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Feed und Fudder Podcast 59 – KPI Driven Wahnsinn


Nicht in den Wahnsinn treiben lassen: Zwar sind KPIs im Social Media Marketing manchmal zum Haare raufen. Aber als Social Media Manager*in sollte man sich wegen eines Zahlensalats nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ordnung muss her!

Wir bringen Ordnung ins Zahlen-Chaos und sprechen darüber, welche KPIs wirklich sinnvoll sind und von welchen ihr euch besser schleunigst verabschiedet. Denn Zahlen können trügerisch sein und verraten nicht immer die ganze Wahrheit.

Ohne eine übergeordnete Strategie und ein klares Verständnis der eigenen Ziele bleiben Kennzahlen bedeutungslos. Welche Bezugsgrößen wirklich zählen und warum ihr die Customer Journey bei der Definition von KPIs nicht vergessen dürft, hört ihr jetzt im Podcast.

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Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 59 – KPI Driven Wahnsinn

Du bist grad irgendwo, wo es still sein muss, schmöckerst lieber in Texten oder möchtest unsere Folge barrierefrei mit deinem Screenreader lesen? Kein Problem!

Hier gibt es das Transkript zu Folge 59 – KPI Driven Wahnsinn

Transkript

Nicola

Hallo und Servus zu einer neuen Folge Feed & Fudder Podcast mit Alex und mir, der Nici. Hallo Alex.

Alexander

Hallo, herzlich willkommen. Lass uns doch mal wieder mit einem Essensthema einsteigen. Bei Feed und Fudder. Hast du heute gefrühstückt?

Nicola

Nein, tatsächlich nicht, aber ich frühstücke auch mega selten.

Alexander

Wenn du nicht gefrühstückt hast, dann bist du aber eine Person, die KPIs hat.

Nicola

Ah, den Zusammenhang hatte ich das noch nicht gesehen. Ich dachte, die einen sagen, das ist mega ungesund. Und die Leute, die sagen, man soll so Intervallfasten machen, dass es voll gesund wäre.

Alexander

Also ich spiele auf zwei Sachen an. Vielleicht kennt ihr ja noch unsere Folge vom 5 AM Club. Das ist ja so eine Bewegung auf LinkedIn, dass man voll früh morgens aufstehen muss und dass man da mega produktiv ist. Und es ist schon eine kleine Vorwegschau auf die heutige Folge. Wir haben so ein LinkedIn-Posting gefunden. Wir sind uns nicht sicher, ist es echt oder ist es ein Gag, wo jemand geschrieben hat, man muss halt auch voll früh aufstehen und voll produktiv sein.

Am besten gleich am Morgen zwei Kampagnen für den Kunden noch fertig machen und dann nicht frühstücken, weil wenn man frühstückt, verliert man Zeit und wer frühstückt, hat keine Zeit und der hat auch keine KPIs. Und genau darüber reden wir heute. Wir reden heute über Social Media KPIs.

Nicola

Diese Kausalität erschließt sich mir noch nicht, ehrlicherweise, dass man das Frühstück weglässt, um dann Zeit zu sparen und so. Ich glaube, darüber könnte man diskutieren. Aber lass uns mal lieber auf die KPIs fokussieren. Finde ich sehr super. LinkedIn-Weisheiten sowieso, naja, naja. Was soll man dazu sagen?

Alexander

Hatten wir mal das Thema Food und jetzt direkt zu unserem Thema. Ja, mir begegnet es einfach häufiger und ich höre so oft diesen Satz und bei diesem Satz muss ich sagen, ich roll dann immer ein bisschen mit den Augen, weil meistens kommt es von Unternehmen und Marken, die nicht ganz so erfolgreich auf Social Media sind, sie sagen, wir sind “KPI-driven”.

Nicola

Das ist eh so ein Buzzword, gell? KPI-driven. Was heißt das eigentlich? Also vielleicht können wir mal ganz kurz, bevor wir voll tief einsteigen, dieses KPI, ich weiß gar nicht, wann das entstanden ist, Key Performance Indicator, auf Deutsch, Schlüsselkennzahl. Warum können wir doch auf Deutsch sagen, die Schlüsselkennzahlen.

Alexander

Ich finde, das deutsche Wort ist viel schöner vom Klang.

Nicola 

Ja, schön, gell? Schlüsselkennzahl. Normal sind ja deutsche Wörter manchmal auch hart. Aber Key Performance Indicator ist so ein bisschen wie Terminator, keine Ahnung, Indicator. Aber ich finde Schlüsselkennzahl ist doch eigentlich das nicht. Das ist so eine Kennzahl, die irgendwie, also an einem Scheideweg, die irgendwie wichtig ist, die irgendwie wichtiger ist als andere Kennzahlen.

Alexander

Ich stelle mir gerade einen KPI-Terminator vor, der am Ende des Monats erscheint.

Nicola

Ja, mit den roten Augen.

Alexander

Genau. Und klar sagt, hey, wir haben unsere KPIs nicht erreicht.

Nicola

Jetzt ist Abrechnung. Aber im Hintergrund, Thema Schlüsselkennzahl ist nicht einfach eine Kennzahl, sondern eine wichtige Kennzahl, die eben Erfolg oder Leistung misst. Fürs Unternehmen, Projekte, Aktivitäten, genau. Und ich meine grundsätzlich, ist es ja auch irgendwie spannend, generell die Historie von messbaren Zahlen.

Und im Social war ja lange irgendwie im Vergleich zu anderen Marketing-Disziplinen so dieses, ja, wir können das auch messen. Und ich finde da, und wir haben auch Zahlen. Vielleicht haben wir auch zu viele Zahlen manchmal. Und ich glaube, dieses von Daten getrieben zu sein, finde ich jetzt erstmal, hört sich für mich nicht so befremdlich an. Aber was stört dich daran?

Alexander

Mich stört erstmal, oft haut man irgendwelche KPIs raus und dann heißt es, die sind total wichtig, die müssen wir erreichen. Aber ich finde, KPIs ohne Relation sind einfach völlig wertlos. Du musst zum Beispiel gucken, sind wir ein Nischen-Account, dass man halt so ungefähr weiß, in dieser Branche, in der wir sind, wie erfolgreich ist ein Social Media Account?

Und jetzt das Nächste, was soll mein Social Media Account überhaupt erreichen? Soll er, ich habe mal ein Fitnessstudio betreut, da wollten wir über Social Media, sowohl über organisch als auch über paid, neue Testbesuche bekommen, wo die Leute einfach mal ein Probetraining machen.

Alexander

Oder willst du einfach nur informieren, willst du unterhalten, also es gibt so viele Möglichkeiten, die du mit deinem Social Media Account machen kannst und ich finde es, bevor wir an die Zahlen gehen, dass man erstmal herausfindet, welchen Sinn und Daseinsberechtigung hat es eigentlich, dass wir auf Social Media sind, weil oft, wenn wir dann so sagen, hab ein bisschen hart KPI-Driven, dann fristen aber die Social Media Accounts irgendwie Nischen-Dasein und dann warum?

Und deswegen, KPIs brauchen Messgrößen und auch eine Relation. Und das eine ist eben, dass man den Sinn und Zweck seines Accounts kennt, dafür eine klare Strategie und auch Ziele hat. Auch ein Account, der nur von einer Person betreut kann erfolgreich. Aber das ist meist selten möglich, im Vergleich zu einem Account, hinter dem ein ganzes Team steckt.

Und genauso, wenn du ein Prominenter bist, wie Cristiano Ronaldo oder Taylor Swift, haben wir sie wieder eingebaut, ist natürlich, und dann irgendwie ein kleiner mittelständischer Betrieb, die können natürlich auch mega erfolgreich sein, aber dass man halt eben in einen realistischen Erwartungsrahmen schafft und innerhalb dieses Rahmens man sich klare KPIs definiert.

Nicola

Was ich jetzt rausgehört habe, ist eigentlich ein bisschen die Kritik, dass Zahlendefinition, also die Definition dieser Leistungszahlen vor der Strategie kommt oder es manchmal vielleicht durcheinander gerät. Also ich glaube, das ist eher auch so eine Herangehensweise an die Strategie. Wie definiert man das?

Normal gehst du ja von einer Vision, einer Mission, dann gehst du runter und deklinierst das runter sozusagen. Und am Ende, wenn du weißt, was du willst, dann klemmst du da Zahlen dran. Also das ist ja eigentlich ein Schritt, der später kommt. Also du weißt, was du willst und dann klemmst, dann schaust du, wie kann ich das messbar machen und dann klemme ich da eine Zahl dran.

Und vielleicht ist diese Herausforderung manchmal, dass man entweder die Kaskade der Strategie nicht gemacht hat und sozusagen nur die Zahl dann hat und man denkt sich halt, klassisches Beispiel Fans und Followers, das ist ja klassisch Social Media, das heißt ja immer, also es nervt mich auch krass, dieses “Ja, die Stakeholder”, also kenne ich selber aus vielen Beispielen, selber erlebt.

Ja, wir wollen die Fans, so und so viele Fans. Das ist für uns ein Verkaufsargument, ein Sales-Argument. Und du denkst dir, naja, aber die sagen halt überhaupt nichts aus, wenn du Reichweite hast. Also so wie Pinterest ist überhaupt nicht Fans und Follower getrieben. TikTok ist eigentlich nicht Fans und Follower getrieben. Und Meta mit Instagram entwickelt sich ja auch davon weg.

Das heißt also, du könntest mega gutes Engagement haben, deine Zielgruppe erreichen und vielleicht voll wenig Fans haben. Und trotzdem bist du erfolgreich. Und ich glaube, das ist so ein bisschen, also erstmal, das ist für mich so einer der schlimmsten Kennzahlen, Fans und Follower. Und das ist halt so, also das ist Social Media und Fans und Follower Zahlmessen ist für mich so,

Ja, haben wir kapiert, aber da sind wir seit Jahren nicht mehr. Also so false friends, nennt man das so. Aber ich glaube, am Ende ist es wirklich teilweise und manchmal auch entweder, dass man die Strategie nicht ordentlich gemacht hat oder dass man irgendwann mal eine Strategie gemacht hat, irgendwann mal definiert hat, was man messen will und dann einfach irgendwie das nicht mehr upgedatet hat und dann für immer diese Messzahlen hat.

Und dann hat man halt das Reporting schon gemacht und dann rennt man immer diesen Zahlen nach und vielleicht hat die Welt sich aber weitergedreht und vielleicht haben sich die Ziele verändert und vielleicht haben sich die Plattformen verändert und vielleicht hat sich die Zielgruppe verändert. Trotzdem rennt man immer noch diesen Zahlen nach, die man vor 100 Jahren mal definiert hat.

