Connect with us

Künstliche Intelligenz

In den Alpen gemessen: Klimawandel sorgt für mehr Erdbeben


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die Klimaerwärmung erhöht die Gefahr, dass in Gebirgen zerstörerische Erdbeben entstehen. Das hat ein Forschungsteam aus der Schweiz und Frankreich exemplarisch für einen Berg im Mont-Blanc-Massiv der Alpen ermittelt. Präzise seismische Messungen haben demnach festgehalten, dass eine Hitzewelle im Jahr 2015 an der Grenze zwischen Frankreich und Italien eine Vielzahl kleinerer Erdbeben unter dem Grandes Jorasses ausgelöst hat. Auch wenn die selbst nicht gefährlich waren, steige mit der Zahl solcher schwacher Beben auch die Wahrscheinlichkeit stärkerer Erschütterungen. „Das erhöht die Gefahr dramatisch“, erklärt Co-Autor Toni Kraft von der ETH Zürich dem Wissenschaftsmagazin Science.

Die grundsätzliche Erklärung für die Beobachtung sei dabei nicht neu, erklärt das Team, das Ausmaß aber wohl schon. So wisse man seit Jahrzehnten, dass Wasser im Untergrund unter dem hohen Druck der Felsmassen darüber eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Erdbeben spielt. Zudem sei bekannt, dass es bei seismischen Aktivitäten im Mont-Blanc-Massiv einen klaren Zusammenhang zu den Jahreszeiten gebe – mit mehr Beben im Spätsommer, wenn Schmelzwasser die Felsen durchdringt. Für die jetzt vorgestellte Analyse wurden nun die Daten eines präzisen Seismometers untersucht, das 13 Kilometer von dem Berg entfernt installiert ist und mehr als 12.000 Erdbeben registriert hat, die bislang übersehen wurden.

Die Daten hätten einen deutlichen Anstieg der Stärke und Frequenz von Erdbeben nach 2015 gezeigt, als eine heftige Hitzewelle viel Eis im Hochgebirge zum Schmelzen gebracht habe, fasst Studienleiterin Venera Simon zusammen. Auf Basis von Wetterdaten hat ihr Team danach bestätigt, dass starke Hitzewellen auch sonst eine derartige verstärkte seismische Aktivität zur Folge hatten – jeweils aber mit einer Verzögerung von einem Jahr für flache Erdbeben und zwei Jahren für solche in bis zu sieben Kilometern Tiefe. Zusammen mit anderen Studien ergebe sich ein „beeindruckend klares Bild“. In den Alpen droht durch die Beben demnach keine konkrete Gefahr, in anderen Gebirgen könnten die Folgen aber dramatischer sein.

Dass die Klimaerwärmung dafür sorgt, dass ganz unterschiedliche Naturkatastrophen heftiger und häufiger werden, ist nicht neu. Zumeist geht es dabei aber um Dürren, Hitzewellen oder Stürme. Dass aber auch weniger naheliegende Ereignisse betroffensind, hat etwa vor vier Jahren ein Forschungsteam aus Großbritannien erklärt. Es hat ermittelt, dass die von Menschen verursachte Klimaerwärmung sogar dafür sorgen könnte, dass mehr Vulkane ausbrechen, was den Klimawandel wiederum weiter antreiben würde. Auch der Zusammenhang zu Erdbeben dürfte nun einige überraschen. Vorgestellt wird die Studie dazu jetzt im Fachmagazin Earth and Planetary Science Letters.


(mho)



Source link

Weiterlesen
Kommentar schreiben

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Künstliche Intelligenz

Telefónica-CEO Haas: Haben noch keinen Euro mit Glasfaser verdient


Markus Haas, CEO von Telefónica Deutschland, ärgert sich über die vergleichsweise geringe Bereitschaft der Bundesbürger, auf superschnelle Internetverbindungen umzusatteln. „Bislang hat noch keiner, der in Glasfaser in Deutschland investiert hat, einen Euro verdient“, erklärte der Chef des Mobilfunk- und Festnetzbetreibers gegenüber dem Newsletter-Dienst Table.Briefings. Der stockende Glasfaserausbau in Deutschland habe einen Hauptgrund: Hohe Investitionskosten träfen auf eine niedrige Nachfrage nach Anschlüssen mit den optischen Leitungen.

