Entwicklung & Code
GitHub Copilot für Azure jetzt als Preview in Visual Studio 2022
Microsoft hat angekündigt, dass die Visual-Studio-Erweiterung GitHub Copilot for Azure die öffentliche Preview-Phase erreicht hat. Sie ist für Visual Studio 2022 ab Version 17.14 verfügbar und bietet neue Möglichkeiten direkt aus dem Copilot-Chat heraus – dank Model Context Protocol (MCP).
Die Features der Extension
Wie Microsofts Entwicklerblog zu entnehmen ist, bietet GitHub Copilot for Azure ein Set an kuratierten Azure-Entwicklertools, die sich über MCP innerhalb des GitHub-Copilot-Agentenmodus in Visual Studio verwenden lassen. Die Erweiterung installiert und verwaltet den Azure-MCP-Server automatisch und ermöglicht somit unter anderem die Diagnose von Schwierigkeiten und das Ausführen von Azure-CLI-Befehlen. Die Toolsuite erlaubt die Interaktion mit zahlreichen Azure-Bestandteilen, darunter die Azure-App-Konfiguration, die Azure-CLI-Erweiterungen, die Azure Container Registry (ACR) und der Azure Data Explorer.
Als Beispiel-Prompts nennt Microsoft unter anderem „Suche eine WebApp namens ‚
Voraussetzungen und Installation
Um die Extension nutzen zu können, ist Visual Studio 2022 17.4 die Mindestversion. Ebenfalls sind ein aktives GitHub-Copilot-Abonnement und der in Visual Studio aktivierte Copilot-Chat nötig. Schließlich ist auch ein Microsoft-Account mit Azure-Zugang notwendig.
Sind alle Bedingungen erfüllt, lässt sich GitHub Copilot for Azure for Visual Studio 2022 (Public Preview) aus dem Visual Studio Marketplace herunterladen und installieren. Im Copilot Chat wählen Entwicklerinnen und Entwickler dann den Agent Mode aus, klicken anschließend auf Select tools und wählen dort das entsprechende Häkchen an, um die Azure Extension zu aktivieren. In den Prompts sollen sie laut Microsoft Details zu Ressourcen (Subscription, Ressourcengruppe und Ressourcenname) einfügen, um bessere Resultate zu erzielen.
(mai)
Entwicklung & Code
Visual Studio Code 1.105 erweitert KI-Chat um vollqualifizierte Tool-Namen
Mit der September-2025-Version von Visual Studio Code führt Microsoft eine Reihe von Neuerungen ein, darunter erweiterte Chat-Funktionen und vollqualifizierte Tool-Namen sowie einen MCP-Marktplatz. Entwicklerinnen und Entwickler erhalten zudem neue Möglichkeiten zur KI-gestützten Konfliktlösung und verbesserte Authentifizierungsoptionen.
Chat-System erhält umfangreiche Neuerungen
Das Chat-System von Visual Studio Code 1.105 führt vollqualifizierte Tool-Namen ein, um Konflikte zwischen integrierten Tools und solchen von MCP-Servern oder Extensions zu vermeiden. Die Namen der Tools verweisen nun unmittelbar auf den MCP-Server, die Erweiterung oder die Werkzeugsammlung, zu der sie gehören. Statt codebase
verwenden Entwickler nun search/codebase
, statt list_issues
nutzen sie github/github-mcp-server/list_issues
. Laut Microsoft hilft dies auch beim Auffinden fehlender Extensions oder MCP-Server.
Eine Code Action unterstützt bei der Migration zu den qualifizierten Tool-Namen.
(Bild: Microsoft)
Für benutzerdefinierte Modelle hat Microsoft die Edit-Tools verbessert und einen Lernmechanismus zur Auswahl optimaler Tool-Sets eingeführt. Bei OpenAI-kompatiblen Modellen lässt sich die Liste der Edit-Tools über die Einstellung github.copilot.chat.customOAIModels
konfigurieren. Die Unterstützung für verschachtelte AGENTS.md-Dateien in Unterordnern des Arbeitsbereichs ist als experimentelle Funktion verfügbar. Dies ermöglicht spezifischere Kontexte und Anweisungen für verschiedene Codebereiche, etwa unterschiedliche Vorgaben für Frontend- und Backend-Code. Die Funktion lässt sich über die Einstellung chat.useNestedAgentsMdFiles
aktivieren.
