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Künstliche Intelligenz

Freitag: Basketball-Profi als Cyberkrimineller? Alterskontrolle bei Bluesky


Laut einem Medienbericht ist ein russischer Basketballspieler auf Antrag der USA in Frankreich festgenommen und inhaftiert worden. Ihm wird Beteiligung an einer Ransomware-Bande, die Hunderte Firmen attackiert hatte, vorgeworfen. Der Spieler bestreitet alle Vorwürfe und sein Rechtsanwalt stuft ihn als Computer-Neuling ein. Derweil drohen vielen Plattformen ohne Altersverifizierung in Großbritannien ab 25. Juli hohe Geldstrafen. Betroffen sind nicht nur Porno-Webseiten, sondern auch soziale Netzwerke. Britische Bluesky-Nutzer müssen ihre Reife deshalb dort nun online nachweisen. Dafür greift Bluesky auf Epic Games zurück. In Mexiko soll Ex-Präsident Enrique Peña Nieto beim Kauf der Spionagesoftware Pegasus Schmiergeld kassiert haben. Das wird aus Israel berichtet, der Heimat der Pegasus-Entwickler. Die Staatsanwaltschaft Mexikos leitet Ermittlungen ein. Nieto selbst bezeichnet die Berichte als „völlig falsch“ und spricht von unbegründeten Anschuldigungen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der russische Basketballspieler Daniil Kasatkin ist auf Ersuchen der USA in Frankreich festgenommen worden. US-Behörden beschuldigen ihn der Beteiligung an einer Ransomware-Bande. Kasatkin, der aktuell für den Moskauer Klub MBA spielt und in der Saison 2018-19 kurzzeitig im US-College-Basketball für Penn State aktiv war, droht die Auslieferung an die Vereinigten Staaten. Die Ransomware-Bande, zu der Kasatkin gehören soll, hat von 2020 bis 2022 rund 900 Unternehmen, darunter zwei US-Bundeseinrichtungen, angegriffen. Die US-Justiz beschuldigt den Basketballer, die Lösegeldzahlungen im Rahmen dieses kriminellen Netzwerks ausgehandelt zu haben. Kasatkin bestreitet alle Vorwürfe und laut Rechtsanwalt ist er unerfahren mit Computern: Französische Polizei verhaftet russischen Basketballer wegen Ransomware-Verdacht.

In Großbritannien kontrolliert Bluesky ab sofort das Alter seiner Nutzer. Das soziale Netzwerk ist aus Gründen des Jugendschutzes in dem Land gesetzlich dazu verpflichtet, und die Aufsichtsbehörden drohen Betreibern bei Missachtung ab 25. Juli dieses Jahres mit empfindlichen Geldstrafen. Deshalb müssen britische Bluesky-Anwender ihr Alter nach Aufforderung der App nun nachweisen. Dazu können sie ein Bild des Ausweises hochladen, eine Zahlungskarte überprüfen oder das Gesicht scannen lassen. Sollten Nutzer die Alterskontrolle ablehnen oder noch keine 18 Jahre alt sein, begrenzt Bluesky den Zugriff auf gewisse Inhalte und schaltet Direktnachrichten ab: Wegen drohender Geldstrafen prüft Bluesky jetzt das Alter britischer Nutzer.

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Mexikos Generalstaatsanwaltschaft (FGR) hat offenbar eine Untersuchung gegen Mexikos früheren Präsidenten Enrique Peña Nieto über die angebliche Entgegennahme von Bestechungsgeldern in Millionenhöhe eingeleitet. Dieser soll nach Angaben einer israelischen Zeitung 25 Millionen US-Dollar von zwei israelischen Geschäftsleuten als Schmiergeldzahlung für den Erwerb der Spionagesoftware Pegasus des israelischen Unternehmens NSO Group erhalten haben. Peña Nieto hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Fakt ist jedoch, dass die Regierung Peña Nieto (2012-2018) das Spionagesystem Pegasus offiziell für nachrichtendienstliche Zwecke und zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens eingekauft hatte: Untersuchung wegen mutmaßlicher Schmiergeldzahlung in Mexiko beim Kauf von Pegasus.

