Künstliche Intelligenz
Gaming-Tastatur Akko Mod68 HE im Test: Für 90 € mit Hall-Effect traumhaft tippen
Hall-Effect-Switches im kleinen Formfaktor zum erschwinglichen Preis verspricht Akko mit dem Gaming-Keyboard Mod68 HE.
Als Hall-Effect-Tastatur für Einsteiger bezeichnet Akko die Mod68 HE und bepreist das 65-Prozent-Keyboard mit 8000-Hz-Abtastrate dementsprechend kompetitiv. Weniger Tasten, dafür deutlich mehr Flexibilität beim Zocken – magnetische Switches machen es möglich. Wie die Tastatur sich schlägt, zeigen wir im Test. Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Hinweis: Unser Testgerät hat das amerikanische ANSI-Format, die Tastatur ist aber auch in der deutschen ISO-DE-Variante verfügbar. Beide Versionen haben den gleichen Funktionsumfang und unterscheiden sich ausschließlich im Layout, wie uns Akko versichert.
Lieferumfang
Der Paketinhalt ist überschaubar: Die kompakte Gaming-Tastatur kommt mit einem USB-A-zu-USB-C-Verbindungskabel (1,8 m), einem Tastenkappenzieher mit integriertem Switchzieher, einem Staubschutz aus Plastik sowie einem Quick-Start-Guide.
Design
Die Mod68 HE gibt es sowohl in der kabellosen als auch kabelgebundenen Variante. Zum Launch der Tastatur im ISO-DE-Format steht nur die Farbe „Black Transparent“ zur Verfügung, weitere Farben sollen laut Akko folgen. Im ANSI-Format gibt es neben „Black Transparent“ noch „Misty White“, „Misty Black & Brown“, „White Transparent“ sowie die zwei etwas zusammengewürfelt wirkenden „Gradient Hybrid Black Transparent“ und „Gradient Hybrid White Transparent“.
In der Farbgebung „Misty White“ kommt die Tastatur im weißen Aluminiumgehäuse und die Tasten im namensgebenden vernebelten Weiß. Der Look wirkt aufgeräumt und dezent – und hätte das Keyboard nicht die typische RGB-Beleuchtung, würde man sie auf den ersten Blick eher in ein Büro anstatt ins Gaming-Zimmer verorten. Durch die Kombination von durchsichtigen und weißen Tastenkappen bei der Herstellung im Double-Shot-Verfahren entsteht ein gewollt milchiger Effekt.
Akko Mod68 HE – Bilder
Die kompaktere Form der Tastatur fordert jedoch ihren Tribut: Das Numpad und die Reihe der F-Tasten wurden gestrichen und Pfeiltasten sowie die Home-, Entf-, Bild-hoch- und Bild-runter-Tasten wurden zusammengerückt. Die auf den fehlenden Tasten hinterlegten Funktionen ruft man über die Fn-Taste ab. Das macht die Bedienung jedoch etwas umständlicher – beim Zocken stört das weniger, bei der Arbeit dann doch mehr. Allerdings bleibt dank der Mini-Tastatur mehr Platz auf dem Schreibtisch, was besonders Freunden der niedrigen DPI zusagen dürfte.
Die Verarbeitung lässt wenig zu wünschen übrig: Das Keyboard wirkt hochwertig und robust, der Aluminiumrahmen sitzt bombenfest und weist keine Schönheitsmakel auf. Der Beleuchtung der Tastatur fehlt es erneut an Leuchtkraft, was wir aber ganz und gar nicht schlimm finden, weil es zum aufgeräumten und zurückhaltenden Look der Peripherie passt.
Ausstattung
Auch die Mod68 HE hat eine Abtastrate von 8000 Hz spendiert bekommen und ist damit noch einmal etwas reaktionsschneller als das Gros der Gaming-Tastaturen, die sonst mit 1000 Hz unterwegs sind. Unter der Haube befindet sich zudem eine ARM Cortex-M4-CPU.
Dank Gasket-Mount-Design, also der Verwendung von Dichtungen (Gaskets) bei der Montage der Tastatur, scheppert bei der Mod68 HE nichts. Zur Geräuschoptimierung und -reduzierung kommen zwei Poron-Schaumstoffschichten zum Einsatz.
Die magnetischen Akko-Astroaim-Switches benötigen eine Initialkraft von 35gf und 55gf bis zum Durchschlag. Die maximale Reisedistanz liegt bei 3,5±0,1 mm. Das Keyboard unterstützt Hot-Swapping mit magnetischen Switches anderer Hersteller. Die zur Verfügung stehenden Modelle werden in der Web-App angezeigt. Ein Feature, das andere Keyboard-Hersteller nach wie vor eher selten anbieten. Die LEDs sind südlich ausgerichtet, aufgrund der lichtundurchlässigen Tasten und Beschriftung strahlen diese aber nur schwach zwischen den Tasten hervor.
