Connect with us

Künstliche Intelligenz

FreeBSD 15: Große Fortschritte dank Industrie-Unterstützung


FreeBSD 15 ist da: Das vor allem für Server und Appliances geeignete BSD hat – für seine Verhältnisse – große Fortschritte gemacht. Vor allem dürfte das an der großen Unterstützung durch die Industrie liegen, die in FreeBSD offenbar einen wichtigen Teil der Diversifizierung bei Open-Source-Betriebssystemen sieht. Neben der überraschend großen Zuwendung durch die von der Bundesregierung finanzierten Sovereign Tech Agency sowie eine lange Liste von Sponsoren hat sich die Entwicklung von FreeBSD deutlich beschleunigt: Netflix, Amazon, Google, Microsoft, Samsung, Nvidia, Intel, Arm, OVHcloud, Klara und viele andere Unternehmen haben die nur durch Spenden finanzierten Entwickler kräftig unterstützt. Nach zwei Jahren Entwicklung ist dadurch ein FreeBSD 15 herausgekommen, das in wichtigen Bereichen spürbare Verbesserungen mitbringt.

Weiterlesen nach der Anzeige

Die Liste aller Änderungen in den Release-Notes ist überwältigend lang. Jede kleine Detailverbesserung ist wichtig, aber gerade aus Sicht von Anwendern und Administratoren sind einige Neuigkeiten klar spürbar und verändern die Handhabung von FreeBSD.

Bei den Architekturen fallen langsam auch die letzten 32-Bit-Systeme aus dem Fokus. Nur armv7 wird als letzte 32bittige Plattform unterstützt. Native 32-Bit-Anwendungen für i386, armv6 und powerpc laufen nur noch im 32-Bit-Kompatibilitätsmodus der jeweiligen 64-Bit-Plattformen. Seine Wurzeln als Weiterentwicklung von 386BSD in Form des ursprünglichen FreeBSD/i386 1.0 sind damit gekappt.


KDE Desktop

KDE Desktop

Unter FreeBSD 15 sind auch umfangreiche Desktop-Umgebungen wie KDE Plasma 6 (hier auf Xorg statt Wayland) schnell installiert.

Bei der Entwicklung von FreeBSD 15 wurde – auch speziell geleitet durch Sponsoren – ein besonderes Augenmerk auf mobile Geräte wie Laptops und Notebooks gelenkt. Ältere FreeBSD-Versionen liefen selbst auf ThinkPads nur mit einigem Gefummel und einigen Einschränkungen. Mit FreeBSD 15 und den deutlichen Fortschritten beim Powermanagement (vor allem AMD-CPUs), Grafiktreibern und im Bereich WLAN-Treiber ist das am weitesten verbreitete BSD nicht nur leicht zu installieren, sondern wirkt auch flinker und geht sorgsamer mit dem Akku um. Bestes Beispiel: Der oft verwendete iwlwifi(4)-Treiber für Intel IEEE 802.11a/b/g/n/ac/ax/be-Karten unterstützt einige WiFi5- und alle WiFi6/7-Chips.

Da die Implementation neuer WLAN-Standards und die Entwicklung von Intel-, Realtek- und Mediatek-WLAN-Chips weiter voranschreitet, wurde die Kernel-API noch nicht als „stabil“ klassifiziert. Auch das „Ausleihen“ von Linux-Treibern via LinuxKPI wurde verbessert, bei suspend-and-resume fehlen noch wenige Anpassungen. Die von Linux portierten Grafikkartentreiber sind auf dem Stand von Linux 6.12. Der Direct Rendering Manager drm-kmod für Intel- und AMD-GPUs läuft mit manchen GPUs deutlich schneller. Aber es wird auch ausgemistet: Der Bustreiber für AGP-Grafikkarten agp(4) soll mit FreeBSD 16 entfernt werden. Auch fdisk(8) soll in Zukunft zugunsten von gpart(8) entfernt werden; ebenso wie syscons(4), der klassische Konsolentreiber, weil UEFI nicht mit ihm zusammenarbeiten will. Das von Linux bekannte inotify(2)-Interface zum Überwachen von Events im Dateisystem gibt es nun auch nativ unter FreeBSD 15, was das Portieren von systemnahen Werkzeugen vereinfachen dürfte.

Weiterlesen nach der Anzeige

Die Integration von FreeBSD in Clouds wird von dessen Betreibern durch Sponsoring mächtig vorangetrieben. FreeBSD unterstützt cloudinit und ist kompatibel mit OpenStack. Wichtig sind vor allem die nun OCI-kompatiblen Container Images. Damit ist FreeBSD 15 fit für die Clouds von Amazon, Microsoft, Google, Oracle und anderen Anbietern.