Nutzerinnen und Nutzer unter anderem von Outlook.com und Outlook-Clients können derzeit Probleme haben, auf ihre Postfächer zuzugreifen. Microsoft meldet Störungen der Endkunden-Cloudsysteme, auf die die Privatkunden-Software zugreift. Auf der Status-Webseite für Microsofts Cloud-Dienste sind die derzeitigen Einschränkungen in dem Punkt „Microsoft Consumer Products“ zu finden. Das Problem betreffe Outlook.com, den Outlook-Mobile- und den Outlook-Desktop-Client, allerdings nicht ausschließlich. Damit seien Nutzerinnen und Nutzer nicht in der Lage, auf ihre Mailbox zuzugreifen, mit keiner der möglichen Zugriffsmethoden. Microsoft hat das Problem allerdings inzwischen lokalisiert und verteilt entsprechende Korrekturen: Microsoft meldet Probleme mit Outlook für Endanwender.

Seit Wirksamwerden der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) 2018 sind die Inhaberdaten von Domains weitgehend unter Verschluss. Was vorher über das sogenannte Whois-System frei zugänglich war, ist heute nur noch schwer zu bekommen. Im c’t-Datenschutz-Podcast diskutieren wir die Auswirkungen dieser Entwicklung. Vor der DSGVO wurden für jede Domainregistrierung über 70 Datenelemente erhoben und veröffentlicht – vom Namen über die Adresse bis zur Faxnummer. Diese Praxis führte dazu, dass Datenhändler die Informationen massenhaft abgriffen und Domaininhaber kurz nach der Registrierung mit Spam überhäuft wurden. Dem hat die DSGVO einen Riegel vorgeschoben, aber damit erschwert es die Verfolgung von Rechtsverletzungen. Das erörtern wir in der Auslegungssache 138: Datenschutz im Domain-System.

Auch noch wichtig:

  • Wer sich ein neues Apple-Gerät kauft, muss dieses oft erst aktualisieren. Beim iPhone ist das nicht mehr nötig – und wohl auch bald nicht mehr beim Mac, so ein Bericht: Apple kann Macs bald in der Verpackung aktualisieren.
  • Microsoft spart massiv durch KI-Einsatz. Diese Mitteilung lässt die jüngsten Entlassungswellen in einem anderen Licht erscheinen, beanstanden Kritiker: Microsoft spart 500 Millionen Dollar durch KI – während 15.000 gehen müssen.
  • Ab Juli kommen vier neue Modelle der Viture-Luma-Serie auf den Markt. Wir klären, wie sich die Smart Glasses mit Schwerpunkt Medienwiedergabe unterscheiden: Neue Viture Luma Display-Brillen bieten bis zu 173 Zoll Bildschirmdiagonale.
  • SiPearl hat das Design seines 80-Kerners Rhea1 fertiggestellt und an den Chipauftragsfertiger TSMC geschickt. Ein Supercomputer wartet schon: Europas erster eigener Prozessor landet bei TSMC.
  • Fünf junge Männer blockierten die Telefonleitungen von rund 800 Polizeidienststellen. Der verwendete Trick war simpel, sorgte aber für viel Ärger. Es war ein Cyberangriff per Telefonkonferenz: Fünf junge Männer unter Verdacht.
  • Publisher Krafton hat die Chefentwickler von „Subnautica 2“ gefeuert und den Release verschoben, womöglich wegen Bonizahlungen: Wurde „Subnautica 2“ verschoben, damit den Entwicklern kein Bonus zusteht?
  • Gratis-KI weicht immer mehr teuren Abo-Modellen. Auch Elon Musks xAI kündigt neben einem neuen KI-Modell ein teures Abonnement an: Grok 4 kommt – und mit ihm ein 300 US-Dollar teures Abo.
  • Lexus versieht das SUV RZ mit einem Facelift, das etwas Kosmetik und eine Lenkung mitbringt, die keine mechanische Verbindung mehr hat. Eine erste Proberunde zur Vorstellung des Lexus RZ: Elektroauto bekommt steer-by-wire.
  • Der Omoway Omo X ähnelt im Stil dem kantig-futuristischen BMW CE 04, ist aber auch fahrerlos selbstständig und verspricht neuartige assistierte Fahrfunktionen. Selbst ist der Roller: Elektrisch-autonomer Scooter Omoway Omo X.
  • Update-Sammlung veröffentlicht: Um Attacken vorzubeugen, sollten Admins sicherstellen, dass ihre Microsoft-Produkte auf dem aktuellen Stand sind. Microsoft schließt zum Patchday 100.000-$-Lücke in SharePoint aus Hacker-Wettbewerb.
  • AMD erklärt, dass für einen fTPM-Fehler seit Jahren eine Korrektur bereitsteht. Hersteller liefern sie nur nicht aus: Einige Mainboard-Hersteller verteilen den Fix für AMD-fTPM-Bug nicht.