Alexander

Ich habe das genauso auch mal erlebt, hatte ich auch mal so ein Gespräch über eine mögliche Freelancer-Zusammenarbeit und habe ich genau diesen Account mit dem Fitnessstudio so als Arbeitsprobe vorgelegt. Dann kam genau diese Antwort, jawohl, ihr habt ja nur so und so viele Follower.

Aber die Followerzahl bei diesem Account, die war uns eigentlich völlig egal, weil das Hauptziel waren eben, wie ich gesagt habe, Probetrainings und wir konnten echt den Terminkalender pro Monat, konnten wir echt gut mit Probetrainings füllen, wo dann auch viele Mitglied geworden sind.

Nicola

Ja, die Frage ist ja da, ist das, also für was sind Fans und Follower? Ist das Community-Aufbau und deswegen für mich voll wichtig? Dann kann das ja eine Kennzahl sein. Also wenn ich jetzt irgendwie Creator bin und ich weiß, ab einer gewissen Follower-Zahl, also echten Followern, nicht einfach Fake oder Luftfollowern, kann ich mehr Geld verdienen oder meine Community soll halt wachsen.

Dann verstehe ich das voll. Aber wenn es um eine Werbebotschaft geht und wie du sagst, das Ziel ist, Probeabos zu machen, wieso soll ich deinem Account folgen? Also der Account gibt mir ja gar keinen Impuls zu folgen und vielleicht macht es halt in dem Moment auch gar keinen Sinn.

Alexander

Genau, du sprichst auch schon was an, ich hatte es häufiger bei diesem Satz, wir sind “KPI-Driven”, erlebe ich auch immer zwei Phänomene. Der erste ist, die ganzen Maßnahmen, das betrifft nicht nur Social Media, sondern auch andere Maßnahmen von solchen Unternehmen, die so einen Satz sagen, sind nur auf die reine Kurzfristigkeit ausgelegt.

Klar, man braucht kurzfristige Ergebnisse, dein Unternehmen muss auch im nächsten Monat noch da sein und überleben, das ist klar, aber ich finde sowohl Geschäftsziele, Kommunikationsziele, Social Media-Zielen sollten so einen Dreiklang haben aus kurzfristigen Zielen, mittelfristigen und langfristigen Zielen. Das sagen wir jetzt in einem Satz, aber dieses Verhältnis dieser Zeithorizonte füreinander zu finden, das ist gar nicht so einfach.

Nicola

Sind die falschen, sind die falschen Folgen?

Alexander

Das ist eine riesen Herausforderung. Das würde auch den Rahmen zur Folge sprengen, aber es ist nicht leicht, festzulegen, welche Ziele sollen kurzfristig, mittel, also da braucht man wirklich viel, viel Zeit, mal das zu definieren. Und das andere ist, wenn man dann so KPI-driven ist und so kurzfristig denkt, man macht auch oft die falschen Maßnahmen.

Ganz beliebt sind dann Gewinnspiele. Die treiben dann deine Follower-Zahlen in die Höhe, aber die folgen dir dann nicht. Genau, die folgen dir eigentlich nur noch inaktiv. Die waren einmal kurz aktiv auf deinem Account, um bei dem Gewinnspiel was zu gewinnen, aber die sind dann eigentlich, da wurden aus Follow- und eigentlich nie Fans.

Nicola

Ja, gut, es ist eh nochmal was sehr Spezielles, aber die Frage ist ja Zielgruppe. Also wenn ich in meiner Strategie weiß, wen ich erreichen möchte, dann müsste ich wissen, dass Gewinnspiel interessierte Menschen vielleicht nicht meine Zielgruppe sind. Und dann wäre hier der Fehler. Also dann würde ich da den Fehler erkennen, sagen, okay, jetzt habe ich zwar irgendwie viele Follower, aber es sind die falschen.

Und dann bringt es mir gar nichts. Und das bringt mich dann aber auch nicht zum meinem langfristigen Ziel. Da habe ich zwar kurzfristig ein KPI erreicht, aber dem langfristigen Ziel habe ich nicht gedient. Und ich glaube, das ist ja so ein bisschen die Herausforderung, das im Blick zu behalten, wenn man es ordentlich definiert hat.

Alexander

Und diese Zeithorizonte sind kurz, mittel und lang, die spielen auch was anderes an. Wenn man von KPIs redet, ich finde KPIs müssen auch in die Customer Journey eingebunden sein und oft habe ich auch das Gefühl, da hat es eine völlig falsche Vorstellung von der Customer Journey. Also die Customer Journey ist keine Gerade mit wie zwei Zielbahnhöfen wie beim Zug. 

Nicola

Wäre schön, oder? So ein Shinkansen, der so schnell durchfährt.

Alexander

Das wäre super. Und eine Customer-Journey ist meistens eine Achterbahnfahrt und bei diesem “KPI-Driven” ist es oft so, man denkt nur an die Leute, Zielgruppen, Personen, was auch immer, die dich quasi noch gar nicht kennen und spielt einmal den Funnel durch. Was müssen wir tun, um diese Personen anzusprechen, die noch nie von uns gehört haben?

Was müssen wir tun, dass die uns folgen? Was müssen die tun, damit die interagieren, damit die konvertieren und so? Aber die Leute auch später im Funnel und der Customer Journey einsteigen.

Ich stelle mir immer so ein Kinderkarussell vor, da nimmt man sich einfach irgendeine Figur, das Pferdchenfeuerwehrauto, steigt einfach drauf und fährt dann mit.

Also oft ist die Customer Journey eher so ein Karussell, einfach es dreht sich und dreht sich und irgendwo steigen Leute ein und aus. Es gibt schon mal Leute, die haben schon mal durch andere Maßnahmen von euch gehört. Zum Beispiel haben wir einen PR-Artikel bei euch gelesen, ach fand ich cool, ich folge immer auf Social Media und so. An die muss man auch alle denken.

Also KPIs müssen, finde ich, in die Customer Journeys eingebunden sein. Man muss auch genau wissen, was ist an was wirkt, an welcher Stelle und auch wo wirkt Social Media.  Also organischer Social Media Content sehe ich jetzt eher so in der Mitte angesiedelt. Das ist jetzt kein Bottom-Ding, wo rein für Sales da ist und konvertiert. Das sind dann eher so Ads.

Oder genauso PR. PR habe ich schon mal gehört, macht keine Vetriebsergebnisse. Soll es ja auch nicht. PR ist ein Instrument, um dein Vertrauen zu schaffen, um deine Markenreichweite und Markenbekanntheit zu stärken. Also dass man auch ganz klar weiß, wie seine Kommunikationsziele und für uns natürlich dann wichtig Social Media Management und Social Media Marketing, wie wirken die im Fallen der Customer Journey. Und wenn man das weiß, dann kann man sich, finde ich, auch sinnvolle, realistische und auch messbare Zahlen überlegen.

Nicola

Ja, eigentlich lustig, wenn du jetzt in Werbeanzeigenmanager gehst, jetzt Meta-Werbeanzeigenmanager beispielsweise, kann auch TikTok sein, wird ja gefragt, was dein Ziel ist. Awareness-Aufbau, Traffic-Shift, whatever. Und da machst du ja die Entscheidung. Da machst du ja schon eine Entscheidung, also du wirst ja geführt sozusagen zu dieser Entscheidung und am Ende kommt irgendeine messbare Zahl.

Beim Organic hast du das ja der Form nicht, weil du kannst irgendwas veröffentlichen. Aber eigentlich von der Logik musst du ja wirklich, also ich glaube im Paid-Bereich hast du diese Irrwege oft nicht, weil du von vornherein ja schon gefragt wirst, bist du Leaver Awareness oder bist du Performance, Traffic orientiert, ne? Und das finde ich eigentlich von der Logik, glaube ich, im Paid jetzt weniger, dass jemand sagt, oh, wir haben jetzt aber keinen Abverkauf gehabt, weil wir haben nur Story gemacht.

Also kann auch passieren, aber ich glaube, da müsste es dir schon vorher aufgefallen sein, dass die Kampagne, wie sie angelegt ist, halt schon auf Awareness ist und nicht auf harten Abverkauf. Und im Organic hast du das halt, also ich höre das ja auch oft, wo dann der Sales sagt, ja, darüber haben wir jetzt nicht abverkauft oder so.

Und du denkst, ja gut, aber das war ja eigentlich gar nicht, der Content war nicht so, der Account war nicht angelegt. Und so weiter. Also man kann den ja auch ummünzen und ein bisschen zuspitzen, das geht schon. Aber es ist eine andere Strategie dann, ne?

Alexander

Und das ist genau das, was du, das hat doch nämlich einen Kritikpunkt an diesem Satz KPI-Triffen. Oft sind Unternehmen dieses Sagen, deren Accounts sind stinklangweilig. Sorry, dass sie jetzt so sind, einfach langweilig, weil alles, was die machen, ist hart Sales-Driven, haben wir schon wieder Driven gesagt. Ist aber so, alles, was gepostet wird, ist rein Sales.

Aber nicht zu vergessen, die meisten Leute sind zum Entertainment-Unterhaltung auf Social Media zur Zerstreuung, manchmal auch zur Wissenssuche und auch Accounts, die zum Beispiel nicht per se unterhaltsam sind, sondern eher Wissen vermitteln, können auch unterhaltend sein. Da hast du ja ein schönes Beispiel mitgebracht aus Tirol, kannst du vielleicht kurz erzählen.

Nicola

Ja, also zum Beispiel der Lawinenwarndienst, der Tiroler, der postet nicht ganzjährig, aber wenn halt Lawinenzeit ist und dann postet er halt täglich die wichtigsten Informationen. Und das ist sehr relevant. Das muss nicht besonders unterhaltend sein, aber es ist eine wahnsinnig wichtige Information.

Alexander

Genau, also es ist halt, es muss, wie gesagt, nicht lustig sein im Sinn von Unterhaltung. Ich meine, eher Unterhaltung, damit meine ich so ansprechend, relevant, informativ. Dass es halt immer im Hinterkopf ist, die Leute gehen nicht per se auf Social Media, um zu kaufen, außer sie nutzen so Social Shopping-Funktionen, wie sie jetzt zum Beispiel der TikTok Shop hat. Aber der Hauptgrund, warum du auf Social Media bist, ist eigentlich Zeitvertreib, ist Entertainment, ist Informationssuche, Connections, was auch immer.

Und wenn dann ein Social Media Account in seinem organischen Content ausschließlich Sales Postings macht, dann nützt das euch nichts. Der Account, kann ich mir nicht vorstellen, wie so ein Account erfolgreich sein soll, organisch.