FreeBSD-Entwickler Colin Percival teilte vor einiger Zeit auf X mit, dass dank eines moderneren Sortieralgorithmus der FreeBSD-Kernel deutlich schneller startet. Statt seine SysInits per Bubblesort in die richtige Reihenfolge zu bringen, soll das jetzt verwendete Mergesort bis zu 100x schneller sein. MicroVMs auf den Amazon Web Services (AWS FaaS Lambda mit Firecracker-Hypervisor) sollen mit dem alten FreeBSD 14 in 25ms starten, ein Linux-Kernel hingegen benötigt 75 bis 80ms. Die Optimierung betrifft die AMD64-, aber auch die ARM64-Architektur, die Amazon in der Cloud häufig einsetzt.


FreeBSD Installer

FreeBSD Installer

Trotz Grafik bei der Installation auf einem UEFI-System läuft bsdinstall(8) anschließend im ressourcensparenden Textmodus.

Das von vielen Administratoren bevorzugte MIT Kerberos ersetzt bei FreeBSD 15 das zuvor eingesetzte Heimdal Kerberos. Es gibt auch einige Verbesserungen für NFS, beispielsweise eine neue Unterstützung für den NFSv4.2-Klonvorgang, bei dem Blockkloning für eine Art CoW (copy-on-write) von Dateien auf einem NFS-Server verwendet wird. Dies funktioniert derzeit nur für exportierte ZFS-Dateisysteme, für die Blockkloning aktiviert ist.

Der Paketfilter pf(4) in FreeBSD 15 unterstützt nun auch die NAT-Syntax seines Pendants in OpenBSD. Seit 2004 nutzt FreeBSD neben IPFW auch den von OpenBSD portierten Paketfilter pf(4), was unter anderem den Anstoß zur Entwicklung von pfSense gab. Aufgrund unterschiedlicher Ziele – FreeBSD fokussiert auf Performance, OpenBSD auf Sicherheit und neue Funktionen – drifteten die ursprünglich identischen pf(4)-Implementierungen zunehmend auseinander, zumal FreeBSD größere Syntaxänderungen wie jene von OpenBSD 4.7 nicht übernahm. Seit etwa 2013 sind beide Varianten nicht mehr kompatibel; Unterschiede zeigen sich etwa bei Speicherallokation oder der Interpretation von IP-Werten. Beide Projekte erkennen jedoch, dass eine engere Zusammenarbeit mehr Sicherheit für FreeBSD und mehr Performance für OpenBSD bringen könnte.

Das hat offenbar auch die Industrie erkannt: Netgate und InnoGames finanzierten gemeinsam den langjährigen FreeBSD-Entwickler Kristof Provost, damit dieser die veraltete FreeBSD-Variante von pf(4) an den aktuellen Stand von OpenBSD anpasst. Natürlich will Netgate so die zentrale Funktion von pfSense, der hauseigenen Firewall-Distribution auf Basis von FreeBSD, moderner und sicherer machen.

FreeBSD 15 organisiert die Paketverwaltung neu. Das bringt – objektiv betrachtet – einige Vorteile mit sich, sorgt aber – subjektiv empfunden – für unter Umständen katastrophale Probleme. Um es kurz zu machen: Bislang gibt es freebsd-update(8), das für das Basissystem (Kernel, Kernel-Module, /usr/bin, /usr/sbin, /lib usw.) zuständig ist. Ein Update oder Upgrade auf eine neue Version läuft über ein freebsd-update fetch und freebsd-update install.


Screenshot pkgbase

Screenshot pkgbase

Das neue pkgbase, bei dem auch das Basissystem über pkg(8) verwaltet wird, kann als Tech Preview unter FreeBSD 15 installiert werden.

Alles, was nach der Installation an Paketen hinzugefügt wurde, muss mit der Paketverwaltung pkg(8) organisiert werden. Dazu zählen alle zusätzlichen Werkzeuge wie tmux(1) oder emacs(1), aber auch Compiler-Suites, Xorg(1), Grafiktreiber, ganze Desktop-Umgebungen oder Anwendungen wie Browser, Office-Pakete oder KiCAD (man kann alle Pakete auch selbst mit eigenen Anpassungen und Optimierungen aus den Quellen (ports) kompilieren). Das funktioniert im Prinzip wie bei anderen Paketverwaltungen:


pkg {search|install|delete} tmux
pkg upgrade
pkg info


Mit upgrade aktualisiert man alle Pakete, info zeigt eine Liste aller per pkg(8) installierten Pakete an.