(fds)



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Windows Server Update Services: Vier moderne Alternativen vorgestellt


Mit der Veröffentlichung von Windows Server 2025 hat Microsoft die in das Betriebssystem integrierte Updatelösung Windows Server Update Services (WSUS) als veraltet eingestuft und bekannt gegeben, keine Neuerungen oder Verbesserungen mehr einzubauen. Die Einstufung eines Microsoft-Produkts als „deprecated“ läuft meist auf die komplette Einstellung hinaus.

Bislang lässt sich WSUS in Windows Server 2025 weiterhin nutzen. Auch die Bereitstellung von Updates für Windows 11 24H2 und Windows Server 2025 ist noch möglich. Allerdings ist WSUS bereits seit Jahren auf dem nahezu gleichen Stand. Hinzu kommt der doch nicht unbeträchtliche Verwaltungsaufwand für ein derart betagtes Produkt. Die Abkündigung war daher zu erwarten.

  • Mit Windows Server 2025 stuft Microsoft seinen betagten Update-Dienst WSUS als veraltet ein, noch lässt er sich aber nutzen.
  • Administratoren sollten jetzt einen Nachfolger suchen, denn WSUS könnte bereits mit einem der nächsten Windows-Updates nicht mehr klarkommen.
  • Microsoft bietet mit Intune und Azure Update Manager leistungsfähige moderne Nachfolger, zwingt Kunden damit aber in seine Cloud.
  • Zahlreiche kommerzielle Angebote unterscheiden sich teils deutlich bei Funktionen und Kosten; das Open-Source-Tool opsi ist eine weitere Alternative.

Wahrscheinlich wird WSUS mit dem Nachfolger von Windows Server 2025 oder im Laufe der Produktentwicklung von Windows Server 2025 unbrauchbar werden. Wenn Microsoft etwa neue Vorgehensweisen bei der Installation von Updates in seine Produkte integriert, kann es schnell passieren, dass WSUS damit nicht mehr zurechtkommt. Daher ist es sinnvoll, sich bereits jetzt über Alternativen zum Bereitstellen von Updates zu informieren und das Verfahren im Firmennetzwerk umzustellen. Der Artikel stellt Microsofts eigenen Ansatz und mehrere Alternativen vor.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Windows Server Update Services: Vier moderne Alternativen vorgestellt“.
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Quantencomputing: Ein Paradigmenwechsel für die Softwareentwicklung


Quantencomputing stellt einen grundlegenden Wandel in der Informationsverarbeitung dar. Es geht über die binäre Logik hinaus, die über Jahrzehnte hinweg das Rechnen mit Computern geprägt hat. Während klassische Rechner mit Bits arbeiten, die sich eindeutig im Zustand 0 oder 1 befinden, nutzen Quantencomputer die seltsamen Eigenschaften der Quantenmechanik. Sie verarbeiten Quantenbits (Qubits), die sich gleichzeitig in mehreren Zuständen befinden können.


