Künstliche Intelligenz
Großer Datendiebstahl bei US-Tochter der Allianz Versicherung
Bei der Allianz Life, einem US-Tochterunternehmen des deutschen Versicherungskonzerns Allianz SE, gab es einen großen Cyberangriff. Das Unternehmen bestätigte jetzt, dass bereits Mitte Juli auf persönliche Daten der meisten Kunden, Finanzberater und Beschäftigten zugegriffen wurde.
Wie Allianz Life dem US-Tech-Portal TechCrunch bestätigte, verschafften sich Cyberkriminelle am 16. Juli 2025 Zugriff auf ein cloudbasiertes CRM (Customer Relationship Management-System) eines Drittanbieters, das von Allianz Life genutzt wird.
Sprecher: Daten der meisten Kunden betroffen
Einem Allianz-Life-Sprecher zufolge handelt es sich um eine Datenbank mit Informationen über Kunden. „Der Angreifer konnte mithilfe einer Social-Engineering-Technik personenbezogene Daten der meisten Kunden von Allianz Life, Finanzfachleute und ausgewählte Mitarbeiter von Allianz Life abrufen“, erklärte der Sprecher gegenüber TechCrunch.
Wie viele Kunden von dem Angriff betroffen sind, darüber machte Allianz Life keine Angaben. Deutsche Kunden sind es jedenfalls nicht – das Unternehmen bietet seine Produkte nur in den US-Bundesstaaten an. Hier hat es eigenen Angaben zufolge insgesamt 1,4 Millionen Kunden. Ab dem 1. August will Allianz Life beginnen, die Betroffenen zu informieren.
Am Wochenende informierte Allianz Life auch die Generalstaatsanwaltschaft des US-Bundesstaates Maine über den Vorfall. Auch die US-Bundeskriminalbehörde Federal Bureau of Investigation (FBI) ist laut Allianz Life in Kenntnis.
Der Sprecher machte laut TechCrunch keine Angaben dazu, ob sich die Angreifer beim Versicherer gemeldet haben, um Geldzahlungen zu erpressen. In den USA kommt es zurzeit vermehrt zu Cyberangriffen in der Versicherungsindustrie. Bereits vorigen Monat erwischte es den großen US-Krankenversicherer Aflac, hier wurden persönliche Daten von Kunden gestohlen. Sicherheitsforscher bei Google sprachen im Juni bereits von mehreren solcher „Einbrüche“ im Versicherungssektor, die sie mit einem Kollektiv von Cyberkriminellen namens „Scattered Spider“ in Verbindung bringen.
(nen)
Künstliche Intelligenz
Intel plant Auslagerung der Netzwerksparte NEX
In einem Memo an Mitarbeiter und Kunden verkündete Sachin Katti, der seit gut zwei Jahren die Network and Edge Group von Intel leitet, die Abspaltungspläne. Die als NEX abgekürzte Sparte des Chipherstellers soll eigenständig werden, aber zu großen Teilen weiter zu Intel gehören.
Leise Gerüchte darüber, dass sich Intel von der Netzwerksparte trennen könnte, waren bereits im Frühjahr aufgekommen. Nun bestätigen sie sich durch eine Mitteilung an Belegschaft und Kunden von NEX-Boss Sachi Kattin.
In dem Statement, das US-Newsportal crn.com vorliegt, heißt es: „Wir planen, Schlüsselelemente unseres Netzwerk- und Kommunikationsgeschäfts als eigenständiges Unternehmen zu etablieren, und wir haben mit der Identifizierung strategischer Investoren begonnen.“ Weiter heißt es in der Mitteilung, man sei darauf konzentriert, die eigenen Kernprodukte zu stärken und die KI-Roadmap zu verfolgen, um der Kundschaft einen besseren Service bieten zu können.
Intel muss sparen
Ähnlich war Intel bereits bei Altera vorgegangen. Den Hersteller programmierbarer Chips hatte Intel 2015 übernommen, in diesem Frühjahr dann allerdings verkauft. Den Zuschlag erhielt das Private-Equity-Unternehmen Silver Lake. Intel behielt allerdings 49 Prozent der Anteile. Darauf nimmt Katti in der Mail direkt Bezug: “Wie bei Altera werden auch wir ein Ankerinvestor bleiben, der es uns ermöglicht, von zukünftigen Aufwärtspotenzialen zu profitieren, während wir das Geschäft für zukünftiges Wachstum positionieren.”