Nicola

Ja, außer es hat brutal hard paid durchfinanziert. Also ich glaube, es geht schon, wenn der hard paid finanziert ist, aber dann zum Beispiel, wer Follower aufbaut, wirklich überhaupt kein KPI. Dann ist wirklich der Abverkauf und der Lead. Aber es ist auch die Frage natürlich, wie gut funktioniert das und ob man da nicht generell einfach sagt, man geht komplett auf paid, weil einfach die Features besser sind und die viel, viel klarer getargetet werden können und so. Aber unterm Strich, was würdest du sagen, sind KPIs, womit man, gibt es welche, wo du sagst, damit fährt man eigentlich immer ganz gut?

Alexander

Ich würde jetzt kein einzelne Zahl nehmen, wie zum Beispiel Fans oder Abverkauf, sondern man muss seine Ziele kennen. Und wenn man die weiß, dann braucht man auch eine Zielsetzung und da kann man auch messen. Also bei uns nochmal das Beispiel war es eben Probetrainings. Und dann können wir schauen, okay, wir wollen ungefähr so und so viel Probetrainings pro Monat, weil wenn wir so viel Probetrainings haben, dann kommen wir auf eine zufriedenstellende Anzahl an neuen Mitgliedern.

Und dann kann man gucken, wo müssen wir unseren Content, unsere Ansprache verbessern. Deswegen so wichtig, kennt eure Ziele. Ich hatte auch mal einen Bleibrag auf dem Blog über “kennt eure Basics”. Da war genau das, kennt eure Zielgruppen, kennt eure Ziele und kennt auch, was ihr erzählen wollt. Und ich glaube, diese drei Basics, egal über welches Thema wir im Podcast, Blog reden, diese drei Basics sind immer so wichtig.

Und wenn man seine Ziele kennt, dann kennt man auch seine KPIs. Und wichtig, Strategie first. Und dann von der Strategie seine Ziele ableiten. Nicht umgekehrt.

Nicola

Also, Breakfast first oder Strategie first? Wie sagt man, ist das nicht? Geht das nicht auch so? Ich bin richtig schlecht mit Zitaten.

Alexander

Ich weiß, welches du meinst, aber es fällt mir auch nicht ein.

Nicola

Weißt du, was du meinst? Oh Mann! Wahrscheinlich klicken wir auf Stopp und dann fällt es einem ein. Da gibt es doch dieses Culture is Strategy for Breakfast. Genau. Aber das hat gar nichts damit zu tun. Es macht aber nichts.

Alexander

Aber sind wir bei unserem Frühstückszitat wieder. Also Frühstück und KPI, das ist ein Thema.

Nicola

Absolut. Ja, auch ihr da draußen, wäre mal interessant, auch euren Struggle vielleicht zu hören. Wir sind ja auch Ende September auf der AllSocial Marketing Conference in Berlin und vielleicht sammeln wir auch ein paar Stimmen, so was sind die größten Struggles, weil ich glaube, es wäre auch mal interessant, das zu teilen, so in dieser Community, die wir jetzt sind, so im Social Media-System.

Im Management-Bereich, mit was man immer wieder kämpft und ich glaube, das Thema Reportings, Zahlen, die getrackt werden müssen, Zahlen, wo ich mich ständig rechtfertigen muss für, gerade wenn die jetzt nicht von einem selber kommen, sondern irgendwie von oben herab definiert wurden, ist glaube ich schon echt ein Pain-Point, mit dem jeder so ein bisschen zu tun hat.

Gibt es irgendjemanden, also man arbeitet total zahlenlos, der nicht damit zu tun hat? Also man wird ja immer wieder, kommt mal diese Situation, oder? Dass du an Zahlen gemessen werden wirst, wo du sagst, weiß ich es nicht. Keine Ahnung.

Alexander

Würde mich auch interessieren, schreibt uns doch einfach, oder specht uns auf der AllSocial Marketing Conference an, welche Zahlen sind euch wichtig, wie macht ihr eure Reportings? Und da fällt mir noch zum Abschluss eine Sache ein, bei organischen Zahlen, immer dran denken, es kann sich von heute auf morgen ändern, was der Algorithmus will, beziehungsweise was der Algorithmus pusht.

Das habt ihr nicht in der Hand, das finde ich auch wichtig, das bestimmen ausschließlich die Plattform-Inhaber und Betreiber. Und das ist auch ein bisschen das Problem bei organischen Zahlen, finde ich. Der Algorithmus kann einfach von heute auf morgen völlig andere Sachen fördern und pushen.

Nicola

Ja, deswegen auch so wichtig, das zu beobachten. Also in meiner Daily, Weekly, Monthly Praxis ist auch, wenn sich was verändert, gebe ich meistens, wenn man im Unternehmen Analytics Menschen hat, den Bescheid. Also mal entweder, ob der Algorithmus irgendwas gerade macht. Das heißt also, dass es nicht überraschend ist, dass da irgendwie eine Veränderung gibt.

Oder wie letztens, wo Instagram Zahlen geändert hat, wo die View-Zahl geändert wurde oder umbenannt wurde, dann gebe ich meistens den Analytics-Leuten Bescheid, einfach damit die das wissen, weil die Datenanalysten sind oft nicht so tief an den Plattformen dran. Und manchmal zum Beispiel, wenn man eine automatische API hat und Reportings zieht, also jetzt für das Unternehmen, wo ich arbeite, haben wir halt Power BI Reports und die Daten werden automatisch gezogen bei einer API.

Dann kann es sein, dass es die Daten nicht mehr zieht und man es wieder neu konfigurieren muss. Deswegen so mein Tipp, wenn man jetzt in einer größeren Unternehmung arbeitet, den Datenanalysten echt immer Bescheid geben, wenn sich was ändert, die API sich ändert, die Plattform irgendwie ihre KPIs ändern oder wenn es heißt, irgendwie weiß ich nicht, die haben gerade einen Bug und irgendeine Zahl wird gerade nicht gezogen.

Alexander

Wichtiger Hinweis.

Nicola

Aber nochmal eine Sache, unsere Lieblingskategorie, was hat uns geschmeckt und nicht geschmeckt, das haben wir ein bisschen vernachlässigt in letzter Zeit. Du hast doch noch was dabei, was dir nicht so gut geschmeckt hat, oder?

Alexander

Eigentlich schmeckt es mir schon ganz gut. Es gibt nämlich so leckere Haferkekse aus Mannheim. Und die haben jetzt einen Rechtsstreit mit Ritter Sport, weil kurz zum Hintergrund, Mannheim ist in der Stadt quadratisch. Wie so Manhattan oder sowas, wenn er nie in Mannheim war.

Nicola

Die quadratische Stadt heißt das ja auch.

Alexander 

Und das Mannheimer Unternehmen Wacker macht halt eben so feine, leckere Haferkekse oder Haferriegel. Und die kommen in so einer quadratischen Verpackung, um halt auf Mannheim anzuspielen und Ritter Sport, die halt auch Schokolade verkaufen in quadratischen Packungen, gefällt es nicht so und die haben die jetzt verklagt und dieses Unternehmen stellt jetzt halt auf Social Media, finde ich auch ganz sympathisch, so ein bisschen da, hey, wir kommen doch aus Mannheim, wir sind echt im Monomar, es steht auch Mollem auf so einer Riegelpackung drauf.

Ich bin jetzt kein Jurist, aber ich muss sagen, in dem Fall ist es doch einfach ein netter Hinweis auf die Herkunft und Mannheim ist nun mal quadratisch. Ich meine, du kennst ja die Stadt Karlsruhe, wenn du Fächer produzierst, kann ja auch irgendwie nicht jemand aus Karlsruhe daherkommen und es dir verbieten, Fächer herzustellen.

Nicola

Ich bin mal gespannt, tatsächlich, das ist ein interessanter Punkt, wie sehr das geschützt ist, also dieses Package Design oder wie sehr, ich glaube, da geht es sehr stark um das Produkt, das sehr nah dann an der Schokolade ist. Also ich bin gespannt, wie das weitergeht, aber qas ja eigentlich schon geschmeckt hat, ist tatsächlich, dass dieses sehr kleine Unternehmen in Mannheim jetzt echt versucht, halt selber zu kommunizieren und proaktiv uns zu erklären, ne?

Alexander

Genau. Wir sind ja kein Justizpodcast, noch nicht. Oder auch True Crime, das wäre auch mal was. Nee, aber warum ich es halt ausgewählt habe, es ist mal wieder Zeit gehabt, wie du Social Media nutzen kannst, um eben, der SWR hat jetzt berichtet, andere Medienberichte, also du kannst Social Media auch eben für deine Medienarbeit nutzen. Ich meine, in dem Fall ist jetzt natürlich die Sympathie auf ihrer Seite, sie nutzen in dieser Auseinandersetzung natürlich auch gezielt Social Media.

Und da sind wir natürlich auch wieder beim Folgenthema. Sowas kannst du eigentlich schlecht in Zahlen ausdrücken. Also manche Sachen, finde ich, muss man auf Social Media einfach mal machen, ohne an Zahlen zu denken.

Nicola

Gut, in dem Fall ist es ja auch wirklich Image. Und zu David gegen Goliath, so diese Kleinen, die sich gegen diesen großen stellen und eigentlich auch gute Argumente haben. Und ja, was interessant wird, wie es ausgeht. Aber ein gutes Beispiel, wie man auch echt mit wenig Mitteln trotzdem eine Sichtbarkeit erreichen kann und seinen Standpunkt klar machen kann. Und wer weiß, ob das vielleicht im Rechtsstreit hilft oder nicht, aber auf jeden Fall die Sympathien haben sie schon mal.

Alexander

Das stimmt.

Nicola 

In dem Sinne hätte ich jetzt Bock, das zu probieren. Das sind so Haferkekse, oder? Sind das Haferkekse, Schoko-Haferkekse? Keine Ahnung. Sieht aber tatsächlich ganz lecker aus. Ja, auch gut als zweites Frühstück.

Alexander

Dann hast du noch ein Frühstück heute.

Nicola

Ja.

Alexander

Und dann hattest du nämlich beides. Dann hattest du nämlich heute durch die Folgeaufnahme KPIs und ein Frühstück.

Nicola

Schau. Also geht doch zusammen. Ich wünsche dir was. Wir hören uns.

Alexander

Ich dir auch. Macht’s gut.



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Social Media

Feed und Fudder Podcast 65 – KI & Social Media: Was kann der Mensch besser?