Michael Stal

Michael Stal

Prof. Dr. Michael Stal arbeitet seit 1991 bei Siemens Technology. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Softwarearchitekturen für große komplexe Systeme (Verteilte Systeme, Cloud Computing, IIoT), Eingebettte Systeme, und Künstliche Intelligenz.

Er berät Geschäftsbereiche in Softwarearchitekturfragen und ist für die Architekturausbildung der Senior-Software-Architekten bei Siemens verantwortlich.

Wer als Softwareentwickler Quantencomputing verstehen möchte, muss nicht nur neue Programmierparadigmen begreifen, sondern auch die zugrunde liegende Physik erfassen, die diese Art der Berechnung überhaupt ermöglicht.

Die große Hoffnung beim Quantencomputing liegt in seiner Fähigkeit, bestimmte Problemklassen exponentiell schneller zu lösen als klassische Rechner. Dazu gehören etwa das Zerlegen großer Zahlen in ihre Primfaktoren, das Durchsuchen unsortierter Datenbanken und die Simulation quantenmechanischer Systeme selbst. Quantencomputing stellt allerdings keine bloß schnellere Version klassischer Computertechnik dar. Es erfordert ganz eigene Algorithmen und völlig andere Denkweisen beim Lösen von Problemen.

Ein von mir entwickelter Quanten-Simulator in Python ist auf GitHub verfügbar. Wer eigene Skripte oder Kommandos im Simulator ausprobieren möchte, kann dies dort tun.

In der klassischen Informatik erfolgt die Informationsspeicherung in Bits. Jedes Bit repräsentiert entweder 0 oder 1. Alle klassischen Operationen lassen sich als Manipulationen dieser Binärwerte durch logische Gatter wie AND, OR und NOT verstehen. Der Zustand eines klassischen Systems mit n Bits lässt sich beschreiben, indem der Wert jedes Bits festgelegt wird – insgesamt sind dafür n Informationen notwendig.

In der Quanteninformationstheorie gelten andere Prinzipien. Ein Qubit kann sich gleichzeitig in einer Überlagerung der Zustände 0 und 1 befinden. Diese Überlagerung lässt sich mathematisch als Linearkombination der beiden Basiszustände beschreiben. Ein System mit n Qubits kann sich in einer Überlagerung aller 2n möglichen klassischen Zustände befinden. Zur vollständigen Beschreibung eines solchen Zustands sind im Allgemeinen 2n komplexe Zahlen nötig.

Diese exponentielle Skalierung verleiht Quantenrechnern ihr Potenzial, bringt aber auch große Komplexität mit sich. Im Gegensatz zu klassischen Bits lassen sich Qubits nicht beliebig kopieren – das No-Cloning-Theorem schließt dies aus. Wird ein Qubit gemessen, geht seine Überlagerung verloren. Es springt dann in einen der beiden Basiszustände 0 oder 1.

Wer Quantencomputing verstehen will, muss sich mit quantenmechanischen Phänomenen befassen, für die es in der klassischen Welt keine Entsprechungen gibt.

Überlagerung bildet das Fundament der Quantenberechnung. Ein Qubit in Überlagerung befindet sich gleichzeitig in einer Kombination aus 0 und 1 – solange keine Messung erfolgt. Dieses Prinzip lässt sich anschaulich mit Schrödingers berühmtem Gedankenexperiment vergleichen, in dem eine Katze gleichzeitig lebendig und tot ist. Allerdings bleibt diese Analogie oberflächlich – denn im Quantenbereich lässt sich Überlagerung exakt kontrollieren und gezielt manipulieren.