Intel blickt als Ganzes herausfordernden Zeiten entgegen. Nach der Ankündigung in dieser Woche, die geplanten Werke in Deutschland und Polen nun doch nicht zu bauen und die Prozessgeneration 14A als Ganzes auf den Prüfstand zu stellen, sackte der Aktienkurs um rund 9 Prozent ab. CEO Lip-Bu Tan muss Geld sparen, was sich auch auf die Zahl der Mitarbeitenden auswirkt. Bis Jahresende sollen über 20.000 Stellen wegfallen, als Ziel sind nur noch 75.000 Beschäftigte eingeplant – Ende Juni waren es noch 96.400.
(sht)
Künstliche Intelligenz
EU und USA schließen Zolldeal
Die EU und die USA haben sich auf eine Grundsatzvereinbarung zur Entschärfung des seit Monaten andauernden Zollkonflikts geeinigt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus EU-Kreisen nach einem Spitzengespräch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump in Schottland.
Details zum Deal wurden zunächst nicht bekannt. Schon vorab war allerdings klar, dass Einfuhren aus der EU in die USA künftig mit deutlich höheren Zöllen belastet werden als noch vor dem Beginn der zweiten Amtszeit von Trump. Zum Auftakt des Treffens mit von der Leyen hatte Trump gesagt, dass er nicht unter 15 Prozent gehen werde. Ziel der EU in den Verhandlungen war gewesen, deutlich unter dem zuletzt von Trump angekündigten Zollsatz von 30 Prozent zu bleiben.
Kurz vor Beginn des Gesprächs hatte von der Leyen den möglichen Deal als „wohl das größte Abkommen, das jeder von uns je geschlossen hat“ bezeichnet. Trump sei ein harter, aber fairer Verhandler.
EU fürchtete Handelskrieg
Wenn die EU den Deal nicht eingegangen wäre, hätte eine weitere Eskalation des Handelsstreits gedroht. Trump wollte nämlich ab dem 1. August weitere Zölle in Kraft treten lassen, wenn ihm die EU in Handelsfragen nicht entgegenkommt. Der Republikaner begründete seinen Kurs vor allem damit, dass er angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und Produktionen ins Heimatland verlagern will – ganz nach der Devise „America First“.
Zugleich sollen Zolleinnahmen dazu dienen, sein teures Wahlversprechen großer Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren. Die EU-Kommission sieht die Zölle hingegen als nicht gerechtfertigt und zweifelt daran, dass sie mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) vereinbar sind.
Deutschland forderte schnellen Deal
Dass die EU nun dennoch einen Kompromiss akzeptiert, liegt daran, dass viele Mitgliedstaaten die Risiken einer Eskalation des Handelsstreits als bedeutender einschätzen als höhere Zölle. So hatte etwa Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zuletzt mehrfach eine schnelle Einigung gefordert: „Lieber schnell und einfach als langwierig und kompliziert und über Monate noch im Verhandlungsstatus“, sagte er.
Dabei spielte auch eine Rolle, dass etwa die Autobranche und die Stahl- und Aluminiumindustrie schon in den vergangenen Monaten unter den hohen Zöllen litt.
Geschwächt wurde die Verhandlungsposition der EU auch durch die Abhängigkeit Europas von den militärischen Fähigkeiten der USA. So wurde befürchtet, dass Trump im Fall einer Eskalation des Handelsstreits erneut das über die Nato abgegebene Beistandsversprechen infrage stellen könnte. Angesichts der Bedrohungen durch Russland wurde dies vor allem in östlichen EU-Staaten als großes Risiko gesehen.
EU drohte mit Vergeltungszöllen
Im wirtschaftlichen Bereich hätte die EU die USA hingegen mit Gegenzöllen erheblich unter Druck setzen können. In den Verhandlungen hatte die EU-Kommission unter anderem mit zusätzlichen Abgaben auf die Einfuhr von Industrie- und Agrargütern wie Flugzeugen, Motorrädern, Rindfleisch, Whiskey oder Zitrusfrüchten gedroht.