Ein (vielleicht nur vermeintlicher) Vorteil dabei ist, dass man die Liste, die pkg info ausgibt, einfach komplett via pkg delete -fay löschen kann, ohne dabei das Basissystem zu beeinflussen. Tools, Desktop-Umgebungen, Anwendungen … – alles (!) ist dann in einem Rutsch weg. Das Basissystem ist „sicher“ und man kann wie nach einer frischen Installation ein neues System einrichten.

Aber: freebsd-update(8) ist ein mehrere tausend Zeilen langes Skript mit unzähligen sha256-Aufrufen. Es läuft recht zäh und ist von der Bedienung her nicht überaus anwenderfreundlich – pkg(8) ist wesentlich moderner.

Aus diesem Grund findet in FreeBSD 15 ein noch optionaler Umstieg auf pkgbase statt. Wie der Name andeutet, wird dabei auch das Basissystem in das pkg-Format übernommen. Bei FreeBSD 15 kann man während der Installation wählen, ob man das klassische System mit freebsd-update(8) (Distribution Sets) beibehalten oder bereits das neue pkgbase (Packages(Tech Preview)) ausprobieren will. Übrigens: Tech Preview hieß bis vor kurzem noch experimental. Mit FreeBSD 16 soll pkgbase das alte System komplett ersetzen.

Einer der großen Vorteile bei pkgbase dürfte sein, dass man nun beispielsweise die Manual Pages als Paket entfernen kann, und dass das gesamte System nun aus dem Quellcode via ports/Poudriere gebaut werden kann. Vorsicht ist dennoch angebracht, es wird vermutlich einige Probleme geben – beispielsweise sollte make installworld / installkernel durch make buildworld buildkernel update-packages ersetzt werden. Und vor allem sollte man keinesfalls pkgbase und freebsd-update(8) auf einem System parallel einsetzen, das endet garantiert in einer Katastrophe. Als alter FreeBSD-Admin muss man sich nun also etwas umgewöhnen, aber nach kurzer Zeit macht das neue pkgbase durchaus Spaß und erleichtert die Systemverwaltung. Eine ausführliche und lesenswerte Betrachtung von pkgbase samt vieler Kommentare findet sich auf dem FreeBSD-Blog von Vermaden.


Screenshot FreeBSD WLAN

Screenshot FreeBSD WLAN

Endlich macht FreeBSD auf Notebooks Spaß: Dank der riesigen Fortschritte im Bereich WLAN werden angesteckte USB-WLAN-Adapter (run0 und rtwn0) als auch der interne Intel WiFi-Adapter (iwlwifi0) erkannt.

Vor über einem Jahr kündigte Colin Percival, der Leiter des FreeBSD-Release-Engineering-Teams, zwei Änderungen im Release-Engineering-Prozess an: Erstens wird die Unterstützungsdauer des stable-Zweigs ab FreeBSD 15 von fünf auf vier Jahre nach der jeweiligen .0-Version verkürzt. Zweitens wird es einen fixen und streng gerasterten Veröffentlichungsplan geben, nach dem in jedem Quartal eine neue Minor-Version der jeweils unterstützten stable-Zweige erscheint. Mit der Verkürzung des Supports auf vier Jahre will Percival das Security-Team entlasten, weil es so nur noch zwei statt wie bisher drei FreeBSD-Hauptversionen im Auge behalten muss.

Eine bessere Kommunikation zwischen dem Release-Engineering-Team und den vielen FreeBSD-Entwicklern soll so auch zu nur noch etwa drei Beta-Versionen und einem Release Candidate führen – während in der Vergangenheit manchmal drei bis vier Betas und drei bis sechs Release Candidates nötig waren. Die häufigen und vorhersehbaren Veröffentlichungszeiten sollen den Entwicklern außerdem etwas Druck nehmen, ein Feature noch unbedingt zu implementieren, weil sie nun nur noch sechs Monate und nicht mehr als ein Jahr von dem nächsten Release entfernt sind.

Wichtig: Die Änderungen gelten ab FreeBSD 15, die Versionen 13 (aktuell 13.5) und 14 (aktuell 14.3) werden noch im 5-Jahres-Zyklus unterstützt: FreeBSD 13 also bis voraussichtlich dem 30. April 2026, FreeBSD 14 bis zum 30. November 2028.