Mathematisch sieht ein Qubit-Zustand so aus: |ψ⟩ = α|0⟩ + β|1⟩. Dabei sind α und β komplexe Zahlen, sogenannte Wahrscheinlichkeitsamplituden. Es gilt stets |α|² + |β|² = 1. Die Notation mit senkrechten Strichen und spitzen Klammern stammt aus der Dirac-Schreibweise, die in der Quantenmechanik üblich ist. Wird das Qubit gemessen, besteht mit Wahrscheinlichkeit |α|² ein Ergebnis 0 und mit Wahrscheinlichkeit |β|² ein Ergebnis 1.

Verschränkung ist ein weiteres, rein quantenmechanisches Phänomen. Dabei treten zwei oder mehr Qubits in einen Zustand, der sich nicht mehr als Produkt einzelner Zustände beschreiben lässt. Einstein sprach in diesem Zusammenhang von „spukhafter Fernwirkung“. Doch obwohl dabei sofortige Korrelationen über große Entfernungen möglich sind, bleibt eine Kommunikation mit Überlichtgeschwindigkeit ausgeschlossen. Verschränkung bildet die Grundlage vieler Quantenalgorithmen und ist essenziell für Quanten-Fehlerkorrektur.

Sobald zwei Qubits verschränkt sind, entscheidet die Messung eines Qubits gleichzeitig über den Zustand seines Partners – unabhängig von der Entfernung. Diese Korrelation übertrifft alle klassischen Möglichkeiten und eröffnet Wege zu Berechnungen, die klassisch nicht durchführbar erscheinen.

Interferenz im Quantenbereich macht es möglich, korrekte Ergebnisse zu verstärken und falsche auszublenden. Dafür müssen Quantenalgorithmen so konstruiert sein, dass sich die Amplituden der falschen Ergebnisse gegenseitig auslöschen, während die der richtigen sich addieren. Diese Interferenz ist der zentrale Mechanismus hinter Algorithmen wie Grovers Suche.

Messung im Quantenbereich unterscheidet sich grundlegend von klassischer Beobachtung. Eine Messung bringt das System in einen der möglichen Basiszustände und zerstört alle Überlagerungen und Verschränkungen. Diese irreversible Eigenschaft zwingt dazu, Quantenalgorithmen so zu gestalten, dass sie relevante Informationen gewinnen, bevor das System kollabiert.

Die Quantenberechnung folgt meist dem Schaltbildmodell (circuit model). Quanten-Gatter manipulieren Qubits analog zu klassischen Logikgattern bei Bits. Allerdings müssen Quanten-Gatter reversibel sein – sie sind unitär, das heißt, sie erhalten die Gesamtwahrscheinlichkeit und lassen sich wieder rückgängig machen.

Die grundlegendsten Gatter für Einzelqubits heißen Pauli-X, -Y und -Z. Sie rotieren den Zustand eines Qubits um verschiedene Achsen auf der sogenannten Bloch-Kugel, einer geometrischen Darstellung von Qubit-Zuständen. Das X-Gatter entspricht einem klassischen NOT-Gatter – es tauscht |0⟩ gegen |1⟩ aus. Das Hadamard-Gatter (H) erzeugt Überlagerung. Es wandelt |0⟩ in (|0⟩ + |1⟩)/√2 und |1⟩ in (|0⟩ − |1⟩)/√2.

Zwei-Qubit-Gatter ermöglichen Verschränkung. Das wichtigste Beispiel ist das CNOT-Gatter (Controlled NOT). Es kehrt den Zustand eines Ziel-Qubits nur dann um, wenn das Steuer-Qubit im Zustand |1⟩ vorliegt. In Kombination mit Einzelqubit-Gattern lassen sich damit alle denkbaren Quantenalgorithmen zusammensetzen.

Im Gegensatz zu klassischen Schaltungen können Quanten-Schaltungen keine klassischen Schleifen enthalten. Der zeitliche Ablauf in Quantenprozessen bleibt unitär. Stattdessen nutzen viele Quantenalgorithmen Quantenparallelität – Überlagerung erlaubt das gleichzeitige Verfolgen vieler Lösungspfade.

