-MW-Minireaktor soll US-Stützpunkte mit Strom versorgen
Das US-amerikanische Unternehmen BWX Technologies (BWXT) arbeitet derzeit an einem Demonstrator seines Pele-Minireaktors für den Einsatz an Standorten der US-Streitkräfte. Der kleine Reaktor lässt sich in vier 6 m langen Containern transportieren und soll bis zu 1,5 MW leisten können.
Entwickelt wird der Pele-Reaktor im Auftrag für das Strategic Capabilities Office des Pentagon. Der kleine, transportable Atomreaktor ist dafür gedacht, die Stromversorgung an Militärstützpunkten und abgelegenen Standorten auch im Krisenfall sicherzustellen. Er könnte aber auch dazu verwendet werden, etwa einsame Forschungsstationen oder Gebiete nach Naturkatastrophen mit Strom zu versorgen.
Klein und transportabel
Pele ist so klein, dass er in vier etwa 6 m lange Container passt und ihnen transportiert werden kann. Er soll mit TRISO-Brennstoff betrieben werden, einem hochgradig schwach angereicherten Uranbrennstoff (High-assay low-enriched Uranium – HALEU), der zwischen 5 Prozent und 20 Prozent mit Uran-235 angereichert ist. Der Brennstoff soll besonders hohen Temperaturen standhalten und lediglich „ein geringes Risiko für die Umwelt“ bergen, heißt es in einer Mitteilung von BWXT. Der Minireaktor soll dann mit einer einzigen Füllung etwa drei Jahre lang Strom liefern können.
Das Pele-Projekt werde zusammen mit dem Spezialisten für missionskritische Energiesysteme Rolls-Royce Liberty Works umgesetzt.
Das US-Verteidigungsministerium hatte die Entwicklung und den Bau eines Minireaktors für eine transportable Energiequelle im Megawatt-Bereich bereits 2016 mit einer Studie angestoßen. Aus der Notwendigkeit heraus, militärische Stützpunkte mit selbst hergestelltem Strom versorgen zu können, erteilte das Pentagon 2022 den Auftrag an BWXT, einen funktionierenden Prototyp als Demonstrator zu entwickeln und zu bauen. Angestrebt ist, dass der Pele-Demonstrator 2028 in Betrieb geht.
BWXT ist aber nicht das einzige Unternehmen, das einen Minireaktor entwickelt. Radiant Nuclear, ein von dem Ex-SpaceX-Ingenieur Doug Bernauer gegründetes Unternehmen, will ebenfalls einen transportablen Reaktor bauen. Bernauer arbeitete für SpaceX an Techniken zur Energieversorgung zukünftiger Mars-Kolonien.
(olb)
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