Anders als in Spanien, wo Telefónica als Ex-Monopolist direkt von Kupfer auf Glasfaser wechselte, habe es hierzulande mit VDSL eine Zwischenlösung gegeben, führt Haas aus. Viele Bundesbürger empfänden ihre aktuelle Internetverbindung daher als ausreichend. Der Nutzen eines Glasfaser-Upgrades sei so schwer zu vermitteln. Eine Pflicht, in Häuser oder gar Wohnungen die optische Anschlusstechnik einzubauen, lehnt der Manager trotzdem ab: „Ich denke, es ist schon richtig, eine Technologie nicht gegen den Willen der Kunden und Kundinnen einzuführen.“

Laut der Marktanalyse des Breitbandverbands Breko vom April lag die Glasfaserausbauquote für grundsätzlich direkt anschließbare Häuser Ende 2024 bei 48,8 Prozent. Das entspricht 22,5 Millionen Haushalten und ist ein Plus von 9,1 Prozentpunkten im Vergleich zu 2023. Die Anzahl der tatsächlich angeschlossenen Haushalte stieg auf 24,5 Prozent (11,3 Millionen). Das ist ein Wachstum von 4,1 Prozentpunkten. Die sogenannte Take-up-Rate der tatsächlich genutzten Glasfaseranschlüsse lag bei 26 Prozent. Das heißt: Nur gut ein Viertel der hiesigen Haushalte nutzen diese Technologie aktiv, was 5,9 Millionen „verkauften“ Anschlüssen entspricht.

Timotheus Höttges, Chef der Deutschen Telekom, kritisierte im Januar, dass erst 13 Prozent der hiesigen Haushalte Glasfaser-Leitungen tatsächlich nutzten. Der Magenta-Konzern setzte selbst aber lange auf das kupferbasierte VDSL mit Vectoring und schwenkte erst langsam auf Glasfaser um. Wettbewerber fordern einen Plan für eine zukunftssichere und reibungslose Kupfer-Glas-Migration. Einzelne Provider werfen der Telekom vor, diese Debatte abzuwürgen und weiter stark mit der VDSL-Vermarktung verdienen zu wollen.

Die Bundesregierung peilt mit ihrer Gigabitstrategie – wie die EU – Glasfaser und superschnelle Netze für alle bis 2030 an. Deutschland bleibe im Festnetz beim Verfolgen dieser Ziele aber teils deutlich unter dem Durchschnitt der Mitgliedsstaaten zurück, teilte die EU-Kommission jüngst mit. Bei „Fibre to the Premises“ (FTTP) lag die deutsche Gesamtabdeckung 2024 demnach nur bei 36,78 Prozent. Zumindest habe die Wachstumsrate von 23,4 Prozent aber das EU-Plus von 8,4 Prozent übertroffen. Für Haushalte in dünn besiedelten Gebieten sieht es mit einer Erschließungsquote von 33,91 Prozent noch schlechter aus.


(nen)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Microsofts KI-Stromhunger: US-Atomkraftwerk soll vorzeitig reaktiviert werden


Im September vorigen Jahres überraschte Microsoft mit der Ankündigung, seinen wachsenden Energiebedarf für eigene KI-Rechenzentren verstärkt mit Atomstrom decken zu wollen: Der Softwareriese unterzeichnete damals einen 20-jährigen Stromabnahmevertrag mit dem US-Versorger Constellation Energy, der auf „CO2-neutralen Strom“ aus Nuklearanlagen spezialisiert ist. Ziel des Deals ist es, den stillgelegten Reaktor TMI Block 1 des Kraftwerks Three Mile Island bis 2028 wieder in Betrieb zu nehmen. Constellation-CEO Joe Dominguez ließ nun aber durchblicken, dass der Atommeiler möglicherweise früher reaktiviert werden könnte.