Ein erstes Beispiel demonstriert Überlagerung und Messung mithilfe von Qiskit, einer Bibliothek von IBM, die auch das Ausführen auf echter Quantum-Computing-Hardware unterstützt:


from qiskit import QuantumCircuit, QuantumRegister, ClassicalRegister

from qiskit import execute, Aer

from qiskit.visualization import plot_histogram


qreg = QuantumRegister(1, 'q')

creg = ClassicalRegister(1, 'c')


circuit = QuantumCircuit(qreg, creg)

circuit.h(qreg[0])


circuit.measure(qreg[0], creg[0])


backend = Aer.get_backend('qasm_simulator')

job = execute(circuit, backend, shots=1000)

result = job.result()

counts = result.get_counts(circuit)

print(counts)


Dieses Beispiel illustriert das Prinzip der Überlagerung. Nach Anwendung des Hadamard-Gatters befindet sich das Qubit in einem Gleichgewichtszustand zwischen |0⟩ und |1⟩. Die Messung bei 1000 Wiederholungen ergibt statistisch etwa gleich viele Ergebnisse für 0 und 1.

Ein zweites Beispiel zeigt die Erzeugung einer Bell-Verschränkung:


qreg = QuantumRegister(2, 'q')

creg = ClassicalRegister(2, 'c')

circuit = QuantumCircuit(qreg, creg)

circuit.h(qreg[0])

circuit.cx(qreg[0], qreg[1])

circuit.measure(qreg, creg)

job = execute(circuit, backend, shots=1000)

result = job.result()

counts = result.get_counts(circuit)

print(counts)


Nach der Anwendung des Hadamard-Gatters auf das erste Qubit und der CNOT-Verknüpfung entsteht der verschränkte Zustand (|00⟩ + |11⟩)/√2. Die Messung zeigt dann ausschließlich ‘00’ und ‘11’ – nie ‘01’ oder ‘10’.

Grovers Suchalgorithmus dient als drittes Beispiel für quantenmechanische Beschleunigung. Eine vollständige Implementierung mit Erklärungen folgt im weiteren Verlauf des Artikels.

Fehlerkorrektur in Quantencomputern ist besonders anspruchsvoll, da Quanteninformation äußerst empfindlich auf Störungen reagiert. Dekohärenz, also der Verlust quantenmechanischer Eigenschaften durch Umgebungseinflüsse, verändert Qubit-Zustände. Eine einfache Kopie zur Absicherung lässt sich durch das No-Cloning-Theorem ausschließen.

Die Fehlerkorrektur gelingt durch das Einbetten logischer Qubits in mehrere physikalische Qubits. So lassen sich Fehler erkennen und beheben, ohne die eigentliche Information zu zerstören. Ein einfaches Beispiel ist der Bit-Flip-Code mit drei Qubits: |0⟩ |000⟩, |1⟩ |111⟩.

Für skalierbare Fehlerkorrektur gilt der sogenannte Surface Code als vielversprechend. Dabei befinden sich die Qubits in einem zweidimensionalen Gitter. Zusätzliche Hilfsqubits dienen zur Fehlererkennung, ohne die eigentlichen Qubits zu beeinträchtigen. Der Surface Code toleriert eine hohe Fehlerrate – solange sie unter etwa 1 % bleibt.

Allerdings entsteht dabei ein erheblicher Overhead. Für einen einzigen fehlergeschützten logischen Qubit sind hunderte bis tausende physikalische Qubits erforderlich. Diese Tatsache stellt eines der größten Hindernisse für den praktischen Einsatz von Quantencomputern dar.