Die FreeBSD-Entwickler dokumentieren den Weg zu einem neuen Release immer minutiös. Kleine Abweichungen vom vorgegebenen Zeitplan sind bei der Software-Entwicklung natürlich normal, und auch dieses Mal gab es hier und da kleine Verzögerungen – vor allem bei den Beta-Versionen (FreeBSD 15.0-BETA*) im Oktober. Flexibilität ist jedoch wichtig, wie der im letzten Moment eingeschobene vierte Release Candidate (FreeBSD 15.0-RC4) zeigte: Für BSDs üblich ist der Fokus auf korrekte Dokumentation, und RC4 beseitigte einige Unstimmigkeiten in den Manual Pages. Das neue pkgbase benötigte noch eine „backup“-Signatur, dazu kamen notwendige Fehlerbehebungen bei cp(1) und inotify(2). Schließlich mussten noch ein paar Pakete für das DVD-Image umsortiert werden, damit die 4.7-GByte-Grenze nicht überschritten wird.

Der Build-Prozess für das FreeBSD 15.0-RELEASE begann jedoch pünktlich, und auf den Download-Servern des Projektes konnte man bereits ein paar Tage vor dem offiziellen Erscheinen die noch inoffiziellen Installations-Images finden. Dennoch gilt wie seit Jahrzehnten bei FreeBSD üblich: Es könnten Änderungen in letzter Minute einfließen, FreeBSD 15.0-RELEASE ist erst dann offiziell, wenn das GPG-signierte RELEASE-Announcement veröffentlicht wurde – was nun am Dienstag um 01:08 Uhr unserer Zeit geschehen ist.

Wer FreeBSD schon lange einsetzt wird bei der ersten Installation mit großer Freude die Fähigkeit des Installers bsdinstall(8) bemerken, notwendige Firmware selbständig bereits während der Installation herunterzuladen. Das erleichtert die Installation auf Systemen mit diversen Host-Adaptern, speziellen Netzwerkkarten und vor allem auf Notebooks über WLAN enorm. Nötig ist dann die Auswahl des landesüblichen WLAN-Regulierungsstandards, in Europa ist das ETSI (European Telecommunications Standards Institute). ETSI2 und ETSI3 sind weiter eingeschränkte Standards für spezielle Hardware, FCC gilt für die USA. Die WLAN-Karte scannt anschließend nach erreichbaren WLAN-Netzwerken und erfragt die passende Passphrase – und schon kann FreeBSD 15 ohne Netzwerkkabel auf dem Notebook installiert werden.


Screenshot FreeBSD Firmware

Screenshot FreeBSD Firmware

Statt nach der Installation über pciconf(8) die Hardware zu suchen und passende Treiber von Hand zu installieren erledigt der neue FreeBSD 15-Installer das automatisch.

Um die Firmware-Pakete für das laufende System auch während der Installation zu erkennen und herunterzuladen, wird dazu das seit FreeBSD 14 vorhandene fwget(8) aufgerufen. Das Tool unterstützt PCI- und USB-Geräte. Unter einem als Live-System gestarteten FreeBSD 14/15 kann man mit fwget -nv eine Liste der benötigten Firmware-Pakete erhalten, ohne diese zu installieren.

Seit FreeBSD 7.0 aus dem Jahr 2008 ist das leistungsstarke ZFS-Dateisystems voll integrierter Teil des Betriebssystems. Bis FreeBSD 12 basierte es auf der stabilen und sicheren Codebasis von Illumos. Mit FreeBSD 13 kam der Wechsel zu OpenZFS, das in der Entwicklung wesentlich aggressiver vorangetrieben wird – inklusive damit einhergehender Probleme wegen manchmal mit heißer Nadel gestrickter Funktionen. FreeBSD 15 implementiert nun sogar den Release Candidate 4 vom kommenden OpenZFS 2.4.0. Es gibt wieder viele neue Funktionen wie default quotas, uncached I/O und noch bessere Verschlüsselung. OpenZFS 2.4.0 soll kompatibel sein mit Linux 4.18 bis 6.17 und FreeBSD 13.3 bis 14.x (sowie hoffentlich FreeBSD 15.0).

Leider ist Vertrauen heute ein hohler Begriff. Dass heruntergeladene OpenSource-Binaries auch tatsächlich aus dem bereitgestellten Quellcode entstanden ist, kann man glauben – muss man aber nicht. Durch die populär gewordenen Supply-Chain-Angriffe setzen daher auch die FreeBSD-Entwickler auf ein transparentes Build-Konzept in Form von Zero-Trust-Builds. Der Ansatz baut auf den etablierten Reproducible Builds auf, bei denen sich Binärdateien bitgenau aus dem veröffentlichten Quellcode nachbauen lassen.