Schon in zwei Jahren, also 2027, „werden wir bereit sein“, erklärte Dominguez am Mittwoch vor der Presse. Voraussetzung sei, dass der lokale Netzbetreiber in der Region, Pennsylvania-New Jersey-Maryland (PJM), die Anlage wieder ans Stromnetz angeschlossen habe. Constellation hatte den 837-Megawatt-Reaktor 2019 stillgelegt. Grund: Das Unternehmen erhielt damals nicht mehr die notwendigen Subventionen, um mit günstigeren fossilen Brennstoffen konkurrieren zu können. Der Chef des Betreibers meinte nun: „Wir haben mit der Abschaltung dieses Kraftwerks einen Fehler gemacht. Aber wir sind nicht hier, um uns damit zu beschäftigen.“ Es sei sinnvoller, in die Zukunft zu blicken.

Three Mile Island erlangte 1979 weltweit traurige Berühmtheit durch den bislang schlimmsten Atomunfall in den USA. Dabei kam es in Reaktorblock 2 zu einer partiellen Kernschmelze. Constellation legte den betroffenen Meiler in Harrisburg (Pennsylvania) daraufhin dauerhaft still. Den als TMI Block 1 bekannten zweiten Reaktor ließ der Betreiber noch jahrzehntelang am Netz und schaltete ihn erst 2019 aus wirtschaftlichen Gründen ab. In dieser Woche wurde die Anlage in „Crane Clean Energy Center“ umbenannt.

Die erneute Inbetriebnahme von Block 1 sei kein einfacher Vorgang, erläutert das Magazin The Register. Obwohl der Reaktor erst seit sechs Jahren außer Betrieb sei, habe die Anlage selbst bereits über 50 Jahre auf dem Buckel. Turbine, Generator, Transformatoren sowie Kühl- und Steuerungssysteme benötigten eine umfassende Überholung, bevor wieder Strom erzeugt werden kann. Zudem ist eine Genehmigung der US-amerikanischen Atomaufsichtsbehörde erforderlich. Für Constellation sollte das aber prinzipiell eine Formsache sein, da das Unternehmen bereits 21 Kernreaktoren in den USA betreibt.

Angesichts des schier unersättlichen Energiebedarfs, der vom aktuellen Hype rund um generative Künstliche Intelligenz getrieben wird, ist Microsoft nicht der einzige große Cloud-Dienstleister und Rechenzentren-Betreiber, der sich voriges Jahr verstärkt der Kernenergie zugewandt hat. Insbesondere Constellation spielt dabei generell eine Schlüsselrolle.

Vor Kurzem unterzeichnete Meta ebenfalls einen 20-jährigen Abnahmevertrag mit dem Energiekonzern aus Baltimore (Maryland), um den Betrieb des 1,1-Gigawatt-Kernkraftwerks Clinton Clean Energy Center in DeWitt County in Illinois auszuweiten. Dieses Kraftwerk stand vor einem ähnlichen Schicksal wie der Three Mile Island Reaktor Block 1, da das staatliche Null-Emissions-Zertifikateprogramm 2027 ausläuft. Zuvor hatte Meta bereits Angebote für ein bis vier Gigawatt Kernenergie eingeholt, die bis 2030 bereitgestellt werden könnten. Der Betreiber von WhatsApp, Facebook und Instagram setzt ebenfalls in großem Stil auf KI. Training und Betrieb von KI-Software benötigen viel Aktivität in Rechenzentren, was einen hohen Stromverbrauch verursacht.

Mit Amazon Web Services (AWS) hat ein weiterer Hyperscaler stark in Atomkraft investiert und 650 Millionen US-Dollar für den Erwerb einer Kernkraftanlage von Cumulus Data springen lassen. Diese befindet sich neben Talen Energys 2,5-Gigawatt-Kernkraftwerk Susquehanna im Nordosten Pennsylvanias. Der ursprüngliche Vertrag sicherte Amazon direkten Zugang zu mindestens 480 Megawatt sauberer Energie, wurde jedoch im Frühjahr aufgrund von Bedenken lokaler Energieversorger hinsichtlich der Netzstabilität überarbeitet. Statt die Energie direkt zu beziehen, wird Talen die AWS-Rechenzentren in der Region nun bis Ende 2042 mit bis zu 1,92 Gigawatt Netzstrom versorgen.

Zusätzlich zu bestehenden Kernkraftwerken haben kleine modulare Reaktoren (SMRs) als Energiequelle für Rechenzentren großes Interesse bei großen Cloud-Anbietern wie auch Google und Oracle geweckt. Diese Mini-Atomkraftwerke könnten die Leistung bestehender Meiler zusätzlich steigern. Allerdings gehen Experten davon aus, dass die meisten dieser SMRs erst Anfang der 2030er Jahre startbereit sein dürften.