Verschiedene Technologielinien konkurrieren derzeit bei der Umsetzung von Quantenhardware. Supraleitende Qubits – etwa bei IBM und Google – arbeiten bei extrem tiefen Temperaturen (ca. 10 Millikelvin) und ermöglichen sehr schnelle Gatteroperationen, sind aber nur kurz kohärent.

Ionenfallen – zum Beispiel bei IonQ oder Honeywell – verwenden elektrisch eingefangene Ionen als Qubits. Diese Systeme zeigen längere Kohärenzzeiten und höhere Genauigkeit, arbeiten jedoch langsamer. Ihre Architektur erlaubt direkte Verbindungen zwischen beliebigen Qubits.

Photonenbasierte Quantencomputer nutzen Lichtteilchen als Qubits und funktionieren bei Raumtemperatur. Allerdings sind Zweiqubit-Gatter in dieser Technologie schwieriger umzusetzen. Noch bleibt ihre Skalierung hinter anderen Ansätzen zurück.

Aus Softwareperspektive existieren mehrere Frameworks. Qiskit (IBM) bietet eine umfassende Python-Bibliothek zum Erstellen und Ausführen von Quanten-Schaltkreisen. Cirq (Google) zielt auf Googles eigene Hardware. Microsofts Q# stellt eine speziell für Quantenprogrammierung entworfene Sprache dar.

Alle Frameworks verwenden typischerweise das Schaltbildmodell (Circuit). Dort definieren Entwickler explizit die Abfolge von Quanten-Gattern. Höhere Programmiersprachen für Quantencomputer befinden sich in der Forschung, um Quantenprogrammierung künftig zugänglicher zu machen.



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Neue Kursrallye: Der Bitcoin knackt die Marke von 118.000 US-Dollar


Der Bitcoin ist mit mehr als 118.000 US-Dollar so viel wert wie nie zuvor, der Preis für die mit Abstand wichtigste Kryptowährung ist damit seit Jahresbeginn um mehr als 20 Prozent gestiegen. Die Nachrichtenagentur Reuters führt den jüngsten Kursanstieg auf Käufe durch institutionelle Investoren und das Vorgehen der US-Regierung zurück, die gegenüber Kryptogeld besonders freundlich agiert. Einen merklichen Kursanstieg gab es diesmal auch bei den kleineren Kryptowährungen, der Kurs Ethereum ist am Freitag um mehr als 6 Prozent gestiegen, hier ist das Allzeithoch aber noch ein gutes Stück entfernt.

Die jüngste Kursrallye hat laut den Daten von CoinMarketCap erst am Donnerstag begonnen, von etwas über 110.000 US-Dollar ging es danach innerhalb von Stunden auf die aktuell erreichten 118.000 US-Dollar. Einen konkreten Anlass gibt es nicht, Reuters zitiert aber einen Branchenexperten aus Hongkong, demzufolge Institutionen „unerbittlich“ investieren und das Angebot abschöpfen würden. Gleichzeitig hat es den Anschein, als würde Donald Trump den Handelsstreit mit dem Rest der Welt wieder anfachen, beim bislang letzten Mal hat darunter auch der Kurs des Bitcoins gelitten. Noch ist also nicht absehbar, wie es jetzt weitergeht.

Kurz nach dem Wahlsieg Donald Trumps im Herbst hat der Bitcoin erstmals die Marke von 100.000 US-Dollar geknackt, nun steht er fast 20 Prozent darüber. Dazwischen lag aber auch eine lange Durststrecke, in der die Kryptowährung sogar auf unter 80.000 US-Dollar abgesackt ist. Die immensen Wertschwankungen hat die größte Kryptowährung also beileibe nicht hinter sich gelassen. Donald Trump wiederum war noch in seiner ersten Amtszeit ein Kritiker von Kryptowährungen und fürchtete damals um die Vormachtstellung des US-Dollars. Im jüngsten Wahlkampf hat er aber seine Einstellung geändert. Im Gegenzug hat seine Wahlkampagne millionenschwere Spenden aus der Branche bekommen.


(mho)



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