Apps & Mobile Entwicklung
Intel Diamond Rapids: Die 8-Kanal-RAM-Lösung ist tot, 16 RAM-Channel sind gesetzt

Intels aktuelle Xeon 6 sitzen auf zwei Plattformen: SP und AP. Bei Xeon 7 alias Diamond Rapids wird die kleinere der beiden gestrichen, was bedeutet, dass es nur die große Lösung mit den doppelten 16 Speicherkanälen geben wird. Trotzdem will Intel damit jeden Kunden ansprechen können.
Zwei Plattformen waren die Regel
Aktuelle Xeon-6-Prozessoren gibt es in den Ausführungen Granite-Rapids-SP sowie Granite Rapids-AP und den E-Core-Lösungen Sierra Forest-SP sowie Sierra Forest-AP. Die Kürzel SP und AP bestimmen den Sockel auf der Birch-Stream-Plattform und dazu gehörig unter anderem den Speichersupport: LGA 4710 und maximal acht Speicherkanäle stehen dem LGA 7529 mit zwölf Speicherkanälen gegenüber.
Beim Nachfolger Intel Diamond Rapids wollte Intel das Konzept auf der neuen Oak-Stream-Plattform fortführen. Da aber bis zu 16 Speicherkanäle zur Verfügung stehen, wächst auch der Sockel noch einmal mit: LGA 9324. Darunter sollte deshalb wie zuletzt eine kleinere Lösung angeboten werden, die auf den Massenmarkt abzielt. Dort waren erneut acht Speicherkanäle vorgesehen und damit auch vermutlich auch weniger Kerne als die bisher für die Spitze genannten 192. Erstere soll nach einem Bericht von STH, den Intel offiziell bestätigte, jedoch nicht mehr erscheinen.
We have removed Diamond Rapids 8CH from our roadmap. We’re simplifying the Diamond Rapids platform with a focus on 16 Channel processors and extending its benefits down the stack to support a range of unique customers and their use cases.
Intel
Intels neuer Chef hatte im Frühjahr bereits Änderungen bei den Xeon angekündigt. SMT alias Hyper-Threading wieder großflächig einzusetzen, ist eines der Themen, das sofort publik wurde – ohne dies sei man nicht konkurrenzfähig genug. Dazu passt nun auch, dass kleinere Xeons gehen müssen, wenngleich eine Abkündigung so nah am Marktstart im nächsten Jahr sehr spät ist. Zuvor sind bereits Jahre an Entwicklung in die Lösungen und Infrastruktur geflossen. Der Fokus auf nur noch eine statt zwei Plattformen bringt aber auch Vorteile, von geringeren Kosten einmal abgesehen.
Das Portfolio und der Preis entscheiden
Am Ende hängt alles am Portfolio und der Preisgestaltung. Zwar werben Firmen wie Intel gern mit den größten und schnellsten Lösungen, gekauft wird aber eher zwei oder drei Klassen darunter. Bisher waren das Xeon Gold und vor allem Xeon Silver, aktuell sind es Xeon 6700 und Xeon 6500. Diese sind dadurch auch wieder die populärsten Serien und nutzen sogar den geringeren RAM-Bedarf als Unterscheidungsmerkmal zu AMD, wenn kein maximaler Ausbau bei den Kernen nötig ist. In Zeiten explodierender RAM-Preise und -Knappheit ist das kein unwichtiger Punkt.
Auch könnten große Lösungen den Trend von 2-Sockel-Systemen zu 1-Sockel-Lösungen weiter verstärken. Diesen sah zuletzt auch AMD stetig, die P-Prozessoren der Epyc-Serie, die explizit nur für 1-Sockel-Systeme gedacht sind, gibt es aktuell mit 96, 64, 48 sowie 32 Kernen und deckt damit bis auf das Spitzenmodell jeden Bereich ab. In der Regel lassen sich bei AMD und Intel aber die meisten Epycs respektive Xeons auch im Einzelbetrieb nutzen, die CPU ist aber dementsprechend teurer.