Zudem wurden EU-Ausfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte im Wert von 4,4 Milliarden Euro in Erwägung gezogen. Dazu zählen etwa Stahlschrott und chemische Erzeugnisse, die bislang gerne von US-Unternehmen importiert werden.
(nen)
Künstliche Intelligenz
Rekordverdächtig: Humanoider Roboter Robotera L7 läuft 14,4 km/h schnell
Das chinesische Robotik-Unternehmen Robotera, eine Ausgründung der Tsighua University in Peking, hat mit dem L7 den derzeit wohl schnellsten humanoiden Roboter entwickelt. Das berichtet China Daily am Mittwoch. Der L7 soll Geschwindigkeiten bis zu 14,4 km/h erreichen. Damit läuft er schneller als der bisher schnellste humanoide Roboter Star1 des gleichen Unternehmens. Der Star1 erzielte mit herkömmlichen Laufschuhen für Menschen eine Maximalgeschwindigkeit von 12,98 km/h.
Der L7 von Robotera ist 1,71 m groß und hat damit in etwa die Größe eines Menschen. Er besitzt insgesamt 55 Freiheitsgrade in seinem gesamten Körper. Die Motoren der Aktuatoren liefern dabei ein Drehmoment von bis zu 400 Nm. Das ermöglicht dem Roboter, sich kraftvoll und schnell zu bewegen. Mit seinen beiden Armen kann er Gewichte bis zu 44 Pfund (etwa 19,96 kg) anheben und bewegen. Zur Wahrnehmung seiner Umgebung verwendet der Roboter ein Multisensor-Sichtsystem, das Kameras mit Panoramasicht, Tiefensensoren und eine Echtzeit-Positionierung miteinander kombiniert. Dadurch soll der Roboter die Umgebung in einer 360-Grad-Ansicht wahrnehmen und verschiedene Objekte erkennen können.
Robotera hat dem L7 nach eigenen Angaben mittels Künstlicher Intelligenz (KI) eine Ganzkörpersteuerung realisiert, die es dem humanoiden Roboter ermöglicht, sich menschenähnlich zu bewegen. Das System, das Robotera als „Body and Brain“ bezeichnet, soll es dem Roboter gestatten, auch in solchen Arbeitsbereichen eingesetzt zu werden, in denen es nicht nur auf Kraft, sondern auch auf hochpräzise feinmotorische Fähigkeiten ankommt. Details zum System verrät Robotera allerdings nicht.
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Der humanoide Roboter L7 besitzt eine Reihe motorischer Fähigkeiten für Arbeit und Sport.
Laufen und T-Shirts falten
In einem Video zeigt Robotera, wie der Roboter ein T-Shirt zusammenfaltet und Küchenpapier von einer Rolle abreißt. Beides sind Aufgaben, die eine hohe feinmotorische Präzision voraussetzen. Unklar ist allerdings, ob der Roboter dies autonom erledigt hat oder er dabei ferngesteuert wurde. Technisch ist er in der Lage, industrielle Aufgaben wie Sortieren und Scannen von unterschiedlichen Objekten zu erledigen sowie mit Werkzeugen umzugehen.
Robotera hebt besonders die sportlichen Fähigkeiten des L7 hervor. So kann er etwa Tanzen, Springen und Laufen. Im Video ist zu sehen, dass die Körperbewegungen dabei sehr flüssig ablaufen. Auf einer flachen Strecke erreichte der Roboter eine Laufgeschwindigkeit von 14,4 km/h. Das ist etwa 1,5 km/h schneller als der bisherige Rekordhalter Star1. Der L7 erzielt diese Geschwindigkeit jedoch „barfuß“. Der Star1 war noch auf menschliche Laufschuhe angewiesen, die dem Roboter einen besseren Grip verliehen.
Der Geschwindigkeitsrekord des Robotera L7 ist jedoch nicht offiziell. Ob das Unternehmen einen Eintrag bei Guinness World Records stellen wird, ist zunächst nicht bekannt.
(olb)
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