KI im Social Media Marketing: Eigentlich kaum noch wegzudenken und das Dauerthema für alle Social Media Manager*innen. Klar, Künstliche Intelligenz und in unserer Branche allem voran GenAI können vieles bewerkstelligen. Aber welche Rolle bleibt für uns Menschen übrig, wenn KI alles mit einem Klick oder Prompt erledigt.

Auf der AllSocial Marketing Conference haben wir Stimmen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum eingefangen und Social Media Expert*innen gefragt: Was kann der Mensch besser als die Maschine? Ganz oben auf der Liste: kritisches Denken. Eine Fähigkeit, die sich nicht automatisieren lässt und die im Social Media Management (hoffentlich) auch künftig unverzichtbar bleibt.

Nicht weniger wichtig: Emotionen und persönliche Erfahrungen. KI kann viel, aber sie kann keine echten Geschichten erzählen. Und was wäre Social Media nur ohne ansprechende Storys? Richtig – ein ziemlich langweiliger Ort. Und das wollen wir ganz bestimmt nicht!

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Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 65 – KI & Social Media: Was kann der Mensch besser?

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Hier gibt es das Transkript zu Folge 65 – KI & Social Media: Was kann der Mensch besser?

Transkript

Nicola

Hallo und Servus zu einer neuen Folge Feed und Fudder mit Alex und mir, der Nici.

Alexander

Hallo, herzlich willkommen.

Nicola

Herzlich willkommen zurück vor allem. Wir waren in Berlin, in der Hauptstadt. Nicht Social Media Hauptstadt, sondern einfach nur Hauptstadt. Aber es gab einen Grund. Wir wollen gar nicht so tief über unsere Ausflüge nach Berlin reden, aber das ist der Aufhänger gewesen für die heutige Folge.

Alexander

Wir waren auf der AllSocial Marketing Conference in Berlin und – keine Sorge, ihr müsst nicht abschalten, wenn ihr nicht dabei wart. Wir haben eine uns eine themenfokussierte Folge überlegt und uns auf der Konferenz umgehört. Falls ihr selbst mal Teil der Konferenz werden wollt, schaut doch einfach auf unserer Website vorbei. Wir haben euch alles in der Folgenbeschreibung verlinkt.

Und ja, es ist eigentlich das Thema im Social Media Marketing – und natürlich auch in anderen Marketingdisziplinen – um das man nicht herumkommt: Künstliche Intelligenz. Wir sprechen auch immer wieder über KI, aber eigentlich reden wir heute über Menschen. Wir haben uns überlegt: Was kann der Mensch im Social Media Management und Marketing eigentlich noch besser als die Maschine?

Nicola

Absolut. Das ist wahrscheinlich die zentralste Frage. Wir reden ja ganz oft darüber, was die Technik total gut kann. Aber viel spannender ist am Ende des Tages: Was kann der Mensch? Und wofür ist es wertvoll, vielleicht in Zukunft auch mehr darauf zu schauen, wie man sich besser aufstellt. Und ich denke, deswegen haben unsere Jobs ja auch noch ihre Berechtigung. Und vielleicht eine kleine Side Story: In Berlin auf der AllSocial Marketing Conference hast du die Stimmen gesammelt. Also vielen Dank nochmal. Sonst hätten wir jetzt gar nichts, denn ich habe keine Stimmen gesammelt.

Es sind verschiedene Personen aus dem Social Media Marketing, die aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen, teilweise vom Verlag, teilweise langjährige Digitalexperten. Und das ist richtig spannend, weil es durch die Bank weg unterschiedliche Perspektiven sind. Wir haben jemanden von der Agentur, jemanden aus der Schweiz, aus unterschiedlichen Ecken Deutschlands.

Ich finde es immer spannend, dass wir nicht nur im eigenen Saft braten und nur schauen, was wir hier in Baden-Württemberg zwischen Mannheim und Heidelberg finden, sondern auch bundesweit und ob es den Leuten ähnlich geht und ob sie es ähnlich sehen. Deswegen bin ich sehr gespannt auf die Stimmen. Ich habe sie noch nicht gehört du kennst sie, ich kenne sie nicht.

Alexander

Das ist cool, dann bin ich auch auf deine Meinung gespannt. Aber vielleicht kurz, bevor wir uns die Stimmen anhören: Was denkst du eigentlich? Was kann der Mensch besser?

Nicola

Was kann der Mensch besser? Ich habe mich in den letzten Monaten viel mit solchen Themen beschäftigt und bin zuversichtlich, denn die Maschine ist nur so gut wie der Mensch. Ich war die Tage in Heilbronn – tatsächlich vorgestern. Dort entsteht eines der größten Zentren für künstliche Intelligenz in Europa, falls das jemand noch nicht mitbekommen hat. Das ist total spannend, und da wurde auch viel darüber gesprochen.

Ein Speaker aus dem Silicon Valley hat mir sehr aus dem Herzen gesprochen. Er hat die Perspektive USA, Deutschland, Silicon Valley sehr KI-orientiert gespiegelt. Deutschland dagegen sehr verhalten. Letztlich ist die KI auch nur ein Spiegel von uns. Und deswegen ist der Mensch so oder so essenziell.

Denn wie wir die KI nutzen, wie wir sie trainieren, nur so gut kann sie überhaupt sein. Es ist am Ende ein bisschen wie das Schneewittchen-Thema: „Spieglein, Spieglein an der Wand.“ Ich glaube, das kann man sich merken und sich selbst an die Nase fassen. Wir müssen jetzt entscheiden und überlegen, welche KI-Systeme wir haben wollen, denn wir sind essenziell für das, was am Ende entsteht.

Alexander

Ich bin bei dieser Frage gar nicht so optimistisch. Für mich gibt es eine Fähigkeit, bei der der Mensch der KI sehr überlegen ist. Hoffentlich bleibt das auch noch eine Weile so. Aber die Frage ist: Ist diese Fähigkeit in Zukunft überhaupt noch gewollt? Wir im Social Media Marketing müssen ja oft ums Eck denken. Wir müssen schauen: Passt das zur Markentonalität? Ist es auch lustig?

Für mich ist es die Fähigkeit, kritisch zu denken. KI-Modelle sind darauf trainiert, immer zu antworten. Egal, was man fragt, es kommt immer eine Antwort. Während wir Menschen Nein sagen können. Wenn ich frage: Hast du dich schon mal mit byzantinischer Brückenarchitektur des 15. Jahrhunderts beschäftigt? Dann sagen die meisten: „Puh, kein Plan.“ Wenn man keine Ahnung hat, sagt man normalerweise “Nein”.

Nicola

Es gibt Menschen, die auch darauf immer antworten. Aber ja, oftmals merkt man dann: „Kein Plan.“ Und ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt. Wenn die KI nur ein Spiegel ist, wird sie belanglos. Das merkt man jetzt schon. Es gibt YouTube-Videos, die komplett KI-generiert sind. Dieser Content überflutet gerade die Plattform. Oder klassisch: LinkedIn-Beiträge.

Es gibt so viele Beiträge, die über eine KI produziert wurden. Es wird belanglos. Und diese Gleichförmigkeit und Belanglosigkeit, da wird der Mensch wieder spannend, weil wir eben das Kreative haben. Es hilft nichts, wenn du einen super Prompt schreibst und dir ein cooles Video produzieren lässt. Es wird nicht gut, wenn du nicht selbst eine kreative Leistung einbringst. Sonst ist es belanglos.

Alexander

Genau. Das ist auch der zweite Punkt, auf den man achten muss: KI-Modelle sind nicht nur darauf trainiert, immer zu antworten. Sie wollen dich auch bei der Stange halten. Sie wollen, dass du im Tool bleibst, nicht zum anderen Anbieter gehst. Sie sind Konkurrenten untereinander. Deshalb antworten sie auch immer positiv. Sie sagen dir das, was du hören willst. Kritik erfährst du selten. Du kannst natürlich einen Prompt machen wie „Bitte kritisiere mich“ oder „Lektorier das“, aber es wird immer so formuliert, dass du einen Folgeprompt eingibst. Du sollst nicht sagen: „Ich bin wütend, ich klappe den Laptop zu, dieses Tool nutze ich nie wieder.“ So ist das Ganze nicht gedacht.

Nicola

Es soll ja motivierend sein. Die Art der Formulierung ist oft sehr motivierend.

Alexander

Und was du gerade angesprochen hast, aber diese Menge schon. Und da ist halt meine wirkliche Bedenken: Ich finde, der Mensch ist kritisch. Kritisches Denken, das kann die Maschine eben nicht. Auch wenn die künstliche Intelligenz nicht wie Menschen denkt, sondern nach Wahrscheinlichkeiten arbeitet. 

Sie rechnet aus, was zum Beispiel bei Texten mit der höchsten Wahrscheinlichkeit als nächstes kommt – welches Wort, welcher Buchstabe. Nur: Du hast doch gesagt, gerade YouTube, LinkedIn, das ist schon so geflutet. Es ist halt die Frage: Wollen wir Menschen überhaupt noch die Fähigkeit des kritischen Denkens? Also unabhängig von der KI. Ich glaube, der Mensch ist beim kritischen Denken der Maschine überlegen. Aber wollen wir das auch in Zukunft?

Nicola

Ja, das wird man sehen. Ich bin gespannt, was deine Interviewgäste geantwortet haben. Ich weiß es nicht. Ich würde jetzt mal, wir haben ja einen Pool an verschiedenen Stimmen. Darf ich mir einen aussuchen?

Alexander

Natürlich.

Nicola

Dann würde ich mit Lutz Hanus starten. Lutz ist aus Hanau. Aöso Grüße nach Hanau, nicht von Hanau. Agenturgründer, Social Media Nerd, irgendwie ewig schon dabei. Deswegen bin ich sehr gespannt, was er sagt. Ich würde mal sagen: Los geht’s.

Nicola

Also: Der Mensch ist der bessere Mensch.

Nicola

Okay. Ja, was sagst du dazu?

Alexander

Das geht ja auch in die Richtung, was man zurzeit so mitbekommt. Wenn man liest, wie sich auch OpenAI noch mehr für persönliche, emotionale Themen öffnen will. Ich finde es tatsächlich ganz wichtig, dass man sich dieses Menschsein bewahrt. Ich merke selbst täglich in der Arbeit: Die Versuchung, alles von der KI machen zu lassen, ist groß.

Aber da leidet irgendwann auch die eigene Arbeit. Also: Macht auch mal wieder Sachen von Hand. Und wenn es nur ist, einen Gedanken mit Stift und Papier aufzuschreiben oder einen Satz mit den eigenen Gedanken zu Ende zu bringen. Nicht sofort die KI fragen, ob sie ihn zu Ende schreibt. Ich glaube, das müssen wir uns wirklich bewahren.

