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How-to: Ranking in KI-Antworten: Mit diesen 9 Maßnahmen optimiert man seinen Content für KI
Im Orbit der Suchmaschinenoptimierung formiert sich derzeit eine neue Disziplin. Über den Namen scheint man sich noch nicht ganz einig. LLMO (Large Language Model Optimization), GEO (Generative Engine Optimization) oder AIO (Artificial Intelligence Optimization) sind die aktuell häufigsten Bezeichnungen. Ziel ist, die eigene Marke, Website oder ein Produkt zum Teil einer KI-Antwort werden zu lassen. Wie man dabei am besten vorgeht, erklärt Tino Schade, Head of New Business der Digitalagentur Construktiv.
Die Struktur und der Aufbau von spezifischen Contents ist eine wichtige Stellschraube in der GEO. Wie also werden unsere Inhalte zur genutzten Quelle für die KI-Overviews? Und wie genau sollten Inhalte aufgebaut sein, um größtmögliche Chancen auf eine KI-Zitation zu erreichen? Doch zunächst zu den Grundlagen.
GEO: ein neues Spielfeld, kein neues Spiel
Die gute Nachricht: Die besten Tipps und Analysen zum Thema GEO bekommt man in der Regel von genau den Personen, die zuvor die besten Tipps und Analysen zum Thema SEO gegeben haben. Die Schnittmengen zwischen vielversprechenden Praktiken in der SEO und der GEO sind enorm. Richtig gute SEO ist also eine perfekte Grundlage für eine starke Präsenz in KI-Antworten.
Erledige deine SEO-Basics
Die ersten Schritte in der GEO sind also die SEO-Basics. Technische Zugänglichkeit und Maschinenlesbarkeit der Inhalte, eine saubere Websitestruktur, angemessene Ladezeiten – das sind die ersten Punkte auf der Checkliste. Sind diese Basics erfüllt, geht es an die weitere Optimierung.
Um zu verstehen, warum eine gute SEO-Performance so stark auf die GEO-Performance einzahlt, müssen wir uns kurz vergegenwärtigen, wie die KI sich Zusatzinformationen beschafft und auswählt. Dieser Prozess nennt sich Retrieval-Augmented Generation, oder kurz RAG.
Content-Optimierung für KI-Antworten
Ein paar Unterschiede zwischen SEO und GEO finden sich dann aber doch. Mit richtig guter SEO hat man den größten Teil des Weges geschafft. Die letzten Meter sind dann das, was wir auf operativer Ebene als GEO bezeichnen können.
Wir konzentrieren uns auf die Optimierung für den RAG-Prozess. Basierend auf dem, was wir bei construktiv aus Patenten, ersten Studien und eigenen Cases zum Thema ableiten konnten, haben wir neun Tipps zur Optimierung von Inhalten zusammengestellt. Dazu ein kleiner Hinweis: Wir können davon ausgehen, dass Google, OpenAI und Co. selbst noch in einer Findungsphase sind und vieles probieren und verwerfen werden. Für den Moment allerdings sind diese neun Schritte ein hervorragender Anfang für die weitere GEO.
1. Gliedere deine Themen in Pillar-Strukturen
Wenn man alle Tipps zum Thema Content-Optimierung für GEO in einer Punchline zusammenfassen müsste, dann müsste die in etwa lauten: „Setze und bewahre einen klaren Fokus“.
2. Verpasse deinen Inhalten eine klare semantische Struktur
Eine bewährte SEO-Praxis, die noch einmal wichtiger für die GEO wird, ist eine gute thematische Struktur und eine saubere semantische Auszeichnung über HTML-Tags. Das erlaubt der KI, einzelne Aspekte und den Gesamtbezug besser zu verstehen. Jedes Unterthema braucht eine eigene Headline und den richtigen Tag, um den Platz in der thematischen Hierarchie deines Contents anzuzeigen.
3. Formuliere flüssig, konkret und eindeutig
Zwar sind viele KI-Modelle durchaus in der Lage, Anspielungen, Metaphern und andere Sprachspiele zu verstehen, diese Skills scheinen sie aber nur ungern im RAG-Prozess zu nutzen. Vereinfacht gesagt wird eine Frage mit einem Text abgeglichen und wenn das hinreichend ähnlich aussieht, wird der Text als Teil der Antwort in Erwägung gezogen. Um diese Ähnlichkeit zu erreichen, ist es wichtig, klar zu formulieren. Jede Aussage des Inhalts sollte isoliert betrachtet verstanden werden können. Ohne viel weiteres Wissen über den Absender oder den Kontext.
