Künstliche Intelligenz
Hofer Filmtage zeigen immersive XR-Projekte: „Nährboden für neue Erzählformen“
Die 59. Internationalen Hofer Filmtage erweitern ihr Programm erneut um Virtual Reality und Augmented Reality. Das Filmfestival setzt dabei gezielt auf immersive Inhalte, um gesellschaftlich relevante Themen wie Umweltschutz, politische Teilung, soziale Ausgrenzung und digitale Identität erfahrbar zu machen.
Unter dem Banner „Place to grow“ will das Festival einen Nährboden für neue Erzählformen schaffen und bietet eine kuratierte Mischung aus nationalen und internationalen Projekten. Gleich drei der insgesamt fünf Einträge debütieren zuvor auf den Filmfestspielen in Venedig.
Drei VR-Erfahrungen mit internationalem Profil
„Out of Nowhere“ von der österreichischen Filmemacherin Kris Hofmann und Co-Regisseur Andreas Wuthe feierte im August 2025 Premiere bei Venice Immersive, läuft in Hof aber erstmals in Deutschland. Die zehnminütige Virtual-Reality-Erfahrung thematisiert die Folgen extremer Wetterlagen anhand der Erinnerung einer Frau an die österreichische Hochwasserkatastrophe von 2021.
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OUT OF NOWHERE VR
In der 30-minütigen VR-Erzählung „La Petite Souris“, einer französisch-deutsch-belgischen Koproduktion von Nicolas Bourniquel, wird eine aufstiegsorientierte Maus zur tragischen Identifikationsfigur. Die düstere Weihnachtsgeschichte zeigt in satirischer Form, wie sich Ehrgeiz in Isolation verwandeln kann und was passiert, wenn Kreativität in einem durchrationalisierten System keinen Platz mehr findet.
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Venice Immersive 2025 – La triste histoire de la petite souris qui voulait devenir quelqu’un
Emotionaler Mittelpunkt des Programms ist „Eddie and I“ von Maya Shekel. In der 30-minütigen VR-Erfahrung überwinden Nutzer gemeinsam mit dem gehörlosen Ron die Angst vor dem Unbekannten ohne eine gemeinsame Sprache. Das Handtracking der VR-Brille ermöglicht einfache Gebärden und soll erlebbar machen, wie nonverbale Kommunikation Vertrauen aufbauen kann.
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Venice Immersive 2025 – Eddie and I
Deutsche Geschichte virtuell erleben: Mödlareuth VR
Das Dorf Mödlareuth an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen wurde in der Nachkriegszeit als „kleines Berlin“ bekannt. Die innerdeutsche Grenze verlief mitten durch den Ort und teilte die knapp 50 Einwohner zwischen der amerikanischen und der sowjetischen Besatzungszone auf.
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In „Mödlareuth VR“ führt das Deutsch-Deutsche Museum Besucher durch die Geschichte des geteilten Dorfs. Nach einer filmischen Einführung erleben Besucher eine VR-Führung durch acht historische Ereignisse und Alltagssituationen der Einwohner von Mödlareuth.
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Geschichte wird lebendig: VR-Führung im Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth | Trailer
Mit dem Projekt „Filmpeople AR“ des Leipziger Kollektiv17 ergänzt das Festival sein Programm um eine interaktive Augmented-Reality-Erfahrung. Personen, deren Gesichter bereits im Vorjahr gescannt wurden, begegnen Besuchern nun als digitale Avatare. Diese erzählen in einer AR-Umgebung persönliche Festivalgeschichten und reflektieren die Hofer Filmtage aus unterschiedlichen Perspektiven.
Das Experiment will reale Erfahrungen in den digitalen Raum übertragen und so neue narrative Zugänge schaffen. Die 59. Internationalen Hofer Filmtage finden vom 21. bis 26. Oktober statt. Wer das traditionsreiche Filmfestival online erleben will, hat bis zum 2. November die Gelegenheit dazu.
(joe)