Nicola

In dem Punkt ergänzend: Erfahrung wird wichtiger. Das wird nochmal eine andere Diskussion, inwiefern junge Menschen Erfahrung sammeln können, um dann auch kritisch zu hinterfragen, um Ergebnisse zu prüfen. Ich glaube, aktuell ist es noch so, dass unsere Erfahrung uns sehr wertvoll begleitet und wichtiger wird. Aber weiter geht’s. Wen haben wir noch? Du darfst dir jemanden aussuchen. Hast du einen Favoriten?

Alexander

Dann lass uns doch mal reinhören, was Sascha Pallenberg gesagt hat.

Nicola
Sascha Pallenberg – MAZ ab. Finde ich total schön, ähnlich auch mit dem Stichwort Erfahrungswerte. Also auch dieses, was man im Leben schon mitgemacht hat, ob Schmerz, Enttäuschung, oder auch positive Erfahrungen. Aus diesem Schmerz oder diesen Erfahrungen ergeben sich neue Dinge und das darf man nicht unterschätzen. Ich glaube, dieser Erfahrungswert ist schon wichtig.

Alexander

Ich finde auch, was er sagt mit dem Werkzeug. Es sollte im Social Media Marketing ein Werkzeug bleiben. Denn wenn wir jetzt alle Social Media Manager durch die KI ersetzen, dann haben wir irgendwann das, was diese Sora-App macht: Netzwerke, in denen nur noch KIs miteinander reden. Wollen wir das? Brauchen wir das? Ich würde nicht sagen, dass KI Social Media Manager ersetzt. Aber anderes Beispiel: Ich könnte bis zur nächsten Aufnahme die KI bitten, mir Chirurgie beizubringen. Und dann frage ich nächste Woche: Darf ich dich operieren? Ich habe jetzt eine Woche lang mit KI Chirurgie gelernt.

Nicola

Dann würde ich sagen: Nein.

Alexander

Genau. Du würdest sagen: Spinnst du?

Nicola

Bitte nicht.

Alexander

Also man kann sich mit KI natürlich alles irgendwie selbst beibringen. Aber man braucht trotzdem reale, praktische Erfahrung außerhalb des Eingabefensters mit dem Chatbot.

Nicola 

Absolut. Weiter geht’s mit Karoline Hellmann. Sowieso spannende Person, spannende Branche. Aber hören wir doch mal rein, was Karoline sagt.

Nicola

Sehr cool, prägnant. Viel Liebe für die Kolleginnen und Kollegen. Also das ist wohl ein gutes Team. Ja, Zusammenarbeit, Teamarbeit, menschliche Zusammenarbeit.

Alexander

Deshalb auch hier mit Stiftung Warentestm da arbeitet sie ja. Und da finde ich es sehr gut, dass dort noch Menschen testen. Denn die sind natürlich kritisch. Wie ich gesagt habe: Wenn diese Tools nur positiv antworten, wäre mal spannend, eine KI solche Sachen testen zu lassen wie Stiftung Warentest. Dann vergleichen: Wer ist am Ende kritischer, die menschlichen Tester oder die KI?

Nicola

Ja, in dem Fall, glaube ich, ist es ähnlich. Ich denke, bei all diesen Tests wird KI auch in Zukunft eine Rolle spielen, vielleicht sogar jetzt schon. Es gab mal das Beispiel, wie viele Stunden es dauert, eine Matratze zu testen. Dann wird sie durch eine Maschine geschickt, ein Dauertest quasi. Und da macht es total Sinn, KI in diesen maschinellen Tests einzusetzen. Aber wenn es darum geht, kritisch zu hinterfragen, Empfehlungen auszusprechen – Stichwort Chirurg – ja, wem glaube ich da eher? Ich denke, bis zu einem gewissen Grad kann KI Antworten liefern. Aber da ist noch Spielraum.

Alexander

An der Stelle eine kleine Social Media Empfehlung: Die Kanäle von Stiftung Warentest sind richtig klasse. Ich finde, die verknüpfen geschickt, was sie tun, mit coolem Social Media Content.

Nicola
Auf jeden Fall – kann man echt empfehlen. Jetzt haben wir: Du darfst wählen – Matthias Göbel, Stefanie Söhnchen oder Andreas Szabó.

Alexander

Dann lass uns mal Stefanie hören, dann haben wir auch eine Agentursicht.

Nicola

Total guter Punkt, ehrlicherweise. Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung. Das ist dann die Frage, wie sich unsere Arbeitswelt verändert. Ich glaube, wir werden mehr Kontrollfunktionen übernehmen müssen und stärker prüfen, ob das Ergebnis passt oder nicht. Aber ich finde das auch mega anstrengend. Denn manchmal und da spielt der Erfahrungswert mit rein ist es schneller und einfacher, wenn ich es selbst mache, als wenn ich im Nachgang prüfen muss, ob das, was die KI ausgegeben hat, überhaupt stimmt oder sinnvoll ist. Es hört sich immer logisch an. Es klingt erstmal logisch.

Alexander

Ich glaube auch, wir werden als Social Media Manager in Zukunft – ich kann noch nicht sagen, wie hoch der Anteil ist – aber wir werden so eine Art KI-Beauftragte für die Marken und Unternehmen, deren Accounts wir betreuen. Nicht nur, wie Stefanie sagt, die Qualitätskontrolle übernehmen, sondern auch selbst prüfen: Wie stehen wir als Marke in KI-Tools da? Wie antworten die? Welche Informationen geben sie raus, wenn man nach uns sucht?

Nicola

Absolut. Und letztlich, ja, das wird anstrengend. Ich hatte es schon angesprochen: Wie ist das mit jungen Kolleginnen und Kollegen, die neu in den Arbeitsmarkt kommen und vielleicht diese Erfahrungswerte noch gar nicht haben? Ich glaube, das wird ein Bildungs-, Schulungs- und Ausbildungsthema. Inwiefern müssen wir junge Menschen so ausbilden, dass sie kritisch hinterfragen?

Wir beide sind Geisteswissenschaftler und sagen: Ja, komm, wir haben sowas studiert. Das finde ich eine interessante Wendung, denn als wir studiert haben, hieß es: Geisteswissenschaft braucht kein Mensch, dafür gibt’s kein Geld, die Studiengänge streichen wir. Heute, glaube ich, sind sie wichtiger denn je.

Alexander

Geht mir auch so. Ich glaube, geisteswissenschaftliche Studiengänge sind durch dieses kritische Denken extrem wertvoll. Und kritisches Denken ist für mich eine wichtige Zukunftskompetenz, weil vieles andere kann die KI erledigen. Aber dieses kritische Denken, hoffentlich wird es nicht ersetzt.

Nicola

Absolut. Und das wird uns noch beschäftigen. Aber ich bin zuversichtlich, vielleicht auch, weil wir das ein Stück weit persönlich und subjektiv im Studium gelernt haben. Unabhängig vom Thema: Wie gehe ich systematisch und methodisch an Dinge heran, die nicht offensichtlich sind, wo die Datenlage nicht klar ist? Und wie kann ich das kritisch beleuchten, sodass ich nicht alles für gegeben nehme? Ich glaube, das wird ein mega wichtiger Skill. Bin ich voll bei dir.

Nicola

Dann haben wir noch Matthias und Andreas. Ich würde sagen, wir hören Andreas und schließen mit Matthias ab. Das ist nochmal eine andere Perspektive. Andreas ist bei der AWO in Sachsen und auch freischaffend. Er hat viele verschiedene Einblicke, oft in soziale Betriebe, also Orte, wo Menschen sind. Deswegen bin ich gespannt, was er antwortet.

Nicola

Also noch sehr positiv. Aber was ganz klar mitschwingt: Aus Social-Sicht: Was ist eigentlich der Kern von Social Media? Es ist der Mensch. Und dafür brauchen wir Menschen. Ja, wie siehst du das?

Alexander

Wird hoffentlich so bleiben. Ich hoffe aber auch, dass es so bei der… Ja, ist halt die Frage: Interessiert es die Leute irgendwann überhaupt noch?

Nicola
Du zweifelst. Du zweifelst aber.

Alexander

Oder ist es ihnen egal, ob der Kanal von einem Social Media Manager betrieben wird oder von einer Maschine? Wenn man sieht, wie erfolgreich diese KI-Influencer sind…

Nicola

Ich glaube tatsächlich auch, dass man gewisse emotionale Trigger setzen kann, ohne dass man einen Menschen braucht. Und dass wir Menschen schon auf Dinge reagieren, also es funktioniert ja auch, die Algorithmen funktionieren über Dopaminausschüttungen und alles. Das geht auch ohne Mensch. Ich hoffe aber, dass echte Geschichten bleiben.

Ich glaube, es geht in zwei Richtungen: Das eine ist optimierter Content, den wir konsumieren – schau dir das Thema Entertainment an. Viele Creator machen inzwischen richtige Soaps, komplett durchinszeniert, komplett gescriptet, da ist nichts echt. Wir haben immer wieder die WWE, das gleiche Thema. Das heißt, wir mögen auch Unterhaltung, bei der wir genau wissen, dass sie fake ist. Das muss nicht echt sein – es unterhält mich trotzdem. Und das hat seine Berechtigung und funktioniert sehr gut.

Gleichzeitig glaube ich, dass echte Geschichten und echte Menschen weiterhin gefeiert werden. Ich glaube, beides wird bleiben. Was schwieriger wird, sind die Deepfakes. Zora ist gerade ein aktuelles Thema – ein Feed aus KI-generierten Videos. Die wirken, die triggern mich auch total. Und theoretisch könnte ich mich darin verlieren. Aber ich glaube, es wird immer schwieriger zu erkennen, was echter Content ist – in Anführungsstrichen.

Alexander

Wobei ich hoffe, dass diese echten oder „echten“ Geschichten bestehen bleiben. Denk doch mal an unsere Fails und Wins. Die machen wir auch bald wieder, keine Sorge. Da haben wir doch manchmal richtig coole, nette und herzerwärmende Geschichten dabei gehabt. Das wäre schade, wenn die durch KI-generierten Content verdrängt würden. Und bei der WWE: Das ist alles fiktiv, aber das Storytelling, das sie betreiben, wird bis heute von einem menschlichen Autorenteam gemacht. Es gibt auf Netflix zwei Dokus dazu, bis heute schreiben Menschen die Geschichten.