4. Nutze Quellenangaben, Daten und Belege
Erste Studien und auch spätere Beobachtungen haben gezeigt, dass im RAG-Prozess besonders häufig Inhalte ausgewählt werden, in denen die getroffenen Aussagen belegt sind. Quellenangaben, Zitate, konkrete Zahlen und Daten – all das sind die Art von Belegen, die rege genutzt werden sollten.
5. Beschreibe und argumentiere aus verschiedenen Perspektiven
Um eine gute Quelle für eine KI-Antwort zu werden, hilft es, Probleme nach Möglichkeit aus mehreren Perspektiven zu analysieren und zu beschreiben. Vereinfacht gesprochen sucht die KI aus unterschiedlichen Ausgangslagen heraus nach Antworten. Bildet dein Inhalt Antworten für mehrere dieser Perspektiven ab, wird er mit höherer Wahrscheinlichkeit als Quelle für die finale KI-Antwort berücksichtigt.
6. Biete unterschiedliche Arten von Lösungen an
Auch hier geht es darum, die Sichtbarkeit in der Auswahl möglicher Antworten zu erhöhen. Wer mehrere Möglichkeiten aufzeigt, ein Problem oder eben verschiedene Varianten eines Problems zu lösen, wird häufiger als möglicher Kandidat vermerkt. Schreibe die Inhalte so, dass verschiedene Intentionen, die sich hinter einer konkreten Fragestellung verbergen könnten, bedient werden.
7. Nutze unterschiedliche Formate
Neben reinem Text bieten sich zu einem Thema oft auch andere Formate an: Videos, Bilder und Grafiken sind manchmal geeigneter, Informationen zu transportieren als Text. Hier geht es aber noch um etwas mehr. Manchmal stellt sich zum Beispiel auch die Frage, ob Informationen besser in einer Tabelle, einer Gegenüberstellung oder in Bullets präsentiert werden sollten. Und wenn die Antwort „kommt auf den Leser an“ lautet, dann bietet es sich an, auf mehrere dieser Formate zugleich zurückzugreifen. Auf diesem Wege werden wieder unterschiedliche Perspektiven und Intentionen abgebildet.
8. Decke mehrere Varianten von Suchanfragen ab
Wir haben gelernt, dass die KI im Hintergrund eine ganze Reihe von Suchanfragen stellt, um einen Referenzkorpus aufzubauen. Um hier präsent zu sein, sollte unser Inhalt auch möglichst viele dieser Suchanfragen aufgreifen. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Tools und Browser-Plug-ins, die uns verraten, welche konkreten Fragen zum Beispiel im „Query Fan-Out“ einer AI Overview gestellt werden.
9. Mach deinen Content „chunkable“
Der letzte Punkt ist einer, der schon in der SEO unter dem Label „Passage Ranking“ eine gewisse Relevanz hatte. Jetzt im GEO-Umfeld wird er aber noch wichtiger. Die KI beurteilt weniger den Text als Ganzes, sondern eher einzelne Abschnitte – und diese auch isoliert betrachtet.
Das heißt, jeder Absatz sollte so gestaltet sein, dass er auch für sich allein verständlich ist. Im Absatz sollte ein Aspekt möglichst abschließend behandelt und durch eine klare sowie im HTML korrekt ausgezeichnete Zwischenüberschrift eingeleitet werden. Besonders wirksam ist dabei das Frage-Antwort-Schema: Idealerweise ist die Überschrift als Frage formuliert, die im folgenden Textabschnitt präzise beantwortet wird.
Fazit
Auch wenn das Thema GEO noch stark im Fluss ist und wir erst dabei sind, mehr und mehr Wissen in diesem Bereich aufzubauen, kennen wir bereits einige Optimierungsmaßnahmen. Neun davon wurden hier vorgestellt. Content, der in KI-Antworten Sichtbarkeit erreichen soll, muss so umgesetzt sein, dass verschiedene Fragestellungen, Bedürfnisse und Intentionen zugleich bedient werden. Dabei ist es entscheidend, den thematischen Fokus klar zu setzen und zu wahren. Bei allen Optimierungsmaßnahmen bleibt es wichtig, im Blick zu haben, dass GEO eine Erweiterung von SEO ist. Gute SEO ist die beste Voraussetzung für erfolgreiche GEO.