Während reproduzierbare Builds primär die Nachprüfbarkeit sicherstellen, geht das Zero-Trust-Modell einen Schritt weiter und entzieht dem Build-Prozess selbst das Vertrauen. Was einzelne Server, Maintainer oder Compiler produzieren, kann man selbst nachprüfen. Dabei erzeugen voneinander unabhängige, deterministische Build-Umgebungen dieselben Artefakte, deren Übereinstimmung kryptografisch verifiziert wird. Manipulationen im Build-Prozess oder in der Toolchain fallen sofort auf. So entsteht ein durchgängig überprüfbarer Produktionsprozess, in dem Manipulationen in Toolchains, CI-Systemen oder Signaturprozessen erkennbar werden. Das ist ein konsequenter Schritt hin zu einer Softwarewelt, in der Sicherheit nicht auf einem von Regierungen und Geheimdiensten unterwanderten Vertrauen beruht, sondern auf Verifizierbarkeit.

Ein etwas amüsantes Detail mit durchaus ernsthaftem Praxisnutzen zum Schluss: In der Konfigurationsdatei /etc/rc.conf kann die Option precious_machine="YES" gesetzt werden, um ein versehentliches Herunterfahren des Systems zu verhindern. Dazu wird die Datei /var/run/noshutdown angelegt. Um den Rechner dennoch herunterzufahren oder neu zu starten, muss entweder diese Datei entfernt oder der Befehl shutdown(8) mit dem Parameter -f aufgerufen werden. Ähnlich funktioniert übrigens die seit langem bekannte Datei /var/run/nologin, die bei Vorhandensein das Einloggen von Benutzern verhindert.

Für FreeBSD-Verhältnisse ist FreeBSD 15 ein gewaltiger Schritt nach vorne. Viele Detailänderungen gab es auch bei Releases zuvor, aber die „experimentelle“ Umstellung der Paketverwaltung, die geradezu massiven Verbesserungen für den Einsatz auf dem Notebook und der Mut – oder Wahnsinn – von einer reichlich konservativen Weiterentwicklung hin zu „cutting-edge“-Komponenten (OpenZFS 2.4.0-rc4) lässt FreeBSD in einem neuen Licht erscheinen. Getrieben wird dies vor allem durch die kräftige Unterstützung aus der Industrie und durch Organisationen wie die Sovereign Tech Agency, was für den wachsenden Bedarf an Alternativen spricht. Bei den immer noch gigantischen Wachstumsaussichten im IT-Bereich dürfte genug Platz für mehr als einen Mitspieler und eine diversifizierte Infrastruktur sein.

Alle Neuerungen beschreiben die Entwickler in den Release Notes. Das unter der freien BSD-Lizenz stehende quelloffene FreeBSD 15.0 ist ab sofort kostenlos über die Projektseite für die Hardware-Plattformen amd64, aarch64, armv7, powerpc64/le und riscv64 erhältlich.


(fo)



Source link

Künstliche Intelligenz

Drastischer Umbau von Apples Führungsspitze geht weiter


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Umbau von Apples Konzernspitze setzt sich im Rekordtempo fort: Nach dem Abgang des KI-Chefs und des Interface-Design-Chefs wird die für Umwelt und soziale Initiativen verantwortliche Spitzenmanagerin Lisa Jackson den Konzern verlassen. Jackson, einst Chefin der US-Umweltschutzbehörde EPA unter Präsident Obama, hat die Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien bei Apple erheblich vorangetrieben und gilt als Architektin des Projektes „Apple 2030“. Das selbst gesteckte Ziel des Unternehmens ist, zum Jahr 2030 klimaneutral zu arbeiten – mitsamt der kompletten Lieferkette.

Weiterlesen nach der Anzeige

Ihre Position gibt es künftig offenbar nicht mehr: Die von Jackson geleitete Sparte wird Ende Januar aufgeteilt, wie Apple in der Nacht auf Freitag mitteilte. Die für Umwelt und soziale Initiativen zuständigen Teams sind künftig dem Lieferketten- und Logistik-Chef unterstellt – und nicht länger direkt Apple-Chef Tim Cook.

Den für Apple immer zentraleren Bereich „Government Affairs“, der Lobbyarbeit und den Austausch mit staatlichen Stellen umfasst und der bislang ebenfalls bei Jackson lag, leitet künftig Apples Chefjustiziarin. Diese wechselt der Konzern parallel ebenfalls aus: Die bislang öffentlich kaum in Erscheinung getretene Juristin Kate Adams tritt im kommenden Jahr den Ruhestand an. Ihre Position als Apples „General Counsel“ bekleidet ab März 2026 der Neuzugang Jennifer Newstead, so das Unternehmen. Sie war zuvor bei Meta als Chefjuristin tätig. Während der ersten Regierung Trump diente Newstead als Chefjuristin des US-Außenministeriums (Legal Adviser of the Department of State).

