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FC Viktoria Berlin nimmt US-Investor an Bord
2022 kauften sechs Berliner Unternehmerinnen den FC Viktoria Berlin. Ihr Ziel: Frauenfußball groß machen und in der ersten Liga spielen. Nun machen sie den nächsten Schritt.
Viktoria Berlin, jener Frauenfußball-Verein, der 2022 Geschichte schrieb, als ein Konsortium namhafter Unternehmerinnen ihn gekauft hat und seither mehr oder weniger wie ein Startup skaliert, spielt fortan in einer internationalen Liga – was die Investorinnen des Vereins angeht:
Mit der US-amerikanischen Investitionsplattform Monarch Collective stieg nun erstmals ein globaler strategischer Investor ein. Der neue Investor wird sukzessive bis zu 38 Prozent der Anteile am FC Viktoria Berlin übernehmen, teilte der Verein heute mit.
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Legende im US-Frauenfußball
Monarch Collective macht ausschließlich Investitionen im Frauensport – von Teams über Ligen bis zu Medienrechten. Die Plattform verfügt über ein Investitionsvolumen von 250 Millionen Euro und ist unter anderem an den Frauenfußball-Vereinen Angel City FC in Los Angeles, dem San Diego Wave FC und Boston Legacy FC beteiligt.
Die beiden Gründerinnen der Monarch Collective, VC-Investorin und Mitgründern von Angel City FC Kara Nortman und Sportmanagerin Jasmine Robinson, haben laut US-Medien den dortigen Frauenfußball laut Medienberichten seit der Gründung 2023 mit ihren Investments maßgeblich geprägt und vorangebracht.
Für mehr Professionalität im Frauenfußball
Und genau das soll die neue Partnerschaft nun auch in Deutschland bringen: mehr Sichtbarkeit für Frauenfußball, professionellere Strukturen, mehr Chancen und auch eine bessere Bezahlung von Profispielerinnen, etwa.
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Alles Dinge, die der FC Viktoria und sein Investorinnen-Gremium pushen, seit sechs Unternehmerinnen und Sportexpertinnen im Juli 2022 das Frauenteam des Berliner Fußballvereins FC Viktoria Berlin übernommen haben: Unternehmerin und Startup Verbandschefin Verena Pausder, Brlo-Gründerin Katharina Kurz, Medienunternehmerin Felicia Mutterer, Ex-Fußballweltmeisterin Ariane Hingst, Marketingexpertin Lisa Währer und Tanja Wielgoß, frühere Vorstandsvorsitzende von Vattenfall Deutschland.
Schnell schlossen sich weitere Investorinnen an, darunter Amorelie-Gründerin Lea-Sophie Cramer, Ankerkraut-Chefin Anne Lemcke, Planetly-Erfinderin Anna Alex und Deinhandy-Gründer Robert Ermich, aber auch TV-Bekanntheiten wie Dunja Hayali und Profischwimmerin Franziska van Almsick.
Damals schon erzählte Pausder im Gespräch mit Gründerszene, dass die Geschichte des Angel City FC das Vorbild der Clubbesitzerinnen sei: 2020 taten sich über 30 Promis wie Tennisikone Serena Williams und die Schauspielerinnen Eva Longoria und Natalie Portman zusammen, um die Mannschaft zu gründen.
Wichtiger Moment für Frauenfußball in Deutschland
Der Schritt, nun mit den Idolen direkt zusammenzuarbeiten, kommt für den FC Viktoria zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Am 7. November wird der DFB-Bundestag, das höchste Gremium des Deutschen Fußball-Bunds, über die Ausgliederung der Frauen-Bundesliga entscheiden.
Das würde, so die Hoffnung der Funktionärinnen des deutschen Frauenfußballs, die Professionalisierung und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit des Frauenfußballs in Deutschland weiter stärken. Der DFB hat bereits vergangene Woche angekündigt, rund 100 Millionen Euro in die neue Frauen-Bundesliga zu investieren.
Angel City ist damals, direkt nachdem der neu gegründete Verein den Spielbetrieb aufgenommen hatte, in die einzige Profiliga der USA eingestiegen. Der FC Viktoria hat es mit den neuen Besitzerinnen bereits aus der dritten in die zweite Liga geschafft. Das Ziel des Fußballvereins für die aktuelle Saison ist ehrgeizig: Der Verein will im oberen Tabellenfeld mitspielen und mittelfristig den Aufstieg in die erste Liga schaffen.