Auf der Misty-White-Version befinden sich Tasten aus Polycarbonat im Cherry-Profil. Die schwarze Beschriftung auf den weißen Keycaps (Tastenkappen) liest sich zudem hervorragend.
Software
Wie schon die MOD007 Year of Dragon HE bedient sich auch die Mod68 HE der Akko Web-App. Nach der Installation des IOT-Treibers über die Website benötigt man fortan nur noch einen Browser mit Internetverbindung, um an der Tastatur schalten und walten zu können.
Dank der Hall-Effect-Ausstattung lassen sich die Betätigungspunkte der Tasten per Software individuell anpassen. Das bedeutet im Klartext, dass Tasten, wenn gewünscht, schon bei ganz leichtem Antippen aktivieren oder eben erst, wenn man die Taste durchdrückt. Von Haus aus liegt der Betätigungspunkt bei 2 mm und ist auf mindestens 0,1 und maximal 3,0 mm einstellbar. Damit einhergehen praktische Funktionen: Dynamic Keystroke (DKS) etwa, womit vier verschiedene Aktionen einer einzelnen Taste zuweisbar sind.
Drückt man in einem Spiel die Q-Taste 0,5 mm weit runter, aktiviert sich Fähigkeit 1, drückt man weiter bis zum Anschlag, startet die zweite Fähigkeit. Selbes Spiel dann beim Loslassen der Taste. Weitere Standards wie Rapid Trigger und Last Key Priority, hier Snap Key genannt, stehen ebenfalls zur Auswahl. Generell bietet die Mod68 HE die gleichen Hall-Effect-Funktionen wie die Mod 007 Year of Dragon HE (Testbericht). Einen Makro-Editor sowie die Möglichkeit, Tasten neu zu belegen, gibt die Web-App selbstverständlich auch her. Die Abtastrate ist regulär auf 8000 Hz eingestellt, lässt sich aber bei Bedarf auf bis zu 125 Hz herunterschalten.
Akko Mod68 HE – Bilder App
Das Share-Menü wartet mit von der Community hochgeladenen Tastaturprofilen, selbst konfigurierten Beleuchtungsprofilen und Makros auf, die man sich auf die eigene Tastatur laden kann. Hier grätscht jedoch die etwas umständliche und teilweise schwer verständliche Menüführung dazwischen, die wir schon bei der Mod 007 Year of Dragon HE bemängelt haben. Das macht die Web-App zwar nicht unbrauchbar, beeinträchtigt jedoch die Benutzerfreundlichkeit.
An der Beleuchtungsfront findet sich eine Auswahl gängiger Effekte, darunter permanent leuchtende oder auf Tastendruck reagierende. Der Audiovisualizer-Effekt hingegen lässt die Lichter zur Musik auf dem PC tanzen. Insgesamt 23 unterschiedliche Beleuchtungsarten gibt die Software her. Wer das nicht benötigt, schaltet die Beleuchtung einfach komplett aus.
Tippgefühl
Schreiben und Zocken macht auf der Mod68 HE richtig Spaß – Gasket-Mount sei Dank. Wackelige Tasten, Kratzen oder Hallen beim Schreiben gibt es nicht. Stattdessen bekommt man präzises und stabiles, wenngleich nicht gerade leises Tippen mit Thock-Sound. Die Stabilisatoren und dämpfenden Schichten in der Tastatur leisten gute Arbeit. Obwohl sie glatter und auch etwas weicher sind als die von uns bevorzugten PBT-Keycaps, bieten die hier verwendeten Polycarbonat-Tastenkappen eine gute Griffigkeit.
Preis
Die Akko Mod68 HE kabelgebunden mit deutschem Layout kostet derzeit knapp 86 Euro mit dem Code 25BFCM im offiziellen Akko-Shop. Wireless kostet sie momentan 95 Euro, ebenfalls unter Verwendung von 25BFCM.
Fazit
Die Gaming-Tastatur Akko Mod68 HE bietet erstaunlich viel für vergleichsweise wenig Geld: Die Hall-Effect-Tastatur bietet alle Vorzüge der Technologie nur in einem etwas kompakteren Formfaktor. Eine tadellose Verarbeitung, gepaart mit einem schicken Design, machen die Tastatur zu einer idealen Gaming-Peripherie. Die 8000-Hz-Abtastrate reduziert indes Verzögerungen beim Tippen.
Die Web-App könnte in puncto Benutzerfreundlichkeit zwar noch optimiert werden. Wer sich jedoch am kompakten 65-Prozent-Formfaktor nicht stört, erhält mit der Mod68 HE eine hervorragende und preisgünstige Hall-Effect-Tastatur, die sich hinter teureren Modellen nicht verstecken muss.