Benachrichtigungen des Betriebssystems informieren nun über eingehende Chat-Antworten, wenn das VS Code-Fenster nicht im Fokus steht. Die Benachrichtigung enthält eine Vorschau der Antwort und bringt bei Auswahl den Chat-Input in den Fokus. Das Verhalten steuert die Einstellung chat.notifyWindowOnResponseReceived
. In Visual Studio Code 1.105 stehen zudem neue LLMs zur Verfügung: GPT-5-Codex von OpenAI, optimiert für agentisches Coding, und Claude Sonnet 4.5 von Anthropic für Coding und Real-World-Agenten. Die Auswahl erfolgt über den Modell-Picker im Chat.
MCP-Marktplatz als Vorschau-Feature
Die neue Version des kostenlosen Code-Editors stellt erstmals einen MCP-Marktplatz in der Extensions-Ansicht bereit, der das Durchsuchen und Installieren von MCP-Servern direkt im Editor ermöglicht. Der Marktplatz nutzt die GitHub MCP Registry als Datenquelle. Entwickler können MCP-Server über den @mcp-Filter, die Dropdown-Auswahl „MCP Servers“ oder die direkte Namenssuche finden. Die Funktion ist standardmäßig deaktiviert und lässt sich über chat.mcp.gallery.enabled
aktivieren. Laut Microsoft befindet sich das Feature noch in der Vorschau-Phase – etwaige Unzulänglichkeiten beim Verwenden seien daher nicht auszuschließen.
Beim Senden von Chat-Nachrichten starten MCP-Server nun automatisch. VS Code vermeidet in diesem Fall störende Dialoge und zeigt stattdessen Indikatoren im Chat an, wenn ein Server Aufmerksamkeit benötigt. Die Einstellung chat.mcp.autostart
steuert das Verhalten.
Verbessert hat das VS-Code-Entwicklungsteam zudem die Darstellung von MCP-Ressourcen aus Tools: Der Editor fügt standardmäßig eine Vorschau des Ressourceninhalts hinzu und gibt Anweisungen zum Abrufen vollständiger Inhalte, was die Modell-Performance bei der Tool-Nutzung steigern soll. Darüber hinaus wurden einige MCP-Spezifikations-Updates implementiert: SEP-973 ermöglicht benutzerdefinierten Icons für Server, Ressourcen und Tools. SEP-1034 erlaubt Standard-Werte bei der Elicitation-Nutzung.
Weitere Verbesserungen für Entwickler
Visual Studio Code 1.105 führt KI-gestützte Lösung von Merge-Konflikten ein. Bei Dateien mit Git-Merge-Konflikt-Markierungen erscheint eine neue Aktion in der unteren rechten Editor-Ecke, die den Chat öffnet und einen agentischen Ablauf mit Merge-Base und Änderungen beider Branches als Kontext startet.
Das runTests-Tool im Chat unterstützt nun Test-Code-Coverage-Berichte an den Agenten, was die Generierung und Verifikation von Tests ermöglicht, die den gesamten Code abdecken. Für lang laufende Tasks zeigt VS Code OS-Benachrichtigungen bei Abschluss an, wenn das Fenster nicht im Fokus steht. Die Einstellung task.notifyWindowOnTaskCompletion
steuert dieses Verhalten.
Alle weiteren Informationen zu Visual Studio Code 1.105 lassen sich dem Ankündigungsbeitrag entnehmen.
Lesen Sie auch
Python in Visual Studio Code: Verbesserungen für Python Environments
Nicht nur den Sourcecode-Editor selbst, sondern auch die Python-Erweiterungen hat Microsoft mit einem Update versehen. Im Oktober-Release (während bei Visual Studio Code der Vormonat namensgebend ist, richtet sich die Python-Erweiterung nach dem aktuellen) widmet sich das Entwicklungsteam insbesondere den Verbesserungen der Erweiterung Python Environments. Das Update verspricht unter anderem verbesserte Leistung und Zuverlässigkeit bei der Arbeit mit Conda-Umgebungen – Code lässt sich nun direkt ohne conda run
starten. Auch gelegentlich auftretende Abstürze beim Ausführen von Python-Dateien, die input() verwenden, wurden korrigiert. Die Erweiterung aktualisiert nun auch automatisch die Umgebungsmanager beim Erweitern von Baumknoten, sodass die Umgebungsliste ohne weitere Maßnahmen auf dem neuesten Stand bleibt.
Weitere Informationen zu den Updates für Python in VS Code liefert ein Beitrag auf Microsofts Entwicklerblog.
