Am 1. November hat das Grand Egyptian Museum nahe der Gizeh Pyramiden eröffnet – mit Staatsgästen aus der ganzen Welt und dem Grabschatz von Tutanchamun, in Szene gesetzt von Atelier Brückner aus Stuttgart!
Es wird das Museum genannt, »auf das die Welt gewartet hat«. 20 Jahre lang. Entworfen von Heheghan Peng Architects aus Dublin, ist es größer als der Louvre, widmet sich ganz der Archäologie und vor allem auch dem einzigartigen Grabschatz von Tutanchamun: das Grand Egyptian Museum (GEM) nahe Kairo und der Gizeh Pyramiden.
Delegationen aus 80 Ländern waren bei der Eröffnung am 1. November anwesend, für Deutschland war Frank Walter Steinmeier vor Ort.
Und das Herzstück des neuen modernen Prachtbaus mit einer Sammlung von mehr als 100.000 Exponaten, bildet die Tutanchamun Ausstellungsgalerie, gestaltet von Atelier Brückner.
Ein Jahrhundertauftrag, der auf den Wettbewerb folgte 2016, den die Stuttgarter 2016 gewonnen hatten.
Die Statue von Ramses II, Grand Egyptian Museum und Conservation Center 12.2023. Bild: 2023
Riesige Hallen, einzigartiger Schatz
Mit Exponaten von dieser Bedeutung zu arbeiten, sei eine Chance und eine Herausforderung gewesen, wie sie wohl nur einmal im Leben kommt, sagt Shirin Frangoul-Brückner, Geschäftsführerin des Atelier Brückner.
7.500 Quadratmeter standen den Kreativen zur Verfügung: zentraler Blickfang ist eine über elf Meter hohe Statue von Ramses II, die in einem Wasserbecken steht.
Wie an einem Zeitstrahl aus Skulpturen führt »das architektonische Rückgrat des Museums«, eine mehr als 180 Meter lange Treppe, zu einer riesengroßen Aussichtsplattform mit Blick auf die Pyramiden von Gizeh.
Im zweiten Obergeschoss dann wird von Atelier Brückner der einzigartige Grabschatz von Tutanchamun präsentiert, mit seinen mehr als 5.000 gut erhaltenen Exponaten, von denen viele aus Gold sind.
Zu den besonderen Herausforderungen gehörte, die kleinen Objekte in diesen riesigen Räumen zu inszenieren – und vor allem, eine Besucher:innen-Führung zu entwickeln, die den mehr als 15.000 erwarteten Menschen täglich, ein gelungenes Erlebnis bietet.
Grand Egyptian Museum: Tutanchamun Ausstellungsgalerie
Reise in das Nachleben des Pharao
Bei der Besucher:innen-Führung setzten die Stuttgarter Szenografen auf spannendes Storytelling, das durch das Leben des Pharao führt und das auch mithilfe von Materialien, von Licht, Akustik, Grafik und interaktiven Medien.
Bietet ein acht Meter breites, schwarzes Band die Folie für das kurze Leben des Pharaos, symbolisiert ein 125 Meter langes Bronzegeflecht, das neun Meter hoch unter der Decke hängt, den Verlauf der Sonne.
So werden die Besucher:innen Schritt für Schritt in das Nachleben Tutanchamuns geführt und gleichzeitig wird der Glauben der Ägypter visualisiert, dass man am Tag dem Weg der Sonne folgt und nachts über den Nil zurück zum Morgen geht. Und der dabei gleichzeitig an den Ausstellungsstücken entlangführt.
Grand Egyptian Museum
Dreisprachig und illustriert
Begleitet wird das von einer Grafik, deren Texte, wie im gesamten Museum, in Arabisch, Englisch und Japanisch verfasst sind und hier vom Atelier Brückner mit zusätzlichen Illustrationen versehen wurden, in dem sich die Ästhetik des alten Ägypten spiegelt.
Zu sehen sind die Grabgaben, die vor genau 100 Jahren von dem britischen Archäologen Howard Carter im Tal der Könige entdeckt wurden.
Genau wie bei der Grabbeisetzung vor 3.000 Jahren, sind sie hier wieder vollständig vereint.