Nicola

Absolut, genau. Da wird wirklich noch auf das Autorenteam gesetzt. Aber auch spannend zu beobachten, wie sich das entwickelt. Letztlich glaube ich, dass echte Geschichten sich immer wieder durchsetzen weil der Mensch ist auch krass unlogisch. Und durch diese unlogischen Dinge, die der Mensch manchmal macht – komische Sachen, lustige Sachen, manchmal auch dumme Sachen – entsteht etwas, das bleibt. Das wird weiterhin spannend sein und uns amüsieren.

Jetzt haben wir noch eine finale Stimme zu dem Thema. Frage: Bevor wir mit Matthias final durchstarten. Gibt es etwas, das du bei allen gehört hast oder bei allen unterschreiben würdest?

Alexander

Man merkt schon: Der Punkt Kreativität, aber auch das Thema Qualitätskontrolle, das kam bei allen raus. Und auch, wie Caroline es gesagt hat, diese menschlichen Geschichten. Und was du gesagt hast.

Nicola

Ja, ich bin gespannt, was Matthias jetzt als finale grande zu dem Thema sagt: Was kann der Mensch in Zeiten von KI und Social Media eigentlich besser?

Nicola

„Kenn dich damit aus, wofür du es nutzt“ – ist ein guter Satz.

Alexander

Das wäre wirklich eine Zitate-Kachel wert und ein LinkedIn Learning.

Nicola

Auf jeden Fall. Was Matthias sagt, ist genau das: Erfahrungswerte. Wenn ich mich mit einem Bereich sehr gut auskenne, kann ich challengen, ob die Ergebnisse der KI qualitativ gut sind. Und ich glaube, das wird die größte Schwierigkeit. Denn Punkt 1 – geht dir so, geht mir so – wir kennen uns nicht in allen Bereichen voll gut aus.

Also sind wir dankbar, wenn die KI uns hilft. Und gerade in Bereichen, wo man sich nicht so gut auskennt, nutzt man eher Hilfstools. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mir geht es oft so. Das heißt: Gerade da, wo es sinnvoll wäre, kann ich weniger challengen. Und gleichzeitig ist die Frage: Wie muss unser Arbeitstag und unsere Lernbereitschaft aussehen, damit wir das können? Das wird eine Herausforderung.

Alexander

Auf jeden Fall. Wir haben auch auf dem Blog einen Beitrag, in dem wir uns Gedanken gemacht haben, wie man KI überhaupt in den Social Media Alltag integrieren kann. Einfach ist das nicht. Man muss sich Zeit nehmen – Zeit für sich. Und man muss aufpassen, dass man durch die KI nicht ins Mikromanagement fällt. Das habe ich schon ein paar Mal gemerkt. Und eine kleine Vorschau: Wir wollen in Zukunft mal eine Folge machen, in der wir beide über unsere eigene KI-Erfahrung im Bereich Social Media berichten.

Nicola

Egal wie, ich glaube, es kam jetzt sowohl in Berlin als auch in Heilbronn und hier im Podcast raus, dass diese Frage uns noch weiter beschäftigen wird. Denn daraus entstehen ganz viele Folgefragen. Unter anderem: Wir haben gehört, Kreativität ist super wichtig und das wird unser wichtigster Punkt bleiben. Aber was ist denn Kreativität? Und wie kann man sie fördern? Wie kann man sich selbst kreativ challengen? Ich glaube, das ist ein großes Feld. Qualitätskontrolle haben wir auch ein paar Mal gehört, also diese letzte Instanz, die prüft: Klingt gut, ist aber nicht gut. Auch das wird wichtig sein, gerade für junge Menschen, die in den Beruf einsteigen.

Wie komme ich zu Erfahrungswerten? Beispiel: Wenn du Pilotin oder Pilot bist, musst du X Flugstunden haben. Obwohl das Flugzeug vollautomatisiert fliegen könnte – und es tut das auch meistens – werden Start und Landung noch händisch gemacht. Technisch wäre das nicht unbedingt nötig, aber es gibt Mechanismen: Übungsstunden, Theorie-Teil und so weiter. Ich glaube, das wird eine wichtige Frage, weil unser Beruf nicht so durchdekliniert ist. Es heißt nicht: Du musst 100 Posts händisch gemacht haben. Als ich ins Berufsleben eingestiegen bin, musste ich ein Volo machen. Ich hätte gar keine Juniorstelle bekommen ohne ein Volontariat. Das war der praktische Nachweis, da hat man richtig gearbeitet. Das werden Fragen sein, die uns in Zukunft beschäftigen.

Alexander

Und ich hoffe trotzdem, dass Kreativität und Individualität erhalten bleiben. Denn wir haben sechs Leute gefragt und sechs unterschiedliche, persönliche Antworten bekommen. Hätten wir sechs KI-Chatbots gefragt, hätten wir wahrscheinlich ziemlich ähnliche Antworten bekommen.

Nicola

War eigentlich eine gute Idee, hätte man mal dagegenhalten können. Muss ich zugeben, habe ich gar nicht dran gedacht. Aber das wäre auch mal interessant, vielleicht in der nächsten Folge: Was kann der Mensch besser, was kann die KI besser? Und wir fragen Chatbot, den Copilot, ChatGPT und was es sonst noch gibt. Wir fragen mal verschiedene Language Models, was sie sagen. Vielleicht ist das aufschlussreich.

Alexander

Ich würde das mal machen.

Nicola

Das ist das Pendant. Ende vom Lied: Ihr habt bis hierher zugehört und ihr habt einfach nur Menschen zugehört, die sich Gedanken darüber machen, wie wir in unserem Berufsfeld weiterarbeiten werden oder was sich verändern wird. Ich bin gespannt, wie ihr das seht. Es wäre sehr interessant, eure Meinung zu hören.

Also schreibt uns, kommentiert, wenn ihr eine explizite Meinung habt oder auch Sorgen. Ich kann verstehen, dass man sich Sorgen macht das ist berechtigt. Umso wichtiger ist es, darüber zu reden und auch die Chancen zu betrachten. Zu sagen: Okay, wir werden diese Veränderung nicht stoppen können. Wir müssen durch diese Tür gehen, aber wie? Und wie können wir es selbst gestalten? Je bewusster wir mit der Situation umgehen, desto besser wird es.

Alexander
Ja, schreibt uns gerne und Gruß an alle menschlichen Zuhörerinnen und Zuhörer. Vielen Dank fürs Zuhören.

Nicola

Ich glaube, bisher haben wir keine Bot-Zuhörer, oder? Also das kann man sagen: 100 % Organic Human. Und vielen Dank an alle, die uns ihre Stimme geliehen haben. Das ist immer sehr bereichernd. Und das machen wir mal wieder. Danke dir, Alex.

Alexander

Danke dir – macht’s gut.

Nicola
Ciao.



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Social Media

Ho ho ho! Tipps für deinen Social Media Adventskalender


Weihnachten kommt immer so plötzlich. Aber auf eine Tradition kann man sich immer verlassen. Sobald der Kalender pünktlich zur Adventszeit auf den ersten Dezember vorrückt, tauchen sie wieder auf: Lebkuchen in den Regalen, pünktlich zum Weihnachtsgeschäft. Nein, wir sprechen natürlich von Social Media-Adventskalendern.

Nur, meistens sind sie so vorhersehbar, wie die Gewissheit, dass bald wieder Weihnachten ist. Social Media Adventskalender müssen nicht langweilig sein – mit kreativen Content-Ideen und originellen Inhalten können sie die Adventszeit deiner Follower*innen zu einem amüsanten Erlebnis machen.

Nicht nur im Advent stets gut informiert! Mit unserem AllSocial Newsletter erhältst du jede Woche die besten Neuigkeiten und Insights aus der Social Media Welt direkt in deine Mailbox!

Kreativ durch den Advent

Während der klassische Schokoladen-Adventskalender die meisten Menschen erfreut, löst der bloße Gedanke an einen „Social Media Adventskalender“ in den Redaktionssitzungen (die gefühlt traditionell erst kurz vor dem ersten Dezember stattfinden) wenig Vorfreude bei den Content-Verantwortlichen aus. Die Community scrollt ebenso weiter, sobald die altbekannten Adventskalender zur Vorweihnachtszeit in ihrem Feed aufploppen. 

Viele Social Media Adventskalender wirken deshalb eintönig, weil sie oft auf die gleichen Ideen und Formate zurückgreifen. Häufig werden einfache Gewinnspiele zum Loswerden über das Jahr angesammelter Merchandise-Produkte oder Rabattaktionen ohne viel Kreativität angeboten. Der Fokus liegt gefühlt mehr auf der Verkaufsförderung wie am Black Friday als auf der Interaktion mit der Community. 

Zudem fehlt es oft an einer durchdachten Strategie, die den Adventskalender mit den Interessen und Bedürfnissen der Zielgruppe verbindet. Ein Mangel an originellen Inhalten oder einer klaren thematischen Linie kann dazu führen, dass der Adventskalender schnell an Reiz verliert. Um dies zu vermeiden, solltest du deinen Adventskalender mit abwechslungsreichen Content-Ideen und interaktiven Elementen gestalten, die echten Mehrwert bieten und das Engagement deiner Social Media Follower stärken.

Erstes Türchen: Sei du selbst, auch in der Weihnachtszeit!

Ein Social Media Adventskalender kann schnell an Wirkung verlieren, wenn die Inhalte plötzlich vollkommen anders sind als das, was die Community das ganze Jahr über gewohnt ist. Deine Follower schätzen nunmal, wie du mit ihnen kommunizierst und welche Inhalte dein Social Media Auftritt ihnen bietet. Sonst würden sie dir wohl kommen folgen.

Wenn der Adventskalender plötzlich von diesem Stil abweicht, führt das eher zu Verwirrung als zu mehr Engagement. Ja, man kennt es von so manchen Weihnachtsessen, wenn man wieder die Familie zufriedenstellen will und vielleicht das ein oder andere Ungemach wortwörtlich unter den Tisch fallen lässt. Aber zumindest auf deinen Social Media Kanäle ist es trotzdem sinnvoll, sich auch während der Weihnachtszeit treu zu bleiben und den Adventskalender so zu gestalten, dass er nahtlos in die bestehende Content-Strategie passt. 

Dies bedeutet nicht, dass man auf kreative und festliche Inhalte (weil, wer mag nicht Weihnachten?) verzichten muss. Die Inhalte sollten nur im Einklang (oder besser Weihnachtsklänge) mit der gewohnten Markenidentität stehen. Dadurch bleibt dein Adventskalender authentisch und stärkt auch in der kalten Jahreszeit die Verbindung zur Community, indem du ihr vertraute Inhalte mit einem weihnachtlichen Twist überreichst.