(map)
Entwicklung & Code
So exakt, wie die Bahn pünktlich ist: Ansprüche deutscher Firmen an KI-Systeme
76 Prozent der Datenverantwortlichen aus deutschen Unternehmen haben im vergangenen Jahr geschäftliche Probleme oder Krisen durch KI-Halluzinationen oder ungenaue KI-Antworten erlebt. Dabei haben 56 Prozent ein gekauftes KI-Agenten-System wegen mangelhafter Performance aufgegeben. 78 Prozent glauben sogar, dass die Chefetage im Unternehmen die Genauigkeit der KI-Systeme überschätzen würde. In allen drei Bereichen liegen deutsche Unternehmen damit deutlich über dem internationalen Durchschnitt – der liegt bei 59 Prozent bei den Geschäftsproblemen, bei 45 Prozent bei den mangelhaften Systemen und 68 Prozent bei der CEO-Einschätzung der Genauigkeit.
Das geht aus einer Umfrage unter dem Titel Global AI Confessions des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens The Harris Poll hervor. Auftraggeber der Befragung ist Dataiku, ein Anbieter einer Plattform für KI- und ML-Dienste. In 812 Online-Interviews beantworteten 203 Datenverantwortliche aus den USA, 103 aus Deutschland, 103 aus Japan, 102 aus Großbritannien, 101 aus Frankreich, 100 aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, 50 aus Singapur und 50 aus Südkorea die Fragen der Marktforscher. Alle Teilnehmer arbeiten für große Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar oder den regionalen Äquivalenten. Die Umfrageteilnehmer sind auf Vice-President-, Director-, Managing Director- oder C-Suite-Ebene in Daten-, Analytics- oder KI-relevanten Funktionen tätig.
Deutsche nehmen es nicht so genau
Von den deutschen Befragten verlangten nur vier Prozent eine Genauigkeit der Systeme von 95 bis 100 Prozent, international waren es 15 Prozent. 53 Prozent der Deutschen gaben sich mit weniger als 80 Prozent Genauigkeit bei KI-gestützten Entscheidungen zufrieden, bei einem internationalen Durchschnitt von 38 Prozent. Die Marktforscher sehen hier eine Verbindung zur deutschen Höchstrate der Projekte, die an geringer Qualität scheitern.
Knapp 60 Prozent der Befragten gaben weiterhin an, nur auf eine Katastrophe durch KI-Halluzinationen in geschäftskritischen Workflows zu warten. Ebenso viele fürchten finanzielle Risiken durch unkontrollierte API- und Service-Kosten durch KI-Agenten. Dabei verlangen nur 17 Prozent der deutschen Datenverantwortlichen eine vollständige End-to-End-Nachvollziehbarkeit von Multi-Agent-Workflows (global: 20 Prozent). 34 Prozent der Teilnehmer aus Deutschland gaben an, dass ihre Teams weniger als die Hälfte der KI-Entscheidungen im Sinne aktueller regulatorischer Auflagen nachverfolgen könnte. 58 Prozent hätten sogar KI-Agenten-Deployments wegen mangelnder Erklärbarkeit verzögert oder blockiert. Nur fünf Prozent der Gesamtzahl der international Befragten gab an, die Entscheidungen ihrer KI-Systeme zu 100 Prozent erfassen zu können.
Von den Deutschen befürchten 63 Prozent, dass Kunden Schäden durch ihre KI-Agenten entstehen könnten, während sogar 69 Prozent glauben, dass KI-Systeme ihren Mitarbeitern schaden könnten. Mögliche Security-Bedenken bespricht die Umfrage nicht weiter im Detail – erst kürzlich kam heraus, dass selbst der Branchenführer OpenAI nicht imstande ist, persönliche Daten aus E-Mails seiner Nutzer vor Angreifern zu schützen und die Kenntnis eines entsprechenden Exploits monatelang verschwieg.
Die Geschäftsführung überschätzt die Technik
In der Pressemitteilung zur Umfrage spricht Dataiku von einer „Kluft zwischen C-Suite-Erwartungen und technischer Realität“. Diese sei in Deutschland besonders ausgeprägt: Fast 80 Prozent der Datenverantwortlichen sei überzeugt, dass ihre Chefetage die Genauigkeit der KI-Systeme überschätzen würde. International lag dieser Eindruck bei 68 Prozent. 82 Prozent der Deutschen gaben an, dass die Geschäftsführung die Zeit und Schwierigkeiten, KI-Systeme zur Produktionsreife zu bringen, unterschätzt. Von den Befragten erwarten etwa 70 Prozent, dass ein CEO bis Ende 2026 aufgrund einer gescheiterten KI-Strategie oder einer KI-induzierten Krise entlassen wird. Im globalen Durchschnitt erwarten dies 56 Prozent der Befragten.