Die neue Energieausrichtung von Hyperscalern wird kritisiert, da die Endlagerung von Atommüll ungelöst ist und Sicherheitsrisiken bestehen. Zudem sind Kernkraftprojekte mit hohen Kosten und langen Bauzeiten verbunden, was alternative, nachhaltigere Energielösungen in den Schatten stellen könnte. Gegner befürchten zudem, dass eine solche Fokussierung die Entwicklung wirklich innovativer und nachhaltiger Energiequellen hemmen könnte.


(nen)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Facebook will an unveröffentlichte Bilder auf Smartphones


Um an gutes Trainingsmaterial für seine künstliche Intelligenz (KI) zu kommen, sind dem Meta-Konzern viele Quellen recht – nach dubiosen Tauschbörsen für urheberrechtlich geschützte Bücher will der Tech-Konzern hierfür nun womöglich auch auf Kamera-Fotos auf dem Smartphone-Speicher seiner Nutzer zugreifen.

Dafür spricht ein Pop-up-Dialogfenster, von dem diverse Facebook-Nutzer berichten. Laut des Tech-Magazins TheVerge erschien dieses automatisch, als sie gerade in der Facebook-App ihre Kamera öffneten, um ein Bild für den eigenen Social-Media-Auftritt zu schießen.

In dem Fenster soll Facebook die Nutzer nach der Einwilligung für „Cloud Processing“ gefragt haben. Was nichts anderes bedeutet, ausgewählte Bilder aus dem Foto-Ordner des Smartphones – also vornehmlich solche Bilder, die die Nutzer wirklich selbst geschossen haben – in eine Facebook-Cloud zu laden. Mit dem Zweck, dass Facebook diese Bilder automatisiert auswerten kann, um den Nutzern zu mutmaßlich passender Gelegenheit automatisch erstellte Collagen, Rückblicke oder KI-Umgestaltungen anzubieten.

Welche Bilder dafür in die Cloud wandern, möchte Facebook selbst auswählen dürfen. Besonders erstaunlich: Es handelt sich bei diesen Bildern nicht um solche, die in irgendeiner Weise von den Nutzern auf einer Meta-Plattform hochgeladen wurden. Facebook möchte ausdrücklich den Smartphone-Speicher durchsuchen und sich die Bilder der Nutzer nehmen, die es für passend hält.

Ebenfalls brisant: Wer bei diesem Pop-up-Fenster auf „zustimmen“ drückt, der stimmt damit auch den Nutzungsbedingungen für Meta AI zu. Damit erlauben sie Metas KI, Dinge wie Gesichter, Aufnahmedatum, Personen oder Objekte auf den Bildern auszuwerten. Außerdem erhält Meta dadurch das Recht, persönliche Daten abzuspeichern und weiterzuverwenden.

Auf Anfrage von TheVerge dementierte Meta, dass die durch „Cloud Processing“ erhaltenen Bilder bereits für KI-Training genutzt werden. Weitere Fragen dazu, ob der Konzern plant, das in Zukunft zu tun, lässt Meta jedoch unbeantwortet. TheVerge wertet das als Zeichen dafür, dass so etwas wahrscheinlich ist.

Es wäre ein weiterer Schritt von Meta, sich Nutzerdaten für das Training seiner KI-Modelle zu sichern. Schon seit Ende Mai nutzt der Konzern sämtliche Daten, die Nutzer in ihrem Instagram- oder Facebook-Profil als „öffentlich“ eingestellt haben automatisch dafür – vorausgesetzt, die Betroffenen haben nicht rechtzeitig widersprochen. Einige Daten werden von Meta immer als öffentlich angesehen, dazu zählen Ihr angegebener Name und der Benutzername, Ihr Profilbild und Avatare, sowie verschiedene Aktivitäten in öffentlichen Gruppen, auf öffentlichen Facebook-Seiten und Instagram-Kanälen. Private Nachrichten und Daten von Nutzern unter 18 Jahren sollen dabei unangetastet bleiben.


(nen)



Source link

Weiterlesen

Beliebt