Zweites Türchen: Best Practices Inspirationen erleichtern die Bescherung

Wenn dir die Ideen für einen Social Media Adventskalender ausgehen, musst du das Rad (oder besser gesagt: den Kalender) nicht neu erfinden. Lass dich einfach von Best Practice Beispielen inspirieren. Viele erfolgreiche Adventskalender aus vergangenen Jahren bieten eine Fülle an kreativen Ansätzen und innovativen Formaten, die du auf deine eigene Marke, dein Unternehmen oder deinen Channel anpassen kannst.

Social Media Adventskalender: Beliebtes Mittel für die Bindung zu den Fans. Quelle: Adler Mannheim Instagram Kanal.

Ob es um Gewinnspiele zum Mitmachen (mehr zu Gewinnspielen auch weiter unten im Beitrag), ansprechende Video-Inhalte oder originelle Rabattaktionen geht – die Themen von Adventskalendern können vielfältig sein. Ein Blick auf die Strategien anderer kann dir helfen, neue Perspektiven zu gewinnen und dir bei der Planung von deinem Content für den Advent helfen. So kannst du sicherstellen, dass dein Adventskalender nicht nur die Aufmerksamkeit deiner Follower auf sich zieht, sondern auch echtes Engagement und einen Mehrwert für deine Marketingziele bietet.

Drittes Türchen: Inspirieren, nicht Kopieren!

Bei allen Best Practices gilt nur: Inspirieren, nicht Kopieren! Bleib dir immer treu. Das heißt, selbst wenn du einen tollen Online Adventskalender entdeckst und dir dessen Aufmachen gefällt, übernimm die Inhalte des Adventskalenders nicht 1:1, sondern bleibt dir stets treu und mach dir Gedanken, wie dein Social Media Content auch in der Weihnachtszeit zum Auftritt der anderen 11 Monate passt. Denn wie eingangs besprochen: Es wäre sonst etwas verwunderlich für deine Community, wenn deine Accounts plötzlich eine völlig neue Richtung nehmen, nur damit irgendwie ein Adventskalender gepostet wurde. 

Ja, von anderen Adventskalendern Inspirationen zu holen, ist völlig in Ordnung, aber versuche dennoch den Stil und den Ton zu bewahren, den deine Community schätzt. Noch mehr Inspiration gesucht? Hör doch auch gerne mal für die eine oder andere Social Media Idee in unseren Podcast rein. 

Bitte auch nicht exakt 24 mal die gleichen Inhalte veröffentlichen, wie ein anderer Kanal. So schwer ist es nun auch wieder nicht, ein passendes Thema für deinen Adventskalender zu finden. Wo wir gerade dabei sind, dein Adventskalender sollte einheitlich gestaltet sein. Also ein durchgängiges Thema schafft Konsistenz und Neugier bei deinen Follower, was im nächsten Türchen so ansteht.

Ein Adventskalender, der Tag für Tag verschieden ist, kann etwas überstürzt und planlos wirken. Daher auch der Rat: Besser frühzeitig mit der Planung beginnen und lieber etwas mehr Zeit in den Adventskalender bereits ein paar Monate vorher mit den ersten Ideen beginnen.

Viertes Türchen: Adventskalender sind kein Muss!

Am schönsten sind doch die Feiertage rund um Weihnachten, wenn man sie unbeschwert genießen kann. Ähnlich genussvoll und in freudiger Erwartung auf die Festtage sollte doch eine Social Media Weihnachtskampagne deine Community durch die virtuelle Adventszeit führen. Deshalb sollte dein Adventskalender auch wirklich eine kleine Freude für deine Community sein. Nur einen Adventskalender für deine Social Media Kanäle zu machen, weil es alle anderen auch tun, sorgt nicht gerade für festliche Stimmung. Also lieber echte und kreative Ideen als irgendein Marketing-Stunt.

Das Titelbild der Feed und Fudder Podcast Folge Wins, Wins, Wins. Klick auf das Bild führt zur Folgenseite.
Adventszeit ist auch ein willkommener Anlass, Feel Good Stories zu erzählen. Inspiration dazu gibt’s auch in unserem Feed und Fudder Podcast Spezial.

Es ist wichtig, dass dein Adventskalender authentisch bleibt und echten Mehrwert für deine Community bietet. Wenn dir die passenden Ideen fehlen oder du nicht genügend Ressourcen hast, um qualitativ hochwertige Inhalte zu erstellen, ist es besser, auf einen Adventskalender zu verzichten. Gerade die Ressourcenfrage (wie Zeit und Budget) – und beim Stress der zu Jahresende im Social Media Management meist herrscht (schließlich wollen ja auch noch die Strategie für das kommende Jahr angepasst und der Redaktionskalender für die Zeit nach den Feiertagen gefüllt werden) – solltest du nicht außer Acht lassen.

Es muss nicht immer ein Adventskalender sein

Stattdessen kannst du dich auf andere kreative Möglichkeiten konzentrieren, wenn es dir ein wichtiges Anliegen ist, auch in der Advents- und Weihnachtszeit mit der Community zu kommunizieren und zu interagieren (und das solltest du eigentlich immer tun, nicht wahr?). Vielleicht gibt es andere Formate oder Aktionen, die besser zu deiner Marke oder zu deinem Unternehmen passen und die du mit weniger Aufwand realisieren kannst.

Denke stets daran, es ist keine Pflicht oder eine Art ungeschriebenes Social Media Gesetz, einen Adventskalender für deine Social Media Kanäle zu haben. Die Qualität und Relevanz der Inhalte auf den von dir bespielten Social Media Plattformen sollten immer im Vordergrund stehen. Gilt natürlich nicht nur für Social Media, auch in deinem sonstigen Content Marketing oder Online Marketing macht ein Adventskalender nur Sinn, wenn du wirklich ansprechende Ideen für deine Zielgruppe und Community hast.

Wenn du dich dennoch für einen Adventskalender entscheidest, stelle sicher, dass du ausreichend Zeit für die Planung und Erstellung der Inhalte berücksichtigst. Ein gut durchdachter Adventskalender kann tatsächlich eine Chance sein, das Engagement zu steigern und die Bindung zu deiner Community zu stärken. 

Doch ohne die richtigen Inhalte verliert er schnell an Wirkung und hat eher negative als positive Effekte. Setze daher auf Qualität statt Quantität und lass dich nicht von externem Druck leiten. Es muss auch nicht eine Tür für jeden Tag sein. Wenn du vier gute Ideen für die Adventssonntage hast, dann reicht diese Anzahl an Posts vollkommen aus. Ein Online Adventskalender soll allen Beteiligten Freude machen und nicht ein wiederkehrendes Problem im Redaktionsplan sein.

Fünftes Türchen: Her mit den Content Ideen für deinen Social Media Adventskalender

Immer noch keine Idee, was nun alles in deinen Adventskalender soll? Dann lass uns doch mal gemeinsam überlegen, was du alles für einen Adventskalender nutzen kannst?

Bonus/Geschenke für deine Community: Überrasche deine Follower mit exklusiven Inhalten oder Angeboten, die nur während der Adventszeit verfügbar sind. Dies könnte ein Rabattcode, ein kostenloser Download oder ein exklusiver Einblick in zukünftige Projekte sein. Solche Boni schaffen nicht nur zusätzliche Anreize für mehr Engagement.

Kooperationen: Zusammenarbeit mit Partnern können deinem Adventskalender einen zusätzlichen Mehrwert verleihen. Mit Hilfe solcher Aktionen kannst du auch mit einem Partner zusammenarbeiten, zum Beispiel hinter jeder Tür verstecken sich Promo Codes für einen befreundeten Online Shop. Kooperationen müssen aber nicht nur mit Produkten oder Dienstleistungen von einer Partnerseite oder einem Online Shop zusammenhängen. Auch auf inhaltlicher Seite kannst du gemeinsamen Content für die eigene Community und die Social Media Follower deines Kooperationspartners erstellen.

Gewinnspiele: Ein Gewinnspiel gilt wohl als der Klassiker schlechthin, wenn man sich im Social Web umschaut. Da es hier aber ein paar Punkte zu beachten gibt, haben wir dir im nächsten Türchen ein paar ausführliche Tipps für Gewinnspiele als Social Media Adventskalender zusammengestellt.

Gewinnspiel als Inhalte für den Adventskalender von Medion Deutschland auf Instagram.
Bewährte Inhalte von Marken zur Adventszeit: Gewinnspiele. Quelle: Medion Deutschland Instagram Channel.

Best of Content: Nutze den Adventskalender, um die Highlights des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen. Dies kann in Form von Rückblicken auf erfolgreiche Kampagnen oder Inhalte sein. Hier lässt sich gut Content teilen, der dir besonders gut gefallen hat oder du bringst nochmal die Inhalte, die am meisten Zuspruch von deiner Community erhalten haben.

Für B2B Accounts kannst du auch Inhalte wiederveröffentlichen, die Entwicklung und Erfolge deines Unternehmens zeigen, oder ebenfalls erfolgreich realisierte Projekte mit Kunden sowie Geschäftspartnern. Organisationen aus dem sozialen Bereich könnten die Tage bis Weihnachten nutzen, um auf ihre Projekte aus dem vergangenen Jahr hinzuweisen. 

Challenge für dich oder deine Community: Starte eine weihnachtliche Challenge für deinen Adventskalender, die deine Follower dazu ermutigt, kreativ zu werden und aktiv teilzunehmen. Dies könnte eine Foto-Challenge auf Instagram, ein DIY-Projekt oder ein kreativer Wettbewerb sein. Oder du begibst dich selbst auf eine 24-tägige Challenge und lässt deine Community während der Adventszeit daran teilhaben. Auch Sale Aktionen lassen sich mit einer Challenge verbinden.

Vorsicht: Besteht das Ziel der Challenge nur darin, Interaktionen wie Likes, Kommentare oder Bewertungen unter deinen Posts abzustauben oder die Anmeldung für einen Newsletter zu steigern etc., dürften deine Follower auch bald die Lust verlieren, daran überhaupt teilzunehmen.

Vorschau aufs neue Jahr (kleine Teaser für neue Produkte, die bald erscheinen werden): Vorfreude ist die beste Freude.Nutze deinen Social Media Adventskalender als Gelegenheit, um deine Follower neugierig auf das kommende Jahr zu machen. Teile exklusive Teaser für neue Produkte oder Dienstleistungen, die bald auf den Markt kommen. Solche Vorschauen wecken Interesse und Vorfreude und geben deiner Community einen Grund, auch im neuen Jahr dir oder deinem Unternehmen gespannt auf den Social Media Plattformen zu folgen. 