Apples Top-Management befindet sich im größten Umbruch seit Jahrzehnten. Auch die Gerüchte über einen nahenden Wechsel an der Spitze und eine Nachfolge von CEO Tim Cook sind jüngst wieder hochgekocht. Apples Hardware-Technik-Chef Johny Srouji – der für die Chip-Entwicklung zuständig ist –, lote zudem seine Optionen aus, hieß es jüngst. Die Positionen COO und CFO hat Apple in diesem Jahr bereits neu besetzt.

Auf den unteren Ebenen scheint es ebenfalls auffällig viele Abgänge zu geben, allein Apples KI-Sparte verlor Berichten zufolge in den vergangenen Monaten zahlreiche wichtige Mitarbeiter – unter anderem an Meta. Unter den Hardware-Ingenieuren und Designern habe der Konzern Dutzende Spezialisten verloren, die offenbar zu OpenAI gegangen sind, wie das Wall Street Journal berichtet.

Weiterlesen nach der Anzeige


(lbe)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Jetzt noch schnell buchen: Jubiläumsangebot von heise security PRO endet bald


Seit dem 22. Juni 2020 gibt es mit heise security PRO ein etwas anderes heise-Angebot speziell für IT-Sicherheitsverantwortliche. Aus der fixen Idee des Gründers Jürgen Schmidt wurde eine Gemeinschaft mit fast 1.000 Security-Profis aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Sie tauschen sich auf Veranstaltungen und online aus und bilden sich gemeinsam weiter. Noch immer mittendrin: Der Gründer.

Weiterlesen nach der Anzeige

Verstärkung bekam Jürgen im Herbst 2023 durch Christopher Kunz – den Autor dieses Textes. Gemeinsam entwickeln wir Plattform und Inhalte weiter, planen Vorträge und Webinare und schreiben den allwöchentlichen Newsletter. Hinter den Kulissen sorgt der Pro-Support für reibungslose Abläufe und das Event-Team kümmert sich um alle Veranstaltungen, ob live vor Ort oder als Webinar.

Der heise security PRO Newsletter liefert unsere Analysen, Einschätzung und Empfehlungen jeden Donnerstag um 15:04 in die Mailboxen unserer Mitglieder. Die inhaltliche Spannweite reicht dabei von Malware und Cybercrime über neue Sicherheitslücken bis zu Empfehlungen zur Absicherung von Windows-Servern. Uns ist ein Inhalts-Mix wichtig, der nicht nur CISOs abholt, sondern auch ihren Kollegen, die ganz praktisch die neuesten Sicherheitsrichtlinien und Best Practices umsetzen müssen.

Das Feedback zum Newsletter gibt dem Konzept recht: Er hat sich zur Pflichtlektüre für Sicherheitsverantwortliche und Techniker entwickelt, der neue Anstöße gibt und auch mal die Luft aus einem Security-Hype herauslässt. Wer Neues aus der Welt der IT-Sicherheit lieber mit den Ohren konsumiert, hört als Mitglied von heise security PRO zudem „Passwort“, den heise-security-Podcast, bereits zwei Tage vor der Veröffentlichung.

Die Gründung von heise security PRO fiel ins erste Corona-Jahr – Vor-Ort-Veranstaltungen litten extrem unter den pandemiebedingten Einschränkungen. Online-Konferenzen erwiesen sich für uns rasch als probater Ersatz und sind seitdem fester Bestandteil der Tour (die sich dieses Jahr zum zwanzigsten Mal jährte!). Zum Glück können wir mittlerweile wieder Events vor Ort anbieten und tun das auch dreimal jährlich. Die Tourtermine sind mittlerweile eine Art „Familientreffen“ der Community von heise security PRO geworden, die sich mit sechs Fachvorträgen auf den neuesten Stand bringt. Am Rande der Konferenz bleibt reichlich Zeit zum Fachsimpeln und nach dem letzten Vortrag gibt es ein kühles Getränk mit den Redakteuren und Experten.

Abseits der Konferenz planen wir jährlich mehrere Webinare zu verschiedenen Security-Themen. Auch hier gilt unsere redaktionelle Maxime: Wir wollen die besten Experten, die kompetent, unabhängig und ohne Werbe-Auftrag informieren – der Platz auf der heise-security-Bühne lässt sich nicht kaufen. In diesem Jahr waren das Opensource-SIEM Wazuh, der Dauerbrenner Windows-Security und „NIS-2 kommt – rechtskonforme IT-Sicherheit umsetzen“, das in knapp einer Woche stattfindet, nur einige der Webinarthemen. Der Zugang zu allen heise-security-Webinaren ist für PRO-Mitglieder kostenlos; sie stehen ihnen danach auch zeitlich unbegrenzt als Aufzeichnung in der PRO-Mediathek zur Verfügung – bequem zum Selbststudium.

