Künstliche Intelligenz

Gesundheitsakte & Co: Warken verspricht Betriebsstabilität und Ausfallsicherheit


„In Zeiten des demografischen Wandels, knapper Ressourcen und in Teilen überbordender Bürokratie sind wir mehr denn je auf die Chancen der Digitalisierung angewiesen“, betonte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken anlässlich des Jubiläums des Digitalverbands Bitkom auf der diesjährigen Digital Health Conference.

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Als „Gamechanger“ bezeichnete Warken die elektronische Patientenakte, die inzwischen alle gesetzlich Versicherten haben – sofern kein Widerspruch erfolgt ist. „Sie ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt einer guten, sektorenübergreifenden und datenbasierten Versorgung“, ist sich Warken sicher. Als positive Funktion der ePA nannte Warken die Medikationsliste. Der Nutzen der Digitalisierung müsse Ärzten und Apothekern und auch Versicherten helfen. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Dienste zuverlässig verfügbar sind. Gerade am Dienstag gab es allerdings wieder eine Störung der elektronischen Patientenakte.

„Digitalisierung, das wissen wir alle, kann nur dann ihre Vorteile voll entfalten, wenn die digitalen Angebote verlässlich verfügbar sind“, gestand Warken ein, die dafür die Digitalstrategie und damit auch Gesetze wie das Gesundheitsdatennutzungsgesetz weiterentwickeln will. Digitalisierung sollte eine Entlastung und keine Belastung sein. Bezüglich geplanter Gesetzesvorhaben sprach Warken zudem das Medizinregistergesetz an, das die leichtere Erhebung und Verknüpfung von Registerdaten ermöglichen soll.

„Enormes Potenzial“ sieht Warken dabei im Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS), in den die Daten vom Forschungsdatenzentrum Gesundheit fließen sollen – selbstverständlich „im Interesse von Patientinnen und Patienten, Leistungserbringern, Forschenden, Innovatoren, Regulierungsbehörden“. Zudem sollen beispielsweise auch Daten zu Rezepten auf EU-Ebene verfügbar gemacht werden. Leitbild sei daher ein „dezentrales, vernetztes, europäisch anschlussfähiges Gesundheitsdaten-Ökosystem, das dann wirklich Innovationen ermöglicht und so unsere digitale Souveränität in Deutschland und Europa stärkt“, erklärte Warken, wobei sie wiederholt den EHDS als einen Baustein für die digitale Souveränität bezeichnete.

Für die Anbindung an den EHDS auf nationaler Ebene wurde im Oktober das Forschungsdatenzentrum Gesundheit eröffnet, obwohl es noch Unklarheiten beim Sicherheitskonzept gibt. Die Eröffnung ist laut Warken ein „wirklicher Meilenstein für die Gesundheitsdateninfrastruktur, für die Digitalisierung in Deutschland,“ ist sich Warken sicher.

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„Wir haben dort in dem Forschungsdatenzentrum jetzt die verfügbaren Daten von über 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten hinterlegt. Die sind ein großartiger Schatz für unsere Forschung, für die Entwicklung und für die Innovation“, sagte Warken. Der Datenschatz sei weltweit einmalig, wie auch bereits der ehemalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf der vergangenen DHC sagte. Anträge für den Zugang zu den Daten sind bereits eingegangen, beispielsweise auch von Sanofi, wie eine Vertreterin in einer Diskussionsrunde sagte. Bis die aggregierten Daten freigegeben werden, könnte es aber noch dauern.

Damit sei Deutschland international konkurrenzfähig. An der Stelle sei es auch gelungen, „nicht immer nur über Datensicherheit und Datenschutz zu sprechen und zu besprechen, was alles nicht möglich ist, sondern wir haben hier gewährleistet, dass wir Datensicherheit, Datenschutz wirklich hochhalten und gleichzeitig aber die Datennutzung ermöglichen, einen Datensatz auch wirklich als Datenschatz verstehen und damit einen großen Schritt gegangen sind und auch eine Art Umdenken geschaffen haben“, sagte Warken.

Für europäische Innovationen sollen dann auch EU-Daten genutzt werden, um KI-Modelle zu entwickeln und zu trainieren. KI-Reallabore sollen künftig Start-ups und kleinen Unternehmen helfen, die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Das alles ist laut Warken wichtig, um Deutschland als Innovations- und Wirtschaftsstandort zu stärken. „Potenzial für echte Innovationen made in Germany gibt es nur, wenn wir hochqualitative Daten für Forschung und Entwicklung bereitstellen“. Die Gesundheitswirtschaft und „insbesondere aber auch die digitale Gesundheitswirtschaft“ sind wesentliche Säulen des Standorts Deutschland“.


(mack)



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