Sechstes Türchen: Vorsicht bei Gewinnspielen

Gewinnspiele können in der Tat eine effektive Methode sein, um rasch das Engagement zu steigern und neue Follower zu erhalten. Aber Vorsicht! Mit einem Gewinnspiel kannst du auch unter Umständen die falschen Follower anziehen, die lediglich kurzfristig an den Gewinnen interessiert sind und langfristig kaum zur Interaktion oder zum Wachstum deiner Community beitragen. 

Trotzdem, wenn dein Gewinnspiel gut gemacht ist, kann es durchaus eine Bereicherung für deinen Social Media Adventskalender sein. Entscheide am besten, welchen Anteil Gewinnspiele am Adventskalender-Geschehen haben. Planst du einen Adventskalender, bei dem hinter jedem Türchen ein Gewinn auf die Glücklichen wartet oder soll nur an ausgewählten Tagen im Advent – wie dem Nikolaustag oder den Adventssonntagen – ein Gewinnspiel stattfinden.

Damit alles zusammengehörig bleibt, sollten das Gewinnspiel und die Gewinne auf jeden Fall zum Thema deines Adventskalender passen. Wie wäre es mit adventlichen Aufgaben, denen sich deine Nutzer*innen stellen müssen (nebenbei noch ein Weg User-Generated-Content zu fördern)? 

Und die Planung und Durchführung eines Adventskalender ist eh schon mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. Denke daran, dass sich dieser Aufwand bei einem Gewinnspiel nochmal erhöhen kann. Weil besonders auf Instagram Gewinnspiele zu beliebten Content-Formaten zählen, haben wir dir hier Tipps, Tricks und Stolperfallen in unserem Instagram Gewinnspiel Guide zusammengefasst. 

Siebtes Türchen: Nach dem Adventskalender ist vor dem Adventskalender

Damit du im nächsten Jahr nicht wieder überrascht wirst, wenn es wieder heißt: Her mit den Social Media Adventskalendern! Entwirf doch eigene Templates als Vorlagen. Dann sparst du dir Aufwand bei den Rahmenbedingungen und hast mehr Zeit für die inhaltliche Konzeption deines Adventskalender. Und wenn du mehrere Marketing-Kanäle mit einem Adventskalender bespielen willst, dann helfen dir diese Templates ebenso bei der Anpassung deines Adventskalender an andere Kanäle, wie E-Mail oder Messenger-Dienste wie WhatsApp.

Aber aufpassen: Vorlagen sind dazu da, dir den Aufwand in der Vorweihnachtszeit zu erleichtern. Jedes Jahr dasselbe Video oder Reel zu posten, wird wohl kaum zur besinnlichen Stimmung deiner Community und der Reichweite deiner Inhalte beitragen. Das gilt übrigens für jede Jahreszeit.

Und weil Weihnachten nichts ohne Musik wäre, haben wir dir hier im AllSocial Blog eine Checkliste mit Hinweise zur rechtssicheren Musiknutzung in Social Media Beiträgen erstellt. Damit dein Social Media Adventskalender nicht nur gut aussieht, sondern auch gut klingt und deine Follower genüsslich auf die Festtage einstimmt. 

Bereit für deinen Adventskalender?

Ok, alle 24 Türchen haben wir in diesem Artikel nun doch nicht geöffnet, aber nun liegt es an dir, für deinen Adventskalender 24 originelle Inhalte zu finden. Was sind deine Tipps für einen gelungenen Social Media Adventskalender? Hast du eine originelle Themenidee für einen Adventskalender? Schreibe uns doch gerne in die Kommentare unter dem Beitrag.



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Social Media

TikTok Shop aufbauen – warum Content wichtiger ist als Listings


Dies ist der zweite Beitrag unserer Gastreihe zu TikTok Shop. Im ersten Beitrag “TikTok Shop – die relevanteste E-Commerce-Innovation der letzten zehn Jahre” der Reihe bespricht Gastautor Daniel Zemitzsch die grundsätzlichen Features von TikTok Shop und welche Relevanz der Kanal für Marken hat.

Produkte listen, Suchbegriffe optimieren, Sales mitnehmen – so funktioniert Amazon. Wer mit dieser Erwartungshaltung bei TikTok Shop startet, wird enttäuscht. Denn auf TikTok gibt es keinen organischen Suchalgorithmus, der Produkte automatisch sichtbar macht. Und die User*innen öffnen die App nicht mit der Absicht, gezielt einzukaufen. Sie wollen vor allem eines: unterhalten werden. Marken, die hier erfolgreich sein wollen, müssen daher die Aufmerksamkeit der Nutzer*nnen gewinnen – und diese dann in Käufe umwandeln. 

News zu TikTok: Gibt es auch direkt in hier dein Postfach mit dem AllSocial Newsletter!

Unterhaltung als Umsatztreiber

TikTok Shop ist kein klassischer Marktplatz, sondern ein Social-Entertainment-Kanal, der Kauf und Content untrennbar miteinander verbindet. Transaktionale Suchen nach „Shampoo“ oder „Sneakern“ existieren schlicht nicht. Wer verkaufen will, muss stattdessen relevante, kreative Inhalte bieten. Der Kaufimpuls entsteht nicht aus einer gezielten Nachfrage, sondern durch Inspiration – ausgelöst von Videos, Livestreams oder Creator-Empfehlungen. 

Das bedeutet: Der „Traffic“ für TikTok Shop entsteht nicht automatisch, sondern ausschließlich über Content. Diejenigen Marken, die lernen, Content so zu gestalten, dass er Aufmerksamkeit erzeugt und Kaufbarrieren senkt, werden die Gewinner sein.

Videos als zentrale Währung

Im Mittelpunkt stehen Videos. Sie sind die zentrale Währung auf TikTok – und gleichzeitig der größte Umsatztreiber. Marken können Content zwar selbst produzieren, doch erfolgreicher ist in vielen Fällen der Einsatz von User Generated Content (UGC). Creator*innen, die ihre Community und den Ton der Plattform verstehen, entwickeln Clips, die nicht nach Werbung aussehen, sondern in den Entertainment-Feed passen.

TikTok Shop Platzierungen in Video-Inhalten und Livestreams.
TikTok Shop Features in Video-Inhalten und Livestreams. Quelle: TikTok.

TikTok selbst hat diesen Prozess skalierbar gemacht: Über die Creator Academy oder den Creator Marketplace können Unternehmen passende Creator finden. Die Zusammenarbeit ist schlank, die Vergütung erfolgt provisionsbasiert – und wenn ein Video organisch gut performt, lässt es sich im nächsten Schritt durch Paid Media skalieren. So entsteht ein Kreislauf: organischer Erfolg, Paid-Boost, mehr Reichweite, mehr Sales.

Live Shopping: Nähe in Echtzeit

Noch direkter wird es mit Live Shopping. Dabei geht es nicht darum, klassische Teleshopping-Sendungen nachzustellen, sondern echte Interaktion zu schaffen. Erfolgreiche Lives sind Entertainment-Show und Verkaufsveranstaltung zugleich: Moderator*innen oder Creator:innen stellen Produkte vor, beantworten Fragen in Echtzeit und schaffen so Nähe zur Community. Natürlich ist das Format in Deutschland noch wenig gelernt – wie schon in Teil 1 beschrieben. Aber wer frühzeitig damit experimentiert, verschafft sich einen Vorsprung. Gerade weil die Einstiegshürden niedrig sind: Lives lassen sich vergleichsweise schnell produzieren und direkt in den Shop integrieren.

Skalierbarkeit statt Einmalaktionen

Bisher war Influencer Marketing ein mühsames Geschäft: Verträge, Briefings, Abstimmungen – bevor ein Video online ging, waren schon immense Kosten entstanden. TikTok dreht dieses Modell auf den Kopf. Mit dem Creator Marketplace werden Kampagnen schlanker, Creator-Produktion planbarer und Ergebnisse schneller sichtbar. Marken können mit vielen kleineren Creatorn zusammenarbeiten, statt alles auf wenige große Namen zu setzen. 

Das Ergebnis: keine Abhängigkeit von einzelnen „Leuchtturm-Influencern“, sondern eine Vielzahl von Content-Pieces, die in Summe große Wirkung entfalten.

Creator Management als Erfolgsfaktor

Wer TikTok Shop langfristig erfolgreich nutzen will, sollte nicht nur auf Content-Produktion setzen, sondern auch das Creator Management in den Blick nehmen. Dazu gehört mehr, als einfach neue Creator-Kooperationen zu starten. Erfolgreiche Marken bauen Communitys rund um ihre Creator auf – etwa über Discord-Gruppen, in denen Austausch, Feedback und neue Ideen entstehen. 

Ebenso wichtig: das gezielte Training bestehender Creator-Partnerschaften. Wer Creator weiterbildet, ihnen Einblicke in Markenstrategie, Produkt-Features oder Best Practices gibt, sorgt dafür, dass die Inhalte qualitativ besser werden – und damit auch die Ergebnisse. Auf diese Weise werden Creator zu echten Markenbotschafter*innen, die über einzelne Kampagnen hinaus Mehrwert schaffen. 

Der Kreislauf aus Content und Conversion

Was TikTok Shop so besonders macht, ist die nahtlose Verbindung zwischen Content und Kauf. Anders als bei klassischen Social-Commerce-Ansätzen gibt es keinen Bruch zwischen inspirierendem Content und externem Onlineshop. Alles passiert in der App – vom ersten Scroll-Moment bis zum Checkout.

So entsteht ein klarer Marketing-Kreislauf:

  • Content sorgt für Aufmerksamkeit.
  • Organische Erfolge werden mit Paid Media verstärkt.
  • Livestreams binden die Community.
  • Creator Management professionalisiert die Zusammenarbeit.
  • Der Kaufabschluss passiert ohne Medienbruch direkt in der App.

Für Marken bedeutet das: Statt wie gewohnt in Keywords oder Conversion Funnels zu denken, braucht es eine Content- und Creator-Strategie – mit Entertainment als erstem Schritt, Interaktion als zweitem und einem starken Creator Management als drittem. 

Fazit – Content für TikTok Shop

TikTok Shop zu eröffnen ist einfach – ihn erfolgreich zu machen, ist eine Content- und Creator-Aufgabe. Wer in Kategorien wie SEO oder Listings denkt, läuft ins Leere. Wer dagegen Videos, Creator, Lives und ein professionelles Creator Management kombiniert, kann Reichweite, Aufmerksamkeit und Umsatz auf einer Plattform verbinden, die Social und Commerce wie keine andere verknüpft.

Hinweis: Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag. Es besteht keine bezahlte Kooperation.



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