Weiterlesen nach der Anzeige

Nicht nur auf der Security Tour und in Webinaren, sondern auch während unserer Community-Veranstaltungen suchen wir das Gespräch mit unseren Mitgliedern. Einmal im Monat – mit seltenen Ausnahmen etwa in der Feriensaison – treffen wir uns zu einer Online-Podiumsdiskussion, dem PRO-Talk. Ursprünglich hatte Jürgen dabei etwas in der Art von Reddits „Ask Me Anything“ im Sinn, hat das Konzept aber mittlerweile weiter verfeinert. Ein ausgewiesener Experte gibt im PRO-Talk einen kurzen Themen-Impuls von zehn bis 15 Minuten. Danach diskutieren die Mitglieder untereinander, mit dem Experten und uns von der Redaktion über verschiedene Aspekte des Gehörten. Die Themen der PRO-Talks rangieren von Erfahrungsberichten nach IT-Vorfällen über Einblicke in neue Technologien wie homomorphe Verschlüsselung bis hin zu Handreichungen für die tägliche Arbeit. Auch offene Fragen wie die nach der Wirksamkeit von Phishing- und Awareness-Übungen thematisieren wir in unseren Gesprächsrunden.


Oberfläche der heise security PRO community

Oberfläche der heise security PRO community

Diskussionen, Mediathek und Terminkalender für heise security PRO finden unsere Mitglieder in der Community-Oberfläche.

(Bild: heise security PRO / cku)

Die täglichen Fragen im IT-Sicherheitsalltag, aber auch alles andere diskutieren wir im PRO-Forum. Dort können die Security-Spezialisten neue Werkzeuge empfehlen, Kniffe zur Absicherung von Servern und Clients austauschen und auch mal Literaturempfehlungen für die Abendlektüre abholen. Alles in einem geschützten Rahmen: Die Chatham House Rule besagt, dass Mitglieder alles in unserer Community Gehörte zwar nutzen, ihre Gesprächspartner aber nicht gegenüber Dritten identifizieren dürfen. So ermöglichen wir offene Gespräche und vermeiden Compliance-Probleme.

Die Foren dienen auch als Q&A-Bereich nach einem Webinar – die Dozenten beantworten weitere Fragen und diskutieren mit der Community. So etwa beim Wazuh-Webinar und auch Karsten M. Bartels, der Dozent des oben genannten NIS-2-Webinars wird die nächsten Schritte mit den PRO-Mitgliedern erörtern. Denn: Womöglich noch in diesem Jahr tritt das NIS2-Umsetzungsgesetz in Deutschland in Kraft.

Anlässlich des Jubiläums bieten wir noch bis Jahresende Neueinsteigern ein deutlich vergünstigtes Angebot: Statt des regulären Preises von 1125 Euro pro Jahr kostet die Mitgliedschaft derzeit nur 995 Euro im ersten Jahr (beide Preise inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer). Wer nachrechnet, stellt schnell fest: Das ist ein Paketpreis, der sich lohnt. Nutzt man nur drei bis vier der Inklusiv-Angebote, etwa die Security Tour, secIT und zwei Webinare, ist man gegenüber der Summe der Einzelpreise schon im Plus. Die zusätzlichen Leistungen, also etwa unsere Community-Veranstaltungen, das heise+- und heise-pur-Abo gibt es kostenlos obendrauf.




(cku)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Zeitungs-Simulation „News Tower“: Journalismus am Limit


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das war eine Early-Access-Phase, die sich gelohnt hat. Seit Februar 2024 konnten Spieler als angehende Zeitungsverleger in „News Tower“ schon mal ihre Finger in die Druckertinte tauchen, bis das Spiel im November 2025 offiziell veröffentlicht wurde. Alles dreht sich um die Kunst, Zeitungen zu verkaufen und Personalkosten erfolgreich zu managen. Wer schon immer mal sein eigenes Zeitungsimperium aufbauen wollte, ist hier genau richtig.

Weiterlesen nach der Anzeige

Wir schreiben das Jahr 1930. Die Welt ist im Umbruch und in den USA geht es nach der Wirtschaftskrise von vorne los. In „News Tower“ werden die Spieler zum Erben einer kleinen Zeitung, die sie aus dem Nichts an die Spitze bringen sollen. Doof nur, dass sie hier nicht nur Personal bezahlen und Storys finden, sondern auch mit der Mafia, der Polizei und der feinen New Yorker Gesellschaft auskommen müssen. So ein Job als Zeitungsverleger ist stressig. Aber wer hat gesagt, dass sich ein Imperium mal eben so errichten lässt?