Eine ähnliche Umfrage unter CEOs aus dem März 2025 ergab, dass unter 100 deutschen CEOs ebenfalls knapp 70 Prozent mit Entlassungen wegen KI-Projekten rechnet. Aus der CEO-Umfrage ging außerdem hervor, dass 95 Prozent der deutschen Geschäftsführer den Eindruck haben, KI-Agenten könnten bei Geschäftsentscheidungen einen gleichwertigen oder besseren Rat geben als ein menschliches Vorstandsmitglied. 76 Prozent der Datenverantwortlichen teilen die Auffassung, dass KI-generierten Geschäftsempfehlungen in ihren Unternehmen mehr Gewicht zukommt als denen von menschlichen Mitarbeitenden. Auch hier ist Deutschland Umfrageführer, wobei der Durchschnitt bei 69 Prozent liegt.
Die Umfragen unter den CEOs und den Datenverantwortlichen finden sich hier und hier. Der Zugriff erfordert die Angabe einer E-Mail-Adresse.
(pst)
Entwicklung & Code
Uno Platform 6.3 bringt Preview-Support für .NET 10.0 und Visual Studio 2026
Uno Platform 6.3 ist mit Preview-Support für .NET 10.0 erschienen. Das quelloffene Cross-Platform-GUI-Framework für .NET bereitet sich nicht nur auf das für November geplante .NET-Release vor, sondern bietet auch schon Kompatibilität mit Visual Studio 2026.
Neues Zielframework .NET 10.0
In Uno Platform besteht nun neben dem Support für die aktuelle, stabile Version .NET 9.0 auch Preview-Support für .NET 10.0 Release Candidate 1. Am 11. November 2025 soll laut Microsoft das finale Release mit Long-Term Support erscheinen. Im Wizard der Uno Platform lässt sich .NET 10.0 direkt als Zielframework auswählen:
Uno Platform 6.3 bietet .NET 10.0 im Wizard zur Auswahl an.
(Bild: Uno Platform)
Dabei ist zu beachten, dass das Zusammenspiel mit .NET 10.0 als Ziel derzeit nicht für die Produktion geeignet ist. Stabile Produktionsapps sollen bis zum offiziellen .NET-10.0-Release bei .NET 9.0 verbleiben. Für die Migration auf Version 10.0 bietet das Uno-Platform-Team einen Migrationsguide an.
(Bild: coffeemill/123rf.com)
Verbesserte Klassen in .NET 10.0, Native AOT mit Entity Framework Core 10.0 und mehr: Darüber informieren .NET-Profis auf der Online-Konferenz betterCode() .NET 10.0 am 18. November 2025. Nachgelagert gibt es sechs ganztägige Workshops zu Themen wie C# 14.0, künstliche Intelligenz und Web-APIs.
Der Support für .NET 8.0 ist unterdessen entfallen. Dabei handelt es sich um das derzeit aktuelle LTS-Release mit Support bis November 2026. Jedoch hat .NET MAUI 8.0 bereits im Mai 2025 sein End-of-Life-Datum erreicht, weshalb Uno Platform sich von dieser .NET-Version abwendet.
Bereit für Visual Studio 2026
Visual Studio 2026, die nächste Hauptversion von Microsofts Entwicklungsumgebung, ist in einem Insider-Programm verfügbar. Auch Uno Platform bereitet sich auf die neue Version vor und ist mit ihren Updates kompatibel, darunter das neue .slnx-Format als verständlicherem Ersatz für .sln-Dateien. Dabei ist Uno Platform 6.3 auch weiterhin mit Visual Studio 2022 kompatibel, sodass Uno-Platform-User beide Versionen im Einsatz haben können. Ebenso wie der Support für .NET 10.0 ist auch jener für Visual Studio 2026 als Preview gekennzeichnet.
Weitere neue Features in Uno Platform 6.3 gibt es unter anderem für den visuellen Designer Hot Design, der im kostenpflichtigen Uno Platform Studio enthalten ist. Auch sollen grafiklastige Apps mit WebAssembly nun glatter funktionieren und die TabView über verschiedene Zielplattformen hinweg konsistenter und verlässlicher sein.
Alle weiteren Details zu Uno Platform 6.3 hält der Blogeintrag zur Ankündigung bereit.
(mai)
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