Eigentlich sieht alles doch so niedlich aus? Entspannte Swing-Musik im Hintergrund, ein paar Großstadtgeräusche und Reporter, die im Bilderbuch-Look durch das Gebäude laufen. Die Komplexität dieses Management-Spiels versteckt sich im Kleingedruckten. Die Spieler müssen den richtigen Riecher haben, um Geschichten aufzuspüren und die Zeitung zu verkaufen. Sie müssen Personal anheuern, vom Reporter bis zur Reinigungskraft. Für gutes Arbeitsklima sorgen, Werbung schalten, sich an den Geschmack ihrer Abonnenten anpassen und vieles mehr. „News Tower“ ist ein Spielebrocken, der sich hinter einer knuddeligen Hülle verbirgt.

Über den Telegrafenmast landen die Nachrichten in der Redaktion. Mord im Hinterhof? Regierungskrise? Oder vielleicht doch nur die lokale Baseball-Meisterschaft? Die Reporter haben eine Woche Zeit für ihren Artikel. Oft schaltet die erste Stufe der Recherche eine weitere Spur frei. Tiefer zu wühlen, braucht aber Zeit. Das Risiko, die Deadline zu verpassen, wächst. Am Ende wird es aber in der Regel mit höheren Absatzzahlen belohnt.

Das Gute: Alles funktioniert hier auf Knopfdruck. Stadtkarte anklicken, Reporter losschicken und dann beginnt das Warten. Wer es ganz eilig hat, kann vorspulen und beobachten, wie der Reporter mit seiner Story zurückkommt und sie dem Setzer übergibt, bevor die Druckmaschinen anrollen. Allerdings gibt es neben der Story genug zu tun: Papiernachschub ordern, neue Büro-Ausstattung kaufen oder mit einem Blumentopf das Arbeitsklima verbessern. Wenn der Platz nicht mehr reicht, wird einfach noch ein Stock draufgesetzt.

Weiterlesen nach der Anzeige

Immer gibt es etwas zu tun. Auf der Stadtbezirksübersicht können sich die Spieler ganz auf den Geschmack der Leser konzentrieren, um Bonuspunkte zu sammeln. Es gibt Bezirke, die lieber Sportnachrichten lesen oder sich über ein bisschen Klatsch amüsieren. Praktisch, dass jede Story mit Schlagworten versehen ist, bei denen sie mit der richtigen Kombination auch noch ein paar Dollar herausquetschen können.


„News Tower“ angespielt

Originell und komplex: Das Management-Spiel „News Tower“ von Sparrow Night lässt für Fans kaum Wünsche offen.

(Bild:

Heise Medien

)

Später wird der Aufwand nicht nur mit höheren Einnahmen belohnt, sondern auch mit der Erfahrung der Mitarbeiter. Die steigen wie in einem Rollenspiel langsam auf. Alternativ können wir auch besseres Personal engagieren. Reporter sind dann stresserprobte Profis oder schalten neue Fachgebiete frei. Daneben müssen sich die Spieler mit verschiedenen Fraktionen wie Polizei oder Mafia arrangieren. Alles hat Vor- und Nachteile. Wenn gar nichts mehr geht, hilft ein Kredit oder ein Anwalt.

„News Tower“ schaltet nach und nach neue Spielmechaniken frei. Wie in jedem Management-Spiel können die Spieler dennoch den Überblick verlieren. Deshalb gilt es, kühlen Kopf zu bewahren und einfach mal das Spiel pausieren. Dankenswerterweise gibt es zahlreiche Tipps, die beim Aufbau des Zeitungsimperiums helfen. Trotzdem braucht „News Tower“ Eingewöhnungszeit. Der Arbeitsaufwand wird mit einem der originellsten Management-Spiele des Jahres belohnt. Wer noch zweifelt, kann sich die kostenlose Spieldemo herunterladen.

Mit „News Tower“ gelingt Entwicklungsstudio Sparrow Night ein echter Überraschungshit. Das Szenario ist originell und das Spielprinzip abwechslungsreich. Nie herrscht Stillstand, immer gibt es etwas zu tun. Das wird Genre-Kenner freuen, kann aber Neueinsteiger frustrieren. Wenn gleichzeitig die Story nicht fertig wird, das Papier fehlt und die Angestellten murren, wächst das den Spielern schnell über den Kopf. „News Tower“ ist ein Spiel für Fans, die sich von der hübschen Hülle nicht täuschen lassen und sich gerne stundenlang in die spannende wie komplexe Spielmechanik vertiefen wollen.

„News Tower“ ist für Windows inkl. einer kostenlosen Spieldemo erschienen. Es kostet ca. 25 €. USK nicht geprüft.


(dahe)



Source link

Weiterlesen

Beliebt